Julia Gilch

Creatures of the Night

Vorwort
 
 
 
Wenn einen das Leben vorbestimmt wurde, ist es schwer sich dagegen zu sträuben. Ich hatte nie vorgehabt mich dagegen zu wenden...mich gegen meine Familie zu wenden, doch in den letzten Wochen ist soviel geschehen, dass mir selbst das nicht mehr unmöglich vorkam. Ich hatte mich mit meiner Aufgabe- oder viel mehr mit meinen Schicksal abgefunden, zu mindestens hatte ich das geglaubt. Doch jetzt- wo ich vor der Wahl stand, die ich glaubte schon längst getroffen zu haben-konnte ich mich nicht entscheiden. Ich sah die beiden Bilder genau vor meinen inneren Auge. Doch noch deutlicher als die Bilder selbst, sah ich die Trennwand zwischen ihnen. Eine Trennwand die unumgänglich und unzerstörbar war. Ich musste mich für die eine oder die andere Seite entscheiden,und in den Moment, in den mir klar wurde,dass die Wand unzerstörbar war, dass die Bilder niemals eins sein werden, hatte ich die Wahl schon getroffen, obwohl ich mir noch vormachte, dass die Wahl schwer sein würde. Ich hatte schon immer gewusst, für welche Seite ich mich entscheiden würde, doch genauso sehr wusste ich, das der Abschied- der sowohl unvermeidlich als auch unwiderruflich war-von der anderen Seite schwer sein würde. Ich würde mich für die Seite entscheiden, ohne die ich nicht leben konnte...


 
 
1. Kapitel Die Beerdigung
 
 
 
Der Regen viel in das viereckige, tief Loch und dort wo er aufkam, wurde die Erde dunkler. Ich betrachtete das Loch traurig und hielt die Tränen zurück, die mir immer wieder in die Augenwinkel strömten. Das Loch war von dunkelroten Rosen umgeben, die lieblings Blumen meiner...doch ich konnte das Wort nicht einmal denken. Wieder strömten die Tränen in meine Augen und verschleierten mir die Sicht. Nein nicht jetzt, dachte ich und wischte die Tränen schnell wieder aus meinen Augen. Jetzt wollte ich mich nicht hinter einen Tränenschleier verstecken, dieses mal wollte ich zu sehen. Ich hatte es mir geschworen hinzusehen. Die Dunkelroten Rosen waren überall verstreut und die Menschen, die genauso wie ich um das Loch herum standen, hielten auch einen Strauß roter Rosen. Der regen prasselte gegen meine Haut und die Regentropfen, kamen mir wie meine Tränen vor- meine stillen Tränen. Eines leise Musik, ruhig und Traurig, durchbrach die Stille. Es war ein Klavierstück. Zum erstenmal wand ich meinen Blick von den großen loch ab und schaute in die Richtung aus der die Musik kam. Ich sah noch nichts. Zufällig schaute ich in die Gesichter von Bekannten und Freunden. Sie alle hatten den Blick glasig und die Trauer verzerrte jedes Gesicht zu einer bitteren Maske. Einige rangen so gar sichtlich mit den Tränen und andere machten sich nicht die mühe sie zurück zu halten. Wieder schweifte mein Blick in die Richtung, aus der die traurige Musik kam- sie war jetzt lauter geworden- und dann sah ich sie. Ich sah acht Männer die einen großen, tiefschwarzen Gegenstand auf den Schultern trugen. Die Männer waren alle schwarz gekleidet und auch ihre Gesichter waren genauso wie alle anderen Gesichter, schmerzverzerrt. Wieder stiegen mir die Tränen in die Augen, doch mit aller macht hinderte ich die daran, meine Sicht zu versperren. Der tiefschwarze Gegenstand war mit roten Rosen übersät, die blüten, als ob sie ihren glanz und ihre Anmut noch einmal zeigen wollten, bevor sie in dieses Loch gehievt wurden. Die Männer kamen näher und mit! jeden S chritt, den sie gingen, schlug mir etwas Fest gegen die Brust. Dieses Anbild hatte etwas unendliches und obwohl ich schon vor her gewusst hatte, dass man daran nichts mehr ändern konnte, tat dieses Abbild weh. Mehr weh als die Anzeige in der Zeitung und auch mehr weh als die traurigen Gesichter die mich umgaben. Ich umklammerte den Strauß roter Rosen. Mit aller macht kämpfte ich gegen die Tränen an. Die Männer schritten an mir vorbei, sie beachteten mich nicht sie sahen nur zu den tiefen Loch. Meine Hand kribbelte, als wollte sie sich ausstecken um ein letztes mal noch über den Sarg meiner Mutter zusteifen, bevor der Sag für immer in den tiefen Loch verschwinden würde. Ich ballte meine Hand fest zu einer faust zusammen. Ich versuchte mir nicht vorzustellen wie die zierlichen einkerbungen in den Sarg sich anfühlen würden. Pflanzen waren in das tiefschwarze Holz eingeschnitzt. Einige Pflanzen schlängelten sich um den Sarg herum andere verschlangen sich in einander. Die Männer Schritten auf den Sarg zu, unter ihnen mein Vater den eine Träne über die Wange lief. Er bewegte seine Lippen, nur ganz leicht, als würde er mit jemanden sprechen. Die Männer stellten den Sarg gant behutsam ab und traten einen Schritt zurück. Ein weißgekleiderter Mann trat vor und hielt die Hände gefaltet.
