Harry Schloßmacher

Chaos und Stress beim Telefon-Treff // Teil-4

 

Die letzten Worte, die Elke ihm privat am Telefon sagte: "Da hast Du aber in ein

sehr großes Fettnäpfchen getreten!" Sprachs und legte auf. Nicht ahnend, daß Sie wie-

derum dadurch bei ihm in ein noch größeres getreten war. Weil es für Old-Iron, der

sich so riesig auf Privatgespräche mit ihr freute und endlich hier das richtige Pendant

gefunden zu haben glaubte - eine völlig unerwartete - und in der Härte - auch unfaire

wie ungerechte/ unangemessene Abfuhr war - gar mehr ein Schock.

 

Klar, er hatte etwas lautstark seine Meinung bzw. Kritik an einem speziellen Verhal-

ten Elke's geübt und hatte auch gewisse Zweifel - die, wie sich später zeigte, auch

nicht ganz von der Hand zu weisen und zumindest diskutabel waren. Immerhin tauch-

ten immer mehr TS(Telefonsex)-Kandidaten auf und da war nicht nur der 'Pla-

ton(ische)-Jens' aus Dortmund (?), sondern auch der Miesling (Alias Gameboy, Nacht-

falke und wer weiß noch was), ein echter "AIDS-Lover" so mit 3/4 zusätzlichen Freun-

dinnen/Geliebten, der zumindest ab und zu mal bei ihr 'nach dem rechten schaute'.

War ja auch letztlich Ihre Sache - nur, ihm hatte Elke klar gesagt, daß ihr vor rund

einem Jahr verstorbener Mann auch ihr letzter Sexualpartner war...

 

Und ihre Tränen während der kleinen Auseinandersetzung waren echte crocodiles; denn

nach einer Wartezeit von 5 Minuten (Vielleicht wurde noch mit Old Iron's Rückruf ge-

rechnet?) lachte Sie alsbald wieder herzhaft auf der '2024' bei und mit 'Busen'freundin

Linda (Stuttgart).

 

Und nun stand Old-Iron da - mit einer gewaltigen Portion Ärger, Frust und Selbstvor-

würfen. Er hatte - wie in solchen Dingen wohl nahezu alle Männer - nicht die gering-

ste Möglichkeit, die vielen auf ihn einbrechenden Gedanken zu diesem Scherbenscheiß

irgendwo zu thematisieren. Frauen rufen dann ihre beste, zweit- oder drittbeste Freun-

din an und ab geht die Post, bis ins kleinste Detail. Und siehe da, irgendwann ist der

aufgestaute Frust ohne Komplikationen weg. Männer aber, die soziologisch verdamm-

ten Einzel- und Konkurrenzkämpfer, haben hier ein großes, manchmal schwerwiegen-

des Defizit.

 

Damit die kleine Bombe eben nicht nur in ihm gesundheitlich platzte, versuchte er, auf

dem Telefontreff (TT) hier einen Gesprächspartner zu finden. Nicht unbedingt dafür

der ideale Ort, aber wohin denn sonst?? Und alsbald knallte er auch mit der sich zur

brüllenden Governante aufblasenden Linda zusammen. Zunächst kam Lonely-Old-Iron

hier also nicht zu Potte, weil krampfhaft und im Komplott ihm Redeverbot erteilt wur-

de.

 

...Elke stammt aus Gelsenkirchen. Wohnte in Lendersdorf; in der Aachenerstr.

 und zeitweilig in der grünen Nordpark-Siedlung (5. Stock, vorletzte Wohnung hin Ecke rechts). Erst 1994 Einzug. Dort Hochzeitsnacht mit ihrem 53/55-jährigen Mann, der schwer nierenkrank war,

mehrfach in der Woche an Dialyse angeschlossen wurde und bereits nach 1,5 Jahren

an einem Herzschlag infolge dieser Krankheit verstarb.

Elke sagte, Sie hätte 3 Jahre Krankenschwester gelernt, war dann Jahre in einem Al-

tersheim bis hin zur stellvertretenden Stationsleiterin. Heute, Ende 96, ist

Sie arbeitslos und dies seit Elke ihren Mann ab 95 im Rollstuhl fahren mußte. War

Ende Oktober 96 bei der Amtsärztin des Arbeitsamtes. Event. Umschulung...

Ihren Mann hatte Elke bei der 'Gladiatorenschule'-Telefontreff-Düren 1993 (?) ken-

nengelernt. Ihr Mann war durch die schwere Nierenkrankheit bzw. die starken Begleitmedikamente

impotent. U.a. hat Sie so auch oft und gerne sein S. geschlu... Nach seinem

Tod hatte Elke zumindest bis Ende 96 keinen regulären GV mehr -

sagte Sie mir. Es klang glaubhaft, trotz der ungeahnten Kontaktmöglichkeiten des

Telefontreffs/'Gladiatorenschule-Gmbh'.

