Andreas Wienpahl

Zeitlos

Etwas zu spät, wie häufiger in den letzten Wochen, setzte Michael widerwillig den Blinker nach links und bog in die Einfahrt ihres gemeinsamen Hauses ein. Mit den Gedanken war er noch immer bei Melissa. Sie hatte sich klar ausgedrückt und er konnte sie ja auch verstehen. Ein Wunder, dass sie überhaupt solange hatte warten können.

Ihre scharfen Worte, die sie mit einer solchen Entschlossenheit formulierte, hallten noch immer in seinem Kopf nach und ließen nicht den Hauch eines Zweifels offen:

„Wenn du es nicht tun kannst, werde ich es tun!“

Mit laufendem Motor stand er noch eine Weile vor der Garage und fragte sich, wie er es anstellen sollte? Er stellte den Motor aus und sah auf seine Armbanduhr. Es war genau 21:02 Uhr.

***

„Was haben wir?“, fragte Kriminalchef Hansen seinen jungen Kollegen und betrat um 01:02 Uhr ein geräumiges, modern eingerichtetes Einfamilienhaus.

„Eine tote Frau, Anfang dreißig. Sie liegt vor dem Sofa.“, antwortete der junge Kriminalbeamte Robert Hertz.

Die beiden betraten gemeinsam das Wohnzimmer und verschufen sich zuerst einen Überblick über das Szenario.

Hansen begutachtete das Opfer. Sie lag, wie Hertz bereits berichtet hatte vor dem Sofa, mit dem Gesicht zur Seite geneigt. Die Augen standen noch offen und starrten ins Leere. Die Tote trug ein hellblaues, etwa knielanges Sommerkleid und eine weiße Perlenkette um den Hals

„Es muss sich um eine Vergiftung handeln“, dachte Hansen. „Alles deutet darauf hin. Das Erbrochene auf dem Boden, die Rötung der Haut und die verkrampfte Körperhaltung lassen da wenig Zweifel offen. Es muss geklärt werden, ob es Selbstmord, Mord oder ein Unfall war.“

Auf dem edel wirkenden Couchtisch vor dem Sofa stand ein halbleeres Whiskyglas neben einer halbleeren Whiskyflasche.

„Whiskyflaschen sind doch immer halb leer“, ging es dem Kommissar durch den Kopf und er fragte im nächsten Augenblick seinen Kollegen nach dem Namen des Opfers.

„Können wir noch nicht sagen. Das Haus gehört einer Familie Siefer. Doch ob es sich bei der Dame um Frau Siefers handelt ist noch nicht geklärt.“, antwortete Hertz.

„Aber wir können den Herrn des Hauses doch sicherlich diesbezüglich befragen.“

„Wir haben schon versucht, den Ehemann zu erreichen. Es hat sich nur die Mailbox gemeldet. Wir werden es weiter probieren, ihn ausfindig zu machen.“, gab der Beamte zurück.

Hansen ließ sich alles noch einmal durch den Kopf gehen.

Der Ehemann ist nicht zu Hause und es sieht nicht so aus, als ob es einen Kampf oder gar Schüsse gegeben hätte, die jemand hätte hören können.

So kam er unweigerlich zu einer entscheidenden Frage, die er schon längst hätte stellen sollen.

„Wer hat uns eigentlich benachrichtigt?“

***

Nachdem der Knall der zufallenden Tür, den Melissa Michael als Zeichen ihrer Wut hinterlassen wollte, langsam verflogen war, ging sie den Flur des um diese Uhrzeit verlassen wirkenden Bürogebäudes entlang und dachte über ihre letzten Worte zu ihm nach.

„Wenn du es nicht tun kannst, werde ich es tun!“

Sie war sich nicht sicher, ob sie jemals schon einmal so wütend auf jemanden gewesen war. Wie konnte Michael denn immer noch bei Tanja sein? Wieso erkannte er nicht, dass er mit ihr viel glücklicher wäre? Seit mehr als einem halben Jahr hatte sie sein Spiel mitgespielt, doch nun reichte es ihr.

Der Volksmund behauptet: „Mit der Zeit gewöhnt man sich an alles“, doch das stimmte in diesem Fall nicht. Mit der Zeit war ihr Verlangen nach Michael so stark gewachsen, sodass die anfängliche Ignoranz, mit der sie Tanja zu Beginn ihrer Affäre gegenübergestanden hatte, in Hass umgeschlagen war.

