Rico Graf

Kleine Gespräche mit Hebbel

 

I

 

Wer hat sie schon gelesen, die Hebbelschen Tagebücher? Wer kennt Friedrich Hebbel (1813 – 1863) schon? Ich denke doch einige. Hier hat er mich ergriffen und mich kaum mehr losgelassen: Gedanken sind Körper der Geisterwelt, bestimmte Abgrenzungen des geistigen Lichts, die nicht vergehen, da sie übergehen in die Erkenntnis des Menschen. Merkwürdige Übereinstimmung der äußeren und inneren Natur. Hierin steckt eine sehr tiefe spirituelle, ja, spiritualistische Weisheit. Das Licht, das ewige Licht der Geisterwelt, es ist da und der Mensch ist ein Tor, er kann es in die materielle Welt lassen, denn er kann diese Abgrenzungen sprechen, er kann sie biologisch und physikalisch Welt werden lassen, materielle Wirklichkeit. Doch sind Gedanken immer auch übergegangene Erkenntnisse? Liegt hier nicht ein Widerspruch? Hebbel wusste sehr wohl, dass die Profanität des Gedankens wie „Der ist aber hässlich“ oder „Ich muss heute noch einkaufen gehen“ seinen Aphorismus in Bedrängnis führt. Deswegen werden die Erkenntnisgedanken sublimiert: zur Wahrheit, die nicht vergeht. Gedanken, die die Kraft haben, zur Manifestation zu werden. Das erkenntnisfreie Denken vergeht, denn was soll es auch in der Welt? Die Erkenntnis ist die Möglichkeit des Menschengeistes durch sein Tor –, wenn es sich öffnet, koinzidieren die Bedingungen der Wahrheit; diese Übereinstimmung der äußeren und inneren Natur, wie Hebbel es nennt, ist ihre Lichtung, ihre Offenbarung, kurz: die Einheit zwischen Natur und Geist. Das rein seelische Wahrnehmen, indem das Ich zurücktritt – denn ist die Wahrheit vor dem Ich viel größer und prächtiger! Die Merkwürdigkeit will sagen, dass dieser Aphorismus im Kopfe zu speichern sich lohnt, will auch sagen, dass dieses Moment ein wunderliches, gar ein magisches ist, dessen Zauber wir lieben, und ihn doch nicht bestimmen können. Hebbel bezeichnet Gedanken der Erkenntnis als Körper der Geisterwelt. Als Geisterkörper, die im Licht strömen, bis dieser Zeitpunkt kommt, in dem die Seele Schnittstelle wird, indem dieses Aggregat der Erkenntnis in den Geist fließt und Zugang findet – zur Welt.

 

 

II

 

