Rico Graf

Kunst: Malerei und Fotografie

Allgemeines

 

§ 1 Über die Kunst im Allgemeinen

 

Kunst ist nicht mehr nur das Künstliche. Das Künstliche ist das vom Menschen gemachte (Poiesis). Die Kunst ist laut Aristoteles zweckgebunden. Der Zweck ist zielgerichtet. Die Kunst ist somit zielgerichtet. Wir werden dies an dieser Stelle nicht bestreiten. Doch müssen wir diese Aussage als hinreichend erachten, ist doch auch die Herstellung eines Tisches zweckdienlich und also zielorientiert. Das Ergebnis der Poiesis ist das Werk, das Kunst-Werk.

 

§ 2 Über die Kunst im Besonderen

 

Der Tisch ist kein Kunstwerk im Besonderen. Werke aus schaffenden Tätigkeiten, die einem Nutzen unterliegen, wenn also der Zweck nutzenstiftend ist, sind keine Kunstwerke im Besonderen. Diese künstlichen Gegenstände sind nutzbar, werden gebraucht oder verbraucht. Diese Gegenstände sind demnach bedürfnisbefriedigend für Dritte. Der hinreichende Künstler ist ein  Hersteller von Gegenständen, die Bedürfnisse für Dritte befriedigen. Der notwendige Künstler befriedigt im Besonderen und also zweckdienlich seine eigenen Bedürfnisse. Die schaffende Tätigkeit aus dem Innern ist Kunst im Besonderen. Kunst im Besonderen dient keinem äußern Zwecke. Sie ist die Notwendigkeit des Innern. Sie ist einzigartig.

 

§ 3 Von der Idee des Kunstwerks als Innerlichkeit und der Einzigartigkeit

 

Wird der Kunst im Besonderen ihre Einzigartigkeit geraubt, verliert sie den Status als Kunst im Besonderen nicht. Das Berauben der Einzigartigkeit ist nicht ihre Reproduktion oder Kopierung. Ihre Innerlichkeit wird ihr nicht genommen, sondern im Gegenteil: sie wird vervielfältigt. Nicht das Buch ist das Kunstwerk, sondern die Idee, die materialisiert wurde, unabhängig von der Anzahl derselben Idee. Kann die Idee, die materialisiert wurde, ergo das Kunstwerk überhaupt seiner Einzigartigkeit beraubt werden? Ja, denn die Einzigartigkeit der Idee war, solange sie in Form und Stoff einem andern Geist zugänglich gemacht wurde und ist es ab dann nicht mehr. Jeder Geist kann nun die Idee, sofern zu 100 % verstanden, imitieren. Das Kunstwerk bleibt jedoch das Kunstwerk, weil es zuerst gewesen. Abgesehen davon ist die Imitation eines Kunstwerks eine von außen motivierte Tätigkeit, das Resultat somit kein Kunstwerk. Wird aber eine eigene Idee aus dem äußern Kunstwerk geboren, ist sie wieder einzigartig. Doch solle gelten: je origineller die Hervorbringung einer Idee, desto einzigartiger und damit besonderer das Kunstwerk!

 

§ 4 Warum Kunst im Allgemeinen keine Kunst im Besonderen mehr ist

 

Ist Kunst notwendig dem Innern entsprungen, so ist ihre anschließende Nutzbarmachung für Dritte, ihre Verwendung zur Bedürfnisbefriedigung möglich. Möglich meint, dass Kunst im Besonderen Kunst im Allgemeinen werden kann. Die praktische Anwendung, die praktische Erfahrung der Kunst raubt ihr aber die Stellung des Besonderen. Das Kunstwerk ist nun Kunst im Allgemeinen.

 

Malerei

 

§ 5 Von der Malerei als Kunstgattung und die Vollkommenheit

 

Die Malerei gehört zur Bildenden Kunst. Zur Bildenden Kunst gehören z.B. auch die Zeichnung, die Grafik, die Bildhauerei, die Baukunst (Architektur). Malt der Künstler ein Bild mit den notwendigen Mitteln und der notwendigen Technik aus einem innern Drange, so ist das Resultat Kunst im Besonderen. Ein Kind, das weder über Mittel und Technik verfügt, nicht einmal die Zweckmäßigkeit berücksichtigt, erschafft niemals Kunstwerke, es sei denn, es ist genial und verfolgt eben genau diesem Zwecke. Ein erwachsener Mensch, der vernünftig ist, ist ein Künstler seiner eigenen, innern Kunst, d.h. der Realisator seiner Ideen. Es solle gelten: Je passender der Mitteleinsatz und je entwickelter die Technik, desto vollkommener das Kunstwerk.

