Petra Rügner Koch

Das Ende eines Sommertags

Es war Sommer, alleine der Geruch auf den Straßen, in den Gassen liess ihr Herz schneller schlagen. Sie waren jung und hätten das Leben am liebsten gekauft. Es war die Wucht der Menschen, die sie  zurückdrängten aber es war auch die Freude, die über den Platz ihr Lachen hing,  so als wolle sie das Glück nie verlassen.   Unbekümmert drängten sie sich  der Bühne entgegen und wurden zu einem Teil  der Masse. Noch klatschten sie, und  manch übermütiger Pfiff ließ ihre Meinung zu einem Teil ihrer selbst werden. Bedenkenlos schritten Sie die Straße entlang und empfanden das Schupsen, das Drängeln, die Hitze als einen Zustand der  überbordenden Freude.
Die Masse wurde zäh und ließ dem Einzelnen kaum Raum, aber  noch war die Freude größer dabei zu sein und  zu genießen. Der Druck von außen wurde stärker, ebenso  das Schieben  von hinten. Die Masse im Rücken begann in ihr Angst auszulösen, aber  noch            lachte sie mit den Freunden und überhörte das Gefühl der Unruhe . Ihr Inneres aber klopfte an und wollte  sie  warnen, aber sie beachtete  sie Warnung nicht  und drängte mit den Anderen den Tribünen und der Bühne  entgegen. Der Druck der Menschen wurde immer unangenehmer, die Situation drohte zu zerbersten.. Sie  war unschlüssig und versuchte umzudrehen um sich aus dem Menschenpulk zu befreien aber sie schaffte es nicht.
 Vor ihr tauchte ein riesiges Loch auf, ein Tunnel der die Besucher  aufnehmen sollte. Es schien  aber  als würden die, die  hineingelangten geschluckt um nie mehr aufzutauchen. Fast blitzartig bemerkte sie den entgegenkommenden Rauch, der sich durch die Masse fraß und dem Menschen den Atem nahm. Es gab kein zurück Vor ihr stolperten die Menschen und fielen zu Boden aber  keiner nahm Notiz davon sondern ein jeder versuchte für sich selbst  den Weg des Feuers zu sehen um  fortzulaufen. Sie drückten und trampelten über alles was im Weg lag und statt der Freude blieb nur noch die nackte Angst. Ihr Kleid, knöchellang schwang sich um ihren zierlichen Körper und ging in Flammen auf, aber niemand war da um zu helfen. Mit letzter Kraft riss ein Gegenüber ihr die Fetzen vom Leib, aber es war zu spät.. Und sie drängten weiter ohne Halt und Bewusstsein, und keiner kümmerte sich um die, die leblos auf dem Boden lagen. Es waren die, für die jede Hilfe zu spät kam.
Es waren die Kinder der Mütter, die die suchten. Die, die ihre Kinder vermissten, die, die qualvoll ums Leben kamen. Ihre Überreste stehen in der Kirche und warnen im stillen Gebet.
Helfen kann keiner mehr, aber die Verantwortung übernehmen, für das Geschehene, dies  wäre ein Zeichen, wenn auch ein Bitteres. 

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