Britta Berkenfeld

Wenn nichts mehr übrig bleibt als Hass

Sie sitz am Küchentisch und hängt ihren Erinnerungen nach. Wann hat sie sich so verändert? Ist sie Schuld an ihrem beruflichen Scherbenhaufen?

Irgendwann haben sich die Illusionen verabschiedet und einem großen Gefühl Platz gemacht. Sie hat gelernt zu hassen , eine Entwicklung, vor der sie sich fürchtet.

Marlene ist eine Frau in den besten Jahren. Sie lebt zusammen mit ihrer Familie und ihren Hundenin einem kleinen, beschaulichen Dorf. Die Silberhochzeit hat sie längst hinter sich und der Freundeskreis beschränkt sich auf wenige Personen, die mit ihrer doch eher introvertierten Art zurechtkommen.

Als sie im jugendlichen Alter von achtzehn Jahren ihren Traumberuf als Krakenschwester fand, war sie von der Vorstellung , das dies einmal zu ihrer persönlichen Hölle werden würde, weit entfernt.Das natürliche Bedürfnis anderen Menschen zu helfen war schon von je her ein fester Bestandteil in ihrem Leben. es kam häufig vor, das sie ihre eigenen Interessen vernachlässigte, wenn sie um Hilfe gebeten wurde. Ganz gleich, um welche Hilfe es sich handelte.

Sie arbeitete lange Zeit in einem Altenwohnstift. Die alten Menschen waren freundlich und dankbar für jede Hilfe. Da das Wohnstift sich in einer sehr schönen Stadtrandlage befand, standen Spaziergänge mit den Senioren auf dem Tagesprogramm. Die Freude , die Marlene an dieser tätig zeigte, wurde nicht von allen Kollegen geteilt.Sie hatte schon häufig eine gewisse Aggression bei ihren Kollegen beobachtet, wenn diese mit den Senioren umgingen.

Es gab keine Übergriffe, das hätte Marlene nicht hingenommen, aber man merkte Spannungen.

Sie war jung und es gab noch keinen Platz für schlechte Gedanken. Das Verhältnis zu ihren Kollegen war sehr gut und als sie mit der schönen Nachricht herausplatzte, das es bald ein Baby geben würde, schien es fast so, als herrsche auch zwischen den Pflegerinnen und den Bewohnern eine gewisse Harmonie. Glück beflügelt und steckt an.

Nach der Geburt ihrer Tochter machte Marlene nur noch Nachtdienst. Sie wollte für ihr kleines Mädchen da sein und möglichst viel Zeit mit ihrer Familie verbringen.

Die Arbeit war spannend und es gab am Anfang häufig Grund zum Lachen, da sie stets zunzweit Nachtdienst hatten.

Zum einen gab es da Henriette, eine quirlige Frohnatur, die als alleinerziehende Mutter ständig auf der Suche nach einem Vater für ihren Sohn war und dadurch viele Bekanntschaften machte, die genügend Gesprächsstoff für lange Nächte bot.

Aber es gab neben der lustigen Henriette auch noch die depressive Helma. Helma war eine Frau mittleren Alters, mit einem Ehemann, der altersmäßig auch ein Bewohner des Heims hätte sein können. Sie hatte eine zehnjährige Tochter, dessen Karriere man unbedingt auf dem Eis sehen wollte. Das Kind wurde fast täglich zumEislauftraining gebracht und es erlebte seine Ferien im Trainingslager in Garmisch Partenkirchen. Die Person Helma gab es nicht, sie war eine Hülle ohne Eigenleben.

Die Nachtarbeit wurde im Laufe der Zeit zur Routine und durch die Absprachen, das jeder eine Stunde Pause zur freien Verfügung hatte, während der andere den Wünschen der Bewohner nachkam, konnte man schlafen, schwimmen gehen im hauseigenen Schwimmbad, lesen oder fernsehen ganz nach Belieben.

Es kam eine Zeit, in der Helma ihre Pause immer häufiger mit einem Bewohner verbrachte. Herr Schmieder war ein gutsituierter Herr mit weißen Haaren und einem aisgeprägtem Ego.Hinter der stets freundlichen Fassade verbarg sich ein geballter Hormonstau, dessen einzige Möglichkeit seinem Bedüfnis nachzugehen das eher zufällige Berühren des Pflegepersonals war. Und Helma besuchte ihn in jeder Nachtschicht.

