Klaus-D. Heid

Hallo, Liebling!

Hallo, Liebling!

Ich weiß, dass Du mich für einen Egoisten hältst. Ich kann allerdings nicht versehen, wieso. Ich habe doch immer alles getan, was Du wolltest? Ich habe mich sogar bereit erklärt, mich vor zwei Wochen persönlich mit Dir zu unterhalten! Ich kann wirklich nicht sagen, dass ich nicht alles versuche, um Deinen Wünschen zu entsprechen. Ich möchte im Übrigen darauf hinweisen, dass ich seit einigen Tagen an einer äußerst unangenehmen Form von Gelenkschmerzen leide. Ich habe deswegen schon eine Menge Tabletten geschluckt, die aber alle nicht geholfen haben. Ich bin also ein überaus angespannter Mann, der sich nicht um alle Deine Belange kümmern kann. Ich meine auch, dass Du alt genug bist, um auch Entscheidungen alleine treffen zu können, solange diese mit mir abgestimmt sind. Ich weiß, dass Du Dir ruhig mehr zutrauen könntest. Ich denke da zum Beispiel an die Entscheidung, welche Briefmarke Du auf einen Brief klebst. Ich bin sicher, dass du unter den Briefmarken, die ich Dir ausgesucht habe, die richtige Entscheidung treffen kannst.

Ich will am Ende noch auf etwas hinweisen, das ich Dir schon immer sagen wollte, es aber aus Rücksichtnahme Dir gegenüber bislang vermieden habe. Ich kann Dich nur eindringlich bitten, nicht jeden deiner Sätze mit ‚Ich’ zu beginnen. Ich garantiere Dir, dass es nicht gerade einen guten Eindruck macht, wenn Du Dich derartig egoistisch verhältst.

Ich weiß, wovon ich rede, Liebling!

Ich stehe Dir natürlich mit Rat und Tat zur Seite, wenn Du mich brauchen solltest. Ich wünsche mir nur, dass Du dieses Angebot nicht annimmst, da ich Wichtigeres zu tun habe, als mich um Dich zu kümmern.

Ich liebe Dich

Ichtiosaurus Rex

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Kein Leben hinter mir: Trauma oder Irrsinn von Klaus-D. Heid



Langsam gehe ich auf das sechzigste Lebensjahr zu. Da hinter mir nahezu jede emotionale Erinnerung »verschwindet«, besitze ich keinerlei sichtbare Erinnerung! Vieles von dem, was ich Ihnen aus meinem Leben berichte, beruht auf alten Notizen, Erinnerungen meiner Frau und meiner Mutter oder vielleicht auch auf sogenannten »falschen Erinnerungen«. Ich selbst erinnere mich nicht an meine Kindheit, Jugend, nicht an meine Heirat und auch nicht an andere hochemotionale Ereignisse, die mich zu dem gemacht haben, was ich heute bin.

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