Die Würde der Dichtkunst: Ich erachte sie für einen Geist, der in jede Form der Existenz und in jeden Zustand des Existierenden hinuntersteigen und von jener die Bedingnisse, von diesem die Grundfäden erfassen und zur Anschauung bringen soll. Sie erlöse die Natur zu selbsteigenem, die Menschheit zu freistem und die uns in ihrer Unendlichkeit unerfassbare Gottheit zu notwendigem Leben. […] Leben ist verharren im Angemessenen. Ein Teil des Lebens ist Ufer (Gott und Natur), ein anderer (Mensch und Menschheit) ist Strom. Wo und wie spiegeln sie sich, tränken und durchdringen sie sich gegenseitig? Dies scheint mir die große Frage von Anbeginn, die dem Dichter der Genius vorlegt. […] Vielleicht erscheint gegen Abschluss aller irdischen Dinge ein Letzter, Allgewaltigster, der die Summen der vorübergerauschten Jahrtausende in seine Persönlichkeit zieht und sie der Menschheit, die nun einmal nicht aufsummieren kann, zu treuen Händen als Reinertrag ihres gesamten Haushaltens macht. Die Bedingungen der Dichtkunst sind für Hebbel eindeutig: sie muss zu den Gründen führen; sie ist mehr als bloße Imitation, bloße mit Wörtern nachgekünstelte Erfassung des Schönen, die die Seele streichelt. Dichtung ist Erkenntnis. Suche nach den Gründen und Prinzipien. Somit ist Dichtkunst Philosophie (Liebe zur Weisheit), sie ist Wissenschaft (Erkenntnis und Wahrheit), sie ist Ontologie. Die Form der Existenz ist das Existierenden und da alles in Bewegung ist, alles schwingt, ist das Existierende eine Abfolge von Zuständen, Möglichkeiten ihrer Bedingungen (Bedingnisse). Die Er-Lösung der Natur zum selbsteigenen Leben kann nur meinen, sie in ihrer bezugslosen, „objektiven“ Seinsweise zu erkennen und zu veranschaulichen. Die Objektivität des Seins wurde immer schon in Frage gestellt. Wie solle der Blinde die Welt beschreiben, wenn er keine Farben kennt? Es braucht dann einen Schlüssel zur Farbenwelt, den selbst ein Blinder ins Schloss stecken kann. Und ist nicht gerade die gelobte Erkenntnis aus der Geisterwelt die Wahrheit?  Ist der Mensch das Maß der Erkennbarkeit der Dinge? Ist nicht die dichterische Inbezugnahme des Existierenden notwendige Nichterlösung der Natur? Oder meint Hebbel hier die Menschennatur? Die Menschennatur er-lösen zu selbsteigenem Leben – heißt das nicht, ihr den Geist austreiben? Das, was sie nicht sein lässt, sondern ihr Sosein hinterfragt? Hebbel beschwört die Aufgabe, die Würde der Dichtkunst zur selbsteigenen Naivität der Existenz, der bloßen Natürlichkeit in der Geistlosigkeit, möglicherweise zum archaischen Sein. Ferner soll sie die Menschheit zu freistem Leben erlösen, die Freiheit, ihre Modi, im Leben veranschaulichen. Welch schwieriges Unterfangen, wissen wir doch, dass die Freiheit ein philosophisch höchst komplexer Begriff ist. Die Erlösung der Menschheit zu freistem Leben: eine Herkulesaufgabe für den Dichter, der Mensch ist, oder negativ ausgedrückt: ein schwieriges, wenn nicht gar ein unmögliches Unterfangen für den Nichthalbgott. Wie viele Determinanten bestimmen das Dasein? Wie frei ist der Wille wirklich? Aber scheint uns doch fragwürdig wie die Poesie diese Aufgabe stemmen kann, denn die Erlösung müsse sich ausdrücken im Kunstwerk. Das Kunstwerk verstehen ist eine Sache, es aber auch deuten und auslegen zu können eine andere. Die Veranschaulichung offenbart sich erst in der Identität zwischen Aus- und Eindruck. Die Poesie muss ein Schlüssel zum Öffnen des Geistes sein, sie muss in sich aber auch die Anleitung zur Erlösung tragen – welch Messias muss der Dichter sein, der Erlösung verspricht und sie dem Leser, Zuhörer oder Zuschauer offenbaren kann. Die Dichtkunst soll die uns in ihrer Unendlichkeit unfassbare Gottheit zu notwendigem Leben erlösen. Was versteht Hebbel unter der Erlösung der Gottheit zu notwendigem Leben? Die Notwendigkeit des Lebens ist die Notwendigkeit der Gottheit, die Leben ermöglicht. Die Dichtkunst soll dies immer und immer wieder veranschaulichen, soll das Göttliche als notwendiger Lebensimpuls in uns – in aller Unendlichkeit – beschwören, erlösen, offenbaren, so wir nur in der Erlösung durch die Dichtkunst zu Gott in uns, zu uns als freie Menschenwesen, zur Erkenntnis der Natur als von uns losgelöstes ihre ganze Würde und Kraft entfesseln und erleben können.

