Sabrina Betgevergiz

Das verlorene Königreich

Frankreich, Montag, 23. April 1349
 
 
Zur gleichen Zeit in England...
 
 
König Heinrich VIII. saß mit seinen Beratern vor einer
rieseigen Karte auf der das Königreich von Frankreich zu sehen war. Es war sein
Ziel, auf dem schnellsten Weg nach Frankreich zu kommen um sich das Land
anzueignen und den König zu stürzen.  „
Wir sollten eine möglichst perfekte Strategie wählen, damit ich das Königreich
schnell erobern kann ohne viele der unschuldigen Untertanen des Königs von
Frankreich zu töten.“ „ Dieses Unterfangen wird nicht einfach werden, Mylord.
Bedenkt, König Edward ist bei seinen Untertanen sehr beliebt und sie werden
sicher alles tun, um ihren Herrscher zu schützen.“, Warnte einer seiner
Berater. „Hmm...“.Der König dachte nach. „ Es stimmt wohl, was Ihr sagt doch
ich möchte nicht noch mehr unschuldiges Blut vergießen.“ „ Ich ziehe mich nun
erst mal in meine Gemächer zurück um über die Schilderungen nachzudenken und
abzuwägen, wie wir am besten voranschreiten sollten.“ Mit diesen Worten verließ
Heinrich den Raum.
„Seid gegrüßt mein Gemahl“, sprach sie ihn an und
verbeugte sich vor ihm. „ Ich dachte mir, das ihr vielleicht Lust auf ein
gemütliches Essen in unserem Garten hättet? Ich habe in meinem Korb köstliche
Leckerreien dabei.“ Heinrich sah sie an und schüttelte den Kopf. „Leider habe ich
keine Zeit dafür, Weib. Ich muss einen Krieg planen.“ Daraufhin ließ er sie
stehen und ging weiter in die Richtung seiner Gemächer.
 
 
Frankreich, Montag, 23. April 1349
 
Der Krieger verbeugte sich vor dem König und erwiderte: „
Ja Mylord, das ist wahr. Durch meine Reise in verschiedene andere Länder stieß
ich auf ein Mittel, das die Pest aus Eurem Land verbannen wird. Doch ich werde
diese Information nicht ohne Gegenleistung preisgeben. Wie viel wäre es Ihnen
denn wert, das Leben von euch und euren Untertangen zu schützen?“. Der König
blickte den Fremden mit vor Wut funkelnden Augen an. „ Ihr wagt es, mir
Forderungen zu stellen und setzt damit weiterhin das Leben meiner Untertanen
aufs Spiel?“ „ Ihr habt mir noch nicht mal euren Namen genannt und mit solchen
Menschen soll ich Geschäfte machen? Wer garantiert mir denn, das Ihr die
Wahrheit sprecht?“  Der Fremde lächelte.
„Mein Name ist Artur und ich bin ein Krieger aus einem fernen Land. Mein Ziel
besteht nicht darin euch zu erpressen oder euer Volk leidern zu lassen. Ich
hege den Wunsch euch zu helfen doch ich habe natürlich auch den Wunsch, für
meine Mühen entlohnt zu werden. Das werdet Ihr doch sicher verstehen können.“
Artur lächelte schälmisch. Der König dachte angestrengt nach. Er wollte seine
Untertanen vor dem sicheren Tod bewahren doch er hatte keine Ahnung, was Artur
als Gegenleistung verlangen würde. Nach einiger Zeit sprach er: „In Ordnung,
was verlangt Ihr für die Information, mit der ich mein Volk retten kann?“ Arturs
Gesichtsausdruck wurde ernst. „ Ich möchte am Hofe bleiben und als euer Berater
tätig sein. Wenn Ihr mir diesen Wunsch erfüllt, dann werde ich euch das
Heilmittel gegen die Pest preisgeben.“ Edward wurde blass und wusste erst
nicht, was er erwidern sollte. Doch dann sprach er mit ernster Stimme: „ Ihr
fordert von mir, das ich euch in den Rang eines Beraters erheben soll, nur um
dafür das Heilmittel gegen die Pest zu bekommen? Das ist ungeheuerlich. Doch
mein Volk liegt mir sehr am Herzen und aus diesem Grund werde ich euch
nachkommen. Ihr werdet in den Rang eines Beraters erhoben doch lasst euch
gesagt sein, wenn sich das Mittel als untauglich rausstellt und das Leiden
meines Volkes kein Ende nimmt, dann werdet Ihr dafür hingerichtet werden.“
 
 
England, Dienstag, 31. April 1349
 
Die Königin blickte überrascht auf. „ Lord Akkarin. Was
macht Ihr denn hier?“
Mary lief in ihre Gemächer und ließ sich auf das Bett
fallen. Sie war erbost über die Frechheit des Lords aber es hat ihr auch
gefallen. Zu große Angst hatte sie vor der Reaktion ihres Gatten, wenn er davon
erführe. Nach einiger Zeit des Nachdenkens schlief die Königin ein und träumte
von dem zärtlichen Kuss mit  Lord
Akkarin im Garten des Schlosses.
 
England, Samstag 4. Mai 1349
 
 
„Wie soll ich Frankreich nur erobern können, ohne soviel
Blut zu vergießen?“, fragte er sich. Da kam ihm plötzlich die Idee und er rief
nach seinem Diener.
Sein Diener öffnete die Tür und kam herein. Er ging auf
den König zu und verbeugte sich. „Ihr habt gerufen, Hoheit?“
„Jawohl Hoheit“, antwortete Jamal und verließ eilends den
Raum.
„ Ich werde einen Brief aufsetzen lassen und dem König von
Frankreich die Wahl zur lassen die Flucht zu ergreifen oder aber gegen mich zu
kämpfen. Mir scheint, das König Edward ein intelligenter König ist und ich hege
die Hoffnung, das er nicht kämpfen wird, wenn es sich vermeiden lässt. Wenn ihm
sein Volk wirklich so am Herzen liegt, wie Ihr sagtet, Lord Akkarin, dann wird
er die Flucht einem Kampf vorziehen.“

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 24.11.2009. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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