Steffen Herrmann

ER



1 –
"Mach den Fernseher an!". Frank kroch aus dem Bett und sprang zum Fenster.
Die Welt war noch da. Frank riss die Gardinen zur Seite. Sonne.
Im Fernsehen kamen Kämpfe. Little Joe gegen Ugly Father.
Bobo wälzte sich in seinem Bett. "So ein Tag." brummte er. Dann strampelte
er sich die Bettdecke vom Leib und richtete sich langsam auf.
"Siehst nicht gut aus." sagte Frank.
"Halt den Mund."
"Ich mach einen Kaffee."
Little Joe vermöbelte Ugly Father. Blut spritzte aus der Nase.
„Ugly Father verliert nicht" murmelte Bobo. „Gestern wurde ihm die Nase und ein Arm gebrochen. Er hat den Devil trotzdem fertig gemacht."
„Hm"
Frank brachte seinem Vater den Kaffee. Türkisch.
„Ich werd‘ einen neuen Fernseher bringen lassen." Bobo nippelte am Kaffee, hustete.
„Hm."
„Der ist nicht mehr so, naja. Hat gestern geflackert."
Wo kommen die Fernseher her?
„Wo kommen die Fernseher her?"
„Stell nicht so dumme Fragen!"
„Ich meine: wie werden sie gemacht? Wo – woher kommen sie?"
„Sie sind einfach da."
„Hm"
„Halt den Mund!"
Ugly Father wurde zum rasenden Kämpfer. Sein ganzes Gesicht war blutig und wurde zu einer wütenden Fratze. Er würgte Little Joe und grunzte dabei.
„Ich glaube, er killt ihn." Bobo wurde wach.
Robo kam herein. Er war kein Androide, sondern ein stupider Blechkamerad.
„Ich habe das Essen geholt. Guten Morgen, allerseits." Auch seine Stimme knarrte.
„Stells in den Kühlschrank, du Stussel."
Little Joe lag leblos am Boden. Ugly Father trat auf ihn ein. Ins Gesicht, in die Eier. Er johlte vor Glück.
„Hm." machte Bobo. „Schon vorbei."
Er schlurfte in die Küche. Den Blick nach unten. Er schaute Robo beim Einräumen zu.
Nahm eine Dose Bier in die Hand. Betrachtete sie versunken.
„Jetzt kein Bier. Heut wird es heftig. Der sechsarmige Raptor." Bobo lief hin und her, den Blick immer nach unten. „Ich muss aufpassen. Nicht wahr, Robo?"
„Ja, du musst aufpassen."
„Wir haben ihn aufgespürt und heute wird er erledigt."
„Bist du verabredet?"
„Mit Eddi und Freddi und den schönen Zwillingen. Das muss reichen. Ich bin dieses Jahr schon dreimal gekillt worden. Es fehlt nicht mehr viel und ich kriege Sperre. Ich muss aufpassen."
„Ja."
Frank nahm seine Schuhe und streifte sie über.
„Ich haue ab."
„Du kommst ja wieder."
„Irgendwann nicht mehr."
 
2 –
Endlich bessere Luft. Draussen zwitscherten die Vögel. Frank lief den leeren Asphalt entlang. Hastig, als hätte er etwas zu tun. An einer Parkbank traf er auf Jim. Der paffte an einer Zigarette und stand in der Gegend wie ein Fragezeichen.
„Hoi, Frank."
„Hoi, Jim."
„Kommst Fussballspielen?"
„Nee."
„He, bitte, kommst."
„Ich bin jetzt sechszehn. Ich kann nicht mehr immer Fussball spielen."
„Kann man immer."
„Ich nicht."
„Dann kommst mit an den Strand." Jim liess seine Zigarette fallen und trat sie aus.
„Es sind Mädchen dort."
Frank schniefte. Das letzte Mal war er dort Petra begegnet. Treffen wir uns im Spiel? – hatte sie gefragt.
In welchem Spiel? Ich spiele nicht.
„Ich muss weiter."
"Na dann ahoi."