Es wurde anstrengend. Nicht nur das sich die Pausen verlängerten, sondern Helma kam immer häufiger in einem Zusatnd zurück, in dem qualifiziertes Arbeiten nicht mehr möglich war- Sie hatte getrunken. Marlene war verzweifelt.Auf der einen Seite wollte sie ihrer Kollegin nicht schaden, aber sie hatte doch die Verantwortung für die alten Menschen.Es war für eine Person nicht zu schaffen, alle Kontroll und Lagerungsrunden alleine zu bewältige. Es gab schwere Bewohner, die ebenso versorgt werden mussten, wie alle anderen, allerdings war dies ohne Hilfe nicht möglich.

Bis dahin hatte sie sich für eine gute Krankenschwester gehalten , aber so langsam kamen ihr Zweifel. War sie auf dem Weg durch mangelnde Pflege eine Körperverletzung zu begehen? Sie wusste keinen Rat mehr. In den nächsten Nächten mit Henriette würde es keine Gespräche über potentielle Väter geben, sondern nur über Helma.

Für Henriette kein neues Thema.Sie kannte Helma privat und wusste über ihren Zustand bestens Bescheid. Sie empfand starkes Mitleid für ihre Freundin und flehte

Marlene an, der Hemleitung nichts zu sagen. Was mit den Seniren geschah, oder besser nicht geschah war bei Henriette kein Thema. Diesmal füllte eine erdrückende Gleichgültigkeit den Raum. Auf der schönen Zeit lag jetzt ein Schatten.

Marlene arbeitete mit ganzem Herzen in der Pflege und sie war immer nett und freundlich mit den Bewohnern umgegangen. Sie handelte so, wie sie es sich für ihre eigenen Grossmutter gewünscht hätte, für sie kam nichts anderes in Frage. Jedoch der Weg, den sie jetzt gehen sollte, war unzumutbar für alle.

Die Arbeit wurde schwerer, nicht nur psychisch sondern auch pysisch.Helma geriet außer Kontrolle. Sie hatte mittlerweile ein Verhältnis mit Herrn Schmieder angefangen und ließ sich von ihm mit Armreifen und anderen kleinen Geschenken verwöhnen. Der verzweifelte Kampf einer depressiven, frustrierten Frau um die männliche Anerkennung, die sie zu Hause nicht fand. Das Ganze gipfelte eines Tages darin, das Helma eines Tages, zugedröhnt mit Alkohol und Tabletten aus dem Wohnstift lief und damit drohte , sich umzubringen. Nachdem man sie mit der Polizei zurückgebracht hat, wurde sie in die Psychiatrische Klinik eingewiesen

Der Druck der vergangenen Monate und die fehlende Unterstützung ihrer Kollegin Henriette haben Marlene nachdenklich gemacht. Sie liebte ihren Beruf nach wie vor aber der Blick darauf hatte sich verändert. Es schien immer mehr, das die Grenzen verschwimmen zwischen denen die Helfen und denen die Hilfe brauchen.

Die Familie war.in dieser Zeit Marlenes einziger Lichtblick. Sie liebte ihren Mann und ihre Tochter. Es war schön zu sehen, wie sich dieser kleine Mensch entwickelte und mit welch unbedarfter Freude die Welt entdeckt wurde. Leider ließ sich diese Freude nicht auf denberuflichen Bereich transportieren.

Fünf Jahre waren genug, es wurde Zeit zu gehen. Die Stimmung unter den Kollegen war längst nicht mehr so unbeschwert wie am Anfang und dasVerhältnis der Pflegenden zu den Bewohnern war, bis auf wenige Ausnahmen einem stupiden Handeln gewichen, indem kein Platz für Mitgefühloder Zuneigung war. Pflegebedürftigkeit wurde für viele zu einem lästigen Übel.

