Kurt Henke

Agadir, die Blüte Marokkos 2 !

Agadir 1500 als kleines Fischerdorf mit einem sagenhaften Aufschwung geboren. 1960 lebten dort schon 50 000 Menschen. Ein schweres Erdbeben hat die Stadt 1960 bis auf die Grundmauern zerstört. 15 000 Einwohner starben unter den Trümmern. Heute zählt sie wieder 260000 Bewohner, dank des günstigen Klimas. Mehr als 300 Sonnentage im Jahr und die langen Sandstrände, haben sie zum Touristenzentrum Marokkos werden lassen..

Auch das Hotel Real, 300 m vor der Küste gelegen, besitzt einen eigenen, gut ausgestatteten Badestrand, Zum Faulenzen und Baden an den freien Urlaubstagen. Diese ideale Freizeitbeschäftigung. fülle massenhaft die Strände.

Das Hotel Real ist rundum mit einer Mauer umgeben, die als Ausgang zur Hauptstrasse einen getunnelten Durchgang besitzt.

Um das Schwimmbecken. sind die Appartements in einem bungalowartigem Stil angelegt. Wie ein Blütenmeer strahlen die mit Rosen bestückten Vorgärten. Als der Gärtner von den beiden neuen Gästen Paul und Pauline gebeten wurde, ein paar Rosen zu schneiden, hat er daraus eine Dauerbeschäftigung gemacht. Jeden Morgen ein kleines Rosengebinde vor ihrerr Eingangstür .wurde eine Gewohnheitssache.

Beim Verlassen der Hotelanlage mussten alle Hotelgäste durch den etwa 10 m langen Mauertunnel. Ein Antiquitätenhändler bot dort seine ausgelegte Ware an. Dem Paul gefiel eine mit Perlmut ausgelegte Grubenlampe.Als ehemaliger Grubensteiger sammelte er Grubenlampen. Sie war mit 200 DM ausgezeichnet auch ihr Geld wert, Paul wollte nicht mehr als 100 DM anlegen. Sie wurden nicht handelseinig. Beim Passieren des Durchganges präsentierte er dann sichtbar immer wieder seinen 100 DM Schein, jedoch ohne Erfolg. . Er hatte dann aber in Erfahrung gebracht, dass das Feilschen vom Gesetzt. „Auf dem Souk“ (Geschäftsbereich innerhalb Agadir) verboten war. Der Händler wurde dennoch immer wieder verständigt, dass beim Verlassen der Anlage in der Hemdentasche von Paul der Hundertmarkschein für den Kauf der Lampe bereitgehalten würde.,

Ausflüge in das Innere der Stadt wurden mit einem gestellten Fremdenführer vorgenommen, Sie waren interessant und auch lehrreich. Da Paul mit seiner Kamera, einen Film von diesem Urlaub drehte, bekam er auch ins Bild , wie der Stadtführer einem Einheischen einen kräftigen Tritt in den Hintern verabreichte, der taumelnd davon eilte. Zu Verwunderung seiner Gäste sagte er nur, habt ihr nicht gesehen, wie dieser Spitzbube mit der Hand an der Hosentasche eines unserer Leute war.

Größter Citrusmarkt der Welt, wie die Marokkaner den in Agadir bezeichneten, hielten wir nach den massenhaften Angeboten für durchaus für glaubwürdig . Riesige Mengen von Apfelsinen und Mandarinen waren fuhrenweise aufgeschüttet. Fast unscheinbar saßen jeweils in der Mitten die Verkäufer mit ihren primitiven Waagen. .Beim Abwiegen waren sie nicht kleinlich.


2)

Der Fischmarkt ist über die Ruine des alten Kasbach zu erreichen. Von hier hat man eine gute Aussicht auf die Stadt und den Fischereihafen. Erneut mit einem Fremdenführer marschierte die Gruppe dieses Ziel an Auf dem Plato vollbrachte ein Schlangenbeschwörer mit einer über 2 m langen Wikipedia um den Hals hängend seine Vorführungen. Diesen hatte Paul mit der Kamera eingefangen, während die Truppe mit dem Fremdenführer weiter vorausgeeilt war. Der Schlangenmensch wollte natürlich für die von Paul eingefangenen Bilder sein Salär. Die bereitwillig gebotenen 5,00 DM schienen ihm nicht ausreichend. Erst als Paul, inzwischen allein, von seiner Gruppe getrennt, die Gefahr erkannte, und den Betrag verdoppelte, gab dieser den Weg frei Die große Menge Fische aller Sorten in der Fischhalle anzusehen, war schon interessant, aber der Gestank war kaum zu ertragen

Hinter dem Tunnelgang in der Mauer hatten sich bis zur Hauptstrasse kleine Läden angesiedelt. Auch ein sehr nettes Kaffee. Es wurde als eine liebe Geste empfunden, dass selbst beim kleinsten Verzehr, für alle Gäste eine wunderschöne, langstielige, rote Rose als Präsent übergeben wurde..

Bei einem dieser Besuche sprach ein Marokkaner in einem fließenden Deutsch, Pauline und Paul an. Er hätte 5 Jahre in Düsseldorf gelebt . Deutschland liebe und sich dort viel Mühe gegeben habe, die deutsche Sprache zu erlernen. Er sei Kürschner und beliefere in Agadir besonders viele deutsche Torristen. Sein Geschäft war nicht weit von diesem Hotel gelegen. Der Besuch dort war mehr eine Sache des Zeitvertreibs. Möglich auch ein Wenig Neugierde. Er verarbeitete eine wunderbare, geschmeidige Wildlederware. Die allgemeine Urlaubskauflust veranlasste Pauline auch eine Wildlederjacke sich anpassen zu lassen. Bei der Abholung prophezeite der Händler, wer Einmal Agadir sah, kommt auch ein zweites Mal wieder. Die Besucher haben das lächelnt abgetan. Er aber behielt recht. Einige Jahre später landeten Pauline und Paul bei einer Kreuzfahrt für einen Tag in Agadir. Ein Wiedersehen wurde in seinem Laden wahrgenommen..

Der Tag der Abreise war gekommen. Noch letzte Einkäufe mussten getätigt werden. Dabei passierte Paul auch noch einmal den Antiquitätenhändler mit den ausgelagerten Waren. Der Chef selber war erstmals selber nicht anwesend. . Der Gehilfe bot ohne danach gefragt worden zu sein, die Grubenlampe an. Als Paul den loo DM Schein bereit hielt, war der Kauf ohne weiteren Kommentar getätigt.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.09.2010. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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