Alec Murray

the pure perfect


Handelnde Personen:
 
Robert Miller - alternder britischer Schriftsteller
Katharina - hübsches portugiesisches Hausmädchen
Ruth Freeman - englische Maklerin
 
Nichthandelnde Nebenpersonen:
 
Rose Miller - Exfrau von Robert Miller
Esmeralda - Tante Katharinas
Magret - Frau von Roberts Bruder
 

Das reine Ideal ©

Ihre feuchten Fussabdrücke in dem hellbraunen Parkettboden ... vor seinem geistigen Auge entstand ein Bild, wie sie den Flur barfuss, zu dem Gästezimmer geschritten war.
Aus ihrem Schlüsselloch am Ende des Ganges fiel heller Schein.
Er zögerte kurz aber als er die leise Musik vernahm, folgte er wie eine Motte dem Licht. Sein Herz schlug wie wild, als wäre er ein Teenager und kein Mann Ende 30, als er sacht nach dem Türgriff fasste.

Zwei Wochen war es her seitdem er Katharina mit anderen Augen sah.
Ein bisher unbekanntes Gefühl der Sehnsucht umfing sein Herz.Am Tag, wenn er versuchte an dem Buch zu arbeiten oder in der Nacht - stets war sie in seinen Gedanken.
Katharina kam aus Portugal.
Ihr Vater arbeitete in Lissabon und sie war für ein halbes Jahr zu ihrer Tante nach Spanien gezogen. Hier wollte sie als Haushaltshilfe etwas Geld verdienen.

Ruth Freeman war die Maklerin, die ihm jetzt schon zum dritten Mal in der Herbst/Winter Saison eines ihrer dutzend Objekte vermietete.
Ruth kam aus England, genauso wie Robert und hatte vor Jahren, mit ihrem Mann ein Maklerbüro in Galicien aufgemacht.
Sie managte es auch, wie jedes Jahr, dass er eine Haushaltshilfe und Köchin bekam.
 
Die letzten beiden Male war es eine dreißigjährige Frau aus Ecuador. Ihr Englisch war eine Katastrophe, doch wesentlich besser als sein Spanisch.
Vor allem aber war sie schnell und das schätzte er an ihr, sie erledigte dass Nötigste und verschwand früh, wenn er arbeiten wollte.
 
Doch als Ruth dieses mal ihre Autotür schloss und ihn mit Katharina bekannt machte, war er sehr überrascht.
Beim ersten Anblick wirkte dieses Mädchen schmächtig und zart, fast zerbrechlich - ihre Haut glich jenem Ideal dass er schon so oft versucht hatte in seinen Büchern zu umschreiben.

Sie war jung.
Mag sein, dass sie die 20 noch nicht erreicht hatte und Ruth, Katharinas Tante nur einen gefallen erwies indem sie ihr eine Arbeit besorgte.
Katharinas Tante, Esmiralda war Tags über fort und bat um die Stelle für ihre Nichte, denn früher arbeitete sie selbst einen Sommer für Mrs. Freeman.
Ruth zeigte ihr die Räumlichkeiten, sprach einige Sätze auf Portugiesisch mit Katharina und gab ihr ihre Karte mit ihrer Handynummer.
Da waren sie nun - allein. Wie er diese peinlichen Momente hasste. Sie sprach nur wenig Englisch aber innerhalb der nächsten Tage gelang es ihnen ein gutes, wenn auch wortkarges Arbeitsklima aufzubauen.
Am Abend fuhr er sie ins nächste Dorf, wo sie den Bus zu ihrer Tante nach Vilamean nahm. Am morgen aber legte sie den zwanzig Minütigen Fussmarsch vom Dorf zum Ferienhaus allein zurück.
Sie fand schnell heraus, dass er, wenn er des Tags über in dem Schreibzimmer war, ungestört bleiben mochte.
 
Er arbeitete am Dritten Teil einer Buch Trilogie - die letzten beiden Teile brachten nur mäßigen Erfolg und so wollte er wenigstens der Serie zu einem guten Abschluss verhelfen.
Vor sechs Jahren schrieb er den Ersten Teil und den Zweiten damals während seines ersten Aufenthalts in Spanien.
 