Durch eine glückliche Fügung bekam Marlene eine Stelle als Nachtschwester im nahegelegenen Krankenhaus. Damit begann die Arbeit wieder Spass zu machen.Das Krankenhaus verfügte über die unterschiedlichsten Abteilungen und  Marlene wurde in der Hauptsache im internistischen Bereich eingesetzt. Viele ältere Patienten, die dankbar waren für ein wenig Hilfe und sich über jedes Lächeln freuten.Die anfängliche Euphorie eines Berufsanfängers war mittlerweile einer durchaus gefestigten Vorliebe für diesen Beruf gewichen. Auch wenn gestandene Kollegen ihr immer wieder prophezeiten, sie werde ihre Illusionen schon noch verlieren, so verfolgte sie unbeirrt ihren Weg, einegute Krankenschwester zu bleiben.

Die Dienste waren hart, die Freizeit knapp und die Zeit für die Familie musste geteilt werden mit Marlenes nebenberuflichen Beschäftigungen wie Einkaufen, Haushalt usw.

In den folgenden Jahren war das erfreulichste Ereignis die Geburt ihres zweiten Kindes, ein kleiner Junge. Marlenes Mann war beruflich star eingespannt und auch sie arbeitete weiter, denn sie hatten große Pläne für die Zukunft. Irgendwann wollten sie in einem eigenen Haus wohnen.

Der Druck wuchs und mit ihm auch der Frust. es war ständig zu wenig Zeit für die Patienten. Der satz " ich komme gleich" blieb immer häufiger ungetan im Raum zurück. Sie war auf dem besten Weg, es ihren Kollegen gleich zu tun und die Arbeit emotionslos zu erledigen. Da wird aus Frau Schmidt schnell einmal die Patientin Zimmer 24 Bett 3. Der Anspruch eine gute Krankenschwester zu sein verblasst hinter einer grossen, überdimensionalen Uhr.

Der Weg ins Eigenheim hat viele Jahre gedauert, aber jetzt ist es geschafft. Heraus aus der Stadt, hinein in ein kleines Dorf mit knapp eintausend Einwohnern. Ländliche Idylle vor der eigenen Haustüre. Es war eine unbeschreibliche Erfahrung, durch sein eigenes Haus zu gehen und eine  großen Garten zu besitzen auf dem das Wort Erhohlung in großen Buchstaben geschrieben steht.

Da Marlene nun zu  weit von ihrem Krankenhaus wohnt um diesen Weg jeden Tag auf sich zu nehmen, ist sie erfreut über eine Zeitungsannonce, die eines Tages in einer Stadtteizeitung steht. Es wird Zeiten geben, da wünscht sie sich, diese Zeitung niemals gelesen zu haben

Der Anzeigentext klang vielversprechend.

Es wurden Pflegekräfte gesucht, die in einem Kloster die Versorgung pflegebedürftiger Ordensschwestern übernehmen sollten. Zu diesem Zweck wurde ein wunderschönes, altes Gebäude komplett saniert und mit feinsten Materialien ausgestattet.

Das Verfahren, nachdem die Mitarbeiter ausgewählt wurden, erinnerte mehr an eine Castingshow, als an ein bewerbungsgespräch. Alle gaben sich offen und freundlich und vor allen Dingen sehr weltlich. Immer wiedr wurde von Seiten der Oberin betont, wie sehr man sich auf eine Zusammenarbeit freut und wie wichtig jeder einzelne Mitarbeiter ist. Es klang faszinierend und die Lust dort zu arbeiten lies sich kaum mehr zügeln.Ja, jetzt konnte es losgehen. Marlene freute sich auf die neue Aufgabe, obwohl sie zeitgleich auch etwas ängstlich war, da sie nicht gerade zu den vorbildlichsten Christen gehörte.Kirche und Gebete verursachten bei ihr alles andere als ein Wohlgefühl.

Denkt man an Ordensschwestern, assoziiert man damit meistens gütige Menschen, deren Lebensinhalt einzig der Glaube und das Wohl ihrer Mitmenschen ist. Doch wie so oft im Leben kann man auch bei diesen Gedanken einem Trugbild erliegen.

