Andreas Rüdig

Duisburger Innenstadt

 

"Die Duisburger Altstadt war von einer Stadtmauer umgeben, die heute noch in Teilen erhalten ist oder zum Teil rekonstruiert wurde. Die Stadtmauer umfasste ein Gebiet von etwa 32 Hektar, auf dem im 16. Jahrhundert etwa 2000 bis 3000 Menschen lebten. Die Stadtmauer ist der Nachwelt bekannt aus der Zeichnung des Stadtplans von Johannes Corputius. Die Mauer war einst 2,5 km lang. Viele Teile der Stadtmauer blieben bis zum Zweiten Weltkrieg bestehen: man benutzte sie bald als Rückwand für viele Bürgerhäuser. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren von ihr noch 80 Prozent erhalten. Heute sind es lediglich 26 Prozent. Diese 670 Meter Stadtmauer sind laut Duisburger Stadtverwaltung die „älteste in derartigem Umfang erhaltene steinerne mittelalterliche Stadtmauer im deutschen Sprachraum“.

Sie hatte 11 Haupt- und 11 Halbtürme, darunter 4 turmbewehrte Haupttore: Marientor, Stapeltor, Schwanentor und Kuhtor.

Auf einem Stadtplan aus dem Jahre 1850 ist sie noch vollständig eingezeichnet, obwohl man sie an der Wende zum 19. Jahrhunderts bereits Leid war und 1815 das Schwanentor abbrach. 1833 fiel das Kuhtor als letztes Tor.

Der Stadtteil ist heute das politische und gesellschaftliche Zentrum der Großstadt Duisburg mit 7.704 Einwohnern (Stand: 31. Dezember 2008).

Neben der historischen Altstadt gehört zu ihm das östlich anschließende so genannte Wasserviertel mit dem Innenhafen und dem westlich sich anschließenden Gebiets jenseits des Marientors mit dem Stadtwerketurm, der nachts farbig beleuchtet ist und von weit sichtbar ist. Die Altstadt ist der zentrale Kulturstandort der Gesamtstadt mit der Deutschen Oper am Rhein, dem Theater am Marientor, den Duisburger Philharmonikern und der alten Mercatorhalle, die nach ihrem Abriss bis Ende 2006 wieder als Teil eines neuen Kulturzentrums (CityPalais) neu entstandenn ist.

Die Geschichte des Stadtteils ist die Geschichte der alten Stadt Duisburg. Unter Heinrich I. entstand hier direkt am Ufer des Rheins die alte Königspfalz. Im 10. Jahrhundert war sie Anlaufpunkt und Versammlungsort deutscher Könige und Kaiser des römisch-deutschen Reiches.

Mit der Rheinverlagerung, im 12. Jahrhundert (einige Quellen geben das 11. Jahrhundert an) verlor die Handelsmetropole am Kreuzpunkt von Hellweg und Rhein und im Grenzbereich Sachsens, Frankens und Lothringen ihre politische Bedeutung. 1294 verlor sie ihre Reichsunmittelbarkeit und ihre Eigenschaft als Reichsstadt. Sie wurde an die Grafen von Kleve verpfändet.

Im 16. Jahrhundert ließ sich der Kartograph Gerhard Mercator in der Stadt nieder und trug so dazu bei, dass die klevische Ackerbürgerstadt an Bedeutung gewann. Mit Eröffnung der der alten Universität Duisburg im Jahre 1655, begründete die Stadt ihren Ruf als „Duisburgum doctum“ (gelehrtes Duisburg).

Mit der Industrialisierung wuchs die Stadt über ihre Mauern hinaus. An der Stelle des verlandeten alten Rheinarms baute man Außen- und Innenhafen, die als Transportweg für Getreide und Holz dienten. Zahlreiche Getreidesilos und Mühlen machten aus der Stadt der wichtigsten Umschlagplätze für die Lebensmittelversorgung des Westen Deutschlands.

Das 1900 erbaute und das alte Gebäude ersetzende neue Rathaus, die Salvatorkirche und der Burgplatz prägen heute das Bild des Stadtteils. Der Krieg hat die Altstadt zu fast 90% zerstört. Was nicht durch Bomben zerstört wurde wie die alte Tonhalle, wurde zu Gunsten von Straßenerweiterungen und großflächiger Neubebauung abgerissen," berichtet die Internetenzyklopädie Wikipedia.

Wo beginnt sie? Wo hört sie auf? Wo sind die Grenzen zu Stadtteilen wie dem Dellviertel oder Duissern? An dieser Stelle schweigt sich Wikipedia aus.

O tempora o mores - wie ändern sich doch die Zeiten. So möchte man ausrufen, wenn man die Veränderungen in der Innenstadt bedenkt. Die Straßenbahn fährt nun nicht mehr oberirdisch. Sie wurde in einen U-Bahnschacht verbannt. Mercatorhalle und Karstadtgebäude gibt es nicht mehr; Forum und CityPalais sind dafür gekommen. Auch der Innenhafen wurde aus seinem Dornröschenschlaf gerissen. Der WDR soll ihm genauso Leben einhauchen wie die Wohnbebauung, Wirtschaftsunternehmen und Kultureinrichtungen. Nach meiner Beobachtung ist der Innenhafen noch nicht zu einem Zentrum geworden; er ist nur dann überlaufen, wenn es dort Veranstaltungen gibt.

Lange Zeit wurde in der Bürgerschaft bemäkelt, daß die Innenstadt über Gebühr gefördert und die Stadtteile vernachlässigt werden. Ob dem so ist, kann ja jeder ortsansässige Leser selbst entscheiden. Beruflich bedingt halte ich mich sehr oft im Bereich der Königstraße auf. Sie ist - wie die Friedrich-Wilhelm-Straße auch - eine Hauptverkehrsstraßen Duisburgs. Ich bin mir noch nicht sicher, was ich von den Veränderungen halten soll. Mir fehlt in Duisburg ein Ort, an dem ich mich in meiner Freizeit gerne aufhalte. Eine Sache gestehe ich gerne: Mich persönlich zieht es mehr nach Düsseldorf.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.11.2009. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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