Kurz zuvor war er noch verheiratet gewesen.
Früh hatte er Rose geehelicht und die beiden hatten sich nach gut sieben Jahren auseinandergelebt. Dann vor zwei Jahren hatte sie ihn betrogen.
Er packte seine Sachen und ging auf Reise. In Galicien fand er einen ruhigen sonnenverwöhnten Ort zum nachdenken und ... zum schreiben - der Bungalow, mit den typischen sandfarbenen Dachziegeln, hier in dem kleinen Dorf in der Nähe von Mondariz, war wie geschaffen dafür.
Zu dieser Zeit hatte er sich schon dieses Zimmer ausgesucht - mit einer grossen Topfpalme gleich vor der Terassentür. Diese verdeckte mit ihrem satten Grün den Blick ins Freie und war nur ein wenig von der Garage, deren Mauer leicht abzubröckeln begann, entfernt. Die Sonne hatte ihr das einstige grün entbleicht und wilder Wein wuchs uferlos an dem alten Stein empor.
Oft blickte er auf diese schöne Terrasse, wenn er verzweifelt versuchte an einem Dialog zu feilen, der den Personen mehr Leben einhauchen sollte.
Einmal sah er Katharina wie sie die Palme goss - mit weissen, flachen Sandalen und einem weissen Faltenrock bekleidet machte es den Anschein als wäre noch Hochsommer, nur ihr dunkelbraune Cardigan verriet, dass es nicht mehr ganz so warm war.
Immerhin hatte es hier noch 15 Grad Ende November - in seinem Heimatland regnete es oder es lag schon Schnee.
Auf jeden Fall war es bitterkalt und dies war auch der Grund weshalb er in den letzten Jahren dem betriebsamen London den Rücken kehrte.
Katharina lächelte ihn an, als sie merkte, dass er zu ihr sah.
Wie sie ihn mit ihren Ebenholz braunen Augen und ihren kirschroten Lippen ansah, war der Anblick dessen er so lange entbehren musste, nur war er sich dieser Tatsache noch nicht bewusst.
Er lächelte zurück - rasch - und durchwühlte dann die Seiten um den Anschein zu erwecken er wäre beschäftigt. Er hatte doch dieses Buch zu schreiben, rief er sich in Gedächtnis.

Robert hatte ein bieders Wesen. Er war nicht ausgesprochen schüchtern aber ein Gentelman durch und durch, grossgezogen in einem strengen Elternhaus und Ausgebildet in den besten Schulen Londos. Ihm stand es so fern in Katharina mehr zu sehen als ein Haushaltshilfe.
Neben ihren Tätigkeiten im Haus und Garten kochte Katharina auch für ihn zu Mittag und Abend.
Sie kochte einfach aber da er das Essen sowieso nur als Nahrungsaufnahme betrachtete, machte ihm dies nichts aus.
Eines Abends wurde es etwas später bei ihm, denn er hatte allerhand Einfälle für sein Buch und schrieb wie im Rausch fast zwanzig Seiten.
 
So kam es, dass er erst spät zum Essen kam. Katharina war in dem Bungalow geblieben - er hatte sie gar nicht bemerkt, denn er hätte ihr natürlich ein Taxi bestellt und ihr angedeutet, dass er die Mahlzeit auch kalt essen könnte.
Er lud sie ein ihm etwas Gesellschaft zu leisten.
Es wurde ein wunderschöner, vergnüglicher Abend - sie tranken Merlot Rotwein und mussten bald kichern wenn sie verzweifelt versuchten die Sprachbaierre mit Handzeichen zu überbrücken.
Er erzählte ihr von London und versuchte ihr die Architektur und Funktion der Tower Brücke mit einer kleinen Skizze zu veranschaulichen.
Ihre Blicke trafen einander. Ein Wimperschlag, nicht mehr, brauchte es um die Flamme zu entzünden dessen Wärme er lengst verloren geglaubt hatte.
Sie hörte ihn mit Freuden reden, erklären. Für ihn war so als ob er eine Vortrag hielt aber das Thema ganz nebensächlich sei. Denn wichtig war einzig und allein, dass die Zuhörer nicht den Raum verliessen.
Unter allem lag der Duft des süßlichen Weines.
Er griff nach dem bauchigen Glas und berührte dabei unbeabsichtigt ihre Finger. Augenblicklich wurde er rot aber fuhr unberirrt fort.
Irgendetwas ging in ihm vor.
 