Hebbel versteht die Würde der Dichtkunst in der Aufgabe der Erlösung zum Leben. Sie ist die reinigende, die läuternde Kraft. Hebbel bezieht sich bewusst oder unbewusst auf die aristotelische Katharsis. Er sublimiert sie und gibt ihr den Rang des Göttlichen in uns. Ähnlich äußerten sich auch Großdenker wie Kant und Hegel zur Dichtkunst. Kant hält im § 53 der „Kritik der Urteilskraft“ fest: Unter allen behauptet die Dichtkunst […] den obersten Rang. Und Hegel schreibt: Die Poesie ist die vollkommenste Kunst.

Das Leben ist Verharren im Angemessenen, schreibt Hebbel. Es ist richtiger: das Verharren-Wollen im angemessenen Dasein. Angemessenheit ist äußerst salopp ausgedrückt. Das Angemessene ist selbst immer ein Pendeln, ein Anpassen an die Umstände, ein Abmessen und Abwägen, folglich nie ein Verharren, sondern ein Bestreben nach Verharren, ein Einpendeln in die Gewohnheit. Sie ist sozusagen der Versuch des Verharrens im Angemessenen, doch Verharren ist auch Stillstand, obgleich Leben eben nicht Stillstand sein soll, sondern Bewegung, Bestrebung und Übung. Es ist nicht Sein, es ist Werden, oder wie Nietzsche es ausdrückt: ein Werden-Vergehen. Verharrung ist Tod.

Leben ist Ufer und Strom. Mit dieser Metaphorik ließe sich vieles besprechen. Wir übergehen sie bedächtig und kommen zu dem eigentlich Herausragenden dieses Eintrags: die Persönlichkeit, die den Reinertrag aus den Summen der vorüber gerauschten Jahre der Menschheit übermacht. Dem Erlösungsideal muss Hebbel notwendig den Idealen Dichter, den Messias am Ende aller irdischen Dinge gegenüber stellen. Ihm ist klar, dass weder er noch die Koryphäen wie Homer, Dante oder Goethe dazu je im Stande waren, nimmt aber in ihnen ein aufsteigendes Prinzip wahr. Die Dichtkunst ist demnach nicht abgeschlossen, sondern stetiger, gesetzmäßiger Prozess hin zur vollendeten, im Dichtermessias mündenden Summe, die alle Gründe offenbart, den ersten Grund, die Herrlichkeit und die Erlösung. Was sagt uns das? Hebbel muss davon ausgegangen sein, dass diese Persönlichkeit sich ex aequo entwickelt. Denn nur dieser Letzte, Allgewaltigste kann auch den letzten, allgewaltigsten Reinertrag den Menschen übermachen. Somit ist dieses Prinzip selbst wieder grundsätzlich, die Dinge und das Sein durchziehend. Aufsteigend, strebend, und dabei immer zu den Grundfäden hinuntersteigend…

Später kehrt er wieder zu diesem Gedanken zurück: Alles Dichten ist Offenbarung, in der Brust des Dichters hält die ganze Menschheit mit all ihrem Wohl und Weh ihren Reigen, und jedes seiner Gedichte ist ein Evangelium, worin sich irgendein Tiefstes, was eine Existenz oder einen ihrer Zustände bedingt, ausspricht. Was können wir hierzu sagen? Wieder nimmt Hebbel Bezug zu den Bedingungen. Der Dichter will die Bedingungen ergründen. Der Dichter ist Bewusstsein der ontologischen Bedingungen. Genie ist Bewusstsein der Welt.

 

 

 

III

 

Dass ein Bösewicht nie bei kleinen Verbrechen stehen bleibt, sondern immer zu größeren vorschreitet – spricht dies gegen den Bösewicht? Wieder deutet Hebbel auf die Entwickelung hin. Aus das Bestreben, die Übung und das „Besserwerden“: das aufsteigende Prinzip. Er fragt aber auch, ob dieses Prinzip von der Moral losgelöst werden kann oder darf, vielleicht muss oder soll? Damit wird eine – durch die Fragestellung gemilderte – Herabsetzung der Ethik zum Ausdruck gebracht. Im Zuge der Entwickelung, der Sublimation jeder Existenzform, wird alles gleich – Gutes wie Böses – vor dem Gesetz des Aufstiegs.