Sie bog links in die Mühlengasse und betrat, wie mit Michael verabredet war, die Cocktailbar Aqua und bestellte einen Sex on the Beach. Hier würde er sie abholen, sobald er endlich den Schlussstrich gezogen hatte. Der Streit mit Michael war heftig gewesen. Natürlich wollte er mit ihr zusammen sein, aber er machte sich Sorgen, was seine Eltern zu der Trennung sagen würden.

Ein siebenunddreißig Jahre alter Mann, der sich sorgte, was Mama und Papa über ihren lieben Sohnemann dachten? Bei dem Gedanken musste sich Melissa schütteln.

Er hatte Angst, dass er enterbt werden würde. Sein Elternhaus war streng konservativ und einmal verheiratet, hieß nun einmal „bis dass der Tod euch scheidet.“

War Liebe nicht wertvoller als Geld und Eigentum? Sie brauchte das Geld von Michaels Eltern nicht, um glücklich zu werden. Sie brauchte nur Michael.

Die Kellnerin brachte ihr ihren Cocktail und unterbrach somit ihre Gedanken. An ihrem Drink nippend, sah sie kurz auf die Uhr. Es war genau 21:22 Uhr.

***

„Der Anrufer teilte der Notrufstelle mit, dass im Hause Siefer etwas Schreckliches geschehen sei und beendete das Telefonat mit der Bitte, sofort einen Krankenwagen vorbei schicken zu lassen. Seinen Namen nannte er nicht.“

„Konnten der Anruf zurück verfolgt werden?“, erkundigte sich Hansen.

„Der Anruf kam aus diesem Haus, vermutlich von Herrn Siefer, da der Anrufer männlichen Geschlechts war.“, klärte Hertz den Kommissar auf.

„Es ist eindeutig zu früh, um Vermutungen anzustellen.“, entgegnete dieser mit einem Blick auf seine Armbanduhr.

***

Nachdem Michael tief eingeatmet und alle Zweifel abgeschüttelt hatte, stieg er aus dem Wagen.

„Hallo Michael!“

Er kannte Tanjas vorwurfsvollen Ton nur zu gut. Sie stand in ihrem hellblauen, knielangen Sommerkleid mit verschränkten Armen in der Haustür. Ihre blonden Haare trug sie offen, so dass sie auf ihre Schultern fielen und ihren Hals, mit der weißen Perlenkette, einrahmten.

Ihre blauen Augen sahen schon lange nicht mehr funkelnd zu ihm hoch, sondern anklagend und argwöhnisch.

Die Zeit, diente dem Volksmund nach, als universelles Heilmittel.

Doch das stimmte nicht. Manche Wunden wurden immer tiefer und entzündeten sich über kurz oder lang. Irgendwann wacht man morgens mit brennender Brust auf und verabscheut das, was die Zeit aus einem gemacht hat.

***

„Ich weiß, dass es für dich schwer ist. Ich will doch auch mehr. Gib mir bitte noch etwas Zeit.“, sprach Tanja in das Mobiltelefon und schaute immer wieder aus dem Fenster auf die Einfahrt hinaus.

„Wie lange will er denn noch im Auto sitzen?“, dachte sie.

„Ich muss jetzt das Gespräch beenden. Michael kommt gerade nach Haus. Bis nachher, ich melde mich.“

Sie beendete das Telefonat und öffnete die Eingangstür.

„Hallo Michael“, begrüßte sie ihren Mann und versuchte sich die Aufregung, die sie noch von dem Telefonat mit Bob empfand, nicht anmerken zu lassen.

Wie häufiger in den letzten Monaten kam Michael viel zu spät nach Hause.

„Du hättest anrufen können!“, durchbrach sie das Schweigen erneut.

Wie kaum anders zu erwarten ging Michael an ihr vorbei ins Haus ohne ein Wort zu sagen.

Es war schon etwas seltsam, an was man sich alles gewöhnen konnte, doch seine ignorante Haltung ihr gegenüber überraschte sie schon lange nicht mehr.

Verwundert hätte es sie sogar, wenn er sich für seine Verspätung entschuldigt hätte.

Mit der Zeit lernt man es, die Dinge so zu akzeptieren, wie sie sind.

Schlimmer noch! Anfangs gab sie sich die Schuld für sein Desinteresse. Sie kaufte neue Unterwäsche und ging immer wieder zum Friseur, um ihm auch mal Abwechslung bieten zu können.

Es war nicht so, dass sie nicht wusste, warum er so zu ihr war. Sie hatte das Gefühl, dass ihre Liebe zu Freundschaft und, als sie sein Kind verloren hatte, zu Hass geworden war..