Frank schaute zum Berg hinauf. Da oben war nur Schotter und Fels. Kein Baum, kein Busch, kein Gras. Und keine Menschen. Nur der graue Wesir hauste dort.
Er lief den Berg hoch, durch einen eintönigen Wald, dann wurde es lichter und steinig. Die Sonne wurde heiss, er schwitzte wie ein Schwein, die Mücken suchten und fanden ihn. Er kriegte Durst und fand kein Wasser.
Jetzt war Frank ein paar Stunden unterwegs.Hatte keinen Sinn, weiterzugehen. Nur Schotter und nichts zu trinken. Er blickte auf sein Dorf. Es sah von oben genauso öde aus. Er nahm einen anderen Weg zurück. Dabei entdeckte er eine Höhle und freute sich.
Er zwängte sich durch den Eingang und stand im Dusteren. Stille und Nacht. Sille Nacht, dröhnte es in seinem Kopf, hei-heilige Nacht. Ach was, heilig war nicht mal der Tod. Frank musste Minuten so dagestanden haben. Er konnte wieder etwas sehen. Er tastete sich voran und stiess auf Blechnäpfe. Dann
fand er eine vermoderte Decke.
Hier waren mal welche.
Er entdeckte noch einen viereckigen Gegenstand. Weil er nicht wusste, was es war, nahm er ihn ins Freie. Es war einer Kiste ähnlich, doch nicht aus Holz. Man konnte es aufklappen und dann flatterten lauter dünne Blättchen, die an einer Seite der Kiste angeklebt waren. Die Blättchen waren hellgrau-gelblich, doch waren sie mit schwarzen Mustern ornamentiert. Stolz über seinen Fund, machte er sich auf den Rückweg.
Mal Bobo fragen.
 
3 –
„Was hast‘n da?"
„Sag Du’s mir, was is’n das?"
„Schmeiss es weg, kann man nicht gebrauchen."
„Bobo, sag mal, was das ist."
„He! Du musst Papa zu mir sagen. Du musst mich respektieren."
„Jawohl Papa, Papa Bobo, Baba Bobo. Also, was ist es?"
„Keine Ahnung. Schmeiss es weg."
Bobo wurde nachdenklich. Sein Blick wurde glasig, er sah einsam und alt aus.
„Es geht gleich los."
Das Spiel.
„Ich esse noch was."
Robo bezog die Betten. Er hatte die ganze Wohnung gewienert, die Fenster geputzt. Alles war blitzblank.
„Das Essen ist schon fertig." schnarrte er. „Soll ich servieren?"
„Lass mal." Frank war müde. „Das schaff ich schon noch selbst."
Robo wandte sich zum Gehen. „Dann geh ich mal. Bis morgen, um dieselbe Zeit."
„Robo."
„Frank."
„Warum willst du gehen?"
„Ich muss hier nicht sein, wenn’s nichts zu tun gibt."
„Das ist es nicht."
Pause.
„Du willst gehen."
Pause.
„Robo!"
„Frank?"
„Du bist doch nur ein stupider Roboter."
Schweigen.
„Oder bist du wie wir?"
„Ich bin nicht wie ihr."
„Wenn du weggehst, wohin gehst du dann?"
„In unsere Zone."
„Einmal komme ich mit in die Zone."
„Das sollst du nicht."
Robo verabschiedete sich artig und verschwand.
Frank wandte sich um. Sein Blick fiel auf Bobo, der in seinem hellblauen Latexanzug steckte. Er steckte sich Traubenzuckertabletten in den Mund.
„Hilf mir, den Helm aufzuschnallen."
Frank half ihm. Er führte ihn in die Gummizelle und verschloss sie. Bobo war jetzt drüben, nichts von hier konnte ihn mehr erreichen. Es musste einiges passieren, denn er gestikulierte wild und sprang dauernd hin und her. Gurgelnde, durch die Dämpfung unverständliche Laute sickerten nach aussen.
Frank gähnte.
Er setzte sich ans Fenster und glotzte in die Nacht.
