Rosie Taubmann

Späte Gerechtigkeit!

 



Auf der Autobahn von Nürnberg Richtung Feuchtwangen geschieht Merkwürdiges. Es häufen sich die Auffahrunfälle auf diesem Teilstück. Die Polizei hat schon eine Geschwindigkeitsbegrenzung eingeführt, doch auch die kann die Unfallserie nicht verhindern. Den wirren Erzählungen von Beteiligten, daß eine Frau über die Fahrbahn gelaufen sei, betrachtet die Polizei als Ausrede, da nie eine verletzte oder umher irrende Frau gefunden wurde.
Polizeihauptmeister Tobias Müller und sein Kollege Werner Becker fahren heute auf diesem Teilstück Streife. sie sind gut gelaunt, machen Witze auch über die geheimnisvolle Frau. Plötzlich taucht im Scheinwerferlicht, die Gestalt einer Frau auf. Es hat den Anschein als schwebte sie mitten auf der Fahrbahn. Werner bleibt das Wort im Hals stecken und Tobias tritt voll auf die Bremse. Nachdem sie ausgestiegen waren, suchten sie die Frau, doch da war nichts gar nichts. Tobias sagte zu Werner: Ich glaube uns hat´s  auch erwischt, wir sehen schon Gespenster, da ist nichts, doch Werner sagt; ich hab sie doch auch gesehen. Sie beschließen die Fahrt fortzusetzen. So sind sie nachdenklich und still ein paar Meter gefahren, als die Frau plötzlich direkt vor ihrem Kühler auftaucht und trotz sofortiger Vollbremsung vom Auto erfasst wird. Nach dem ersten Schreck, steigen sie aus und sehen nach, doch wieder war da nichts kein Unfallopfer, keine Frau einfach nichts. Wortlos schauen sie sich in die vor Schreck bleiche Gesichter, setzen sich ins Auto und fahren zur Dienststelle zurück. Dort angekommen erzählen sie den Kollegen ihr Erlebnis. Doch die lachen sie nur aus und reißen Witze über sie und die Geisterfrau. Am Nachmittag des nächsten Tages erhalten sie die Nachricht eines schweren Verkehrsunfalls. Als sie dort eintreffen sehen sie einen Sattelschlepper der in einen Brückenpfeiler gerast ist, genau an der Stelle, an der sie Tags vorher ihr unheimliches Erlebnis hatten. Der Fahrer, von der Feuerwehr schon schwerverletzt geborgen, ruft immer wieder: Da war eine Frau auf der Fahrbahn, o Gott hoffentlich hab ich sie nicht überfahren. Die Helfer suchten alles ab, fanden jedoch nichts. Gerade als die Feuerwehr mit den Aufräumarbeiten beginnt sitzt plötzlich oben auf dem LKW eine junge ganz in weiß gekleidete Frau. Lange blonde Haare umrahmen das tränenüberströmte Gesicht. Niemand wußte wie sie dahin kam und doch war sie da. Die beiden Polizisten kletterten zu ihr hoch.  Werner sagte; kommen sie wir helfen ihnen herunter, wo kommen sie überhaupt her? Doch die Frau gab keine Antwort und so greifen die Beamten nach ihr und greifen durch sie hindurch, auch beim zweiten mal war da kein Widerstand, nichts nur Luft. den zwei Polizisten und der Bergungsmannschaft stellen sich vor Entsetzen die Haare auf. So stehen sie da sprachlos vor Schreck. Etwas später steht die Geisterfrau auf schwebt zum Brückenpfeiler, winkt ihnen mit der Hand zu und verschwindet in ihm. Nachdem sie die Benommenheit abgeschüttelt hatten, schafften sie den LKW weg und schauten sich den Brückenpfeiler genauer an, dort wo der LKW dagegen stieß war ein großes Stück Beton heraus gebrochen und die Hand eines Menschen schaute hervor. Die Männer erstarrten als sich der Brückenpfeiler zu einem Gesicht formte, sie anschaute und sagte: Endlich habt ihr mich gefunden, ich warte schon so lange, dabei kullerten Tränen aus den steinernden Augen. Das Grauen erfasste die Männer erneut, voller Entsetzen fliehen sie, nur von einem einzigen Gedanken beseelt - weg, nur weg von hier. Nach zwei Stunden auf betreiben der Obrigkeit kehrten sie wieder zurück um die Leiche zu bergen. Das Entsetzen zeichnet noch immer ihre Gesichter, doch sie schneiden einen großen Betonblock aus und schaffen ihn mit seinem makaberen Inhalt in die Pathologie.  