Sie waren nur noch zusammen, weil er es nicht vor seinen Elternhaus rechtfertigen konnte, dass seine Ehe gescheitert war.

***

„Wieso können wir uns heute nicht sehen?“, fragte Bob in einem Ton, der mehr an ein weinerliches Kind, als an ein erwachsenen Mann erinnerte und fügte, nachdem es ihm selbst auffiel, mit festerer Stimme noch hinzu, „ Verlass ihn und lass dich wie eine Königin behandeln und nicht mehr wie eine Kindsmörderin. Ich würde dir jeden Wunsch von den Augen ablesen. Ich will nicht mehr nur eine Affäre sein. Ich will dich!“

Nachdem sie mal wieder wegen Michael aufgelegt hatte und sich seine letzten Worte wie verlorene Geister in seiner 2-Zimmer Wohnung auflösten, saß er in stiller Wut an seinem Esstisch und konnte sich bei den Gedanken an das baldige Geschehen ein Lächeln nicht verkneifen.

Michael musste dafür bezahlen. Er, der eine Frau, neben der jeder Engel glanzlos wirkte, wegen einer Fehlgeburt als Mörderin strafte und der trotzdem für sie immer noch die erste Wahl darstellte und ihn dadurch auf die Ersatzbank zwang.

Der Plan war ganz einfach. Er würde Michael einfach ausschalten und es dessen Geliebten anhängen. Simpel und schlicht. Kein komplizierter Plan, aber durch seine Einfachheit genial.

Er hatte Michael schon seit einigen Wochen beschattet und so von Melissa erfahren. Für seine Zwecke kam ihm dies wie gerufen. Er wollte Tanja nichts von der Geliebten ihres Mannes erzählen. Womöglich hätte sich Tanja sonst von Michael getrennt und ihm somit die die Gelegenheit genommen, sich an ihm zu rächen.

Beiläufig hatte Tanja den geheimen Alkoholismus ihres Noch-Ehemanns erwähnt. Die versteckten Whiskyflaschen, die sie gefunden hatte, nachdem ihn mehrere Abende hintereinander sein Atem verraten hatte.

Es sollte ein leichtes für Bob sein, die Indizien so zu legen, dass selbst Tanja keinen Verdacht gegen ihn schöpfen würde.

Melissa wurde langsam ungeduldig und wollte Michael endlich für sich allein haben. Nach seinem tragischem Tod würden alle Indizien auf eine Geliebte hinweisen, aus deren unerwiderter Liebe Hass wurde und ein Mordmotiv so zeitlos wie die Liebe selbst darstellte: Eifersucht!

„Bald“, sprach er und schaute auf die tickende Küchenuhr.

Es war genau 21:02 Uhr und damit Zeit, die letzten Stunden als einsames Herz in Gesellschaft zu verbringen.

Bob schnappte sich seine blaue Jeansjacke und machte sich auf den Weg in sein Stammlokal Underground, nahe dem Bahnhofsviertel.

***

„Michael?“, rief sie aus der Diele.

„Ich bin oben!“, antwortete er und packte seine besten Kleiderstücke und Wertsachen in einen Koffer.

Den Schein aufrechterhalten. Nach diesem Motto verbrachte er die letzten acht Monate in einer Ehe ohne Liebe und Wärme. In der Familie Siefer ließ man sich nicht scheiden.

Sie hätte ihr gemeinsames Kind auf einer Geschäftsreise verloren. Sieben Tage musste sie ihr Unternehmen auf einer Messe in Hannover repräsentieren, Vorträge halten und die Aktionäre über mögliche Umsatzeinbußen informieren. Dieser Stress wäre zu viel gewesen.

Trotz Arztrechnungen und Krankenakte hatte er damals seine Zweifel.

Mit der Zeit wurde ein Gedanke in seinem Innern zu seinem ständigen Begleiter. Er hockte im Dunkeln und kam in unsicheren Momenten ans Licht. Er nährte sich von seinem Schmerz und brannte ihm das Bild einer Frau in den Kopf, die unter keinen Umständen ihre Karriere wegen eines Kindes gefährden wollte. Ein Bild von einer Frau, die lieber einen Zweisitzer als einen Kombi fuhr. Ein Bild von einer Frau, die jedes Mal den Raum verließ, wenn ein Kind anfing zu weinen. Ein Bild von einer Frau, die die Schwangerschaft abbrach und ihrem Mann erzählte, sie hätte es verloren!