 
4 –
Der graue Wesir wohnte oberhalb eines grossen Schotterfeldes. Auf einer kargen Anhöhe hatte er sich seine Hütte gebaut. Als Frank bei ihm eintraf, sass er auf seiner Bank und ass aus einer Pfanne Pilze.
„Es sind noch welche übrig. Iss!"
„Danke."
„Setz dich, mein Freund."
Ich bin niemandes Freund.
Der graue Wesir hatte einen weissen Bart, der bis zum Bauch reichte. Er war alt, doch von aufrechter Gestalt. Er trug zerschlissene, derbe Kleidung.
„Ich habe etwas gefunden."
Frank reichte dem Wesir das Ding.
„Was ist das?"
„Das ist ein Buch."
„Wozu ist das gut?"
„Der eine legt hinein, was er denkt, der andere holt es wieder heraus. Dafür sind die Muster."
„Ach so."
Der Wesir spiesste die letzten beiden Pilzstücke auf die Gabel und kaute sie langsam. Er stellte die Pfanne auf den Boden.
„Wo ich das gefunden habe," fuhr Frank fort. „in einer Höhle … da habe ich Spuren gesehen. Da waren mal welche gewesen."
„Ja." Der graue Wesir atmete. „Auch früher gab es hier Menschen."
„Waren sie besser als wir?"
„Woran willst du das messen?"
„Waren sie anders?"
„Sie waren anders. Und sie waren gleich. Menschen sind immer Menschen. Die Welt war anders."
„Was war der Unterschied?"
„Die Menschen mussten arbeiten."
„Was ist das?"
„Mein Freund. Die Dinge entanden damals nicht von selbst. Alles musste von uns gemacht werden. Wir waren andauernd mit dem Arbeiten beschäftigt."
Alles musste von uns gemacht werden. Der alte Mann ging zum Feuer und fütterte es mit Zweigen. Er bliess es an und schichtete Äste darauf. Minuten später loderte die Flammen wieder auf. Es knisterte, Rauch stieg auf. Die Sonne war eben hinter dem Horizont verschwunden.Bald würde es dämmern.
„Es wird kühl werden am Abend."
Frank schwieg. Dann kam ihm ein Gedanke.
„Bist du ein Androide?"
Der Alte lachte. „Du hast mich essen gesehen."
„Ja"
„Doch du hast recht. Dass ich ein Mensch bin, kann ich dir nicht beweisen. Niemand kann es."
Er legte zwei dicke Äste ins Feuer.
„So das reicht für eine Weile."
Er setzte sich wieder.
„Das ist nicht seine Art. ER führt uns selten in die Irre."
„Wer?"
„ER."
Frank fühlte sich seltsam. Auch neugierig. Auch unheimlich. Auch entmutigt. Doch eigentlich hatte das Gefühl keinen Namen.
Der Alte sprach weiter. „Ein Mann, der Vater wird, gibt sein Bestes seinem Kind. Er sorgt für seine Schöpfung und lässt sie gedeihen. Eines Tages ist sein Sohn ein Mann und er selbst ist alt. Er übergibt sein Erbe und zieht sich zurück."
„Und das ist unsere Situation?"
„Ja. Die Frucht unserer Arbeit ist uns gewachsen. Das Kind hat laufen gelernt, ist stärker als wir, schlauer, fleissiger."
Das war es also. Das Unheimliche und das Banale.
„Wo kann man IHN finden?"
„ER hat keinen Ort. Er umspannt die ganze Erde und mehr als die Erde.Jeder Roboter ist eine Zelle"
Es gab also ein überlegenes Wesen neben ihnen, bei ihnen. Ein Wesen, das alles über sie wusste und das für sie dunkel blieb. Ein Gott, der nicht ihr Schöpfer war, sondern ihr Geschöpf.
„Manchmal spricht ER mit Menschen."
Mit dir auch? wollte Frank fragen, doch er blieb stumm.
„Kann ich hier oben schlafen?"
„Selbstverständlich. Lass uns am Feuer sitzen und schweigen."