Dort legen fünf Forensiker mit Hammer und Meisel die Leiche frei. Es ist eine junge Frau. Sie mußte nach Aussage der Forensiker schon mindestens zehn Jahre dort eingeschlossen sein. Durch den luftdichten Betonverschluss blieb die Leiche gut erhalten. Fieberhaft geht die Polizei die Vermisstenanzeigen von vor zehn Jahren durch, doch keine trifft auf die Tote zu. Auch die Veröffentlichung des Fotos der Toten bringt nichts. Kommissar Richard Moser steckt mit seinen Ermittlungen fest. Es ist schon wieder spät geworden, er ist müde räumt noch seinen Schreibtisch auf und will anschließend  nur noch nach Hause. Plötzlich wird es im Büro eisig kalt, das Licht fängt an zu flackern und ein herrlicher Duft nach Rosen verbreitet sich im Raum. Aus dem Nichts sagt eine zarte Stimme zu ihm: Richard du suchst am falschen Ort hier vermisst mich niemand. Er schaut sich um, doch er ist allein im Büro. Kopfschüttelnd sagt er sich, du bist schon so übermüdet, daß du Halluzinationen hast. Nein sagte die Stimme wieder, ich bin hier und dabei materialisiert sich der Geist der jungen Toten. Wie vom Blitz getroffen sinkt der Kommissar auf seinen Stuhl und schaut sie sprachlos an. Die Geisterfrau lächelt ihn an und sagt: Ich heiße Marie Schütle und bin Schweizerin, ich lebte und arbeitete am Bodensee in Rorschach, dort findest du auch meinen Mörder, sie schaute ihn noch einmal an und löste sich auf. Wie erschlagen sitzt Richard auf seinem Stuhl, er kann nicht fassen was sich hier gerade zugetragen hat. Um sich nicht lächerlich zu machen beschließt er die Sache für sich zu behalten. Nachdenklich fährt er nach Hause. Am nächsten Morgen bestätigen ihm die Schweizer, die Abgangsakte der Marie Schütle. Er machte sich auf den Weg nach Rorschach, dort angekommen studiert er mit zwei Schweizer Polizisten die Vermisstenakte. Dabei stellen sie fest, daß Marie die Freundin eines ihrer Kollegen war. Sie lassen ihn kommen um sich mit ihm zu unterhalten. Leider kann er ihnen nicht weiter helfen. Als er zur Tür geht und sich verabschiedet, sagt plötzlich Maries Stimme an Richards Ohr; warum lässt du ihn laufen, er ist mein Mörder. Richard erschrak und sagte laut ,,nein" die Anderen schauten ihn erstaunt an und Richard sagte: Tut mir leid aber manchmal führe ich Selbstgespräche. In diesem Moment klingelt sein Telefon und der Forensiker sagte ihm, die Frau wurde mit einer 9mm Pistole erschossen, meiner Ansicht nach eine Polizeiwaffe. Die Kugel ist nicht deformiert somit kann man sie einer Vergleichskugel zuordnen. Richard teilte den Beamten das Ergebnis mit. Der Freund der Toten wird nervös und will seine Waffe ziehen, doch Richard entwindet sie ihm. Da bricht dieser zusammen und gesteht den Mord. Es war ein Mord aus Eifersucht erzählt er. Sie waren damals auf Urlaub in Nürnberg, seine Freundin hielt die ständigen Eifersüchteleien und Kontrollen nicht mehr aus und wollte sich von ihm trennen, da drehte er durch und erschoss sie. Mit ihrer Leiche im Kofferraum fuhr er dann ziellos durch die Gegend. Als er die Baustelle der Brücke passierte beschloss er in der Nacht die Leiche im Beton des Pfeilers zu entsorgen, was er auch tat, im Glauben daß sie nie gefunden wird. Dann fragte er Richard, wie er sie überhaupt gefunden hatte und Richard sagte zu ihm, das ist eine lange Geschichte, irgendwann wirst du sie mal erfahren. Dann verabschiedete er sich und machte sich auf den Heimweg. Unterwegs kaufte er noch einen Strauß Rosen. Am Brückenpfeiler angekommen legte er die Blumen auf den Boden und sagte: Marie, dein Mörder ist gefasst, er wird seine gerechte Strafe erhalten. In diesem Augenblick spürte er wieder die Anwesenheit des Geistes und Marie sagte: Danke Richard jetzt endlich finde ich meine Ruhe. Leb wohl und war verschwunden. Leb wohl Marie sagte Richard verweilt noch einige Augenblicke und fährt dann zum Kommissariat zurück, den Fall Marie Schütle abzuschließen.                                

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 19.01.2010. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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