 

 

IV

 

Der wahrhafte Dichter stillt in seinen eigenen Bedürfnissen zugleich die Bedürfnisse der ganzen Menschheit. Daher die innere Notwendigkeit, die in jeder Aufgabe liegt, die er sich stellt, während man seinen Nachbaren höchstens zugibt, dass sie – ihr Ziel erreicht, keineswegs aber, dass sie in dem Ziel etwas erreicht haben! Wer sind diese Nachbarn? Es sind die Dichter, die nicht wahrhaft sind. Diejenigen, die nicht aus Notwendigkeit, aus Durst zu stillen vermögen, sondern aus der Hoffnung auf sie, oder aus Selbsttrug. Der Dichter ist folglich nicht etwa nur ein Spiegel der Menschheit, sondern er ist ihre Lösung, d.h. Er-Lösung. Was sind die Bedürfnisse der Menschheit? Frag den Dichter! Doch wird er sie niemals alle wissen, es sei denn, er ist ein Genie.

 

 

V

 

Hebbel macht die Kunst zur Verstandessache: Man kann die Kunst aus einem reinen Verstandesbedürfnis ableiten, und sie ist dem Verstand vielleicht noch notwendiger als dem Gefühl, indem sie dessen eigentliches Ziel: Klarheit und Ursprung und Zusammenhang der Dinge, erreicht, wenn auch durch einen Sprung. Die meisten Künstler können nur das schaffen, was ihnen geistig möglich ist. Ein Dichter, der über ein begrenztes Vokabular verfügt, wird auch nur begrenzte Welten schaffen. Das Problem ist, dass vielerlei Poesie innerhalb des Rahmens konventioneller Lexik „verarbeitet“ wird, somit auch Dichter mit beschränktem Wortschatz durchaus „große“ Dichtungen und Gedichte schreiben können qua Seelenkraft, innerer Notwendigkeit, Leidenschaft oder wie auch immer wir es nennen wollen. Hebbels Sicht muss uns zu eng scheinen: bei weitem nicht alle Dichter wollen Klarheit über den Ursprung und den Zusammenhang der Dinge, viele Imitieren aus Lust am Schönen, aus Genuss an der Schöpfung, aus bloßem inneren Impuls. Der Impuls ist oftmals der Vater des Gedankens. Wenn Hebbel hier dem Verstand den Vortritt gibt, so muss er die Kunst als mögliche Folge einer Idee bestimmen. Die Idee ist dann Impuls gebend, also entflammend. Dennoch: wer Kunst nur als seelische Produktion infolge seelischen Verlangens sehen will, irrt, da die Kunst als Resultat geistiger Geschicke nur durch Geistigkeit der Natur gegenüber gestellt werden kann. Auch die Spinne, die ihr Netz webt, tut dies aus Antrieb, aus Impuls, schafft ein Kunstwerk, macht „Poesie“.  Durch den Geist wird Schöpfung überhaupt erst zu dem, was sie ist: Kunst. Der Geist sublimiert die Poiesis zur Kunst. Hebbel sieht seinen wahrhaften Dichter aus einer avantgardistischen, wenn nicht, hybrischen Perspektive. Obschon zu seiner Verteidigung gesagt werden muss, dass je mehr Geist in das Kunstwerk fließt, umso vollkommener es ist, eben weil ohne ihn das Seelische gar nicht auszudrücken wäre, und eben weil er – im Gegensatz zum immer wieder gleichen Gefühl – Neues erdenken kann, vorausgesetzt wir behaupten, dass die Seele in ihrer Empfindungsfähigkeit immer schon unverändert war, so die Trauer Trauer ist, die Freude Freude.

 

 

VI

 

Der Mensch ist ein Blinder, der vom Sehen träumt. Platonisch.