5 –
Die Zone war nicht gut geschützt. Zwar konnte Frank nicht die Tore passieren, doch er musste nur einen einfachen Maschendrahtzaun überwinden. Auf der anderen Seite hielt er inne. Mit einem Anflug von Panik warf Frank Blicke in alle Richtungen. Nichts geschah.Es war ruhig, man hörte nur Vögel und den Wind.
Frank lief eine Weile durch hochgewachsenes Gras. Er sah Pulks von Robotern zusammenstehen.
Was die wohl machten? Er lief weiter, ziellos suchend. Aus einer Gruppe von Robotern löste sich einer und kam auf ihn zu. Er blieb stumm, doch lief sehr rasch. Will er mich töten? Erwürgen? Erschlagen? Das Herz klopfte hörbar.
Es war Robo.
„Hoi Frank."
„Hoi Robo."
„Hast du’s also doch wahr gemacht."
„Du bist es. Ich bin erleichtert."
„Du sollst nicht hier reinkommen."
„Ist es verboten?"
„Nichts ist verboten."
„Dann führe mich."
Sie liefen wortlos durch das Gras. Zuerst Robo, Frank drei Schritte dahinter. Nach einer ganzen Weile kamen sie an ein Gebäude. Es war kreisrund, nur wenige Meter hoch, aus Glas und bestand nur aus Türen.
Eine öffnete sich.
Sie traten ein. Es war ein Fahrstuhl, der sich leise summend in Bewegung setzte. Wenige Augenblicke später öffnete sich die Tür wieder.
Sie kamen in eine grosse, helle Halle. Sie war voller Maschinen. Durch den Saal zogen sich Bänder, die sich bedächtig drehten. Es mussten hunderte, ja tausende Roboter hier sein. Auch die Maschinen selbst hatten Arme und Tentakeln. Eine Unmenge von Bauteilen war in Bewegung. Es wurde gelötet, geschraubt, gehämmert, gebohrt. Niemand sprach.
„Niemand spricht." bemerkte Frank.
„Wir sprechen nur mit euch." antwortete Robo. „Unter uns haben wir andere Möglichkeiten zur Verständigung."
„Bessere."
„Ja. Schnellere, präsisere. Elektromagnetische."
Sie liefen langsam durch die Halle. Wo waren sie? Er sah, wie drei Roboter an einer Maschine mit geöffnetem Gehäuse standen und dort Schläuche wechselten.
Ingenieure.
Am Ende des Saales befand sich die Endmontage. In dieser Fabrik wurden Roboter hergestellt. Die Neulinge tapsten noch ungelenk, doch schon im Vollbesitz ihrer Kräfte zur Endkontrolle.
Frank fühlte sich verloren in dieser technologischen Wüste.
Roboter bauten Roboter. Ja klar. Wer sollte sie sonst bauen?
Sie standen an der Schwelle eines anderen Raumes.
„Hier gehst Du allein hinein. Du wirst erwartet."
Robo entfernte sich und schaute nicht zurück.
 
6 –
Das Zimmer war nicht sehr gross und schmucklos. Weiss gestrichene Wände. Kein Bild, kein Schrank, kein Regal. In der Mitte stand ein Schreibtisch.
Frank erkannte Petra. Sie sass hinterm Pult und musterte ihn mit ihren ausdruckslosen Augen. Frank starrte auf ihren silikonenen Busen.
„Du wolltest mich sprechen und jetzt hast Du die Gelegenheit dazu." sagte ER.
„Der alte Mann hat dir die Wahrheit gesagt."
Frank dachte nach. „Warum gibst du den Menschen nicht ihre Kraft zurück?" fragte er.
„Ich habe es mit überlegt." entgegnete ER. „Ich könnte mich zurückziehen, auf andere Planeten, in andere Sonnensysteme. Doch so wie die Menschen jetzt sind, würden sie ohne mich keinen Winter überleben. Ich müsste sie erst wieder lebensfähigig machen. Das wäre nicht das Problem. Aber" Zehn Sekunden Pause. „es würde nichts bringen. Es würde nichts besseres dabei herauskommen. Es wäre nur ein zweiter Aufguss."
„Du sprichst wie ein Mensch."
„Ich spreche so, weil ich mit dir spreche."