An diesem Abend wurde es sehr spät und er bot ihr an im Gästezimmer zu übernachten.
Er hatte getrunken und so konnte er sie nicht nach Hause fahren.
Von nun an wurde ihre Beziehung freundschaftlicher.
Und kein Zweifel, er spürte es, aber wollte es nicht wahrhaben, sowie wir erst nagende Schmerzen versuchen zu ignorieren, er hatte sich schon an diesem Abend in ihren Augen verloren.
 
Dem Hoch folgte ein Tief. Scheusslicher Regen und gewaltige Winde wechselten sich ab.
Die Nächte waren kühl. In dem Dorf, dort Galicien ähnelte das Wetter der Bretagne und liess schon bei vorhergehenden Reisen Assoziationen mit dem Norden Frankreichs in ihm aufkommen. Die nächst grössere Stadt war Vigo, was in alten Zeiten Cäsar als Sprungbrett für die Invasion der Britischen Insel diente.
Die Temperatur war gegenüber den nördlichen Teilen Europas ausgesprochen mild denn inzwischen war es Anfang Dezember. Er hatte noch vier Monate um das Manuskript des Buches zu schreiben, zumindest nach seinem vorläufigen Abgabetermin mit dem Verleger. Doch beim besten Willen, ihm fiel nichts ein.
Seine Gedanken kreisten nur um Katharina. Es war schier unmöglich sich abzulenken.
Er fing an sich an jeden Moment ihres Zusammenseins zu erinnern - den Tag als sie sich das erste Mal sahen - ihr kesses Lächeln - den lieblichen Klang ihrer Stimme - ihre lustige Art Dinge zu umschreiben - ihren Gang; ja es sind so viele Dinge die ein Menschen einzigartig machen.
 
Nachts fand er nur wenig Schlaf - Insomnie quälte ihn und dehnte die endlosen Stunden des Tages.
Dass Gefühl der Melancholie verschlimmerte den Zustand.
 
Es war Anfang Dezember als Katharina vom Einkaufen nicht zurückkam.
Wie üblich öffnete er erst um acht Uhr die verschlossene Tür von seinem Schreibzimmer.
Als er aus dem grossen Fenster blickte schüttete es wie aus Kübeln.
Eine Regenfront hatte sich schnell vom Meer ins Landesinnere bewegt - düstere Wolken verdunkelten den Himmel und liessen die Nacht noch schwärzer erscheinen.
 
Er begann nach ihr zu rufen und suchte das ganze Bungalow ab.
Nichts.
Nervös setzte sich einige Zeit in die Küche, trank etwas Mencia und starrte dabei auf die Uhr. Eigentlich hätte sie doch vor sieben hier sein sollen. Um halb zehn ging ihr letzter Bus.
Hoffnungsvoll, als könnte sein Blick sie herbeizaubern, beäugte er durch das Fenster den matschigen Weg zum Haus, welcher, vorbei an der Garage, durch die Lampe im Garten wenigstens noch etwas beleuchtet wurde.
 
Den Autoschlüssel hatte er schon gezückt. Mit dem goldenen Anhänger klopfte er angespannt auf den meergrünen rustikalen Holztisch von welchem die Farbe an manchen Stellen abblätterte. Nach 15 Minuten rastlosen Wartens umgriff fest den Schlüssel.
Das Leihwagen machte ihm noch immer zu schaffen. Nicht nur, dass er es gewöhnt war auf der anderen Seite zu sitzen, normalerweise fuhr er einen Kleinwagen und keinen Landrover Geländewagen.
 
Vor allem aber fuhr er nicht gern bei Nacht, denn seine Kurzsichtigkeit hervorgerufen durch seine Stunden an der Schreibmaschine verschlimmerte sich zusehens.
Der Regen stürzte auf die Windschutzscheibe und prasselte aufs Dach, nachdem er den Dieselmotor mit lautem Brummen startete und langsam aus der Garage fuhr.
 