Er hörte, wie sie die Treppe herauf kam und schaute reflexartig auf die Uhr. Es war genau 21:32 Uhr und somit Zeit, die Akte Tanja für immer zu schließen.

***

Im Underground angekommen setzte er sich an einen freien Tisch im linken Viertel des Raumes und bestellte eine Cola. Jetzt Alkohol zu trinken, wäre mehr als fahrlässig, schließlich war er im Rufdienst. Er legte sein Handy auf den Tisch. Nachdem er es auf Anrufe und Ruftonlautstärke kontrolliert hatte, schaute er immer wieder auf seine Uhr. Es war erst 21:22 Uhr.

Als Tanja heute morgen duschen war, hatte er sich in Michaels Arbeitszimmer geschlichen und hatte sein Wundermittel Parathion in der schon angebrochenen Whiskyflasche deponiert. Er hoffte, dass der bittere Geschmack des Whiskys den Geschmack des Giftes, welches er reichlich platzierte, überdeckte.

Die besten Ideen lieferten keine Romane und auch nicht Hollywood. Er erinnerte sich noch zu gut an den Zeitungsartikel . Ein 35 jähriger Mann starb an einem Schluck Energy Drink. In dem Getränk wurden Spuren von Parathion gefunden. Der Mann war binnen weniger Minuten tot. Es war bis heute nicht geklärt, ob es Mord oder Selbstmord war. Dieses Gift befand sich auch im Pflanzenschutzmittel E 605

Es schien alles zu passen, da Melissa ihren Eltern hin und wieder auf deren riesigen Hof aushalf und er durch Kollegen von dem Verfahren gegen Familie Schneider, wegen der Verletzung des beschränkten Anwendungsverbotes des Pflanzenschutzmittels, erfahren hatte.

Es gab keinen sichereren Weg, Melissa den Mord an Michael anzuhängen.

Jetzt saß er in einer Kneipe und wartete auf den Ruf der Einsatzzentrale, der sicher bald kommen würde.

***

Kommissar Hansen fasste sich in seine linke Hemdtasche und holt einen verknickten Schein heraus. Nachdem er vergebens versucht hatte, ihn zu glätten und in den Automaten zu schieben, fluchte er über die heutige Technik und über den Kater in seinem Kopf. Eine heiße schwarze Brühe wäre jetzt genau das richtige gewesen. Die halb leere Whiskyflasche bei der Familie Siefers hatte ihm gestern als Grund gereicht, um seine neu gekaufte Whiskyflasche, der der toten Frau anzugleichen.

Viel zu früh hatten ihn seine Kollegen heute morgen, an seinem freien Tag, ins Büro gerufen. Der Ehemann des Opfers, Michael Siefer, sollte nun befragt werden.

Er richtete sich noch schnell die Haare auf dem Männer WC und betrat anschließend den Verhörraum.

An einem Tisch in der Mitte des Raumes saß sein Kollege Robert Hertz und ihm gegenüber ein Mann, der augenscheinlich in der Nacht nicht viel Schlaf bekommen hatte. Sein blondes Haar war ungekämmt und sah aus, als ob es gerade als Putzlappen zweckentfremdet wurde.

Beim genaueren Blick auf seinen jungen Kollegen stellte Hansen ähnliche Müdigkeitserscheinungen fest. Auch waren seine Augen stark gerötet und sein Blick finsterer, als es Hansen von ihm gewohnt war. Es schien eine lange Nacht für beide gewesen zu sein.

„Guten Morgen die Herren!“, begrüßte Hansen alle Anwesenden und reichte Michael seine Hand.

„Ich bin der leitende Beamte Hansen und sie sind Herr Siefer?“

„Ganz recht.“, antwortete Michael.

***

Sie schaute in ihr Portmonee und musste inzwischen fünf mal nachzählen, bis ihr klar wurde, dass sie nur noch einen Cocktail bestellen könnte, sofern sie diesmal das Trinkgeld in Form eines netten Lächeln bezahllte.

Gerade als sie sich einen Swimming Pool aus der Karte, als letztes Trostpflaster des heutigen Abends auserwählt hatte, summte ihr Handy.

Nervös griff sie zu dem blinkenden Gerät und las die Worte, die ihr Herz aufjubeln ließen.

Ich habe es getan. Bin auf dem Weg. Liebe Dich, Michael.

Endlich müssten sie ihre Liebe nicht mehr verstecken!

Sie lehnte sich auf ihrem bequemen Sessel zurück und genoss die Berührung ihres Rückens auf dem weichen Stoff.