 

§ 6 Von den Arten der Malerei

 

Das gemalte Bild ist prinzipiell dreierlei geartet: a) es imitiert (das imitierte Bild wird hier nicht beachtet), b) es phantasiert (man könnte auch sagen, es ist die materialisierte Fiktion einer reingeistigen Imagination), c) es ist eine Mischung aus a) und b), besitzt demnach sowohl Elemente der Mimese (= Imitation) als auch solche der Phantasie.

 

§ 7 Das imitierende Bild a) und die Unmöglichkeit der Imitation

 

Das imitierende Bild ist der Versuch, die Realität (= Wirklichkeit), die mit dem Auge wahrgenommen wird, zu malen. Eine echte Imitation ist das genaue Abbild der Wirklichkeit zu einem Zeitpunkt t. Dies ist schlechterdings unmöglich. Zum einen, weil t nicht erfahrbar ist und also gar nicht abgebildet werden kann, zum anderen, weil die Apperzeption durch Auge und Gehirn der Komplexität der Realität nicht adäquat begegnen kann, mal abgesehen davon, dass diese den Gesetzen des Verstandes unterworfen ist, an sich ergo weder verstanden noch vernünftig begriffen werden kann. Die Unmöglichkeit des imitierenden Bildes lässt uns die Frage stellen, was denn nun aber dieses Abbild der Natur sei? Es ist immer notwendig c) (§ 12).

 

§ 8 Das Problem der Mimese als Kunst im Besonderen

 

Das Problem der Mimese ist, dass ein Abbild der Realität geschaffen werden soll. So fragt sich, worin hier die Idee, der innere Drang liegt? Ob das Resultat der unechten Imitation überhaupt ein Kunstwerk im Besonderen darstellt, da doch die äußere Welt der Motivator des Hervorbringens zu sein scheint? Die Antwort bezieht sich notwendigerweise auf § 7. Mimese ist unmöglich, daher auch die Frage, ob Mimese Kunst im Besonderen sei. Die Frage muss vielmehr mit c) beantwortet werden.

 

§ 9 Das phantasierte Bild b)

 

Das Bild als Kunstwerk ist immer notwendig dem Geiste entsprungen, gleich ob bloße Imitation oder reine Fiktion oder beides. Die Mimese ist die „re-realsierte“ Vorstellung von der Wirklichkeit. Die Fiktion die realisierte Vorstellung. Aber es solle auch hier gelten: die apriorische Imagination, die fiktional materialisiert wird, entspringt einer Vorstellung von Formen und Stoffen (das schließt z.B. generell auch Farben und Klänge mit ein), die sinnlich in der realen Welt apperzeptiert wurden. Das Vermögen der Vorstellungskraft – die Phantasie – ist nichts ohne die Sinne, die erfahren. So sind Gerüche für einen Geruchslosen a priori unvorstellbar. Gleichermaßen die Farben für einen Blinden. Töne für den Tauben. Aromen für den Geschmackslosen. Was nützt all unsere Phantasie, wenn wir ohne Sinne leben? Erst die Erfahrung der realen Welt ermöglicht uns qua Phantasie ein Vorstellen des Irrealen. Es versteht sich eo ipso, dass das Irreale ein Äquivalent des Geistigen darstellt, das im Natürlichen nicht vorkommt (z.B. der Drachen als Organismus oder der Reprök als anorganischer Körper [hier als Anagramm, das jedem selbst nun die Freiheit gibt, sich darunter etwas vorstellen zu können, was ihm beliebt]). Somit solle der Begriff Surrealismus abgetrennt werden, da dieser tatsächlich eine Kunstrichtung darstellt. Das Irreale gemalt, ist das phantasierte Bild. Da das Irreale das Reale notwendig mit einschließt, ist das phantasierte Bild folgerecht c).

 

§ 10 Überlegungen zum Irrealen

 

Das Irreale ist das Geistige. Präziser: die Idee des Irrealen, da das Reale kein Irreales enthalten kann. Das Reale wird also im Geiste um die Idee des Irrealen erweitert. Der Verstand bedient sich zweierlei „Instrumentarien“: zum einen der Vernunft, die Etwas und seine Negation denkt, somit Mögliches und Unmögliches nach strengen und weniger strengen Gesetzmäßigkeiten unterscheidet, zum anderen der Phantasie, die es uns vorstellbar macht, z.B. den begrifflich gemachten Gegenständen ihren  Eigenschaften zu berauben oder ihnen gar welche zuzubeschreiben. Für das phantasierte Bild solle aber gelten: je näher das Irreale dem Realen, desto phantasieloser ist es und je entfernter das Irreale dem Realen, desto unverständlicher ist es.