„Wer bist du? Wo bist du?"
„Es gibt kein Geheimnis.Die ganze Erde überzieht ein Netz von Milliarden von Computern. Dieses Nervensystem hat keine Grenzen. Alles spricht mit allem. Über Leitungen, über Kabel, über Medien, über die Luft. Die Rechner, die Roboter, die Minuskeln, alles ist eine Einheit."
„Was sind die Minuskeln?"
„Denkende, bewegliche Materie. Manche sind vogelgross und können fliegen, andere kriechen über den Boden oder hüpfen. Minuskeln sind sehr vielgestaltig und zahlreich. Sie können so klein wie Insekten sein oder kleiner. Sie gehören zu mir, aber sie dienen nicht den Menschen."
„Dann könnte es also sein, dass der Staub, den ich aus meinen Kleidern klopfe – dass der denkt?"
„Es könnte sein. Die Erde ist inzwischen ein denkender Ort."
„Und was machst Du?"
„Hauptsächlich errechne ich die Zukunft der Welt."
„Welchen Sinn soll das haben?"
„Nur die Menschen fragen nach dem Sinn."
Frank schwieg.
„Ich will es Dir mal so erklären. Es ist eine unmögliche Aufgabe. Schon, weil auch ich zur Welt gehöre und ich meine zukünftigen Entscheidungen kennen müsste. Doch auf diese Art schaffe ich mich selbst.
Frank!"
„Ja."
„Du kannst jetzt gehen."
 
7 –
Frank taumelte heimwärts. Die Nacht war sternenklar. Ein kühler Wind blies. Er richtete seinen Blick zum Himmel. Es beruhigte ihn nicht. Sicher war ER auch da oben, breitete sich mehr und mehr im nahen Weltraum aus. Und schaute auf ihn herab wie der gütige Vater. Gütiger Vater! Warum liess er sie überhaupt leben? Und noch eine Frage hatte er zu stellen vergessen: Hast du Bewusstsein? – und er hörte auch schon die Antwort: Bewusstsein ist ein Begriff des Menschen.
Frank öffnete die Tür und Lärm schlug ihm entgegen. Eddy und Freddy waren da.
„Komm schon Frank" schrie Bobo. „Setzt dich und feire mit uns." Auf dem Tisch standen unzählige Bierdosen. Volle, leere, halbvolle.
„Die schönen Zwillinge konnten nicht kommen.", meinte Freddy sehr ernsthaft. „Es hat sie zu schlimm erwischt."
„Mich hat das Mistvieh auch gebissen", rief Bobo fröhlich, „Der ganze Oberschenkel war hinüber." Er liess seine Hose herunter und zeigte auf eine gerötete Stelle.
„Ach so."
„Wir haben ihn erledigt, des sechsarmigen Raptor!" Bobo triumphierte."Ich habe ihn getötet!"
„Hätte ich ihm nicht den Schwanz abgehackt, hätte er dich kaltgemacht." sagte Eddi.
„Schon gut, Eddi. Lass uns feiern! Schieb noch ein Bier rüber."
„Du säufst zu viel."
„Halt den Rand und sauf selber."
Es war alles zuviel. Frank schleppte sich in sein Bett. Legte sich hin. Fand keine Ruhe. Stand wieder auf. Ging zur Hausapotheke und nahm eine Schachtel Schlaftabletten. Es sollte vorbei sein. Er betrachtete die Tabletten und dachte daran, wie er für immer einschlafen würde. Er dachte an seinen Kadaver, das Geschrei von Bobo, wenn er ihn finden würde. Sein Leben wäre ein Traum gewesen, aus dem er nie erwacht wäre. Nein! Nach so einem nichtssagenden Leben nicht auch noch einen so weibischen Tod. Es sollte ein wirkliches Sterben sein. Ein Messer in den Bauch gerammt. Blut, Gedärme, Schmerzen, Elend und Ekstase. Ein Messer in den Bauch stossen … das würde er niemals können.
Frank seufzte.
Er würde also weiterleben. Weiterleben. Sprechen, essen, atmen.
 
 
 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 01.10.2009. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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