MIt neunzehn weiteren Kollegen konnte es losgehen. Es war schon ein eigenartiges Gefühl, ei Projekt von Anfang an zu begleiten und am Azfbau beteiligt zu sein. Das Personal bestand aus Pflegekräften für den tag und Nachtdienst und Hauswirtschafterinnen, die sowohl die Arbeit auf den Etagenküchen, als auch sämtliche Näharbeiten der Ordensschwestern übernehmen sollten. Doch vorerst war von diesen Arbeiten noch keine Rede, denn die Bauarbeiten im Haus waren gerade beendet und alle warteten ungeduldig auf die ersten Möbel.

Bis dahin gab es jeden Tag eine kleine Einführung in die Lebensweise einer Ordensfrau. Die Pflegedienstleitung, eine ehemalige Novizin, die später aus dem Orden austrat, führte diese Lehrstunden durch.Es wirkte alles irgendwie unwirklich. So nett und freundlich der Umgangston auch war, fast jeder Mitarbeiter wartete auf einen Haken in diesem System. Einige wenige nahmen diese Idylle als Entschädigung für ihre bisherigen Arbeitsplätze, eine äußerst naive Einstellung, wie sich später herausstellte.

Bis zum Eintreffen der ersten Nonnen beschäftigten sich Marlene und die anderen mit dem Putzen der mittlerweile gelieferten Möbel und dem Beschriften und Zuordnen der Küchenutensilien, der einzelnen Etagen.

Dann kam der Tag, an dem die Ordensschwestern einzogen..

Bislang lebten alle Schwestern des Ordens in einem anderen Kloster, das jedoch aus Gründen der Unwirtschaftlichkeit verkauft wurde. In diesem Kloster gab es nur sehr kleine Zimmer und die Schwestern trafen sich ausschließlich zum Gebet. Ein Gemeinschaftsraum wurde lediglich zum Fernsehen genutzt. Der Kontakt untereinander blieb daher sehr beschränkt.

Dieser Umstand sollte sich später als eines der größten Probleme herausstellen. Die Ordensfrauen wurden nach und nach umgesiedelt.Sie bekamen große, helle Zimmer, die alle über eine Nasszelle verfügten und über ausgesprochen hochwertiges Mobiliar. Den Mittelpunkt jeder Etage bildete ein großer, runder Esstisch, an dem von nun an die Mahlzeiten eingenommen würden und der als Begegnungsmittelpunkt dienen sollte. Theorie und Praxis gehen dabei nicht immer konform .

Beim gemeinsamen Essen sieht man die schwächen der anderen wie ein Spiegelbild seiner selnst. Er ist nur natürlich, das mit zunehmendem Alter neben den geistigen auch die körperlichen Schwächen hinzukommen. Solange man sich mit diesen Schwächen in der Einsamkeit seines Zimmers befindet, spielt dies keine Rolle. Von nun an würden jedoch diese kleinen Schwächen auch allen anderen offenbar und der Schutzwall des eigenen Zimmers bricht ein.

Von nun an werden andere Schutzräume aufgebaut und für viele der alten Ordensfrauen bleibt die Bosheit als wirksamer Begleiter. Marlene erkannte, das die Vorstellung einer tugendhaften, bescheidenenNonne weit entfernt war, von dieser Realität.

Jeder versuchte seine eigenen Werte aud den anderen zu projezieren. Schwächen wurden gnadenlos bekämpft und dabei war selbst der Ausschluss vom Tisch ein probates Mittel. Zeitweise waren die verbalen Kämpfe der Schwestern untereinander so heftig, das weder Marlene noch ihre Kolleginnen die Situation entschärfen konnen und die Oberin des Klosters gebeten wurde, als Schlichter an der gemeinsamen Mahlzeiten teilzunehmen. Dabei war der Grund der Aufregung oftmals so banal, das man in einem normalen Umfeld dies keinesfalls thematisiert hätte.Hier eine laufene Nase, dort ein hochgerutschter Blusenärmel oder ein lockerees Gebiss, alles kleine Spiegel der eigenen Unzulänglichkeit.

