Paul Rudolf Uhl

Ganymed 5 -das Ende der Erde

 
Am 12. Februar 2083 hatte in einer dieser Staaten - der Kleinrepublik Kulap - ein Milizionär einen Botschafter der Vereinten Nationen bei einer Kontrolle versehentlich er­schossen.
Beim Versuch, deswegen die Computerverbin­dungen und die Transmitterstrecken nach Kulap abzuschal­ten, gab es irgendwo einen Kurzschluß, der fatale Folgen haben sollte: einer der alten Atomreaktoren in Temelin in der Tschechischen Republik hatte für das Sicherheitssystem keinen Strom mehr und ehe der Ausfall bemerkt werden konnte, war der veraltete Meiler in Brand geraten und eine Kernfusion war eingetreten!
Sicherheitssysteme in der übrigen Welt hielten diese Kern­schmelze für einen Angriff und ein übereiliger Komman­dant schaltete sein Sicherheitssystem auf "Rot-Alarm" und "eigenständige Kontrolle" durch die Rechner. Diese benötigten zur Auswertung dermaßen vieler Daten so viele Energien, dass ein Teil des IT - Netzes in Europa zu­sammenbrach. Folge: fehlgeleitete Transmitterreisende, fal­sche Informationen im Waren- und Service Netz der gesam­ten westlichen Welt, Ausfall aller verbliebenen Verkehrsleit-und Transport–Systeme, Chaos überall!
Eines der ausgefallenen Systeme betraf auch das der Raum­fahrtbehörde. Fehlinformationen legten das Funk und Steue­rungsnetz der Raumstationen lahm, Steuerungs- Computer explodierten und elektronische Schockwellen eilten durch die Kommunikations- Systeme.
Eine militärische Einheit, die auf der Reise zum Jupiter­mond Ganymed war, meinte, angegriffen worden zu sein. Der Kommandant übergab - wie es in solchen Fällen vorge­schrieben war - das Kommando an die digitale Steuerung. Das Bordsystem feuerte deshalb automatisch - alle wichti­gen Entscheidungen waren ja nun dem System übertragen - ­mehrere Photonentorpedos ab, die auf der Oberfläche von Ganymed einschlugen.
 
Der hohle Mond zerbarst, seine Reste kollidierten mit dreien der anderen Jupitermonde. Deren Umlaufbahnen hatten sich verän­dert und alle vier wurden von der Schwerkraft Jupiters an­gezogen. Durch diese  völlig veränderten Schwerkraftverhält­nisse kam der Riesenplanet aus seiner über Jahrmillionen fast unveränderten Rotationsbahn und driftete auf die Sonne zu.
 
Auf der Erde erkannte man sofort, dass diese gefährliche Entwicklung verhindert werden mußte. Es gab nur noch die eine Chance: Jupiter zu eliminieren, ehe er in die Sonne fiel und dort schlimmste Auswirkungen hervorrufen konnte, selbst, wenn der Verlust von Jupiter weitere Auswirkungen auf die Balancekräfte im Sonnensystem haben könnte...
 
Raumschiffe starteten mit gefährlichen Waffen. Eines davon hatte eine neue, aber noch nicht erprobten Technolo­gie an Bord, das "Overkill".
Mehrere Versuche, Jupiter zu zerstören, scheiterten aber an seiner ungeheueren Größe und der Tatsache, dass Overkill noch nicht voll einsatzbereit war. Jupiters Absturzge­schwindigkeit war durch den Beschuß sogar wesentlich er­höht worden! Der Riesenplanet driftete mit hoher Ge­schwindigkeit in de Sonne.
Fünf Monate nach dem verhängnisvollen Kurzschluß hatte die Sonne den riesigen Jupiter in einer ungeheueren Explo­sion aufgesogen. Sie wurde deshalb zur Nova, was nur noch weitere 17 Monate dauerte.
Man hätte auf der Erde Dezember 2084 geschrieben, wäre nicht die Erde im Ausdehnungsbereich der Nova vernichtet worden.
 
Die weltweite, totale Vernetzung der Erde und ihres Com­puter- und IT - Systems hätte eigentlich derart schlimme Ereignisse verhindern sollen. Nun aber waren zwei relativ kleine Fehler - der versehentliche Tod eines Botschafters und ein Kurzschluß im weltweiten Netz-System zur Ursache desUntergangs eines ganzen Sonnensystems geworden

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