 

Schließlich jedoch fand auch er - der beschrieben benachteiligte Mann - auf dem Treff

Gelegenheit für etwas Abreaktion und Genugtuung. Er war sich sicher, daß Elke's

Version des Vorfalls längst durch den Treff kursierte. Und als Old-Iron - eigentlich der

'master of write-polemic' - nun etwas redselig wurde und ihr Madonnenbild ankratzte,

kam es zu erstaunlichen Effekten.

 

Zunächst der Typ, der sich AVON(-Beraterin) auf dem TT nennt:

"Nein, das glaub ich nicht! Elke und Telefonsex, ein Unding."

Aber schon Tage später unsere "AVON-Beraterin" auf der line:

"Mit dem gibst Du Dich ab. Wieso nicht mit mir,

wo ich doch der (bekloppte) Guru von Köln bin und sogar in Arbeit."

 

'Pferdegebiß mit Überbiß und linker Gesichtslähnumg'-Linda:

"Die Elke soll mit Dir an drei aufeinanderfolgenden Tagen Telefonsex gehabt haben...daß ich

nicht Pferdegebiß-lache! Nein, das glaube ich nicht."

 

Sowas ließ unser Old-Iron nicht lange auf sich sitzen. Eine glatte Beleidigung für einen

Mann, der zwar nicht unbedingt der Schönste und Betuchteste war, aber immerhin mit

dutzenden von Frauen in seinem 50-jährigen Leben Sexkontakte hatte. Und diese Evastöchter

konnten sich alle - wie es so schön heißt - gut blicken lassen und es waren

auch nicht die dümmsten, etc.. Und zu keiner Zeit hatte er den Eindruck, daß es für

sie das letzte wäre, mit ihm auszugehen - geschlechtlich wie verbal zu verkehren. Im

Gegenteil! Bei jeder unverheirateten Bekanntschaft hätte es mühelos auch ganz feste,

vermutlich längere Beziehungen werden können, wenn, ja wenn er nicht schon mit Biggi

so verschmolzen gewesen wäre und von ihm angestrebte Dreierbeziehungen von

den Damen leider nicht erwünscht waren.

Und die beiden Mütter, die drei Kinder von ihm haben, werteten ihn wohl auch besser.

 

... So galt es, dem Treff echte facts zu präsentieren, damit er nicht als Lügner auf der

Strecke bleibt. Denn auch er wiegt sich lieber auf der Sonnen- als auf der Schattenseite...

 

Old-Iron hatte u.a. die Position, daß es gerne auch nur Telefonsex (TS) bleiben könnte.

Aber bitte nicht zur Mittagszeit, wenn seine Familie zumeist um ihn rum turtelte. Auf

dem Treff war es leidlich bekannt, daß er nachtaktiv war. Und da waren noch so viele

mittägliche Anrufe von Britta und Probestöhnen voller Elan "totgeborene Kinder". Es

nutzte auch nichts der weiterzuleitende Hinweis, Sie habe angerufen, wenn Sie noch

nicht bereit war, Ihre Telefonnummer zu hinterlassen. Irgendwie schade, daß so gute

Möglichkeiten verbockt wurden. Vielleicht war Britta auch unschlüssig oder mehr

tagaktiv?

 

TS jedenfalls mit Fantasie-experimentellen Weiblichkeiten ist viel mehr als überhaupt

keine Zusatz-Sexerei. Wenn also interessierte oder auch soziotherapierende Damen

nicht wollten, daß er ihnen zu nahe auf die Pelle rücke, ok - dann eben kein bodycheck.

 

So schwor er später auf den lines: "Wenn ihr nur Akkustik-Sex haben wollt, dann eben

nur dieses und es gibt auch keine weiteren Annäherungsversuche. Selbst wenn eine 100 Meter von

mir entfernt wohnt." Und siehe da, das Telefon klingelte wieder öfter...

 

...Elke ist 164 cm groß, besser klein. Ende 1996 rund 130 kg schwer. Hat z.Z. oben kurze

blonde Haare, die zum Nacken hin länger werden. Dunkelbraune Rehaugen und mag

höchstens dezentes Make up.

Geburtstag...zunächst gab Sie an, dies zuhause zu feiern. "Und

wenn keiner kommt, dann stelle ich den Kasten Bier in den Keller." Als ich mich dann

zumindest anbot, zu kommen, wenn Sie mich nur einladen würde, da hatte Sie schnell

eine Ausrede parat bzw. eine noch zu arrangierende Notlösung: "Aber nein, huch, Du

bringst mich aber schwer in Verlegenheit. Ich fahre mit meinem Jens an diesem Tag zu

einem Peter Maffay-Konzert!"

 

PS.

Was ist hier Dichtung? Was Wahrheit? Nur Old-Iron weiß es.

Jedenfalls: Elke heißt garnicht Elke ( hatte im Telefontreff ohnehin zahlreiche Alias-Namen )

und wohnt auch nicht mehr am beschriebenen Ort !

 

 

 

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 20.04.2010. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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