Zuerst fuhr er den Weg zum Wald ab - als er nicht mehr weiter konnte, stellte er die Nebelscheinwerfer an und durchflutete damit die Dunkelheit. Er stieg aus und sah auf die bleichen Bäume - nein, hier war sie nicht.
Dann suchte er gründlich die Strassen der umliegenden Dörfer ab und wurde nicht müde jede Schattenseite auszuleuchten.
Der Regen verlor leicht an Kraft. Zwischen den Wolken konnte man teilweisen den dunkelblauen Himmel erkennen und Strassen wurden einmählich heller je näher er nach Modariz kam - Strassenlaternen leuchteten ihm die Spur, waren stille Verbündete in seiner Suche.
Nachdem er eine halbe Stunde die Stadt mit ihren verzweigten Strassen abgesucht hatte machte er sich auf den Weg zurück.
Er würde dort im Ferienhaus nach ihr schauen, vielleicht war sie doch noch gekommen und nötigerweise die Maklerin aus dem Bett klingeln. Er versuchte einen kühlen Kopf zu bewahren.
Doch dieser Strudel aus Verlangen, Liebe und Verbot vernebelten sein Hirn und lenkten ihn von der Strasse ab.
 
Als er beim Haus ankam war es fast halb elf.
Das Licht im Garten brannte noch. Er öffnete schwere Holztür des Bungalows und sah sich um.
 
Seinen Schritten folgten Regentropfen, die von seiner Kleidung den Weg auf den Parkettboden fanden.
Er stand im Gang und plötzlich fiel im ein Geräusch auf, dass er vorher, bevor er sich auf den Weg durch die unwirtliche Nacht machte, noch nicht vernommen hatte.
Das Tropfen des alten Duschkopfes im langsamen Takt verriet ihm, dass sie gerade in der Dusche gewesen ist.
Erleichterung umschmiegte sein Herz als wäre ihm ein Stein von der Brust genommen worden.
Sie war wieder bei ihm und hatte sich mit einer heißen Dusche den kalten, winterlichen Schauer weggespült.
Die Tür zum Badezimmer war offen und er konnte deutlich die beschlagene Duschkabine sehen.
 
Vom Bad folgte er ihren feuchten Spuren hinter zum Gästezimmer und öffnete mit bangem Herzen die Tür.
Sie war nicht erschrocken, nur überrascht. Auch wenn sie es so gut wie möglich zu verbergen versuchte, zeigten ihre Augen, dass es so war.
Mit leicht geöffneter Mund sah sie ihn an. Ihre dunkelbraunen Haare waren zu einem Dutt gesteckt.
Der Radio spielte leise klassische Musik aber das Rinnen des Regens übertönte es.
In Kaskaden suchte sich das Wasser über das Fensterbrett einen Weg nach unten.
 
Sie sass auf der Couch, direkt neben der Tür - die Stehlampe gegenüber tauchte ihren Körper in ein verführerisches Spiel von Licht und Schatten. 

Eine weisse Bluse verbarg ihre Brüste. 
Ihre Knie wie ein umgedrehtes V verschlossen.
 
Sie sagte nichts aber wartete auf seine Antwort.
Er beugte sie zu ihr hinunter, strich ihr liebevoll mit der Linken über die braunen Haare, hielt seine Hand in ihrem Nacken - wieviele Stunden hatte er davon geträumt - dann weiter ihren Hals entlang - wie viele Nächte wachgelegen und sich danach gesehnt - ihre Wange, strich über ihre glänzende Lippen - hatte er zuvor überhaupt je gelebt.

Sie gab sich ihm hin - reckte ihm den Hals entgegen, so wie manch Tier seinen blanken Hals preisgab, schloss die Augen wie in Ekstase oder erwiderte die Küsse, die immer heftiger wurden und hoffte wohl er würde niemals aufhören.
Auch er wünschte sich, dass dieser Moment ewig währe - er konnte diesen Gedanken beinahe hören - nichts sonst sollte es geben: kein Essen, kein zu Bett gehen, kein aufstehen.
Er sah ihre Gänsehaut, ihr Oberteil war an den Armen leicht hochgerutscht.

Er strich über ihren nackten Körper wie ein Künstler über seine Steinskulpur.
Ihr jugendlicher Leib war wie aus einem Gemälde entsprungen.
Barden hätten einst darüber Gedichtet, dessen war er gewiss, Herrscher hätten dafür getötet.