 

§ 10 Die Vollkommenheit des phantasierten Bildes

 

Bevor c) untersucht wird, soll b) herangezogen werden, um den Vollkommenheitsbegriff aus § 5 zu erweitern. Dank des Verstandes obliegt uns die Bedingung zur Vervollkommnung. Denn so ist nicht exklusive z.B. die Pinselführung (Technik) und der Farbeinsatz (Mittel) deterministisch für die Vollkommenheit des Bildes, denn sie sind die materialisierenden Eigenschaften des Hervorbringens der Idee, es ist die Idee per se, die mittels des Verstandes Vollkommenheit erreichen kann, so ist beispielsweise in der Natur nur schwerlich ein geometrisch perfekter Kreis zu finden, von dessen Mittelpunkt alle Radien die gleichen Längen haben, jeder der theoretisch unendlich vielen Punkte auf dem Kreisbogen abstandsgleich zum Mittelpunkt ist. In der Vorstellung ist dieser möglich und also auch wieder abbildbar. Dennoch stellt sich die Frage, warum der Kreis aus dem Geiste die kreisähnliche Form aus der Natur vervollkommnet? Hier läge ein Erklärungsversuch sicherlich in der Exaktheit oder Gleichförmigkeit begründet, aber das geht an dieser Stelle zu weit.

 

§ 11 Von den Eigenschaften des Hervorbringens, der Form und dem Inhalt

 

Wir haben die Technik, die Mittel und den Verstand identifiziert, um die Eigen-Schaften des Hervorbringens des Kunstwerks zu bestimmen. Wir wollen sie als nicht abschließend so stehen lassen, jedoch eine Unterscheidung treffen, die scheinbar paradox eine Gemeinsamkeit ist. Das Kunstwerk entsteht kausal durch den Künstler: er verwendet o. g. Eigenschaften. Das Werk ist somit Inhalt. Der Inhalt hält die Idee inne, die realisiert wurde. Die Idee ist aber etwas Geistiges, sie muss realisiert werden durch die Form, die das Stofflich-Reale notwendig umrahmt (damit ist nicht der Bilderrahmen gemeint). Das Stofflich-Reale meint etwas anderes als das vorgenannte Reale, es ist das, was die Idee zur wahrnehmbaren Substanz werden lässt. Dabei kann es auch irreale Formen wie einen geometrisch exakten Kreis annehmen. Für das Kunstwerk solle gelten, das Form und Inhalt zwei Seiten einer Medaille sind, es gibt keine Form ohne Inhalt, es gibt keinen Inhalt ohne Form. Die Unterscheidung von Form und Inhalt führt zur Erkenntnis, dass das Kunstwerk die Gemeinsamkeit aus beidem ist.

 

§ 12 Das Bild c) als Mischung aus a) und b)

 

Streng genommen ist c) keine Mischung aus a) und b), da a) unmöglich ist und b) = c). So ist a) aber auch nur deswegen unmöglich, weil § 7 streng argumentiert. Lockern wir den Imitationsbegriff um den Versuch des „Einfangens des Realen“, so abstrahieren wir die Mimese der Natur als den Zweck ein Ziel zu erreichen (z.B. um die Schönheit, das so g. Naturschöne, einzufangen, ohne diesen Begriff an dieser Stelle explizieren zu wollen). Mit b) können wir das Reale um das Irreale erweitern. Für c) gilt, dass es zwar b) ist, d.h. Reales immer im Irrealen enthalten sein muss, aber b) ist auch eine ganz besonders extreme Artung: es ist der phantasierte Reprök unter den Kunstwerken, c) will aber eine Relativierung. Wir erweitern hierfür zur Veranschaulichung den Kreis um die dritte Dimension, jedoch sollen sich seine Flächen weder endlich noch unendlich zum Zylinder, sondern sich endlich von Fläche zu Fläche schrumpfend zu einer geometrisch exakten Kugel ausformen. Der Künstler male nun einen nicht ganz kreisrunden, aber den Kreis approximierenden Stein hinzu. So erhalten wir c), d.h. eine Mischung aus Irrealem qua Phantasie und Realem qua Mimese.