,,Wir haben uns ihr versammelt, weil wir von Mary Waters verabschieden wollten...'', fing der Pfarrer an. Wieder ein fester Stoß gegen die Brust, wie die alt bekannten Tränen die sich in meine Augen stohlen und die ich mit aller kraft zurück drängte. Ich starrte auf den Sag und meine Erinnerung schweifte an den Tag ab, an den mir mein Vater mit Tränen überflossenen Gesicht gesagt hatte, dass sie tod war. Erst konnte ich es nicht glauben, hatte es die ganze Zeit nicht glauben können, doch jetzt wo ich den Sag vor mir sah war die Wahrheit zu real um sie zu verdrängen. Ich wappnete mich gegen den Schmerz der mich gleich wieder einholen würde. ,,Mary, war für uns alle ein wichtiger Mensch. Und der Abschied von ihn fällt für uns alle schwer...'', ich hörte den Wirten des Pfarrers nicht mehr zu, es tat zu sehr weh. Der Regen war klar auf meiner Haut doch ich fror nicht. Ich verspürte gar nichts. Es war als hätte ich keine Gefühle mehr. Es war, als lägen meine Gefühle mit bei meiner Mutter im Grab und das war gut so, denn dort gehörten sie hin. ICH gehörte dort hin! Nicht sie! ICH gehörte in den Sarg! ICH sollte tod sein! Nicht sie! Ich unterdrückte ein schluchzen und starrte den Sarg weiter an. Ich glaubte in den Sarg einen Herzschlag pochen zu hören. Wieder verschleierten mir Tränen die Sicht und dieses mal liefen sie mir kalt über die Wangen, doch auch dies Kälte spürte ich nicht. Die Trauer schnürrte mir die Kehle zu und ich hoffte dass sie mich erwürgte, denn genau das hatte ich verdient. Den Tod. Das war alles was ich noch erwarten durfte und wollte. Doch obwohl es schwer war zu atmen, atmete ich. Ich bat die Traurigkeit mir die Kehle noch fester zu zuschnüren, doch sie befolgte meine Bitte nicht. Der Regen rann über mein Gesicht und meine Schulterlangen schwarzen Haare. Das Wasser sammelte sich an den Spitzen meiner Haare um dann zu einen Tropfen hinunter zu fallen. Wieder kamen mir die Tropfen wie Tränen vor. Einige tropfen waren auf meine gefaltete Hand gefallen und dort kamen mir die Tropfen rötlich v! or. Rot wie Blut. Das Blut meiner Mutter klebte an meinen Fingern.
Ich starrte wieder auf den Sarg und erschrak als er sich bewegte. Die Männer hoben den Sarg in die höhe und liesen ihn dann langsam in das tiefe, endgültige Loch sinken. Mit jeden Millimeter der Sarg sank, sank ich auch in ein tiefes Loch der verzweiflung und ich wuste dass ich nicht mehr aus diesem Loch befreien konnte, und ich wollte es auch nicht. Ein dumpfes Geräusch war zu hören als der Sag auf der durchnässte Erde aufkam. Ich atmete tief durch und unterdrückte die Verzweiflung. Nicht jetzt. Jetzt nicht weinen. befahl ich mir. Ich hob mir die Tränen lieber für das Alleinsein auf, damit ich jetzt nicht auch noch meinen Vater verletzte. Ich wusste dass ihn das gränken würde, wenn ich jetzt weinen würde. ich wollte ihn nicht noch mehr weh tun. Ich hatte ihn schon mit den Tod meiner Mutter fast zerstört. Ich hörte wie der Regen gegen den Sarg prallte und wieder wünschte ich mir, dass ich in diesen Sarg liegen würde.
,,Ihr dürft jetzt in Stillen abschied nehmen.'', sagte der Pfarrer und trat dann einen Schritt zurück. Mein Vater trat einen Schritt nach vorne und warf einen großen Strauß roter rosen in das Grab meiner Mutter. Wieder rann eine Träne über seine Wange.
,,Du warst die Liebe meines Lebens, Mary. Ich kann immer noch nicht glauben dass du uns verlassen hast. Es tut so weh.'', flüsterte mein Vater und ich war mir sicher dass ich die einzige war die ihn gehört hatte, weil ich am nähersten an ihn stand und ich schon genau hin hören musste um ihn zu verstehen. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ein behälter neben den Grab stand, erst jetzt sah ich ihn, als mein Vater in ihn hinein griff und eine kleine Schaufel die mit Erde bedeckt war, her raus holte. Er schüttete die Erde in das Grab und trat dann zurück. Ich hörte wie die Erde auf den Sarg viel und bei den Geräusch zuckte ich zusammen. Ich trat an das Grab und blickte hinein. Dort lag der Sarg, friedlich und still, und wegen mir. Ich sog die Luft ein und hoffte inständig, dass ich nicht zusammen brechen würde, denn der Schlag der mir diesesmal die Brust eindrückte, war viel intensiver und viel schmerzlicher als alle Schläge zu vor. Ich keuchte leise. Wieder umklammerte ich den Blumenstrauß und einige Blütenblätte vielen dabei ab. Ich bewegte meinen Arm, er fühlte sich taub an, und zwang mich die umklammerten Blumen los zu lassen. Sie vielen in das Grab und ich hatte gar nicht bemerkt das ich weinte, erst als mir die Träne über das Kinn lief um anschließend in das Grab viel, wurde mir das bewusst. Schnell wischte ich sie mir so unauffällig wie möglich von den Gesicht, sodass sie niemand bemerken konnte. Es tut mir Leid. war mein einziger Gedanke. Ich formte die Worte mit meinen Mund sprach sie aber nicht aus. Taub trat ich von den Grab zurück und lies die anderen Menschen die Möglichkeit, sich zu verabschieden. Der Schmerz loderte in mir auf und ich schob ihn zurück, drängte ihn in einen entfernten winkel meines ichs und würde ihn erst wieder frei lassen, wenn ich alleine war.
Als sich auch der letzte von meiner Mutter verabschiedet hatte, schaufelten schließlich die acht Männer, die vorher auch schon den Sarg getragen haben, das Grab zu. Die Erde prallte laut auf den Sarg und mit jeder Schaufel Erde, die in das Loch viel, schlug mit etwas fest gegen die Brust und ich hatte eigentlich schon damit gerechnet, dass mich die Schläge in die Knie zwingen würde, doch ich hielt mich tapfer. Später hatte ich nich genug Zeit zusammen zu brechen, zu weinen und mich zu quälen, doch jetzt musste ich stark sein...für meinen Vater. Das Grab war zugeschüttet, doch ich glaubte das Pochen immer noch zu hören. Mein Vater legte einen weiteren Strauß roter Rosen auf das Grab. Zum ersatenmal seit dem ich hier im regen stand schaute ich das hölzerne Kreuz an, dass das Grab meiner Mutter zirrte. Ich keuchte leise auf, weil der Schlag diesesmal die die Luft raubte. Tränen ronnen an den Kreuz hinunter und ein Bild war an den Kreuz. Ein Bild meiner Mutter. Sie hatte schwarzes, rückenlanges Haar wie ich, dass ihr glatt über die Schultern lief. Sie Lächelte herzlich und ihre Augen waren liebevoll. Genauso liebte ich meine Mutter. Mit diesem Gesichtsausdruck, der mir Geborgenheit gab. Doch sie hatte sich in den letzten Monaten so sehr verändert. Das Lächeln war nicht mehr weich, sondern eher hart geworden und ihre braunen Augen hatten nicht mehr herzlich gefunkelt. Ich sah die beiden Bilder meiner Mutter genau vor mir. Da war auf der einen Seite meine Mutter, wie ich sie liebte. Mit den herzlichen Lächeln und den liebevollen Augen. Und auf der anderen Seite war die neue Mutter, wie ich sie in der letzten Zeit immer öfter gesehen habe. mit den harten Gesichtszügen und den leeren Augen.
Wieder stiegen mir Tränen in die Augen und die Bilder verschwanden. Dann legte mir jemand seine schwere Hand auf die Schultern. Ich drehte mich schnell und zwinkerte die Tränen weg und sah ihn das Kantige Gesicht meines Vaters. Seine Augen waren nass doch er weinte nicht. Er schien sich wieder unter Kontrolle zu haben. ,,Komm gehen wir. Der Regen wird stärker und die anderen sind schon voraus gegangen.'',sagte er mit leiser Stimme. Ich schaute mich um und bemerkte, dass wir die einzigen waren, die noch auf den Friedhof waren. Ich war überrascht, dass ich nicht bemerkt hatte, dass alle gegangen waren. Ich blickte meinen Vater in das Gesicht.
,,Ja, das sollten wir.'', stimmte ich zu und wiederstand den Drang zu den Grab zu sehen. Er legte mir einen Arm um die Schulter und zog mich zum Ausgang. Ich achtete darauf das mein Vater nicht bemerkte wie ich über meine Schulter noch ein letztes mal zu den Grab meiner Mutter sah. Es sah so tostlos und traurig aus. Ich verbarg unauffällig mein Gesicht in meinen Haaren. Wir verließen den Friedhof und gingen in das Restaurant, das mein Vater zum Abschiedsessen ausgewählt hatte. Es war das Lieblings Restaurant von meinen Eltern gewesen. Sie sind dort oft zum Essen gegangen. Meine Lippen bebten und ich wollte mich schon vor den Essen drücken, doch dann viel mir wieder ein, dass das meinen Vater verletzten würde, also presste ich die Lippen fest aufeinander.
,,Hör mal ich weiß, dass du das nicht willst...'',fing mein Vater an. Also hatte er es wohl doch bemerkt, doch ich schüttelte schnell den Kopf. ,,Nein, ich will dabei sein.'', sagte ich schnell und zog ich in das Restaurant. Die Freunde und Verwandten unserer Familie saßen schon in den großen Ess sal. Wir setzten uns neben die Mutter meiner Mutter. Sie drückte mir einen Kuss auf das Haar. Ich verstand mich mit meiner Oma wirklich gut. Sie war ein toller Mensch. ,,Du hast keine Schuld an ihrem Tod.'', flüsterte sie mir ins Ohr und ich erstarrte. Schnell schaute ich zu meinen Vater, doch er hatte die Worte nicht bemerkt. Er schüttelte gerade die Hand seines Bruders, Tom, der ihn Beileid aussprach. Ich drehte mich wieder zu meiner Oma. Sie mustrerte mich besorgt. Ich strich mir die Haare aus dem Gesicht, die mir hinein vielen.
,,Wie kommst du da drauf, dass ich glaube dass ich Schuld an ihrem Tod habe?'', fragte ich und ich achtete darauf, dass mich außer Oma niemand hörte. Sie verzog das Gesicht, als ob sie die frage befürchtet hätte. ,,Nur so ein Gefühl.'', kürzte sie ab aber ich war mir nicht sicher ob es nur >so ein Gefühl< war. Ich runzelte die Stirn.
,,hm...dein Gefühl hat dich wohl getäuscht, Oma.'', sagte ich und versuchte dabei beiläufig zu klingen. Ich versuchte mir nicht an hören zu lassen wie aufgewühlt ich war. War es so sehr anzusehen, dass ich mir die Schuld gab? Ich schauderte. Hatte es mir mein Vater angesehen? Ich hoffte nicht. Oma schaute mich ungläubig an. Sie hatte eine Augenbraue hoch gezogen. Doch sie sagte nichts mehr.
Still ließ ich das Essen über mich ergehen. Es dauerte qualvoll lange, doch irgendwann ging es vorbei. Zögernd gingen die ersten Menschen und andere folgten ihnen. Am Schluss waren nur noch mein Vater, meine Oma und ich da. Ich hatte seit dem Gespräch mit meiner Oma nicht mehr gesprochen. Mein Vater kam auf mich zu und ich erhob mich mühsam von meinen Stuhl. ,,Gehen wir nach hause.'', sagte er und drückte mich sanft gegen seine Brust. Ich nickte nur leicht. Mein Vater drückte noch seine Schwiegermutter und ich hielt ihr die Hand hin, unsicher ob ich sie nach dem Gespräch noch Umarmen wollte, doch sie griff nach meiner Ausgestreckten Hand und zog mich an sich. Sie legte ihre Wange an mein Haar, doch ich verspührte nicht diese wollige Wärme, die mich eigentlich überkam, wenn sie mich umarmte. Ich spürte gar nichts. Sie ließ wieder von mir ab und ich wand den Blick ab. ,,Bis...irgendwann mal.'', flüsterte ich leise und drehte mich um. ,,Bis bald.'', sagte sie selbstsicher. Ich fragte mich wo sie die Selbstsicherheit her nahm, als ob sie genau wusste dass wir und bald wieder sehen. Doch als die Tür des Restaurants hinter mir ins Schloss viel, war der Gedanke daran auch schon wieder verblast. Ich stieg in das blaue Auto meines Vaters und wartete darauf dass mein Vater den Motor umließ. Er saß sich auf den Fahrersitz und suchte den Schlüssel in seinen Jackett. Meine nassen Klammoten machten auch den Sitz des Autos nass, doch es war mir egal. Alles war mir egal.
Mein Vater lies den Motor um. Er dröhnte laut auf, doch ich ignorierte ihn. Mein Vater fuhr los. Ich starrte aus den Fenster. Die Regentropfen flossen über die Scheibe und verschleierten meine Umwelt. Alles, die ganze Welt schien zu trauern. Die Stimmung war düster, das passte.
,,Wie geht es dir?'', fragte mein Vater und ich war erst erschrocken über diese frage, dann war ich überrascht. Ich wusste nicht was ich antworten sollte, doch das schweigen würde verraten das es mir nicht gut ging und das musste ich unter allem Umständen verhindern. ,,ähm...mir...mir geht es....gut...'', stotterte ich und kam mir dabei dumm vor. Es hörte sich so falsch an. Mein Vatewr nickte aber nur. ich wusste nicht genau ob er mir glaubte und ich legte alles daran das er mir glaubte. ,,Es hat gut getan, sich von ihr...zu verabschieden.'', fügte ich hinzu obwohl es eine Lüge war. Es hatte nicht gut getan sich von ihr zu verabschieden, es hat nur weh getan. Doch ich log um es für meinen Vater leichter zu machen. ,,Ich weiß was du meinst.'', gab mein Vater zu doch ich wusste nicht ob ich ihn glauben konnte. Ich fragte nicht nach und wieder dehnte sich die Stille wieder aus. Ich starrte wieder aus dem Fenster und versuchte über NICHTS nach zudenken. Und irgendwie hatte ich es geschafft, die ganze Fahrt über nicht zu weinen oder über die Beerdigung nach zudenken. Ich legte meine Hand an den Griff der Auto tür doch mein Vater hielt mich davon ab auszusteigen. ,,Warte'', sagte er und griff nach meinen Arm. Ich starrte seinen Arm an. ,,Hast du...etwas dagen wenn...ich...noch etwas...zu...der Schwester deiner Mutter fahre? Sie war ziemlich aufgelöst...und ehrlich gesagt habe ich ein schlechtes Gewissen sie so alleine zu lassen.'', er klang zögernd als hätte er Angst vor meiner Reaktion. Jetzt kam ich mir schuldig vor. Ich hatte gar nicht darauf geachtet wie es den anderen ging. Ich war zu sehr mit meinen Schmerz und meiner Trauer beschäftigt. Ich senkte den Blick. ,,Aber...wenn du nicht alleine sein willst...werde ich natürlich bei dir bleiben.'', sagte er, er hatte wohl meinen Blick falsch gedeutet. ,,Nein.'', ich schrie fast. Er zuckte zurück lies meine Hand aber nicht los. ich atmete tief durch und sagte etwas ruhiger: ,,Nein. Du musst nicht da bleiben. Es geht mir...gut. Geh zu Tante Maggie. Ich will nich! t, dass sie alleine ist, wenn...wenn es ihr wirklich schlecht geht. Bitte, fahr zu ihr und tröste sie.'', sagte ich. Unsicher schaute er mich an, ich wusste nicht ob er mir glaubte. Noch eimal atmete ich tief durch und schloss die Augen, weil ich mich so besser konzentrieren konnte. Ich öfnte sie wieder und schaute meinen Vater eindringlich an. ,,Fahr zu ihr, sie bracht dich mehr als ich.'', sagte ich und wartete auf seine Reaktion. Er war immer noch misstrauisch doch ich glaubte, dass ich ihn überzeugen konnte. ,,Na gut. Aber sobalt etwas ist...'', setzte er an doch ich unterbrach ihn. ,,...ruf ich dich an.'', sagte ich und ich versuchte es wie selbsverständlich klingen zu lassen. Er nickte mir kurz zu und lies meine Hand los. Schnell stieg ich aus. Der Regen war stärker geworden und klebte sofort meine Haare an mein Gesicht. Ich schlug die Tür zu und lief durch den Regen zu unseren Haus. Ich schaute mich nicht mehr zu den Auto um, nicht das es sich mein Vater anders überlegen würde. Ich schloss hektisch die Tür auf und ging rein. Etwas zu fest schlug ich die Haustür wieder zu. Ich drückte mein Ohr gegen die Holztür und wartete auf das Geräusch, das ankündigen würde, dass ein Auto sich entfernte. Dann hörte ich den Motor des Autos wie es die Straße runter fiuhr. Ich atmete tief aus und ließ den Schmerz wieder frei. Jetzt war ich alleine. Jetzt musste ich den Schmerz nicht verstecken. Ein fester Schlag gegen die Brust drückte mir die Luft ab. Ein weiterer fester Schlag. Mit zitterten Händen zog ich die schwarze, nasse Jacke ab und hing sie an die Gaderrobe. Ich zog mich die Treppe hoch und ich hatte schon gedacht dass ich auf der Treppe zusammen brechen würde, denn die Schläge hörten nicht mehr auf. Doch mit schwerfälligen Beinen überwand ich die Treppen und schleppte mich dann in mein Zimmer. Doch sobald ich das Zimmer betrat, lies mich ein fester Schlag zusammen sacken. Ich rollte mich auf den Boden zusammen und rang nach Luft.
Der Schmerz loderte in mir auf und verbrannte mich von innen. Das hatte ich verdient. Nein ich hatte noch viel schlimmeres verdient. Der Schmerz war zu...gnädig. Der Schmerz zerrte an mir. Es war so als würde jemand mit scharfen Krallen mich von innen immer wieder krallen. Ich drückte meine Augen zusammen und ließ den Schmerz tun was er tun wollte und ich hoffte inständig, dass er mich umbrachte. Doch er tat es nicht, er quälte mich nur. Der Schmerz wurde nicht so mächtig, dass er mich tötete, doch er war auch nicht so schwach, dass ich es ignorieren konnte. Ich rollte mich noch enger zusammen, zog meine Beine an die Brust und gab mich den Schmerz hin.
Ich war Schuld! Ich war an den Tod meiner Mutter schuld! Ich hatte sie umgebracht! Ich ließ mich von den Schmerzen quälen und beklagte mich nicht. Ich wollte dass es noch mehr weh tat. Völlig hysterisch ging ich das letzte Gespräch mit meiner mutter noch einmal durch, uum so die Krallen noch weiter ihn mein Fleisch zu stoßen.
Wir hatten uns gestritten, wegen was genau wusste ich nicht mehr. Ich wusste nur noch dass ich wütend auf sie war und ihr was gesagt hatte, was ich jetzt bereute. Ich konnte mich noch genau an die Worte erinnern die ich ihr ins Gesicht schrie. Sie hatte mir zuvor gesagt, dass sie immer noch meine Mutter währe, obwohl sie mich die ganze Zeit anlog und obwohl sie nie für mich da war. Sie hat gesagt dass sie mich trotzdem noch Liebt. Das hatte mich in rasche gebracht. Adrenalien war heiß durch meine Adern geschossen und lies meine Stimme scharf klingen: ,,...Meine Mutter?! Du warst in den letzten Monaten doch nie bei mir. Du warst nicht für mich da wenn ich dich gebracht habe! Du warst immer weg! Du hast doch in den letzten Monaten vergessen was das wort >Mutter< überhaupt bedeutet! Du bist nicht mehr meine Mutter! Du bist sie nicht mehr, seitdem ich aufgehört habe dir was zu bedeuten!'' Das brachte meine Mutter zum erstarren. Fassungslos starrte sie mich an und ihre Augen wurden nass. Ihre Lippen bebten und ihre eh schon blasse Haut wurde noch heller. Es war eine Maske von Schmerz. Doch sie fing soiich schnell wieder und blinzelte die Tränen weg. Sie sagte nichts mehr, sie drehte sich nur um und lief zur Tür hinaus.
Etwas rammte mir seine scharfen Krallen in mein Herz und ich schrie auf, denn der Schmerz war zu mächtig um ihn still über mich ergehen zu lassen. Doch der Schmerz hielt nicht lange an. Er wurde schwächer und dann war es wieder der übliche Schmerz. Ich versuchte den kräftigen Schmerz zurück zuholen, ich wollte dass er mir weiter weh tat, doch er war weg. Wütend holte ich wieder eine Erinnerung hervor.
Das Telefon glingelte. Mein Vater war in aufruhr weil meine Mutter schon die ganze Nacht weg war. Er sagte nicht dass er mir die Schuld gab, aber ich wusste dass es so war und ich schämte mich dafür. Ich wollte meinen Vater nicht weh tun, doch ich hatte die Worte einfach nicht zurück halten können. Mein Vater ging schnell an das Telefon und schrie sofort den Namen meiner Mutter hinein, als das Telefon an seinen Ohr lag. >Ach du bist es...<,sagte mein Vater schnell brach aber abrubt ab. Er starrte mit weit aufgerissenen Augen gerade aus und hörte einfach nur zu. Seine Lippen bebten und Tränen traten in seine Augen. Er umklammerte den Telefonhörer und ich hatte schon Angst dass er ihn zerdrücken würde. Seine Haut spannte sich über seine Handgelenke und wurde weiß. Ich machte mir sorgen um ihn. Ich wollte gerade fragen was los sei, doch dann lies er den Hörer aus seiner Hand gleiten. Das Telefon landete mit einen dumpfen Geräusch auf den Küchenboden. Mein Vater machte nicht die anstallt das Telefon wieder auf zuheben. Reglos stand er da, seine Augen immer noch weit aufgerissen und immer noch glitzerten Tränen darin. Ich rannte zu ihn hin, war erschrocken über seinen Gesichtsausdrück, packte ihn an den Armen und schüttelte ihn, doch er schien es nicht zu bemerken. Er starrte immer noch gerade aus. >Dad was ist los?<, fragte ich ihn, schütellte ihn noch einmal, diesesmal fester. >Mary...<, setzte er an seine Stimme war leise, nur ein hauch und ich verstand ihn kaum. >Was...Mary?....< Es dauerte eine weile bis ich begriff. >Mary....Meine Mutter....was...was ist mit ihr?< Meine Stimme bebte. Ich versuchte die nervösität und die Angst unter kontrolle zubringen, doch ich schaffte es nicht. Als er nicht antwortete schüttelte ich ihn erneut. >Was ist mit ihr?!<, schrie ich und kämpfte gegen meine Angst an. Wieder schüttelte ich ihn und ballte meine Hände zu feusten. >Sie ist...< er schluckte schwer. Ich ballte meine Fäuste sofest zusammen, dass es weh tat. >tot...<, sagte er und ich erstarr! te. Ich ließ meine Hände sinken, war zu schwach sie noch länger an meinen Vater zu drücken und schwankte. Meine Füße waren kurz davor ein zuknicken, doch dann lief mein Vater so schnell es ging aus der Küche. Ich hörte nur noch wie die Haustür laut in das Schloss viel und dann war ich alleine....
Um Luft rangend lag ich am Boden. Die Krallen schlugen sich erneut in mein Herz und diesesmal durchschnitt es es. Es zerbrach in zwei hälften und es fühlte sich so an als stand es still. War das der Tod? Hatten mich die Schmerzen wirklich wie erhofft bis in den den Tod gequält? Hatte ich wirklich das bekommen, was ich mir so sehnlichst gewünscht hatte? Wohl kaum. Sonst würde es doch heiß sein. Sonst würde ich doch rauige Luft schmecken. Sonst würde ich doch die stickige Luft schmecken. So war doch die Hölle oder? Denn das war alles was ich nach den Tod noch zu erwarten hatte. Doch es war nicht heiß. Ich spürte immer noch mit meinen ganzen Körper meinen Kalten Fußboden. Ein realistischer Beweiß dafür, dass ich noch lebte. Ach der Schmerz war noch da, immer noch mächtig. Ich drückte meine Arme in meine Rippen und ballte die Hände zu Fäusten. Na gut wenn ich schon nicht Tod war wollte ich wenigstens Leiden. Ich holte das Bild des Grabes von Meiner Mutter aus meinen Gedächtnis und schrie auf. Der Schlag pulisierte in meinen ganzen Körper und lies mich zusammen krampfen. Wieder holte ich ein Bild aus meinen Gedächtnis. Diesesmal von meiner Mutter wie sie mich Liebevoll an lächelte. Ein dolch stoch mir ins Herz, doch ich lebte noch. Ich hatte nicht bemerkt dass mir Tränen in die Augen gestiegen sind, erst als sie mir eisern über die Wangen liesen, vielen sie mir auf. Ich wusste nicht ob ich sie wegen den Erinnerungen oder den Schmerzen vergoß. Ich drückte meine Augen noch fester zusammen und rang wieder nach Luft. Ich keuchte, schrie und wimmerte, doch nichts würde meine Mutter wieder Lebendig machen. Wieder wünschte ich mir, dass ich anstatt sie in den Grab lag. Ich stellte mir vor wie ICH in das Grab sank. Niemand war auf MEINER Beerdigung, natülich nicht. Wer würde schon um einen Möder trauern. Wieder schrie ich auf und ich hatte plötzlich einen scharfen, metallischen Geschamck in den Mund. Blut. Ich schmeckte Blut. Wieder stoß ich einen würgenden Schrei aus. Ich wusste dass es nur mein Blut sein konnte, do! ch ich s tellte mir vor dass es das Blut meiner Mutter war. Wieder schrie ich. Ich rang nach Luft und holte eine nächste Erinnerung hervor.
Ich saß reglos auf den Küchenstuhl. Die Beine an mein Gesicht gezogen. Schweiß klebte mir auf der Stirn. Ich hatte mein Gesicht unter meinen Haaren versteckt. Dann hörte ich wie die Haustür aufging. Ich stand nicht auf sondern wartete. Ich hatte mich an das warten gewöhnt. Ich wartete schon Stunden in der Küche. Mein Vater betrat die Küche. Er sah aufgelöst aus. Er sah schlecht aus. Ich wollte zu ihn gehen, ihn umarmen, ihn trösten, doch ich wusste nicht ob er das wollte, also zwang ich mich still auf den Stuhl sitzten zu bleiben. Erschöpft lehnte sich mein Vater gegen den Türramen. Mit halbgeschlossenen Augen schaute er mich an. ,,Sie war im Wald, natürlich. Dort hin zog sie sich immer zurück, wenn irgendetwas war.'', ich wusste nich ob er letzteres zu sich oder zu mir sagte. Nachdenklich starrte er aus den Fenster. ,,Sie war weit in den Wald gegangen. Antscheinend war sie...einen wilden Tier begegnet.'', er atmete schwer. ,,Ein wanderer, hatte sie gefunden und sofort die Polizei informiert.'', erklärte er immer noch mit abwesenden Blick. Er schloss die Augen und lehnte den Kopf gegen den Türramen. Er sah so unglaublich müde aus. Einige Schweißperlen klebten ihn an der Stirn. ,,Sei nicht böse, Lucy, aber ich...'', doch bevor ich noch etwas sagen konnte war mein Vater auch schon wieder verschwunden. Ich hörte wie er sich die Treppe hoch schleppte und dann die Tür seines Zimmers ins Schloss viel...
