Andreas Rüdig

Judaistik

"Unter Judaistik bzw. die umfassendere Disziplin Jüdische Studien versteht man die wissenschaftliche Erforschung des Judentums in allen seinen Erscheinungsformen (Geschichte, Kultur, Religion).

Ausgangspunkt ist die philologische Analyse jüdischer Quellen, das heißt die Beschäftigung mit schriftlichen Zeugnissen, die in den Sprachen der Juden (Hebräisch, Aramäisch, Judäo-Arabisch, Jiddisch, Ladino, Judäo-Persisch und Judäo-Griechisch abgefasst sind. Danach erfolgt die Bearbeitung der Quellen mit den Methoden, die den Fächern der Philosophischen Fakultät allgemein zueigen sind.

Die Judaistik steht zwar in der Tradition der Wissenschaft des Judentums, was den philologischen und kulturhistorischen Anspruch angeht, dennoch gibt es einen gravierenden Unterschied: während die Wissenschaft des Judentums eine Disziplin von Juden für Juden war, die unter anderem auch der Bewahrung der eigenen Identität diente, wird in der heutigen Judaistik Wert darauf gelegt, das Judentum von einem neutralen Standpunkt aus zu erforschen. Deswegen ist die Judaistik in der Philosophischen Fakultät, sowie Geschichts- und Kulturwissenschaften, und nicht in den Theologischen Fakultäten angesiedelt, um weder konfessionell gebunden zu werden noch darauf beschränkt zu sein, das Judentum nur als eine Religion zu betrachten.

Die Berechtigung des Faches Judaistik liegt darin, dass sie etwas leistet, was andere Fächer (Semitistik, Geschichte, Philosophie etc.) nicht leisten, nämlich das Judentum nicht nur als ein passives Objekt äußerer Einflüsse, sondern als aktiv handelnden Teil der menschlichen Kultur zu untersuchen. Durch diese Zentrierung auf das Judentum als kulturelles Phänomen in seinen unterschiedlichen Facetten ist es möglich das Judentum zu verstehen und dieses Verständnis an Andere weiterzugeben," stellt die Internetenzyklopädie Wikipedia das Studienfach Judaistik vor.

 

Langsam kriecht die Dunkelheit ins Zimmer. Das Feuer im Kamin ist angezündet. Ein paar zusätzliche Kerzen im Zimmer verbreiten zusätzliches gemütliches Licht. Es ist kuschelig warm. Ich setze mich in meinen Lieblingssessel und öffne das Buch, das ich mir gestern gekauft habe. Es ist die Lebensbeschreibung des fiktiven Rabbi Salomon, der im 14. Jahrhundert im späteren Galizien lebte und dort zu einem der größten Mystiker seiner Zeit wurde. Die heutigen Menschen brauchen Räucherstäbchen und Rauschgifte, um ihr Bewußtsein zu erweitern. Salomon kannte das alles noch gar nicht. Wenn er sich in seiner Gebetsnische befand, melodisch und immer intensiver Texte aus der Thora sang und seinen Körper rhythmisch bewegte, schwebte sein Geist in Ebenen, die normalen Sterblichen unzugänglich sind. Er konnte dann historische Ereignisse so realistisch beschreiben, als sei er leibhaftig dabei gewesen. Gelegentlich erzählte er auch davon, wie es im Himmel, in der Hölle und im Paradies aussieht. Er schwärmte dann von den vielen Köstlichkeiten, die es dort zu essen gibt, und von den Annehmlichkeiten, die uns Menschen das Leben versüßen.

 

"Hallo, mein Freund," sagt da plötzlich eine Stimme. "Gestatte mir, daß ich mich vorstelle. Luzifer mein Name. Komm zu mir. Dann wirst du es immer warum und kuschelig haben."

"So ein Quatsch, höre nicht auf ihn," behauptet da eine andere Stimme. "Ich bin Adonai. Bei mir bist du im Paradies. Hier gibt es kein Leid mehr, sondern nur noch Wohlbefinden. Hier findest du die Jungfrauen, von denen du immer geträumt hast..."

"Hör mal, Männe, bist du schon wieder über deiner Arbeit eingeschlafen?" Es ist meine Frau Ilsebill, die mich mit diesen Worten aufweckt. "Kommt jetzt endlich essen. Ich habe lang genug mit dem Abendbrot auf dich gewartet."

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.01.2010. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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