 

 

VII

 

Große Menschen werden immer Egoisten heißen. Ihr Ich verschlingt alle anderen Individualitäten, die ihm nahe kommen, und diese halten nun das Natürliche und Unvermeidliche, das einfach aus dem Kraftverhältnis hervorgeht, für Absicht. Was sind große Menschen?  Was sind Egoisten? Alle Menschen, die „ich“ sagen können und sich dessen bewusst sind, sind Egoisten, es sei denn sie hassen ihr Ich, aber selbst dann nehmen sie sich als hassenswert wahr und sind folglich Egoisten. Was Hebbel meint, ist die Größe, die „kleine Menschen“ ein Gefühl der Herabsetzung aufzwingt, welches wiederum von Neid, Furcht, aber auch Wut begleitet wird. Große Menschen werden Maß genommen. Der Egoismusvorwurf ist nur einer von vielen möglichen. Große Menschen werden immer Angeber heißen, der Neunmalkluger. Sie werden aber auch geliebt, dann werden sie Götter heißen…

 

 

VIII

 

Pantheismus: So wenig wir wissen, wie in unserm Innern einer oder der andere Blutstropfen läuft, so Gott mit den Individuen. Gott wird zu einem Organismus. Und wir Menschen und alle Entitäten als immanente Elemente gehören ihm an, die Natur, der Kosmos ist Gott. Hebbel übernimmt sich hier, denn Gott weiß wohl eher alles als wenig. Später heißt es: Auf ein ewiges Ab- und Widerspiegeln läuft alles Leben hinaus. Gott spiegelt sich in der Welt, die Welt sich im Menschen, der Mensch in der Kunst.

 

 

IX

 

Die Kunst ist das Gewissen der Menschheit. Und die Geschichte? Oder ist Geschichte eine Kunst? Die Menschen erschaffen Geschichte – aus Leidenschaft, aus Verstand. Womöglich ist die Geschichte das Kunstwerk überhaupt. Jeder hat teil an ihr, und jeder rezipiert sie, und ihr Ziel ist das Gute, das Schöne und das Wahre. Womöglich hat Hebbel seinen Messias aus einem zu christlichen Blickwinkel betrachtet. Die Geschichte selbst ist der Messias. Die Geschichte ist Christus, denn sie kennt alle Schmerzen, alle Freuden der Menschheit. Mit ihrem Endziel, der Erlösung des Menschen, ist sie am Ende. So was ist des Dichters Aufgabe sicher auch? Gedächtnis zu sein! Weltgedächtnis! Denn nur so ist Geschichte möglich, durch Fortschreibung und Erinnerung, nur so ist sie das Gewissen der Menschheit.

 

 

X

 

Hebbel machte sich – als Dichter wohl in notwendiger Weise – auch Gedanken um die Sprache. So schreibt er: Wäre die Sprache ein Produkt des logischen Geistes anstatt des poetischen, so würden wir nur eine haben. In seinen ganzen Tagebüchern äußert er sich erstaunlich wenig zu dem, was sozusagen Hypostase seiner „dichterischen Emanation“ ist. Und dieser kleine Satz ist bloße Verteidigung der Poesie. Der logische Geist entwickelt formale Sprachen, und auch diese in mannigfacher Weise, wie sie heute geschaffen sind. So ist Poesie nichts anderes als beseelter Geist, Musiksprache, die jauchzt und jammert, Lust und Unlust, Freude und Schmerz und eben alle Nuancen des Lebens widerspiegelt bzw. widerspiegeln möchte. Höhere Dichtung muss den logischen Geist einbinden, denn nur durch ihn vermag der Dichter die Grundfäden und die tieferen Zusammenhänge und Bedeutungen, die Wahrheiten und Erkenntnisse auszudrücken. Vernunft ist Voraussetzung logischen Denkens. Vernunft ist nicht Voraussetzung musikalischen, also poetischen Ausdrucks. Sprache ist Produkt des Geistes, aber war die Vernunft überhaupt erst durch die Sprache, oder die Sprache doch durch Vernunft. Herder wies hier in seiner „Abhandlung über den Ursprung der Sprachen“ auf einen hermeneutischen Zirkel hin. Sprache – und das können wir festhalten – kann immer seelendurchtränkt sein, gefärbt von den Emotionen, Schwingungen der inneren Musik…

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 03.06.2010. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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