Das weibliche Personal hatte in den Augen der Nonnen keine Rechte, Es schien, als hätte der Herr seinen diener gefunden. Der Glanz der anfänglichen Euphorie verblasste Zusehens. Auch der Tonfall der Pflegedienstleitung veränderte sich so extrem, das dies schon fast körperlich spürbar war. Das Personal wurde mit immer neuen Sanktionen belegt.Als erstes sprach man ein Verbot gegen parfümhaltige Pflegemittel aus.Einige Nonnen empfanden Duftstoffe in Cremes und anderen Pflegemitteln als frivol und beschwerten sich bei der Oberin, was dieses Verbot dann nach sich zog.Das Gleiche galt ab sofort für Musik, ein bis dato leise angeschaltetes Radio in der Küche geriet auf den Index.

Es gab in diesem Kloster eine Person, die mit Freude ihre Energie dahingehend einsetzte, das Personal gegeneinander aufzubringen. Sie wollte damit der Clübchenbildung vorbeugen, natürlich alles zum Wohl der Ordensschwestern.Das sah im Arbeitsleben so aus, das sie permanent den Dienstplan änderte und befreundete Kolleginnen grundsätzlich gegenschichtig arbeiten mussten.Was diesen Wandel bewirkt hat und wo die Versprechen der ersten Stundeabgeblieben waren, wusste keiner so genau.

Auch die Ordensschwestern änderten sich. Es war immer wieder erstaunlich zu beobachten, wie anspruchsvoll Menschen werden, wenn man ihnen die Gelegenheit dazu gibt. Vor allem dann, wenn es sich um  Menschen handelt, die sich vor Jahrzehnten des Askes verschrieben haben.

Das Kloster sollte als Ruhesitz der Schwestern dienen, deren Altersgrenze in den meisten Fällen die achtzig weit überschritten hatten. Sie waren teilweise dement oder hatten dementielle Tendenzen. Sie waren inkontinent, konnten ohne Kleiderschutz nicht essen und dies wurde  ihnen mit jedem Personaleinsatz bewusster. Nicht selten schlug dieses Bewusstsein in Aggression um. Einzelne von ihnen entwickelten sich zu wahren Terroristen.

Die Oberin hielt weiter an der Fassade fest und behandelte selbst vollkommen verwirrte Schwestern als vollständige Mitglieder der Gemeinschaft mit allen rechten.Das hatte für das Personal zur Folge, das in vielen Situationen das Wort einer Pflegerin gegen das einer verwirrten Nonne stand. Man braucht nicht lange darüber nachzudenken, auf welcher Seite der Verlierer zu finden war.

Marlene war noch immer in ihrem Herzen eine gute Pflegerin, doch die Tage an denen sie verzeifelte und den Tränen nah nach Hause fuhr häuften sich . Immer wieder rief sie sich die Anfangszeit ins Gedächtnis und immer wieder versuchte sie den Zeitpunkt zu ermitteln, an dem die Stimmung kippte. Wer hatte Schuld? Gab es überhaupt einen Schuldigen, oder war es eine unausweichliche Entwicklung? War es überhaupt möglich, weltliches und kirchliches Leben zu vereinen? Fragen die sie weder sich selbst, noch anderen beantworten konnte.Sie war seit fast zwei Jahren in diesem Haus, das Personal hatte in dieser Zeit fast vollständig gewechselt. Mittlerweile hatte sie einen innerlichen Zorn entwickelt, der ihr Angst machte. Sie wünschte mehr als einmal diesen bösartigen, alten Nonnen einen Platz in der Hölle.

Sie mussteeine Entscheidung treffen, denn so konnte es nicht weiter gehen.Entweder sie würde gehen, oder irgendwann töten.

Marlene hat das Haus verlassen. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben in ihr die Illusion zerstört, die sie so viele Jahre begleitet hat. Vielleicht war sie eben nicht die gute Krankenschwester, die sie seit funfundzwanzig Jahren sein wollte. Vielleicht war sie überhaupt kein Menschenfreund? Antworten darauf bringt die Zeit. Leider kann man niemanden für die Zerstörung einer Illusion zur Verantwortung ziehen.

Das Kloster liegt in unmittelbarer Nähe ihres Wohnortes, sie hat das Gelände nie wieder betreten.

 

 

 

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.03.2010. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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