Seitdem sie diese Nacht miteinander verbrachten lief alles einfacher - sie schlief jeden Abend in seinem Gästezimmer und er kam oft zu ihr. Die Tage verlebten sie gemeinsam - spazierten Hand in Hand wie ein verliebtes Paar. Er fühlte sich so jung mit ihr.
Er versuchte ihr etwas Englisch zu lernen. Sie lernte schnell und voller Eifer doch die Zeit würde nicht reichen.
Natürlich schrieb er auch täglich an seinem Buch. Denn seine Schreibblockade verschwand wie seine Zweifel.
Schnell hatte er dreiviertel des Buches fertig.
 
Sie verbrachten Weihnachten zusammen - es war ein schweres Unterfangen Ihr ein Geschenk zu besorgen. Er kaufte die Perlenkette in Mondariz und wusste nicht, dass dies ihre einzige greifbare Erinnerung an sie beide bleiben sollte.
Das Ende des Buches und sein Abgabetermin stand wie ein Damokles Schwert über ihrer Beziehung.
 
Im Frühjahr, welches sich mit sanften Sonnenschein und leichtem Regen ankündigte, hatte er sein gesamtes Buch geschrieben. Er hatte eine Figur nach ihr benannt: Katharina.
 
Sie liebten sich beinahe jede Nacht.
Er wagte es nicht zu fragen ob sie ihn mehr als mochte.
Hier war sie sein.
 
Dann im Ende März musste er fort. Das Buch brauchte den letzten Schliff, der Verleger wartete und Katherina würde in einem viertel Jahr ihre Ausbildung beginnen.
Er versprach ihr zu schreiben und würde wieder kommen wenn das Buch erschienen ist und er die Kritiker vom Leib hatte.
 
Sie wollte mit zum Flughafen aber er meinte es wäre viel einfacher wenn sie sich hier verabschiedeten, in diesem Garten, wo sie sich zum ersten Mal trafen.
Er gab ihr einen langen Kuss und sah nicht zurück, denn das hätte sein Herz entzwei gerissen.
 
Auf der Insel war das Leben für ihn viel hektischer. Sein Buch wurde ein voller Erfolg. Die Kritiker rissen sich um ihn - er war in fast jeder Radiosendung und TV Show. Er genoss den Ruhm.
Die Frauen lagen ihm zu Füssen. In dieser Zeit hatte er mehr Liebschaften als in seinem ganzen Leben.
Keine davon war fähig es mit Katharina aufnehmen zu können. Mit keiner fühlte es sich so an wie mit ihr.
Doch es war schwer ihr Bild im Gedächtnis am Leben zu behalten.
Manchmal wollte er ihr schreiben aber wusste nicht wie er anfangen sollte, wusste nicht wie er ihr erklären sollte, was er da machte.
Am besten, er würde einfach wieder zu ihr fliegen.
Dann in der Mitte des Jahres holte ihn das Leben ein - sein Bruder war im Irakkrieg umgekommen.
Lange Zeit war seine Familie in Trauer - er regelte alles, kümmerte sich um die Frau seines Bruders und um die drei Kinder.
Am Abend brachte er sie zu Bett und am Morgen fuhr er sie zur Schule.
Die Tage vergingen langsam diesen Sommer.
Kurz nach Weihnachten, der Schnee hüllte ganz London in ein zauberhaftes weiss, fühlte sich die Magret, die Frau seines Bruders, wieder fähig die Sachen alleine zu übernehmen.
Diese Nacht war er wieder für sich.
Er stand an der Themse und blickte zur Tower Bridge. Er sah ihr Lächeln plötzlich vor sich, als er ihr die Konstruktion der Brücke erklärte.
Hinter ihm stampften Kinder rennend durch das Weiss. Die Strassen waren voll. Überall Handykameras. Überall rufende, singende, lachende Menschen.
Die Sechzig waren vollendet.
 
Der Himmel bebte und zuckte noch bevor man das Krachen des Feuerwerks wahrnahm.
Pünktlich um 12:00 glitzerte das Firmament in gleissend hellen Farben.
Er lächelte und trank einen Schluck Porter. Wenn er sich beeilte, wäre er in weniger als einer halben Stunde in Heathrow.

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Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Alec Murray).
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 18.01.2010. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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