Sie ist eine Frau
wie alle andern auch.
Und doch ist sie anders.
Sie trägt so viel Liebe in sich.
Hat viel zu geben,
weiß,das sie geben kann.
Doch die Herzen der Männer
sind verschlossen für ihre Liebe.
Auch das Herz des Mannes,
den sie heute liebt
bleibet verschlossen für ihre Liebe.
Niemand sieht die Tränen,
die sie heimlich weint.
Niemand ahnt wie sehr sie sich sehnt
nach Liebe,
nach seiner Liebe.
Begegnet man ihr auf der Strasse
ist sie die lustige Frau,die alle kennen.
Sie spielt die lustige Frau,
weil man das von ihr erwartet.
Und sie spielt verdammt gut,
ist die geborene Schauspielerin.
Kaum einer kann hinter ihre Maske sehen.
Abends zu Hause allein
kommen ihre Tränen wieder
und sehnsüchtig schaut sie
zu dem Fenster hin,
hinter dem er am Tag sitzt und arbeitet.
Aber er kann ihre Liebe nicht spüren
und sie ist viel zu schüchtern um es ihm zu gestehen.
Hat Angst sich lächerlich zu machen
Angst vor seiner Reaktion
und was er von ihr denken könnte.
Und so liebt sie ihn schmerzlich aus der Ferne.
Einmal,vor einiger Zeit war sie mutig,
rief ihn an und er redete mit ihr in der Nacht.
Sie verstanden sich auf Anhieb gut
und sie war so glücklich dabei.
Doch nach diesem Gespräch
nichts,kein Rückruf,nichts.
Und sie hat es begriffen,
egal ob sie schüchtern ist,
egal ob sie mutig ist
es bringt ihr nichts.
Wohin sie auch sieht
Liebe,Liebe überall Liebe.
Aber wo ist ihre Liebe?
Sie liebt,
derr Mann weiß zwar,das es sie gibt,
weiß aber nicht,wie sehr sie ihn liebt.
Sie stellt sich die Frage:
Warum er?
Eine Frage,die sie früher nie stellte.
Die Antwort darauf weiß sie nicht.
Weiß nur,
das die Liebe manchmal verzwickte Wege geht.
Und so einen Weg ist sie bei ihr gegangen.
Und noch etwas weiß sie.
Sie kann sich nicht wehren gegen diese Liebe.
Sonst hatte sie immer alles im Griff,
konnte sich wehren,
lebte ihr Leben weiter.
Die Liebe wurde kleiner,
bis sie irgendwann aufhörte.
Nicht jetzt.
Jetzt ist alles anders.
Sie spürt die Liebe zu diesem Mann so tief,so innig
das sie sich nicht mehr wehren kann.
Sie möchte gern hübsch und schön für ihn sein.
Aber das ist sie nicht.
Und sie weiß.das sie nicht hübsch ist.
Aber sie hat etwas was andere nicht haben,
das gewisse Etwas,
das alle suchen.
Sie hat es.
Nur,sieht man es nicht auf Anhieb bei ihr.
Manchmal...
manchmal hat sie einen Traum.
Sie tanzt,
so schön,so erotisch,
wie nur sie es kann.
Langsam im Takt wiegende Hüften,
Gefühle,die durch ihr Tanzen zum Ausdruck kommen.
Er bemerkt sie,sieht ihren Tanz
und seine Augen ruhen auf ihr.
Er blickt sie bewundernd an,
lächelt sie an.
Sie lächelt zurück.
Eine knisternde Spannung baut sich auf.
Doch ehe es weitergehen kann
öffnet sie die Augen.
Sie ist nicht zum Tanz,
zu Hause ist sie und allein.
Die Tränen fließen.
Sie sehnt sich so sehr nach ihm,nach seiner Liebe.
Weint sie sehr,
schreibt sie Gedichte die traurig sind.
Von ihrer unerfüllten Liebe berichten.
Geht sie aus dem Haus
spielt sie wieder so perfekt die Lustige,
das niemand bemerkt,
wie schlecht es ihr wirklich geht.
Ist freundlich und nett zu jedermann,
lächelt auch schon mal die Leute an.
Niemand soll wissen,wie weh es ihr tut,
an dem Gebäude vorbeizulaufen,
hinter dessen Mauern er sein Arbeitsleben verbringt.
Sie sieht hinauf zu seinem Fenster
und möchte weinen
aber lächelt tapfer.
Und er spürt nicht,dass sie da unten ist.
Er sieht sie auch nicht.
Nur frühs manchmal
steht er am Fenster.
Er schaut kurz herüber zu ihr,sieht sie.
Sieht nur ihr Aussehen,
aber wie sie wirklich ist kann er nicht sehen.
Zum ersten Mal möchte sie nicht aufgeben.
Möchte für ihre Liebe etwas tun und tut es auch.
Viele kleine Schritte
manche haben nichts gebracht.
Aber vielleicht bringt ja der nächste Schritt
ein wenig Glück für sie.
Im Moment würde es ihr reichen,
wenn er sie ansehen,beachten und anlächeln würde.
Das wäre eine Bestätigung als Frau für sie.
Sie weiß es längst,
er ist die große Liebe ihres Lebens.
Ist der Märchenprinz auf einem weißen Pferd,
von dem jede Frau einmal träumt.
Aber er fühlt nichts für sie,
denn er kennt sie noch nicht.
Und eins weiß sie genau,
sie wird allein bleiben,
wenn er sie nicht lieben kann.
Denn sie kann keinem anderen
auch nur einen Bruchteil der Liebe schenken
die sie für diesen Mann empfindet.
Das wäre unfair.
Also bleibt sie allein.
Allein mit sich.
Alleinmit ihrer Liebe.
Allein mit ihren Sehnsüchten.
Allein mit ihren Träumen und Tränen.
Sie ist eine Frau wie alle andern auch.
Und doch ist sie anders.
Sie ist eine sehr einsame Frau.
Eine Frau,
die die wahre Liebe nie kennenlernte.
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Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Cornelia Wendt).
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 02.04.2010.
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