Andreas Rüdig

Satire

Helmut Schrey: Meine Frau die Ilsebill Szenen aus einer glücklichen Ehe; Verlag Gilles & Francke Duisburg 1986; 71 Seiten; ISBN: 3-921104-98-X


Das Buch ist eine Mischung aus Zeichnungen, Gedichten und kurzen Texten. Und damit ist auch schon das Wichtigste über das Buch gesagt. Die Texte enthalten die Lebensweisheiten eines Anglisten, der in seiner aktiven Berufszeit Gründungsrektor der Duisburger Universität war. Schrey enttäuscht mit diesen Binsenweisheiten doch ein wenig. Den Geschichten fehlt die Handlung, die das Zusammenleben der Geschlechter pointiert auf den Punkt bringt. Ihnen fehlt ein wenig der Charme, der die Geschichten lesenswert macht. Die Themen werden eher angerissen denn tatsächlich erzählt. Was anfgangs unterhaltsame Lektüre verspricht, artet so ganz schnell in Plattitüden aus. Leider. Der Autor hätte mehr aus diesem Thema machen können.

 

 

Helmut Schrey: Akademische Seitensprünge Hexenverbrennung Nostalgische Experimente Zwei endzeitliche Forschungsberichte; Gilles & Francke - Verlag Duisburg 1985; 338 Seiten; ISBN: 3-921104-91-2

Schrey ist Anglist und Gründungsrektor der Duisburger Universität. Mitte / Ende der `80er Jahre veröffentlichte er diverse satirische Texte über universitäre und ehelich-zwischenmenschliche Themen.

Schrey beleuchtet in diesem Buch die Marotten wissenschaftlich-universitären Lebens anhand der Biographien zweier Professoren. Wie typisch diese Marotten für Universitätsprofessoren sind, kann ich persönlich nicht beurteilen - schließlich habe ich selbst nur ein Fachhochschuldiplom.

 

 

Sehr geehrter Herr Schriftsteller,

es gibt einen guten Grund, warum ich Kontakt zu Ihnen aufnehme. Sie sind sicherlich der erfolgreichste und bekannteste Autor unserer Stadt. Trotzdem gefallen mir Ihre Texte nicht. Sie wagen es doch tatsächlich, uns, die ehrenwerte Stadtspitze, auf`s Kornz zu nehmen und unsere Politik satirisch zu verarbeiten. Das gefällt uns gar nicht. Daher unsere Bitte: Lassen Sie das sein. Halten Sie sich zurück! Mäßigen Sie sich! Sonst müssen Sie mit Konsequenzen rechnen!

Ihre

Stadtverwaltung

(Auszug aus einer Buchbesprechung)

Kunibert Will nimmt mit seinem Buch wieder satirisch überspitzt Stellung zur Kommunalpolitik in unserer Hauptstadt Witzstadt. So deckt er Denk-, Verhaltens- und Politikstrukturen auf, die nicht immer zum Wohl unserer Staddt verlaufen. Was die Stadtspitze dazu sagt, steht derzeit noch in den Sternen....

Und die hat voll zugeschlagen: Sämtliche Zuschüsse hat sie mir gestrichen. Nach warte! Das erfordert Rache.

 

 

Die Satire muß brennen
will sie sich nicht verrennen
in ihrer Glückseligkeit
es ist jetzt soweit

Dem Altpapier überführe ich die Werke
auf daß sich der Eindruck verstärke
sie seien schwer verständlich
ihre Haltbarkeit damit endlich

doch schalte mit Vorsicht,
du leseunlustiger Wicht
denn nur mit guter Literatur
hast du eine Zukunft nur.

Die Gattung namens Satire
sucht neue Quartiere
für ihre Fragen
die sich nach außen wagen.
Ab zwanzig Quadratmeter
gibt es kein Gezeter.

Das Bad, das Wohnzimmer
nichts ist Schlimmer
es ist kalt und naß
wie ich das haß.

Die Gattung namens Satire
sucht neue Quartiere
doch niemand will sie ihnen geben
denn Satiren sind kein Segen.

 

 

 

 

Herr Wolfram Wirsing, Sie sind Germanist und Hochschullehrer?

Richtig. Und - nicht zu vergessen - Autor und Schriftstellei.

SIe schreiben Satiren. Glossen und andere Texte mit spitzer Feder?

Richtig. Genau. Exakt.

Und warum?

Weil es mir Spaß macht und ich das am besten kann.

Und was sind Ihre Themen?

Der Kamp der Geschlechter. Wer kocht am besten? Was schmeckt besser - Tiefkühlkost oder Dosensuppen? Wer strickt besser - grüne Politiker oder Omas?

Gut, danke, das reicht. Und wie schreibt man eine Satire?

Mit dem Füller. Auf dem Papier. Mit der Hand.

Nicht mit dem Computer? Würde das nicht schneller gehen?

Computer? Was ist das?

Diese komischen Dinger, die wie Fernseher aussehen?

Fernseher? Was ist das? Sie sprechen in Rätseln, junger Mann, Sie wissen doch, daß uns Universitätsprofessoren 1 Kilo Papier pro Tag zustehen. Papier, das beschrieben werden muß. Und was würde sich besser dafür eignen als Satiren?

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.04.2010. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Der bekannte Autor zahlreicher eBooks über verschiedene Taktiken beim Fliegenfischen ist auch ein begabter Erzähler von Anekdoten rund ums Fliegenfischen. Eine kleine Sammlung lustiger, nachdenklicher und niedlicher Geschichtchen; so recht etwas für den Angler, der zu Hause im Sessel einmal seinem Hobby frönen will oder von den Mißerfolgen und Reinfällen Anderer lesen will. Eben'mit Salmonidenwasser geschrieben'.

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