Anne Völker

Blütenkind (K1)


Kapitel 1
 
Bowin
 
 
Er lebte schon lange hier, so lange das er sich schon nicht mehr daran erinnern konnte jemals wo anders gelebt zu haben. Nein, er war nicht von hier, das sah man auf den ersten Blick, er war winzig, grade einmal halb so groß wie die anderen Leute im Dorf. Das auffälligste aber an ihm waren seine Augen. Sie waren lila und wenn sie einen ansahen glaubte man der Blick ginge direkt in die Seele. Im Dorf hieß es diese Augen zeugten von Magie, vielleicht aber lag das aber auch einfach nur daran das diese Augen die Wahrheit erblickten. Aber obwohl er so offensichtlich nicht hier her gehörte, ließ ihn etwas in diesem Ort nicht gehen.
 
 
 
„Du!“ rief jemand von der Tür her, „Bowin! Komm her!!! Wir brauchen deine Hilfe!!“
 
Auch wenn nur Wenige im Dorf ihm über den Weg trauten, wenn jemand Hilfe brauchte wurde er gerufen. Diese Nacht sollte eine Frau ihre erste Tochter gebären, wahrscheinlich gab es Komplikationen, bei denen sein Rat gebraucht wurde.
 
Als er den Raum betrat bemerkte er sofort die angespannte Stimmung, die hier herrschte. Wie es in diesem Dorf üblich war standen die 5 besten Freundinnen der werdenden Mutter um das Bett herum und beteten, sangen und arbeiteten zusammen mit der Gebärenden, doch etwas stimmte nicht. Den Frauen stand der Schrecken ins Gesicht geschrieben, ein helles Licht erhellte den Raum, ein Licht was da nicht hätte sein dürfen, ein Licht, das weder einer Kerze noch einer anderen natürlichen Quelle entstammte. Das Licht pulsierte aus dem Bauch der Frau heraus, als hätte es dort seinen Ursprung. Von so etwas hatte man noch nie gehört, so etwas gab es einfach nicht, wie sollte das gehen? Bowin staunte nicht schlecht, war es das Kind auf das er gewartet hatte? Aber was hatte es mit dem Kind auf sich? Der Mann der ihn geholt hatte stieß ihn an, „Nun mach schon!! Hilf ihr!!“ „Nun gut, wenn ihr dann die Tür schließen würdet?!“ Bowin duldete keine Wiederrede, bei einer Geburt hatten Männer im allgemeinen nichts zu suchen, es war außerdem Brauch, das sie gemeinsam mit dem Vater des Kindes ein Festessen zu richten hatte. Kaum war die Tür geschlossen ging er zu der Frau und berührte ehrfürchtig den geschwollenen, leuchtenden Leib. Nach einigem abtasten beschloss er, das es sich um eine, abgesehen von dem seltsamen Leuchten, normale Geburt handelte. Um nicht rausgeschickt zu werden bereitete er der Frau einen schmerzlindernden Trunk und beobachtete das Geschehen. Als das Kind endlich seinen Weg ins Freie gefunden hatte, hörte das Leuchten auf, das Mädchen sah ganz normal aus, gesund und munter, wie ein Neugeborenes auszusehen hatte, das einzige was Bowin bestätigte das dieses Kind nicht das war, nachdem es aussah war ein kleines Muttermal auf dem Handgelenk des Babys, es hatte die Form einer kleinen Blüte. Einer geschlossenen Blüte wohlbemerkt, aber er meinte zu wissen das dieses kein dauerhafter Zustand war.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 30.10.2009. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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