Mit den Wölfen heulen...
dazu musst du verrückt
sein, ja... du musst es wirklich dringend brauchen!
Aber du musst dann im
Stehen schlafen können, wenn du draußen auf der Straße bist. Musst dir die
leichte Beute mit geschlossenen Augen heraussuchen können. Musst dich leise
ranschleichen, gegen den Wind und in Deckung, im richtigen Moment zuschlagen -
ohne darüber nachzudenken.
Und nach einiger Zeit und
Erfahrung kannst du an deinem Stil feilen.
Zum Beispiel: die passende
Krawatte, den sicheren Handschlag, einem festen Blick in die Augen, ein
lockeres Lächeln auf den Lippen.
Und dann lügst du die
Menschen, die dir vertrauen, kalt an. Wenn sie dir den Rücken zudrehen, nutzt
du die Chance, um ihnen das Messer reinzustoßen.
Du aber musst dir immer
den Rücken freihalten, denn wenn du die Kontrolle verlierst, dann wirst du
ernten was du gesät hast.
Du weißt, es wird schwer und
immer schwerer, je älter du wirst...
Am Ende wirst auch du den
Kopf in den Sand stecken, nur ein trauriger alter Mensch sein... ganz allein sterbend.
So wie in dir die Angst davor wächst, fließt dein böses Blut immer langsamer,
bis es endlich ganz stockt.
Bald ist zu spät die Masken
abzulegen, die du zum Eindruck schinden brauchtest. Also viel Spaß beim Sterben,
wenn du eingehst, ganz alleine...
von deinen Masken
herabgezogen ins Grab.
Und ich?
Ich muss zugeben, dass ich
ein wenig verwirrt bin.
Manchmal vergesse ich
sogar, dass man mich nur ausnutzt.
Ich muss wach bleiben, muss
versuchen diese schleichende Krankheit loszuwerden.
Doch...
wenn ich nicht in mir daheim bin, wie soll ich dann je aus diesem Irrgarten
herausfinden? Taub, stumm und blind für fremdes Leiden mache ich mir vor, dass
jeder entbehrlich ist, dass letztlich keiner einen echten Freund hat.
Du glaubst immer noch,
dass es die Lösung wäre einen Sieger zu finden - und alle Probleme wären damit
gelöst. Tief in mir drin weiß ich jedoch, dass JEDER – auch du - nur ein Killer
ist.
Ich
- erzogen in einem Haus
voller Schmerz,
- der zu Hause nur ein Fremder war,
- dem beigebracht wurde,
keinen Ärger zu machen,
- dem immer gesagt wurde,
was zu tun sei,
- der von den Menschen zerbrochen
wurde,
- der sich dann selbst an
die Kette legte,
- der vor den Menschen
davonlief,
- der am Ende am Boden zerstört war,
werde tot und genauso alleine
aufgefunden, herabgezogen von dem Wissen um die Hoffnungslosigkeit.
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Otto Meyer).
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 05.02.2010.
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