Die erinnerung wurde von einen erneuten schrei aus meiner Kehle unterbrochen. Der Schmerz kam erneut. Doch diesesmal war er nichrt nur in meinen Brustkorb. diesesmal breitete er sich in meinen ganzen Körper aus. Meine Glieder verdrehten sich unter den Schmerzen, flehten danach, dass es aufhörte, doch ich befolgte ihren Wunsch nicht. Doch dann hörte ich ein Auto in die Einfahrt einbiegen. Der Motort des Autos ersrtarb und ich hörte wie die Autotür auf und zu ging. Ich presste meine Lippen und Zähne fest aufeinnader um so den Schrei der mir die Kehle hoch stieg zuersticken. Ich befahl meinen Gliedern sich nicht mehr zu verdrehen, sondern reglos da zu liegen. Zum teil schafte ich es, meine Hände zitterten nur noch. Ich hörte wie die Haustür leicht in das Schloss fiel und presste meine Zähne noch fester aufeinader. Ich streckte meine Glieder und befahl ihnen zu gehorchen. Nein! schrie ich in mir und streckte meine zusammengeballten Fäuste. Nein! befahl ich wieder. Mein Vater durfte mich so nicht sehen! Das musste ich verhindern! Ich hörte wie er sich in die Küche bewegte. Ich zwang mich mich auf zurichten. Zittrig stand ich auf beiden Beinen und bemühte mich nicht wieder augenblicklich zusammen zu klappen. Der Schweiß trat auf meine Stirn und ich riss die Augen weit auf. Ich bewegte einen Schritt auf mein Bett zu.
Ich hörte wie mein Vater die Treppen hoch ging und zwang mich einen weiteren Schritt vor. Ich lies mich so leise wie möglich auf das Bett fallen und zog schnell die Decke über meinen verkrampften Körper. Ich schloss die Augen und zwang mich gleichmäßig zu atmen. Ich schloss die Augen und presste die Lippen noch fester auf einader um nicht zu schreien. Mein Vater öffnete zögernt die Tür. Besser so tun als ob man schläft. dachte ich und achtete sehr darauf dass ich ruhig atmete. ,,Lucy?'', fragte er mit gedämpfter Stimme. Er wollte mich nicht wecken wenn ich schlief. Ich antwortete nicht.
Ich verscuhte mein Gesicht zu entspannen wusste aber nicht ob es mir gut gelang. Mein Vater setzte sich vorsichtig zu mir auf das Bett. Ich bewegte mich nicht. Er strich mir die Haare aus dem Gesicht. Ich presste die Zähne aufeinader. Nicht schreien. mahnte ich mich und atmete tief und ruhig. ,,Ich liebe dich.'', flüsterte er und strich mir dann über das Haar. Dann ging er wieder. Er hatte wohl nicht bemerkt dass ich wach war. Die Worte hatten mich mit voller wucht getroffen. Wie konnte er mich nach all dem was ich hin angetan habe noch lieben?! War er verrückt?! Wieder stiegen mir die Tränen in die Augen. Diesesmal aus wut. Er konnte mich nicht mehr Liebe. Er durfte mich nicht mehr Lieben! Ich habe ihn die Liebe seines Lebens genommen! Hätte ich nicht mit ihr gestritten würde sie noch leben! Er konnte nicht den Mörder SEINER Liebe lieben! Ich warf die Bettdecke zurück. Mein Körper war nicht mehr verkrampft und meine Hände zitterten nicht mehr. Die plötzliche Wut die mich überkam, schaltete den Schmerz aus. Ich wusste, dass das nicht lange anhalten würde, desshalb musste ich schnell handeln. Ich zog einen Kopfer unter meinen Bett hervor und war irgendwelche Klamotten hinein. Es war mir egal welche Klammoten. Was spielte das noch für eine rolle?! Ich warf noch einpaar Bücher in den Kopfer und räumte so schnell und leise wie ich konnte meine Schuppladen aus. Ich öffnte das Fenster und starrte hinuter. Es war dunkel geworden. Ich hatte gar nicht bemerkt wie spät es schwon war. Es waren zwei Meter bis zum Grasbedeckten Boden. Es regnete kaum noch. Ich warf meinen Koffer aus den Fenster. Er war schwer und ich musste meine ganze Kraft aufwenden um ihn auf das Fesnterbrett zu bringen. Mir einen lauten Geräusch fiel der Koffer auf den Boden. Ich fuhr zusammen und wartete darauf, dass mein Vater aufstand und zu mir ins Zimmer kam um zu sehen was den Lärm verursacht hatte, doch er kam nicht. Erleichterte atmete ich aus. Ich schloss das Fenster leise und öffnte die Tür. Bei jeden Schritt den ich ging fuhr ich zusam! men und wartete auf die Schritte meines Vaters die mich aufhalten würden. Doch er kam nicht. Ich schafte es sogar lautlos bis zur Treppe doch dann stolpperte ich über meine Füe und fiel fast hin. ich konnte mich gerade noch am Treppengeländer fest halten. Ein schauder überfuhr mich. Meine Haare sträubten sich und wieder wartete ich auf ein Anzeichen dass ich meinen Vater geweckt hatte, doch nichts. Ich war heilfroh dass er einen tiefen Schlaf hatte. Ich schlich mich durch den Gang und öffnte die Tür. Doch ich blieb erstarrt stehen. Dann stöhnte ich leise und ging in die Küche. ich knippste das Licht an und durchsunte die Schränke nach einen Stift und einen Zettel. Als ich einen Block und einen Stift hatte kritzelte ich schnell mit kaum lesbarer Schritt die Worte:
Tut mir Leid. Ich bin zu einer Freundin gefahren. Sie hat mich dauerhaft zu sich eingeladen. Mach dir keine Sorgen um mich, sie wird mir gut tun. Bitte suche mich nicht ich bin weiter weg. Ich melde mich bald. Ich habe dich Lieb. Lucy.
