Rosie Taubmann

Das Geistermoor!

 



Im Osten Deutschlands liegt ein wunderschönes Naturschutzgebiet mit einer großartigen Pflanzenwelt. Biotope mit einzigartigen Pflanzen und Blumen, die weitgehendst in Deutschland schon längst ausgestorben sind. Ihre Vielfalt ist so groß, daß sie selbst für den flüchtigen Betrachter ein Augenschmaus sind. An diese beeindruckende Landschaft gliedert sich ein Moor, das auf seine Art auch einzigartig ist. Eine glatte dunkle Fläche, ohne jegliche Pflanzen. Außer blubbernde schmatzende Geräusche herrscht hier absolut Stille. Graue nasse Nebelschwaden durchziehen es, wie umher irrende Geister. Selbst dem abgebrühtesten Betrachter jagt diese seelenlose tückische Landschaft eine Gänsehaut über den Körper. Er fühlt sich an einen Ort der Verdammnis versetzt. Sogar die Einheimischen meiden das Moor. Vor allem in der Nacht ist es nicht geheuer erzählen sie, Geister und Dämonen treiben ihr Unwesen dort. Und die Menschen die das Moor durchwandern sind für sie - Reisende ohne Wiederkehr.
In der Nähe steht ein altes Benediktinerkloster . Die Pater selbst geben auf das Gerede der Leute nichts, für sie sind das alles nur Geschichten. Geschichten geboren aus der Angst und der Unwissenheit heraus.
In dieser Zeit verschwindet wieder ein Moorwanderer und so bekommt das Gerede über das Geistermoor neue Nahrung. Einem Schriftsteller der im Kloster mit Meditationsurlaub seinen Intellekt wieder stärken will, kommen diese Geschichten auch zu Ohren. Er spricht mit Pater Paul und Pater Gerhard darüber, die winken ab, doch der Schriftsteller Thomas ist sein Name, will der Sache auf den Grund gehen und sich am Abend zum Moor begeben. Die zwei Ordensbrüder besprechen sich und kommen zu dem Entschluss ihn zu begleiten, denn als Ortsfremder findet er den Weg durch das Moor nur sehr schlecht oder gar nicht. Gegen Abend machen sie sich auf den Weg. Langsam sinkt die Dunkelheit hernieder und die Tiere der Nacht sind erwacht. Unheimlich erklingt der Ruf des Käuzchens, Wildkatzen fauchen und balgen sich im Unterholz, laut heulen Wölfe den Mond an. Es ist eine helle Vollmondnacht. Die Männer fühlen sich schon etwas unsicher. Dann haben sie das Moor erreicht, doch was ist das, Irrlichter geistern übers  Moor, wallender Nebel schwebt in Bodennähe und lässt bizarre tanzende Figuren entstehen. So stehen sie da und lassen die ganze Szenerie erst mal auf sich einwirken. Mit einemmal steigen vermehrte Blasen auf und Bewegungen an der Oberfläche lässt sie genauer hinschauen und unglaubliches erblicken. Eine Flut von cirka dreißig cm große Kreaturen krabbeln an die Oberfläche Menschenähnliche Monster mit spitzen Ohren, runden Köpfen und einem  breitem Maul mit langen Zähnen. Die klauenartige Hände und Füße mit dünnen nadelspitzen Krallen sind mit Schwimmhäuten versehen. Kichernd hüpfen sie, groteskem tanzen gleich, auf der Oberfläche herum. Wie gebannt beobachten die Männer dieses absurde Geschehen. Völlig entgeistert flüstert Pater Gerhard: Es gibt sie wirklich, diese Grims, diese seelenlose Monster sind keine Legende. Plötzlich hören sie Hufgeklapper, da taucht auch schon ein Reiter auf, ganz in schwarz gekleidet. Das helle Mondlicht lässt die Männer schonungslos den bleichen knöchernden Schädel und auch die Knochenhände sehen. Ein Skelett auf einem schwarzen skelettartigen Pferd, die so unwirklich es auch ist, einfach übers Moor reiten. Es ist eine Ausgeburt der Hölle. Der Reiter zügelt sein Pferd und spricht mit tiefer grollender Stimme zu den jetzt geduckt da stehenden Grims. Ihr elendes nichtsnutziges Gewürm, ich zertrete euch zu Brei, wo sind meine Gaben, wo sind meine Menschenseelen, geht und bringt mir meine Opfer. Die kleinen Monster kriechen jetzt auf dem Bauch herum und winseln. Plötzlich hebt der Dämon den Kopf und schaut mit glühenden Augen in die Richtung der Männer. Ich rieche Menschenfleisch sagt er, setzt das Pferd in Bewegung und reitet auf sie zu. Kurz bevor er sie erreicht, heben die Pater ihre Kreuze und sagen: Weiche von uns Satan. Doch der Dämon lacht gellend und ruft: Was wollt ihr kleine Würmer gegen mich ausrichten, ich werde euch töten und mir eure Seelen einverleiben, meine Diener sollt ihr sein, bis hin in alle Ewigkeit. Mittlerweile steht der Dämon vor den Männer und greift mit seinen Knochenhänden nach ihnen. Die beiden Gottesdiener schütteln ihr Entsetzen ab, reißen sich die geweihten Rosenkränze vom Gürtel und schlingen sie dem Dämon um den Hals. Gräßliche Brandblasen bilden sich auf den Knochen, die zu brodeln anfangen. Unter fürcherlichem Geschrei bricht der Dämon zusammen. Immer lauter sprechen die beiden Pater die exorzistischen Beschwörungsformeln zur Vernichtung der Dämonen. Das fürchterliche Geschrei wird leiser, Rauch steigt vom Gerippe auf und es zerfällt zu Staub. Plötzlich tritt ein heftiger Windstoß auf, der die Asche in alle Richtungen trägt. Die Männer sehen sich um, das Pferd ist verschwunden und die Grims stehen wie erstarrt und glotzen herüber. Als die Pater sich ihnen zuwenden, tauchen sie blitzschnell im Moor unter und verschwinden in der zähen dunklen Brühe. Benommen gehen die Männer zum Kloster zurück. Die beiden Pater erzählen den Brüder dieses unglaubliche Geschehen und sie beschließen das Moor zukünftig im Auge zu behalten.
Der Schriftsteller schreibt einen Roman über die Ereignisse und hofft auf einen Bestseller!

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 26.01.2010. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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