Sie hatte auch schon daran gedacht, Michael einfach zu verlassen. Sie war immerhin hübsch, hatte einen guten Job und bekam genug Angebote von Männern, die sie sicherlich zu schätzen wussten. Doch sie war einfach über beide Ohren in Michael verliebt und auch wenn es gegen jede Vernunft sprach, wollte sie niemand anderen. Dass er verheiratet war, störte sie nicht. In der heutigen Zeit waren Seitensprünge und Affären genauso normal, wie Männer, die Geld zahlten, um Dinge zu tun, über die Melissa nie nachdenken würde. Es gab nicht mehr viel Platz für wahre Liebe und Romantik.

Es war genau 21:59 Uhr und Melissa wählte Michaels Nummer.

***

„Also war es das jetzt? Du packst deinen Kram und verschwindest einfach?“

Sie beobachtete Michael, wie er seine Sachen in einen Koffer räumte. Er schien nicht groß zu überlegen, was er mitnehmen sollte, sondern schien im Kopf eine Liste durchzugehen, die er schon lange vorher geschrieben zu haben schien.

Trotz ihrer Affäre mit Bob hatte sie doch den Gedanken, dass es mit ihnen Beiden wieder besser laufen könnte, nicht ganz verworfen.

Die ersten Tränen liefen Tanjas linke Wange herunter und überraschten sie selbst wohl genauso, wie sie es Michael taten.

Er pausierte sein Einpacken und drehte sich zu ihr.

„Tanja, machen wir uns Beide doch nichts vor. Unsere Ehe ist schon lange vorbei. Wir leben nur noch mit einander in einer Wohngemeinschaft, in der Wärme und Zuneigung, Ignoranz und Desinteresse wichen. Ich kann einfach nicht mehr mit einer Frau zusammen sein, die...“

„Die dein Kind getötet hat?“, fiel ihm Tanja ins Wort. „Ist es das, was du sagen willst?“

Michaels Schweigen traf sie schlimmer als sie erwartet hatte und weitere Tränen kugelten.

Er empfand sie nicht einmal als wichtig genug, um dies zu verneinen.

Es tat weh, von dem Menschen, von dem sie sich Halt und Trost erhofft hatte, nur Vorwürfe und Schuld zugesprochen zu bekommen.

Auch wenn er es ihr nie glauben würde, ihr ging der Verlust des Kindes sehr nah. Hatte sie sich doch immer gegen Kinder ausgesprochen, so waren die Wochen, in der Leben in ihr wuchs, eine Erfahrung, die sie geprägt und verändert hatte.

Ausgemalt hatte sie sich eine Zukunft mit Michael und ihrem Kind. Vor dem geistigen Auge sah sie schon ihr Arbeitszimmer als zukünftiges Kinderzimmer und ihren kleinen Liebling, im Kinderbett, in der Mitte des Raumes liegen.

Doch es kam alles anders und nun konnte sie nur zusehen, wie ihr Traum zerplatzte und mit gepackten Koffer aus ihrem Leben verschwand.

***

Michael schloss den Koffer und schrieb noch im Schlafzimmer eine SMS an Melissa, auf welche, wie er annahm, diese schon den ganzen Abend sehnsüchtig wartete.

Ich habe es getan. Bin auf dem Weg. Liebe dich, Michael.

Zufrieden drückte er auf senden und verließ die obere Etage.

Jetzt kam ihm die Whiskyflasche, versteckt hinter einigen Büchern in seinem Arbeitszimmer, gerade recht. Schließlich gab es heute ja etwas zu feiern.

Damit sein gelegentliches Verlangen nach Alkohol, das seit acht Monaten stärker geworden war, nicht noch mehr Konflikte verursachte, trank er heimlich und deponierte immer eine Packung Kaugummi neben der Flasche.

Gerade als er sein Arbeitszimmer betreten wollte, klingelte sein Handy.

***

„Hallo Süßer. Bist du schon auf denm Weg?“, Melissa versuchte so deutlich wie möglich zu sprechen.

Nach vier Cocktails fiel ihr das Reden nicht mehr ganz so einfach.

„Nein Schatz, vergiss den Whisky. Wenn du willst, dass wir noch ein bisschen feiern, sollte ich nichts mehr trinken. Und außerdem habe ich noch Champagner zum Anstoßen in meiner Wohnung“, flüsterte sie in ihr Mobiltelefon.

Nach einer liebevollen Verabschiedung klappte sie ihr Telefon zu und ging sich frisch machen.