Ich legte den Block auf den Küchentisch, so würde er ihn sicher finden. Ich hoffte dass er mich wirklich nicht suchte. Dann ging ich aus der Tür. ich holte den Koffer den ich aus dem Fenster geschmissen hatte und ging die Straße hinunter. Wenn er mich nicht Hassen konnte, dann würde ich wenigstens dafür sorgen dass er wütend auf mich war. Ich wusste dass ich mich falsch und kindisch verhielt, aber das war mir egal. Ich war mir sicher, dass es meinen Vater jedesmal weh tat, wenn er den Mörder seiner Liebe jeden Tag sehen musste. Sturr ging ich weiter. Und dann kam ich an einen Bahnhof vorbei. Ich starrte den erleuchteten Bahnhof mürrisch an. Dann erinnerte ich mich wieder an das Gespräch mit meiner Oma. >Bis Bald< hatte sie selbst sicher gesagt. Ich zog meinen Mund zu einer wütenden Strich. ,,Na gut, wenn sie es umbedingt so wollte.'', knurrte ich und ging hinein. Der Bahnhof war nicht voll nur einige Menschen waren noch da. Ich wunderte mich sowieso, dass noch Menschen um diese Zeit da waren. Wie spät war es eigentlich. Ich schaute auf eine Uhr die an der Wand hing. Halb elf. Ich hoffte dass ich noch einen Zug bekam, denn mein Geld würde nicht für ein Hotel und ein Zugticket reichen. Ich betete dass es um diese Zeit noch ein Zug nach Buffalo fährt. Ich hatte Glück. Der letzte Zug der nach Buffalo fuhr fuhr in fünf Minuten. Ich musste mich beeilen. Schnell kaufte ich ein Zugticket und lief zu den mir zugewiesenen Gleiß. Der Zug war bereits da und ich schafte es gerade noch in letzter Sekunde einzusteigen. Ich rang nach Luft als ich mich in einen Leeren Wagon setzte. Ich starrte aus den Fenster, doch erkannte nichts. Es war zu dunkel um noch etwas zu sehen. Ich versuchte nicht darüber nachzudenken wie mein Vater sich fühlen wird, wenn er mein Bett leer vor findet, doch es ließ sich einfach nicht verdrängen. Die Tränen stiegen mir in die Augen als ich sein entsetztes, besorgtes Gesicht vor mir sah. Ich schauderte als ich mir vorstellte, wie mein Vater aufgelöst durch das Haus lief und meinen Namen rief u! nd dann stellte ich mir vor wie er in der Küche den Block fand und ihn fallen lies- wie das Telefon damals. Ich schluchzte.
Dann schob sich ein anderer Gedanken in mein Gehirn. Er war zwar in vergleich zu den anderen unwichtig aber trotzdem umungänglich. Sollte ich meine Oma unrufen um ihr zusagen, dass ich zu ihr unterweg war. Ich zog das mobile Telefon aus meiner Hosentasche und tippte mit zittrigen Fingern die Nummer meiner Oma. Dann drückte ich schnell auf den roten Hörer. Nein ich rufe sie nicht an. Sie wusste ja schon dass ich kam. Ich lachchte kurz. Mal sehen ob sie immer noch so sicher war wenn ich auf einmal vor ihrer Tür stand. Ich lachte wieder kurz dann atmete ich tief durch. Dann holte mich die Realität ein. Wie sollte ich zu den Haus meiner Oma kommen? Ich war nur einmal bei hr als iuch sieben oder acht war. Und damals war meine Mutter dabei. Ich schluckte schwer. Jetzt war ich siebzehn und ich war mir sicher, dass ich nicht mehr zu den Haus finden würde. Ich schnaubte laut. Dann tippte ich die Nummer erneut ein und diesesmal legte ich das Telefon an mein Ohr. Es tütete zwei mal dann hob meine Oma ab. ,,Hallò.'', sagte sie und sie klang garnicht müde. Das verwirrte mich. Musste es nicht schon nach halb eins in der früh sein?! ,,Wer ist da?'', fragte sie als ich nichts sagte. ,,Äm...Hallo, Oma ich bin's, Lucy.'', begrüßte ich sie. Sie schien gar nicht überrascht über meinen Anruf zu sein. Das verwirrte mich wieder. ,,Ach du bist es. Und warum rufst du mich an?'', fragte sie doch in ihrer Stimme war ein Unterton der mir sagte, dass sie wusste was ich wollte. ,,Ähm...ich...ich wollte fragen...ob ich...zu dir kommen kann.'', sagte ich und ich hoffte dass ich die richtigen Worte gefunden hatte. ,,Na gut. wann kommst du an?'', fragte sie und sie war wieder nicht überrascht zu sein. ,,Äm...wenn es dir echt wäre in...einer halben Stunde.'', sagte ich und zuckte zusammen, doch sie war wieder nicht überrascht. Wusste sie dass ich komme? Hatte sie mein Vater angerufen? Ich konnte nicht weiter darüber nachdenken denn sie sagte: ,,Ja, das ist in ordnug. Ich komme zum Bahnhof. Bis dann.'', sagte sie noch und dann war die Leit! ung unte rbrochen. Verwirrt schob ich das Telefon wieder in meine Hosentasche.
Woher nahm sie nur die Sicherheit?! Ob sie wohl wirklich wusste, dass ich komme? Nein, woher sollte sie das denn wissen? Das konnte nicht sein, unmöglich. Ich sollte lieber dankbar sein, dass es einen Ort gab an den ich jetzt hin konnte. Die fahrt würde nicht mehr all zu lange dauern, nicht lange genug um Schmerzen zu entpfinden. Der Schmerz würde mich nicht einhohlen können, zumindestens jetzt noch nicht und dafür war ich dankbar. Die fahrt ging schneller vorbei als erwartet. Der zug hielt noch bevor die Dämmerung anfing. Widerstrebend ging ich durch den Gang auf den Eingang zu und stieg aus...



 
 
 
 
 
 
 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 02.03.2010. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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