Vorwort:
Diese Geschichte stellt in überspitzter Form die
Meinung einer Einzelperson dar.
Diese Geschichte ist keineswegs ein allgemeingültiges
Urteil über die Qualität von Stargate Universe.
Untertitel eins:
Wie man eine Science-Fiction-Film-Serie machen sollte
und
Untertitel zwei:
Wie man eine Science-Fiction-Film-Serie nicht machen sollte
Eine Frustration ist eine Enttäuschung einer Erwartungshaltung.
Es wird langsam Zeit, dass die Science-Fiction-Film-Serien
selbst zu einem Teil der Science-Fiction-Literatur werden.
Stargate – Kommando SG-1 zeigte in 10 Jahren und in 214
einzelnen Folgen wie man es richtig macht.
Gute Ideen, spritzige Action, und gut platzierter Humor
waren eben ein Erfolgsrezept.
Dann kam Stargate Atlantis, das es in der Verfolgung dieses
Erfolgsrezeptes sogar noch ein wenig besser machte, und das
das in 5 Jahren und 100 Folgen auch noch durchhielt.
Leider kann ich nicht alle guten Gags aus den insgesamt
314 Folgen erzählen, aber hier sind drei gute Beispiele:
1.)
Zum Beispiel der Einzelkämpfer Ronon Dex, der sieben Jahre
lang auf sich allein gestellt, die Wraith gekillt hat, und
der nun, für ihn völlig unerwartet, Freunde gefunden hat.
Sein neuer Freund, Lieutenant Colonel John Sheppard,
zeigt ihm nun im Schiessstand die irdischen Waffen.
John Sheppard reicht ihm eine FN-P90 Maschinenpistole,
und nach etwa 0,1 Sekunden ist der zentrale Bereich der
Schiessscheibe völlig zerfetzt.
Dann reicht ihm Sheppard eine M9 Beretta 92, was etwa nach
der gleichen Zeit das ungefähr gleiche Ergebnis zeigt.
Ronon Dex zieht nun gelassen seine eigene Knarre, die
vermutlich noch ein Produkt der antikischen Technologie
ist, und sagt gelassen:
"Ich bevorzuge diese hier."
In der Schiessscheibe klafft nun ein Loch von einem
halben Meter Durchmesser, und Sheppard sagt, während
er durch dieses Loch blickt:
"Ich verstehe auch warum."
2.)
Als Colonel Jack O'Neill und Teal'c in einem russischen
Atom-U-Boot gegen die Killermaschinen der Replikatoren um
ihr Leben kämpften, und sie von Thor in der allerletzten
Sekunde heraus gebeamt wurden, sagte O'Neill:
"Danke, aber wir hatten die Lage voll im Griff."
3.)
Ronon Dex, Teyla Emmagan und John Sheppard wurden von den
Wraith in eine Zelle gesperrt, deren Tür man nur durch den
Wurf eines Messers auf den Verschlussmechanismus außerhalb
dieser Zelle wieder aufbekommt.
Ronon Dex, Teyla Emmagan und John Sheppard wurden von den
Wraith natürlich gründlich durchsucht und entwaffnet.
Vermutlich nicht gründlich genug, denn sowohl Ronon Dex als
auch Teyla Emmagan ziehen ihre Zweitmesser aus den Stiefeln:
"Altes Sprichwort: Eines zum Finden, eines zum Verstecken."
Leider ist der Verschlussmechanismus außerhalb dieser
Zelle nur sehr schwer zu treffen.
Ronon Dex zieht ein Messer aus seinen langen Haaren, und
dann noch eines, und dann noch eines.
Sheppard: "Wie viele haben Sie denn?"
Ronon Dex: "Wie viele brauchen Sie?"
***
An statt jetzt mit Stargate Universe das gleiche Erfolgsrezept
fort zu setzen, und eventuell noch ein wenig mehr an Scherzchen
und noch ein wenig mehr an Action drauf zu setzen, haben sich
die werten Produzenten für den anderen, und den völlig falschen
Weg entschieden.
Vermutlich hat ein Team aus 5 Politologen, 10 Psychologen
und 20 Depressiven ein Drehbuch geschrieben, das wirklich
kein weiterer Mensch verdient hat, wenn man von diesen
35 Menschen einmal absieht.
Na, ja, vielleicht kann man Stargate Universe in Strafanstalten
zur Resozialisierung von Gefangenen verwenden, obwohl das
eigentlich gegen die Menschenrechte verstoßen würde.
Es ist nicht etwas vielleicht Vorhandenes was mich an Stargate
Universe stört, es ist die Abwesenheit von etwas Erforderlichem,
was mich an Stargate Universe stört.
Möglichkeiten: definitionsgemäß 100 %
Action: höflicherweise etwa 10 %
Humor: höchstens 1 %
Die Hauptdarsteller kommen alle entweder gerade aus der
Nervenklinik, oder sie kommen aus der Politik, was fast
noch schlimmer ist.
Erstmals wurden Sexszenen gezeigt, die aber alle zusammen
viel weniger erotisch wirken, als die Szene wo Miss Piggy
in der Muppet Show Kermit den Frosch küsst.
(Ich liebe Miss Piggy.)
Wo bleibt denn da die humorvolle, erotische Spannung zwischen
Daniel Jackson und Vala Mal Doran, die buchstäblich dutzende
Folgen andauert, und bei der Sex bestenfalls angedeutet wird.
Vala: "Du hast mich geschlagen."
Jackson: "Du hast mich geschlagen."
Bevor noch jemand daran zweifelt: die beiden mögen einander.
Alleine schon die Person von Vala Mal Doran würde alle
bisherigen Stargate Folgen rechtfertigen.
Vala kennt alle Technologien der Galaxis, und sie stiehlt
auch alles was sowohl wertvoll, als auch in ihrer Greifweite
ist (und ihre Greifweite ist erstaunlich groß).
Dennoch ist Vala kein schlechter Mensch.
Sie hat es gelernt, für sich zu sorgen, aber sie ist auch
auch bereit ihr Leben für das ihrer Freunde zu geben,
ohne das sie irgendjemand dazu aufgefordert hat.
Wie Sie schon bemerkt haben dürften, kommt Vala Mal Doran
in Stargate Universe natürlich nicht vor.
Die Besatzung von Stargate Universe besteht im Prinzip aus
völlig gestörten Persönlichkeiten, deren soziale Kooperation
ebenfalls völlig gestört ist.
***
Jetzt könnte irgendjemand sagen:
"Mach es doch selbst besser."
Ja, und genau das werden wir mit Stargate - Timeshift auch machen.
Nach dem Untergang von Stargate Universe klafft nun eine Lücke
in den Science-Fiction-Film-Serien.
Stargate Universe hielt vertragsgemäß ein Jahr durch, und wenn
man die Folgeverträge genauer ansieht, dann hofften alle, dass
Stargate Universe länger als ein Jahr durchhalten wird.
Das wird es aber nicht können.
Zweiter Teil:
Hier kommt die Rettung, denn wir können es besser:
Stargate - Timeshift
Es ist zum Verständnis dieser Geschichte nicht unbedingt notwenig,
dass man Stargate Atlantis auswendig aufsagen kann, aber es würde
das Verständnis ein wenig erleichtern.
Doktor Elizabeth Weir war auf Grund ihrer schweren Verletzungen,
die sie beim Kampf um Atlantis davongetragen hatte, dem Tode nahe.
Um sie am Leben zu erhalten, und um sie zu heilen, beschloss Doktor
Meredith Rodney McKay die Replikator-Naniten in ihrem Körper wieder
zu aktivieren, mit denen sie schon früher infiziert worden war.
Später, in ihrer Gefangenschaft auf Asura, kamen noch einige
weitere Replikator-Naniten dazu, und es wurden mindestens zwölf
Kopien von Doktor Elizabeth Weir angefertigt.
Die Vernichtung von Asura überstanden die meisten Weir Kopien, weil
sie zu diesem Zeitpunkt weit genug von Asura entfernt waren, und
Anti-Replikator-Waffen wirken bei ihnen nicht, weil sie teilweise
menschlich sind.
Eine der Doktor-Elizabeth-Weir-Kopien übertrug zusammen mit einigen
Asuranern ihr Bewusstsein in den Subraum, denn die Asuraner wollten
in höhere geistige Ebenen aufsteigen, und Weir hatte einen Plan.
Auf Atlantis ließen sich Elizabeth Weir und die Asuraner wieder
Replikator-Körper anfertigen, nachdem das Erreichen der höheren
geistigen Ebenen nicht so recht geklappt hatte, was Weir sich
schon etwas früher gedacht hatte.
Die geniale Kriegslist von Elizabeth Weir war nun, die Asuraner
durch ein Stargate in den leeren Weltraum zu locken.
Bis hier hin ist die Geschichte von Doktor Elizabeth Weir aus
Stargate Atlantis genau bekannt (SGA 5x05: Geist in der Maschine).
Alle Replikator-Asuraner erstarrten in der Kälte des Weltraums,
nur Doktor Elizabeth Weir nicht, denn sie besaß den menschlichen
Erfindungsgeist, und hatte sich technisch gut auf die kommenden
Ereignisse vorbereitet.
"Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert", sagte sie zu sich.
Elizabeth Weir formte ihren aus Replikator-Naniten bestehenden
Körper zu einer großen photovoltaischen Fläche um, um das Licht
des nahen Sternes in elektrische Energie umzuwandeln.
Dann formte sie aus ihren Naniten noch ein VASIMR-Plasmatriebwerk
(Variable specific impulse magnetoplasma rocket) und nahm
entschlossen Fahrt auf.
Das Stargate, durch das Elizabeth Weir und die Asuraner gekommen
waren, befand sich im Orbit um einen Sauerstoffplaneten, und war
daher nur für Puddle-Jumper geeignet, und nicht für Fußgänger.
Nachdem ein VASIMR-Plasmatriebwerk nicht nur elektrische Energie
sondern auch irgendein Gas als Reaktionsmasse benötigt, verwendete
Weir die Luft aus Atlantis, die sie schlauerweise in ihren Lungen
eingeschlossen hatte, um ihre von dem Sprung durch das Stargate
stammende Orbitalgeschwindigkeit ein wenig abzubremsen.
Sie faltete die photovoltaischen Flächen vorübergehend zusammen,
flog mit hoher Geschwindigkeit durch die Hochatmosphäre dieses
Planeten, und speicherte in ihren Lungen Luft bei tausend bar Druck.
Mit dieser Luft als Reaktionsmasse, mit dem VASIMR-Plasmatriebwerk,
und mit Hilfe der Gravitation des nahen Sternes gelangte sie bald
in dessen direkte Nähe, um noch mehr Energie aufzunehmen.
Nach dem Durchfliegen der Chromosphäre dieses Sternes befand sich
in ihrer Brust ein magnetisch eingeschlossener Sacharow-Plasmatorus
mit etwa einem Terawatt Fusionsleistung.
Nun benötigte Elizabeth Weir das primitive VASIMR-Plasmatriebwerk
nicht mehr, und sie baute es zu einem Instant-Hypertriebwerk um.
Elizabeth Weir hatte sich rechtzeitig die gesamte Wissensdatenbank
der Asuraner kopiert, und diese enthielt auch große Teile der
Datenbank der Antiker, die die Replikator-Asuraner gebaut hatten.
Weir staunte immer noch, welche technischen Tricks darin
beschrieben waren.
Nachdem die zwölf Doktor-Elizabeth-Weir-Replikatoren aus
jeweils rund 10 hoch 28 Atomen bestanden, und nachdem ein
einzelner Replikator-Nanit aus etwa einer Million Atomen
bestand, war bereits ein einziger Doktor-Elizabeth-Weir-
Replikator aus ungefähr 10 hoch 22 Replikator-Naniten
zusammengesetzt (das sind 10.000.000.000.000.000.000.000).
In diesem riesigen Speichervolumen konnte man zahlreiche
Datenbanken der Antiker und Asuraner unterbringen, und
was noch viel wichtiger war, man konnte alle diese Daten
simultan verarbeiten und synchron abrufen.
Die zwölf Doktor-Elizabeth-Weir-Replikatoren konnten sich
mit Fug und Recht als die Superintelligenz der zwölf
Galaxien bezeichnen (bei Perry Rhodan würden sie "Das WEIR"
genannt werden).
Es ist eben absolut alles möglich, wenn man die menschliche
Intelligenz mit der Nanotechnologie der Replikatoren, dem
Wissen der Antiker und Asuraner, und mit der Fähigkeit
vereinigt, den Subraum zu beherrschen.
Dann konzentrierte Elizabeth Weir ihr Bewusstsein auf den
Subraum, und sprang in den Überlicht-Modus.
Sie aktivierte den Subraum-Funk und kontaktierte die anderen elf
Doktor-Elizabeth-Weir-Kopien um ein Zusammentreffen zu arrangieren.
Das Subraum-Netz der Replikatoren ist natürlich keine Erfindung
der Replikatoren, ganz im Gegenteil, die Replikatoren verwenden
etwas, das schon immer vorhanden war.
Im Laufe der Zeit (und diese ist relativ) trafen nach und nach
auch alle anderen Weir-Replikatoren ein.
Das Konzil der zwölf Elizabeth-Weir-Replikatoren:
Weil die Bewusstseine der zwölf Weir-Replikatoren durch das Subraum-
Netz der Replikatoren verbunden waren, besaß jeder von ihnen
gleichzeitig alle Informationen die die anderen elf erworben hatten.
Dadurch konnten die Weir-Replikatoren zeitgleich wie eine einzige
Person handeln, auch wenn sie im Normalraum Lichtjahre von einander
getrennt waren.
Streng genommen waren die zwölf Elizabeth-Weir-Replikatoren nur
ein einziges Bewusstsein, das über zwölf Körper verfügte.
Alle zwölf Elizabeth-Weir-Replikatoren einigten sich darauf,
alle genetischen Abweichungen, die durch das Kopieren und durch
Strahlungsschäden verursacht worden waren, zu korrigieren.
Die Elizabeth-Weir-Replikatoren beschlossen:
"Wir schreiben eine Tabelle, zwölf Spalten, eine für jede von uns,
und etwa 3 Milliarden Zeilen für die Basenpaare.
Als richtige Basenpaarung gilt das, was in jeder einzelnen Zeile
am häufigsten vorkommt, denn es ist unwahrscheinlich, dass der selbe
Fehler in einer einzigen Zeile mehr als fünf mal auftritt."
Danach synchronisierten die Weir-Replikatoren mit einem ähnlichen
Verfahren auch noch die epigenetischen Markierungen, das Ablese-
Muster der Messenger-RNA, das Proteom, und das Metabolom.
Man sollte sich dabei in Erinnerung rufen, dass die Weir-
Replikatoren nicht aus 10 hoch 28 Atomen Biomaterie bestanden,
sondern aus 10 hoch 22 Replikator-Naniten, welche diese
Biomaterie perfekt simulieren konnten.
In den Weir-Replikatoren wurde also nicht die DNA korrigiert,
sondern die Beschreibung der DNA, die es zu simulieren galt.
Ein erfreulicher Nebeneffekt dieses Verfahrens war, dass nun die
Weir-Replikatoren wieder genau so aussahen wie Doktor Elizabeth
Weir, und nicht mehr wie das Standard-Antikerin-Modell F.R.A.N.
(Friendly Replicator Android).
Die Regentin der zwölf Galaxien:
Doktor Elizabeth Weir verteilte nun ihre zwölf Kopien auf zwölf
Galaxien, am wichtigsten waren natürlich die Milchstrasse, die
Andromeda-Galaxie, und die Pegasus-Galaxie, und dann suchte sie
sich noch neun weitere nahe Galaxien aus.
Innerhalb einer Galaxie konnte jeder Weir-Replikator in wenigen
Minuten von Stern zu Stern springen, während Reisen zwischen den
Galaxien viele Tage dauerten, und auch noch Unmengen an Energie
verbrauchten, denn im Zwischenraum zwischen den Galaxien gab es
keine Sterne zum Nachtanken.
Die Befriedung der Wraith:
Es machte "plopp" als Elizabeth Weir in der Kommandozentrale
eines Wraith-Basisschiffes aus dem Subraum auftauchte.
Aggressiv, wie die Wraith waren, probierten sie alle ihnen
bekannten Tötungsmethoden an Elizabeth Weir aus, wie zum
Beispiel Schockstrahler, Energiestrahler, EMP-Waffen, Anti-
Replikator-Waffen, Thermobomben, und natürlich nicht zuletzt
den berühmten Wraith-Todesgriff um ihr das Leben auszusaugen.
Selbstverständlich funktionierte keine dieser Methoden, denn
das hätte Elizabeth Weir auch wirklich schwer gewundert.
Falls Elizabeth Weir wirklich einmal zerstört werden würde,
zum Beispiel durch eine zehn Tonnen Antimateriebombe, oder
durch eine Supernova, dann würden die anderen elf Elizabeth
Weir Kopien sofort wieder einen zwölften Körper herstellen,
der wieder all ihr gemeinsames Wissen enthalten würde.
Rein theoretisch konnte Elizabeth Weir auch noch mehr als
zwölf Replikator-Körper steuern, aber es war schon schwierig
genug, ein Bewusstsein auf zwölf Köper aufzuteilen.
Im Normalfall teilte sie ihre außerordentlich hohe
Datenverarbeitungsleistung in zwölf Zeitscheiben auf,
zwischen denen sie im Millisekundentakt hin und her wechselte.
Im Krisenfall teilte sie sich in zwölf von einander unabhängige
Bewusstseine auf, um noch zwölf mal schneller reagieren zu können.
Nach dem die Wraith ihre Magazine leer geschossen hatten,
wurden sie, so wie es ihre Art war, verhandlungsbereit.
Die Wraith waren sowohl zahlenmäßig als auch rüstungstechnisch
den Menschen weit überlegen.
Allerdings hatten die Wraith auch eine Schwäche: Sie mussten
Menschen aussaugen und töten um sich selbst zu ernähren.
Die Menschheit konnte sich einen totalen Atomkrieg viel eher
leisten als die Wraith, denn die Wraith konnten ja nicht gut
ihre eigene Nahrung vernichten, eine Hemmung die für die
Menschen zumindest gegenüber den Wraith nicht galt.
Was die rüstungstechnische Überlegenheit der Wraith anbelangt,
die Menschheit hatte sich in nur fünfhundert Jahren von Schwert
und Reitpferd zu Wasserstoffbombe und Raumschiff weiter entwickelt,
und wer weiß, was den zehn Milliarden Menschen in den nächsten
fünfhundert Jahren noch alles für Waffensysteme einfallen würden.
Schon begannen einzelne Wraith-Basisschiffe gegeneinander Krieg zu
führen, um an die wenigen primitiven Menschenstämme heranzukommen,
die sich nicht selbst verteidigen konnten.
Die Menschen hatten zusammen mit einigen vernünftigen Wraith
(erstaunlich, aber so etwas gibt es) getestet, ob man Schweine
an die Wraith verfüttern konnte.
Der Verdauungstrakt der Wraith war nur rudimentär und funktionslos,
und das Aussaugen funktionierte ebenfalls nicht, weil die Wraith
nur mit menschlicher DNA kompatibel waren.
Wie wir wissen, besteht die Wraith-DNA aus Iratus-Käfer-DNA und
menschlicher DNA, und ohne den Abbau durch den Verdauungstrakt,
wie es bei den Menschen der Fall ist, kommt das Aussaugen eines
Schweins durch einen Wraith einer Xeno-Transplantation mit
anschließender Abstoßungsreaktion gleich.
Doktor Elizabeth Weir wusste längst, dass man auf der Erde
schon im zwanzigsten Jahrhundert transgene Schweine mit
teilweise menschlicher DNA gezüchtet hatte, um eine Xeno-
Transplantation von Ersatzorganen auf den Menschen
ohne Abstoßungsreaktion zu ermöglichen.
Elizabeth Weir kontaktierte jene Elizabeth Weir, die im
Stargate-Center als Beraterin fungierte, und forderte eine
Herde transgener Schweine an.
Vala Mal Doran und Colonel Samantha Carter kamen sich ein
klein wenig lächerlich vor, als sie eine Schweineherde durch
das Stargate trieben, und Vala musste immerzu kichern, weil
sie das an ihre Jugend auf dem Bauernhof erinnerte.
Als Sicherheitsberater kamen Teal'c und Ronon Dex mit,
die sich beide waffentechnisch offenbar auf den dritten
Weltkrieg vorbereitet hatten.
"Sicher ist sicher", sagte Teal’c.
"Es sind Wraith", meinte Ronon Dex.
Ronon Dex war gar nicht glücklich darüber, dass er nun keine
Wraith mehr abknallen durfte, zumindest nicht ohne einen Grund
dafür zu haben.
Teal’c hatte mit Ronon Dex schon auf der Midway Space Station
positive Erfahrungen gesammelt, und bis heute stritten sich die
beiden Helden darum, wer damals nun mehr Wraith getötet hatte.
Nachdem die transgenen Schweine von den Wraith erfolgreich
als Nahrung getestet worden waren, gab es noch ein weiteres
Geschenk von der Erde.
Einen Wraith-Datenspeicher über Ackerbau und Viehzucht, mit
speziellem Teil über Schweinezucht und Anbau von Schweinefutter.
Zum Abschluss synthetisierte Elizabeth Weir aus ihren Replikator-
Naniten noch einen Von-Neumann-Arbeitsroboter, der sowohl weitere
gleichartige Arbeitsroboter, als auch landwirtschaftliche Maschinen
und jedes weitere denkbare technische Gerät herstellen konnte.
Während die Wraith ihre landwirtschaftliche Produktion langsam
hochfahren konnten, würde ihnen noch die Erde mit Hilfslieferungen
unter die Arme greifen.
Elizabeth Weir sagte zum Abschied von den Wraith:
"Das war der freundliche Teil. Jetzt kommt der unfreundliche Teil:
Wenn noch ein einziger weiterer Mensch von den Wraith ausgesaugt
wird, dann lösche ich die Wraith persönlich bis auf das letzte
Individuum aus. Ihr könnt mir glauben, dass ich das kann."
Sie zeigte mit ihrem Zeigefinger auf einen unbewohnten Planeten
in diesem Sonnensystem, und der Planet explodierte in einem
blauweißen Feuerball.
Elizabeth Weir hatte über einen Subraumkanal eine Verbindung
zwischen dem Sternenkern und dem Planetenkern hergestellt, um
ein paar Kubikkilometer hoch verdichtetes Plasma in den Planeten
zu injizieren.
Natürlich würde Weir über kleinere Einzelfälle großzügig
hinweg sehen, und in solchen Fällen nur Ronon Dex entsenden,
was diesem sicher Spaß machen würde, denn dann könnte er
seiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen.
Ganz allgemein gefiel Elizabeth Weir ihr neuer Verhandlungsstil:
"Brav gehorchen, oder es knallt."
Sie fand, dass dieser Verhandlungsstil auch ganz nützlich gewesen
wäre, als sie noch Friedensverhandlungen bei der UNO führte.
Auch ihr Studienkollege Graf Frederik von Hombug hatte immer gesagt:
"Gewalt hilft immer."
Graf Hombug musste es ja wissen, denn er gehörte einem altem
österreichischen Adelsgeschlecht an, und seine Familie besaß
einige der österreichischen Bundesländer.
(Schon die Erwähnung von Graf Frederik von Hombug hebt die
Qualität jeder Science-Fiction-Geschichte deutlich an.)
Der Orden der Wiedergutmachung:
Satte Wraith sind wesentlich friedlicher als hungrige Wraith,
aber dennoch war Elizabeth Weir von der weiteren Entwicklung
überrascht.
Der Wraith Todd, der in Wirklichkeit einen für Menschen
völlig unaussprechbaren Namen hatte, gründete den Orden
der Wiedergutmachung.
Satte Wraith besitzen die Gabe des Lebens, was bedeutet, dass
sie kranke und verletzte Menschen heilen können, und dass sie
auch alte Menschen verjüngen können.
Der Orden der Wiedergutmachung war eine Gruppe von Wraith, die
zusammen mit einer Herde transgener Schweine durch die Pegasus-
Galaxie zog, um Gutes zu tun.
Die meisten Menschen misstrauten den Wraith noch immer, aber
sterbende Menschen riskierten nur sehr wenig Lebenszeit, wenn
sie sich von den Wraith verjüngen oder heilen ließen.
Im Laufe der Zeit entstand in der Pegasus-Galaxie ein neues
Sprichwort: "Traue den Wraith, wenn sie mit Schweinen kommen".
Einige boshafte Menschen versuchten den Wraith ganz gewöhnliche
Schweine unterzuschieben, aber das funktionierte nicht, weil
die Wraith einen sehr empfindlichen Geschmackssinn hatten.
Die Lösung des Asgard-Problems:
Elizabeth Weir kontaktierte zuerst einmal die Pegasus-Asgard,
um ihnen mitzuteilen, dass ab nun weder die Wraith noch die
Menschen ihre Feinde waren.
Außerdem lud sie die Pegasus-Asgard ein, ihren Giftgasplaneten
zu verlassen, und bot ihnen einige unbewohnte Sauerstoffplaneten
an.
Nachdem die Pegasus-Asgard wesentlich intelligenter als die
Wraith waren, und auch wesentlich weniger aggressiv, stieß
sie auf praktisch keine Probleme.
Als Gegenleistung ließ sich Elizabeth Weir von den Pegasus-
Asgard ihre fortschrittliche Asgard-Klonierungs-Technologie
geben.
Natürlich hätte Elizabeth Weir die Klonierungs-Technologie
auch mühelos stehlen können, aber sie sagte sich:
"Ehrlich währt am längsten."
Jetzt kam der schwierige Teil:
Elizabeth Weir musste in mehreren Galaxien die
Bewusstseinsfragmente von möglichst vielen Asgards, und
vor allem natürlich von Thor suchen.
In Frage kamen die alten Asgard-Stützpunkte, die Stützpunkte
von Anubis, Area 51, und natürlich die Odyssey.
Nach einigen Jahren besaß Elizabeth Weir einen leeren
Asgard-Klonkörper und lud den Speicherinhalt der Odyssey,
der ziemlich viel von Thors Bewusstsein enthielt, in das
Gehirn des Klons.
Auf einem Stützpunkt von Anubis fand Elizabeth Weir noch
eine gute Persönlichkeitskopie von Thor, die sie sofort
hinzufügte.
Supreme Commander Thor öffnete die Augen und sagte:
"Doktor Elizabeth Weir, es ist schön Sie zu sehen.
Leider wird mein Klonkörper schon bald wieder zerfallen."
Elizabeth Weir klärte Thor über die fortschrittliche
Klonierungs-Technologie der Pegasus-Asgard auf, und auch
darüber, dass in den Galaxien noch viele Asgard-Bewusstseine
zu finden waren.
Da die Asgard routinemäßig ihre Bewusstseine vor der
Übertragung in neue Klone in Computern zwischenspeicherten,
war diese Annahme völlig berechtigt.
Thor stimmte Elizabeth Weir bei der Überlegung zu, dass es
für die Asgard-Zivilisation durchaus noch eine zweite Chance
geben konnte, besonders dann, wenn sie sich mit den nun
friedlichen Pegasus-Asgard verbündeten.
Die aufgestiegenen Antiker:
Eines Tages erschien Oma Desala bei Elizabeth Weir, und
sagte ihr, dass Weir einen guten Job machte.
Wie Oma Desala richtig bemerkte, war Weir niemals aufgestiegen,
und daher konnte Weir in der physischen Welt alles machen was
sie wollte.
Die aufgestiegenen Antiker hatten diesen Effekt zwar nicht
vorhergesehen, aber sie konnten ihn auch nicht verhindern.
Oma Desala meinte:
"Du tust genau das, was ich schon immer machen wollte, und
keiner in der physischen Welt, und keiner in der geistigen
Welt kann dich mehr aufhalten.
Freizeitgestaltung:
Doktor Elizabeth Weir hatte schon immer einen Sinn für Humor
gehabt, aber in den Jahren als Regentin der zwölf Galaxien
hatte sich ihr Sinn für Humor deutlich verstärkt, denn sie
hatte ja auch allen Grund dazu.
Irgendwer hatte Elizabeth Weir einmal als rettenden Engel
bezeichnet, und das brachte sie auf eine Idee.
Sie lies sich schneeweiße Schwanenflügel mir sechs Metern
Spannweite wachsen, und schwang sich in die Lüfte.
Natürlich kann man mit einem magnetohydrodynamischen Triebwerk
auch ohne Flügel fliegen, aber so sah es einfach besser aus.
Später entwarf sie auch noch das entsprechende Gegenmodell:
Schwarze Fledermausflügel, und dazu passend schwarze, hautenge
Lederkleidung.
"Für Halloween ist das genau richtig", dachte sie.
Sie stellte sich vor den Spiegel, und fand, dass sie fast aussah
wie Natla, die unsterbliche Königin von Atlantis, die in
Tomb Raider Anniversary und Underworld vorgekommen war.
Na, ja, zumindest war Elizabeth Weir früher die wissenschaftliche
Leiterin der Atlantis-Expedition gewesen, aber unsterblich war
sie auf jeden Fall.
Es war ziemlich unwahrscheinlich, dass es jemand gelingen konnte,
alle zwölf auf die zwölf Galaxien verteilen Weirs gleichzeitig
zu vernichten.
Sie baute sich vor dem Spiegel auf, spreizte die Fledermausflügel,
und rief mit dröhnender Stimme:
"Das siebente Zeitalter des Universums hat begonnen.
Und das ist mein Zeitalter."
Die anderen elf Elizabeth Weirs lachten schallend.
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Zum Nachschlagen der Stichworte, und zur Kontrolle:
Stargate Wiki:
http://www.stargate-wiki.de/wiki/Hauptseite
Zum Beispiel:
Elizabeth Weir:
http://www.stargate-wiki.de/wiki/Elizabeth_Weir
---
Wie viele Atome hat der menschliche Körper?
Der menschliche Körper besteht zu etwa 68 % aus Wasser.
18 kg Wasser enthalten etwa 6 mal 10 hoch 26 Moleküle.
Die Avogadro-Konstante für das Kilomol beträgt
6,022 mal 10 hoch 26.
90 kg Wasser enthalten also etwa 3 mal 10 hoch 27 Moleküle.
Da Wasser aus drei Atomen besteht, sind das etwa 9 mal 10 hoch 27 Atome,
oder gerundet 10 hoch 28 Atome.
Die Kohlenstoffatome und Stickstoffatome die ebenfalls häufig im menschlichen
Körper vorkommen, sind nur geringfügig leichter als die Sauerstoffatome des
Wassers, und erhöhen deshalb diese Zahl nur leicht.
Wir sagen einfach, dass die restlichen 32 % des Köpers vorwiegend
aus Aminogruppen (-NH2), und Methylengruppen (-CH2-) bestehen.
H = Wasserstoff = 1 u (Atomare Masseneinheit),
C = Kohlenstoff = 12 u,
N = Stickstoff = 14 u,
O = Sauerstoff = 16 u,
H2O = Wasser = 18 u,
-NH2 = Aminogruppe = 16 u,
-CH2- = Methylengruppe = 14 u.
Wenn Doktor Elizabeth Weir nur 45 Kilogramm wiegen sollte,
dann sind es nur 5 mal 10 hoch 27 Atome.
---
Wie schnell kann ein Elizabeth-Weir-Replikator reagieren?
Die Lichtgeschwindigkeit beträgt
300.000.000 m / 1.000.000.000 ns (Nanosekunden),
0,3 m / 1 ns,
1,8 m / 6 ns,
3,6 m / 12 ns.
In metallischen Leitungen hat ein Signal nur etwa 67 % der Lichtgeschwindigkeit,
daher haben wir dann 3,6 m / 18 ns.
Innerhalb von 18 Nanosekunden kann also ein elektromagnetisches Signal
zwei mal durch einen Elizabeth-Weir-Replikator hindurch laufen.
Auf so kurzen Strecken bringen Subraum-Signale mehr Nachteile als Vorteile,
und einen völlig verwirrenden Funksalat.
Die Schaltzeit von Replikator-Naniten liegt im Bereich der Reaktionsgeschwindigkeit
grosser Moleküle, also etwa einer Femtosekunde (10 hoch minus 15 Sekunden),
und spielt daher praktisch keine Rolle.
Ein Replikator-Nanit besteht aus etwa einer Million Atomen, und bildet
normalerweise einen Würfel mit etwa 100 Atomen Kantenlänge, das
sind etwa 10 Nanometer oder 100 Angström (0,00001 Millimeter).
---
Wie schnell kann ein Elizabeth-Weir-Replikator eine Erklärung finden?
Der zu suchende Begriff wird gleichzeitig an alle Replikator-Naniten gesendet.
Dazu gibt es einen Datenbus mit 1024 parallelen Leitungen, der ein Raumgitter bildet.
Einen eigentlichen Adressbus gibt es nicht, weil die Begriffe nur durch den
hier beschriebenen Assoziations-Mechanismus gefunden werden.
Alle jene Replikator-Naniten, die diesen Begriff erkennen, werden synchron aktiviert.
Damit aber nicht alle aktivierten Replikator-Naniten gleichzeitig antworten,
wird mit dem zu suchenden Begriff eine Prioritätsnummer mit gesendet, so dass nur
jene Replikator-Naniten antworten, die eine völlig identische Antwort geben können.
Aus Gründen der Redundanz werden diese Replikator-Naniten mit gleichartigem
Inhalt über den ganzen Körper des Elizabeth-Weir-Replikators verteilt,
so dass Beschädigungen des Köpers praktisch nicht stören.
Die Antwortzeit eines Elizabeth-Weir-Replikators auf eine Frage beträgt also
ebenfalls nur 18 Nanosekunden.
Wenn die 12 Elizabeth-Weir-Replikatoren im Zeitscheibenbetrieb arbeiten,
dann beträgt ihre Antwortzeit also 216 Nanosekunden.
Im Gegensatz zu gewöhnlichen Computern muss sie ja nicht eine lange Liste
von Begriffen nach einander durchsuchen.
---
Lara Croft und Colonel Samantha Carter vor
einem Stargate der Atlantis-Zivilisation:
http://members.chello.at/karl.bednarik/TORSTARA.jpg
Lara first meet Natla:
http://www.youtube.com/watch?v=AKR8Z7VkIJw
Second meeting with Natla:
http://www.youtube.com/watch?v=4q1ARocKjhM
Karl Bednarik, Anmerkung zur Geschichte
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Karl Bednarik).
Der Beitrag wurde von Karl Bednarik auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 12.06.2010.
- Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).
Karl Bednarik als Lieblingsautor markieren
Lyrische Facetten
von Anette Esposito
Die Autorin schreibt Gedichte, deren Themen sie dem Leben entnimmt.
Ihre Lyrik beeindruckt durch ein ausgeprägtes Wechselspiel zwischen Heiterem und Besinnlichem, Leichtigkeit und verblüffendem Realitätsbewusstsein.
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