Nein, meine lieben Leser, diese Story handelt nicht von unserer
Bundeskanzlerin, obwohl es der Titel ja vermuten lassen könnte.
Vielmehr handelt die Glosse von unseren raffgierigen Bankern,
die durch ihr Mehrmehrmehrprinzip die ganze Welt an den Rand
des finanziellen Kollaps gesteuert haben. Gewinne waren ihnen
ja nicht genug. Sie mussten sich ins unermessliche steigern.
Durch ihre finanziellen Spekulationen nahmen sie dabei in Kauf,
dass sie selbst den Überblick über ihre geldlichen Transaktionen
verloren. Unabhängig vom Staat wollten sie ihr kapitalistisch
ausgerichtetes System zur unendlichen Geldmaschine entwickeln.
Als aber der Zusammenbruch auf dem Geldmarkt kam, waren sie
die ersten, die nach staatlicher Hilfe riefen. Ein Interview mit einem
dieser Bruchkünstler hörte ich zufällig im Radio.
Seine Worte: "Dieses Jahr werden wir noch einen Verlust von
Fünfhundertmillionen Euro einfahren, aber für das nächste Jahr
hoffen wir schon jetzt, eine schwarze Null als Gewinn zu erzielen."
Hatte ich richtig gehört? Gibt es einen Gewinn, wenn dort eine
Null steht? Welche Farbe hat dann die Null. Eine spezielle, wie
hier angesagt, eine schwarze?
Dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Es ist doch egal;
ob es eine schwarze, rote, grüne oder gelbe Null ist. Überall
sitzen ja diese Nullen, ob vor dem Komma oder hinter dem
Komma. In jedem Fall sitzen sie in der Wirtschaft und in den
Regierungen. Diese Nullen sind verantwortlich für unsere ganze
Entwicklung in sämtlichen Bereichen. Lassen wir es doch dabei.
Wir werden von Nullen ver- und geführt. Null ist ja eine Zahl
ohne eigene Aussagekraft, und die da haben sie auch nicht.
23.10.2009 Norbert Wittke
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 23.10.2009.
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