Vor dem Spiegel stehend, malte sie sich eine wunderschöne Nacht mit Michael aus. Wie es wohl sein würde, sich endlich auch in der Öffentlichkeit als Pärchen präsentieren zu können?

Sie legte Lipgloss auf und erneuerte ihr Make-Up. Sie sah zwar etwas betrunken aus, wirkte aber nicht weniger sexy.

Glücklich und mit der Gewissheit, dass wahre Liebe einen weiteren Erfolg in einer Welt mit abnehmender Romantik und zunehmenden kurzen Bekanntschaften und Sexabenteuern, verbuchte, ging sie zurück an ihren Platz und wartete auf Michael.

***

„Also gingen Sie nicht ins Arbeitszimmer, sondern sind direkt ins Aqua gefahren?“, fragte Kommissar Hansen.

„Ganz genau.“

„Und sie wussten nicht, dass die Whiskyflasche, von der sie ausgingen, dass ihre Frau von deren Existenz nichts wusste, vergiftet war?“, meldete sich Robert Hertz zu Wort.

Hansen beobachtete genau das Gesicht und vor allem die Augen des Verdächtigen. Sie schauten ungläubig auf die Tischplatte, so als ob sie jeden Moment gerieben werden wollten, um endlich aus diesem Albtraum aufzuwachen.

„Natürlich wusste ich das nicht! Ich hätte sie doch beinahe selbst getrunken!“, beharrte Michael.

„Aber nur beinahe.“, fügte Hertz finster hinzu.

***

Er ließ die Eingangstür nicht einmal lautstark hinter sich zufallen. Nein, diesen Gefallen tat er Tanja nicht. Still und leise wurde sie geschlossen und sie saß nun allein in dem Haus voller Erinnerungen.

Erinnerungen, die im Dunkeln hockten und nun heran gekrochen kamen. Sie waren wie alte Bekannte, die sich jahrelang nicht gemeldet hatten, aber nun alles berichteten und Interesse zeigten, als seien sie nie getrennt gewesen.

Tanja schossen die Bilder einfach in den Kopf und es gab nichts, dass sie dagegen hätte tun können. Bilder aus einer Zeit, als sie noch glücklich war. Eine Zeit, die sie jetzt traurig machte.

Erinnerungen an das erste Date mit Michael. An ihren ersten Kuss. Sogar an ihren ersten Streit und ihre baldige Versöhnung. Als die Schatten der Erinnerung an die Hochzeit und das erste gemeinsame Jahr zusammen als Ehepaar sich der melancholischen Party in ihrem Kopf anschließen wollten, wurde es ihr zu viel.

Sie entschied sich für den einfachsten Weg. Die Erinnerungen durch Sinnesbetäubung an den Rand des Bewusstseins zurück zu drängen. Ihr war durchaus bewusst, dass es nur ein Aufschub des Schmerzes darstellte. Doch sobald sie den Preis für die gewonnene Zeit mit einem üblen Kater bezahlen würde, wäre Bob da und sie müsste das nicht mehr alleine durchstehen. Da sie jetzt nicht das Haus verlassen wollte, fiel ihre Wahl auf Michaels heimlich versteckten Whisky.

Sie schrieb Bob eine SMS:

Michael hat mich verlassen. Betrinke mich mit seinem Whisky. Ich brauche dich jetzt. XXX Tanja.

Ihr Handy vibrierte und sie wunderte sich im ersten Moment über die schnelle Antwort. Als das Display ihr mitteilte, dass sie eine Kurzmitteilung von Michael erhalten hatte, löschte sie diese ungelesen und stellte ihr Mobiltelefon ab. Um ganz ihre Ruhe zu haben, zog sie ebenfalls das Festnetztelefon heraus.

Jetzt gab es nur noch sie, ihre Erinnerungen und die Flasche.

Es war genau 22:35 Uhr, als sie das Arbeitszimmer betrat.

***

Michael schloss so leise er konnte die Eingangstür hinter sich. Eine weitere unnötige Provokation sollte damit vermieden werden.

Draußen angekommen, atmete er die frische Sommernachtluft ein und fühlte sich befreit. Mit seiner rechten Hand zog er seinen schwarzen Reisekoffer hinter sich her und stieg mit einem gewaltigen Gefühl der Erleichterung in seinen Wagen ein.

Wieso hatte er bloß acht Monate gezögert? Er hätte sie gleich nach der Abtreibung verlassen sollen. Seine anfänglichen Gedanken, es hatte ja doch eine Fehlgeburt sein können, kamen ihm jetzt lächerlich vor.