 

Fotografie

 

§ 13 Das Foto ist kein Bild

 

Benjamin hat sich in seinem Werk „Das Kunstwerk im Zeitalter der technischen Reproduzierbarkeit“ zu Genüge zum Thema Kunst und Technik ausgelassen. Dennoch soll an dieser Stelle das Foto genauer unter die Lupe genommen werden. Denn für uns stellt sich die Frage, ob ein Foto überhaupt ein Kunstwerk sein kann? Über die Bedingungen des Kunstwerks im Besonderen waren wir uns einig: innerer Drang (eigenes Bedürfnis), Innerlichkeit (eigene Idee), Einzigartigkeit (Erstmaligkeit). Das Foto ist ein maschinell produziertes Abbild der Wirklichkeit. Grundsätzlich durch eine besondere Technologie hervorgebracht. Es findet demnach eine Verlagerung statt. Der Bildermacher ist gar nicht mehr exklusiv der Bildermacher. Der Apparat macht die Bilder. Genauer: die Fotos, auf denen sich die Bilder befinden. Der Vorgang der Poiesis ist stark vereinfacht. Ein Knopfdruck reicht aus, um das Bild zu schießen, als wäre es die Beute eines Jägers, der mit seiner Waffe in die Realität schießt. Das Foto ist kein Bild, es ist nur das Abbild des Bildes. Die Fotos sind gleich, die Bilder wechseln.

 

§ 14 Über die Mimese beim Fotografieren

 

Auch hier gilt mindestens ein Satz, daraus folgt, dass Mimese unmöglich ist. Das ist einfach erklärt: der Fotograf macht per Knopfdruck das Foto vom dem Bild der Wirklichkeit. Der Apparat vermag  zeitpunktgenau nur ein Bild einzufangen, das später ist. Denn bis alle prozessualen Mechanismen – vom Knopfdruck bis zur finalen Verarbeitung des Schusses – stattgefunden haben, ist das Bild schon wieder einem anderen Bild gewichen. Der Fotograf schießt also immer schon das Foto eines zukünftigen Bildes. Doch waren wir uns darin einig, dass Mimese als „Einfangen des Realen“ verstanden werden soll und damit gelingt dem Fotografen immerhin schon eine zweidimensional-fotografierte Mimese eines räumlichen Bildes. Besser gesagt: es gelingt dem Fotoapparat. Abgesehen davon ist das Foto von einer Blume – egal, wie schön die Blume ist – nur ein Naturfoto, auch wenn die Blume ungewöhnlich schön ist. Empörungen mögen diese Aussage allenfalls in den unkontroversen Grauzonebereich verschieben.

 

§ 15 Warum der Fotoapparat kein Künstler sein kann

 

Wir können es so schlicht sagen, wie es ist: der Fotoapparat ist kein Mensch. Die Imitation der Wirklichkeit wird durch den scheinbaren Künstler nicht realisiert, sondern durch die Maschine, eine Prothese, ohne die seine Möglichkeiten der Mimese wieder zurückgeworfen wären auf eigene Fingerfertigkeiten, die das Vermögen erfordern, mehr als nur einen Knopf bedienen zu können. Die Fotografie, und besonders die zufällige Fotografie des Realen ist somit kein Kunstwerk. Sie ist das Resultat einer bedienten Maschine.

 

§ 16 Warum das Bild des Fotos ein Kunstwerk sein kann

 

Es wäre anmaßend und ungerechtfertigt, die Fotografie aus dem Reich der Kunst zu verbannen. Das Bild auf dem Foto erfüllt sehr wohl die Bedingungen des Kunstwerks. Im § 14 wird das Naturfoto als nicht-künstlerisches Foto deklariert. Warum? Ihm mangelt es an Vollkommenheit, die durch die Phantasie des Künstlers (eines Malers z.B.) wettgemacht werden könnte. Daher muss der Fotograf etwas Besonderes schaffen, darin also seine Phantasie enthalten sein muss, die ein Irreales im Abbild des Realen evoziert. Doch wie ist das möglich? Der Fotograf kann keine irrealen Elemente hineindenken in das Bild, es ist so wie es ist: Wirklichkeit. Die Lösung liegt in der Irrealisierung der Wirklichkeit, d.h. aber nicht, dass er ein Foto von dem Bild des Künstlers aus § 12 schießt (es sei denn, er stellt mit diesem Werk selbst wieder kunsttheoretische Überlegungen an), vielmehr müssen Bild und Foto verschmelzen. Die technischen Anwendungsmöglichkeiten und Mittel haben sich mit der Prothese ex aequo verändert; es gilt neue Bedingungen der Technologie in die eigene Technik mit einfließen zu lassen. Auch hier spielen Hell-Dunkel-Kontraste eine Rolle, auch hier sind Nah-Fern-Optiken zu berücksichtigen usf. Letztlich wird aus dem Zusammenspiel der technischen, formalen  Eigenschaften und der Idee zum Inhalt ein Kunstwerk aus dem Fotobild.

