Tess will eben beginnen, abgelaufene Parkzettel auf dem Parkplatz zu protokollieren. Bei ihr klingelt das Handy. Melodie: OH DU SCHÖNER WESTERWALD. Tess klickt sich rein und meldet sich. „ Tess Poly am Apparat. Bitte melden.“
„Tag Tess, hier ist Reni.“
„Welche Reni?“
„Deine alte Mitschülerin Reni Tenz. Wie kann man nur so tief sinken und Knöllchen-Knecht werden?“
Reni sucht die Quelle des Anrufs. Sie dreht und wendet sich.
„Wo bist du denn?“
„Vielleicht nahe dran, vielleicht auch nicht. Vielleicht sehe dich durch den Feldstecher vom Balkon eines Hauses aus. Wer weiß?“
„Und warum rufst du mich an?“
„Ach, nur so, ich wollte wissen, was du jetzt machst. Ich dachte, du wärst bei der Bundeswehr.“
„War ich auch. Nun bin ich wieder da.“
„Weißt du, die Bundeswehr ist auch nicht gerade die steile Karriere, aber arme zum Parken gezwungene Leute aufzuschreiben ist doch wohl das Letzte.“
Tess schnaubt wütend. „Und was machst du so?“
„Ich bin Bankberaterin und verdiene eine Menge Kohle.“
„Da würde ich lieber Fäkalien entsorgen als die Leute um ihr Gespartes zu bringen. Naja, dumm quatschen konntest du ja schon in der Schule.“
Reni lacht. „Bist du eigentlich verheiratet oder hat sich niemand erbarmt? Würde mich nicht wundern, wenn nicht.“
„Ich brauche niemanden, der mir die Bude dreckig macht. Ich...“
Tess hört eine Autotür klappen. Gleich zweimal. Einmal im Handy und auch irgendwo in der Nähe.“
„Bist du jetzt etwa auch noch ausgestiegen um mich besser vollquatschen zu können, Reni? Weißt du, du hältst mich von der Arbeit ab.“
Eben fährt ein Golf mit zwei Insassen an ihr vorbei.
„Jetzt habe ich den Golf nicht kontrolliert. Sicherlich war bei dem der Parkschein abgelaufen.“
„Und dumm warst du früher auch schon. Der Golf bin ich. Mein Mann ist eben zugestiegen. Jetzt haben wir die Parkgebühr gespart und...“
Tess nimmt das Handy vom Ohr und schaut dem Golf hinterher. Sie sieht durch die Rückscheibe, dass Reni das Handy an ihr Ohr hält. Tess schreibt sich das Kennzeichen auf.
„Nach StVO Paragraph 23 kostet dich die Nutzung des Mobiltelefons ohne Freisprecheinrichtung 40 Euro und einen Punkt in Flensburg. Ein Ticket zu ziehen wäre billiger gewesen,“ ruft sie ins Handy.
Tess steckt das Gerät ein. „Ich bin aber auch noch nicht perfekt“, sagt sie zu sich selber und schüttelt den Kopf. „Das Ding heißt Parkschein und nicht Ticket. Daran erkennt man beim Staat die Anfängerin.“
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 11.02.2010.
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