Er fühlte sich wie eine Wiese, die den ganzen Winter unter einer dicken Schneedecke begraben lag. Jetzt, da er Tanja verlassen hatte, kam die Frühlingssonne und befreite ihn aus seinem kalten Grab und entfaltete alle Blüten und alles Leben, dass er in der letzte Zeit in sich vermisst hatte.

Er ließ den Wagen an, zögerte aber noch mit der Abfahrt. Bilder von den gemeinsamen Erlebnissen machten sich vor seinem innerem Auge breit. Diesmal kamen nicht nur die Bilder, die ihn zu dieser Entscheidung getrieben hatten, sondern auch solche, die ihn an Zeiten erinnerten, als sie Beide noch glücklich gewesen waren.

In ihm keimte ein schlechtes Gewissen auf, welches er mit einer abschließenden Mitteilung an Tanja wett machen wollte.

Ich hoffe du findest dein Glück...

Er war nie gut in solchen Dingen und wusste auch nicht, was er sonst hätte schreiben sollen. Doch nachdem er auf senden drückte und er sie somit mit einem positiven Wunsch für ihre Zukunft zurück ließ, legte er den Rückwärtsgang ein und fuhr einer neuen gemeinsamen Zukunft mit Melissa entgegen.

***

„Sie waren demnach die ganze Nacht mit der Melissa Schneider zusammen?“, wollte Hansen, der aufmerksam zu hörte und sich Notizen machte, wissen.

„Ja, bis ich den Anruf von Herrn Hertz entgegen nahm und zur Polizeidienststelle fuhr“, antwortete Michael.

„Und außer Frau Schneider gibt es niemanden, der dies bezeugen kann?“, fragte Robert Hertz.

Herr Siefer überlegte kurz und verneinte die Frage.

Das Verhör ging noch einige Stunden weiter und nachdem Herr Siefer dem Haftrichter, wegen Verdacht auf Beihilfe zum Mord vorgestellt wurde, schickte er zwei Kollegen zu der Wohnung von Melissa Schneider. Nach den Erzählungen vom Herrn Siefer war sie als Täterin am wahrscheinlichsten.

Anschließend ließ Hansen seinen Kollegen wissen, dass er erst mal Frühstücken ging. Er bezahlte mit dem verknickten Geldschein, der am frühen Morgen seine Koffein-Zufuhr behindert hatte, einen Coffee to Go und ein Brötchen bei der Bäckerei gegenüber.

Zufrieden, endlich etwas wirksames gegen seinen Kater unternehmen zu können, setzte er sich auf eine Bank am Rande eines kleinen Parks und dachte noch einmal in aller Ruhe über den Fall nach.

Es gab eine tote Ehefrau und eine Geliebte des Mannes, die ihn nicht länger teilen wollte. Dann ein Alibi, das sich die beiden nur gegenseitig gaben.

Da ihn der Zustand der Leiche und die Umstände stark an einen ähnlichen Todesfall durch Vergiftung erinnerte, der erst ein paar Monate her war, ließ Hansen des Whisky auf fremde Substanzen untersuchen. Die Laborergebnisse wiesen eine hohe Konzentration von Parathion nach, die das Leben der Frau Siefer binnen Minuten beendete.

Nachforschungen ergaben, dass die Eltern von Frau Schneider, einen Hof unterhielten und gegen diese eine Klage wegen der Missachtung des eingeschränkten Anwendungsverbotes von E605 lief.

Für Hansen war die Sache eigentlich sonnenklar.

Ein Konflikt, so zeitlos wie die Liebe selbst, führte zu diesem Mord.

***

Sein Handy verkündigte Lautstark das Eintreffen einer SMS von Tanja.

Michael hat mich verlassen. Betrinke mich mit seinem Whisky. Ich brauche dich jetzt. XXX Tanja.

Ungläubig las er immer wieder die fünf Wörter, die wie eine Nähnadel immer wieder in sein Herz stachen.

Er schaute auf die angezeigte Uhrzeit. Die Kurzmitteilung erreichte ihn um 22:34 Uhr. Nachdem er den ersten Schock überwunden hatte und sich aus seiner Starre, die ihn alles um sich herum wie in einem Albtraum wahrnehmen ließ, löste, wählte er Tanjas Nummer, schmiss geistesabwesend einen Geldschein auf den Tisch und rannte aus der Bar.

„Sie sind verbunden mit der Mailbox des Anschlusses 017...“, begrüßte ihn eine maschinelle Frauenstimme und er unterbrach sie mit Drücken der roten Taste.