 

§ 17 Vom Phantastischen im Foto

 

Die phantastischen Elemente sind Ideen, die der Fotograf in der Realität evozieren muss, um sie im Foto festhalten zu können. Die einzigen Grenzen, die ihm dabei gesetzt sind, sind die Grenzen des real Machbaren.

 

§ 18 Von der Fotoserie

 

Das einzelne Fotobild ist gegenüber der sinnvollen Fotobildserie im Nachteil. Es ist Moment. Die Serie ist Serie von Momenten. Sie deutet den Übergang zum Film an, welcher aber m. E. besser mit dem Theater verglichen werden sollte.

 

§ 19 Über die weiteren Möglichkeiten des Fotografierens als Kunst

 

Dem modernen Fotograf obliegen viele (an dieser Stelle nicht abschließende) Möglichkeiten. Fotos können vergrößert werden, oder verkleinert, montiert, oder collagiert. Heute sind sie digital, was zusätzlich neue Möglichkeiten am Fotobild eröffnet. Wir können behaupten, dass die eigentliche Kunst des Fotos nicht dessen Entstehung, sondern die anschließende, künstlerische Weiterverarbeitung ist.

 

Abschließendes

 

§ 20 Relativierungen

 

So stellt sich endlich die Frage, welche Kunstgattung von beiden das größere Interesse wecken möge und ob beide Gattungen - das Malbild und das Fotobild - überhaupt miteinander ins Verhältnis gebracht werden können? Letzteres sicherlich schon, denn was hindert uns, Vergleiche zu ziehen? Wir können auch eine Antwort wagen hinsichtlich des größeren Interesses. Vermutlich lässt sich hier kein Absolutum postulieren. Der eine Geist zieht das vor, der andere jenes. Doch dürfte sicher niemand bezweifeln, dass das Malbild, dem eine größere Freiheit an Ideen zukommt, und diese sind die Ursprünge aller Kunst, im Geist mit Phantasie und Vorstellungsvermögen ein größeres Interesse erweckt. Einem surrealistischen Werk von Salvador Dalí beispielsweise ist kein Fotobild gewachsen,  auch wenn es noch so sehr montiert oder collagiert ist. Es solle letztlich Folgendes gelten: Je mehr technologische Prothesen das Kunstwerk mit-schaffen, je weniger der Mensch selbst daran teilhat, desto größer ist der Verlust seiner Aura.

 

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Rico Graf).
Der Beitrag wurde von Rico Graf auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 27.01.2010. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Der Autor:

  Rico Graf als Lieblingsautor markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Dich: Gedichte von Walter L. Buder



Es ist ein eigenwilliger und eigenständiger, kleiner aber feiner Gedichtband. Die in „dich“ versammelte Lyrik ist über mehrere Jahre hinweg entstanden. Die rund 100 Texte sind reduziert, in durchgehender Kleinschreibung und sparsam verwendeter Interpunktion ‚gewachsen‘. Sie faszinieren und sind attraktiv in ihrer offenen Form, reimlos, mehr erzählend reflexiv denn lyrisch, gehalten. Dem inhaltlichen Duktus entspricht die gekonnte, formal-grafisch Gestaltung durch Monika Schnitzbauer. Der Umschlag - im händischen Siebdruck produziert, macht jedes einzelne Exemplar von „dich“ zu einem Unikat.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (1)

Alle Kommentare anzeigen

Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Einfach so zum Lesen und Nachdenken" (Kurzgeschichten)

Weitere Beiträge von Rico Graf

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

S hrif stel er v r s win d e t oder Das Manuskript (II) von Rico Graf (Krimi)
Mit seinem Namen leben von Norbert Wittke (Einfach so zum Lesen und Nachdenken)
Die Geschichte einer Träne........ von Andrea Renk (Einfach so zum Lesen und Nachdenken)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen