Ach wie war es doch vordem mit Briefträgern so angenehm…
Das waren noch Zeiten, als jeder seinen Briefträger kannte, ja fast eine freundschaftliche Beziehung zu ihm bestand. Er klingelte, wenn ein Einschreibebrief oder Päckchen abzugeben war. Man unterhielt sich über dies und jenes und er blieb einem erhalten bis er in Rente ging. Oder, wie ich es einmal erlebt haben, der Briefträger hat geklingelt, um sich verabschieden. Der Weg war ihm zu weit und zu steil geworden. Er hatte um Versetzung in die Innenstadt gebeten.
Heute wird die Post von 400 € Kräften zugestellt. Ob die irgendwelche Voraussetzungen erfüllen müssen, frage ich mich immer wieder. Mal stimmt die Hausnummer, aber die Straße nicht. Ist am Ende der Straße ein Brief zuviel, dann kommt er halt in irgendeinen Briefkasten. Haben Sie mitunter auch das Gefühl, die Post wird nur jeden zweiten Tag ausgetragen? Vielleicht sind das die Tage, an denen die vorhandenen 400 € Kräfte das Pensum nicht schaffen.
Anfang Dezember hatte ich zwei Info-Briefe im Briefkasten. So heißen die Briefe, die anstelle einer Briefmarke mit dem Stempel: „Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt, Postleitzahl und Ort versehen sind. Beide Schreiben waren im August erstellt worden. Ein Brief enthielt eine Einladung. Der Termin war mittlerweile seit Wochen vorbei. Wo mögen die beiden Briefe von August bis Dezember geschlummert haben? Ob sie bei einer größeren Umorganisierung plötzlich unter einem Schrank gefunden wurden? Wie die Zeitung berichtet, kommen solche Sachen häufiger vor.
Auf meine Reklamation reagierte die Post mit folgendem Schreiben: Sehr geehrte Frau Pütz, es tut uns leid, dass Sie mit den Leistungen unseres Unternehmens nicht zufrieden sind. Wir können Ihre Verärgerung über die extreme Laufzeitverzögerung gut nachvollziehen und bitten Sie für die entstandenen Unannehmlichkeiten vielmals um Entschuldigung.
Wir bedanken uns für Ihren Hinweis auf Unregelmäßigkeiten und versichern Ihnen, dass wir alles daransetzen werden, die uns anvertrauten Sendungen zuverlässig und zu Ihrer Zufriedenheit zu befördern und auszuliefern.
Sicher, Beschwerden sind lästig, doch nur, wenn Fehler aufgezeigt werden, kann sich (hoffentlich) etwas ändern.
Höchst interessant war auch der Umschlag, der mir vor einigen Wochen zugestellt wurde. Es war offensichtlich ein Geburtstagsgruß. Die Adresse war mit Hand geschrieben, ich kannte die Schrift. Die Anschrift war teilweise mit einem Adressenaufkleber überklebt. Dort stand: Sdg, nachadressiert wg. unkorrekter Anschrift. Bitte Abs. verständigen! Deutsche Post / BZ 50. Das nenne ich Service! Leider fehlte der Inhalt. Bei der als „unkorrekte Anschrift“ bezeichneten Adresse fehlte nur die Hausnummer. Es wäre bei einer Straße mit sechs Häusern wahrscheinlich zu zeitaufwendig gewesen, den Empfänger zu ermitteln.
Ich bin sicher, unser „guten alten Briefträger“ hätte die Hausnummer im Schlaf gewusst!
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 22.07.2010.
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