Immer wenn es mal wirklich dringend ist, erreicht man nur die Mailbox. Und dringend schien hier noch die Untertreibung des Jahrhunderts zu sein. Es ging hier um das Leben seiner großen Liebe. Ein Leben, das durch seine Eifersucht beendet werden könnte.

Er rannte zu seinem Wagen, fuhr los und schaute nach einigen Momenten auf die Uhr.

Es war genau 22:42 Uhr und er hoffte inständig, sie hatte noch nicht getrunken.

***

Auf dem Sofa sitzend, schenkte sich Tanja ein Glas Whisky ein. Es war fünf Minuten her, dass sie Bob geschrieben hatte und sie hatte nicht vor, noch nüchtern zu sein, wenn er hier eintraf.

Sie nahm einen kräftigen Schluck Bourbone und wunderte sich noch über diesen grässlichen Geschmack. Sie trank so gut wie nie Alkohol und nun wusste sie auch wieder, warum.

Sie lehnte sich zurück und dachte an Michael, Bob und ihr verlorenes Kind, als das Gift anfing zu wirken.

Anfänglich schob sie die Übelkeit und den Schwindel auf den Alkohol. Doch als ihr Mund brannte, sie Lähmungserscheinungen im linken Bein und Luftnot bekam, griff sie nach dem schnurlosen Telefon auf der Kommode neben dem Sofa. Nachdem sie es von der Basis genommen hatte und kein Freizeichen bekam, fiel ihr ein, dass sie es aus der Telefonbuchse gezogen hatte.

Es kam ihr so vor, als würde den Stecker hinter der Kommode wieder einzustecken genau so unmöglich sein, wie das Zurückdrehen der Zeit.

Ihr Bewusstsein veränderte sich und sie schien sich selbst beim Herunterfallen vom Sofa, beim Erbrechen und dem Verlust der Kontrolle all ihrer Körperöffnungen von oben zu beobachten.

Anschließend wurde alles schwarz. Zeitpunkt des Todes 22:42 Uhr.

***

Da Bob so wenig Aufsehen wie möglich erregen wollte, fuhr er langsamer, als ihm lieb war die Einfahrt der Familie Siefer hinauf. So konnten keine Nachbarn ihn aussteigen sehen.

Er klingelte auch nicht, sondern verschuf sich mit seinem Werkzeug direkt Einlass in das Haus.

Sein rasendes Herz verursachte ein so lautes Klopfen, welches das einzige Geräusch im sonst totenstillen Haus zu sein schien.

Mit angehaltenem Atem betrat er das Wohnzimmer und sein Blick viel direkt auf Tanja.

Ihr Zustand ließ keine Fragen mehr offen. So wie sie da lag, würde sie sicher nicht liegen, wenn sie noch leben würde. Trotzdem trat er vorsichtig näher und fühlte ihren Puls.

Anschließend setzte er sich in einen Sessel und begann zu weinen. Alles was er wollte, war nur mit Tanja zusammen sein. Und jetzt hatte er alles verloren. Wieso musste Michael sie ausgerechnet heute verlassen? Dieser Scheißkerl! Es kochte in ihm eine Wut hoch, die die Trauer erst einmal zurück drang.

Er durfte jetzt nicht emotional reagieren und dadurch Fehler begehen. Der Polizist in ihm übernahm die Führung und handelte streng rational, während der andere Teil später noch genug Zeit zum Trauern haben würde. Später, wenn Melissa und Michael hinter Gittern saßen.

Er zog Handschuhe aus seiner Jackentasche, nahm das Telefon und wollte die Polizei anrufen. Nachdem er es einige Male versuchte hatte, aber kein Freizeichen bekam, überprüfte er die Telefonbuchse und stöpselte es wieder ein. Tanjas Handy steckte er in seine Jackentasche. Er rief anonym, vom nun funktionierenden Festnetztelefon die Polizei an und bat auch einen Krankenwagen schicken zu lassen. Anschließend beantwortete er den Funkspruch der Einsatzzentrale und wartete draußen auf die Sanitäter.

Nachdem diese nur noch den Tod feststellen konnten und das Haus sich langsam mit Menschen füllte, fiel sein Blick auf die Eingangstür und er sah wie Kommissar Hansen das Haus betrat.

„Was haben wir?“, fragte der Kommissar ihn.

„Eine tote Frau Anfang dreißig. Sie liegt vor dem Sofa.“, antwortete der junge Kriminalbeamte Robert Hertz, den seine Freunde auch Bob nannten.

Ende

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 25.08.2010. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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