Natascha Meyer

A neverending Story


 
Ich hatte mir fest vorgenommen, dass hier alles besser wird. Doch irgendwo in meinem Hinterkopf hat sich eine Stimme eingenistet. Eine kleine, leise Stimme.
Mit einem bestimmenden Ton.
Immer und immer wieder höre ich sie:
„Es wird nicht besser.
Es geht so weiter.
Es wird dein Leben lang so weitergehen.
Du bist zu schwach.
Du schaffst es nicht.“
Ich habe wirklich versucht sie zu ignorieren. Aber ich kann nicht weghören. Diese Stimme, diese Sätze, sie brennen sich förmlich in meinen Schädel.
Manchmal reibe ich mir die Stirn, fester und fester, nur in der Hoffnung ich könnte diese Brandmale entfernen.
Abe es funktioniert nicht. Und dann sitze ich einfach da und lasse die Stimme reden. Lasse sie in meine tiefsten Gedanken und sie sieht und hört alles.
Dann macht sie sich über mich lustig und beschimpft mich:
„Schau dich doch an, so erbärmlich. Du tust so als ob nichts wäre, als ob alles gut ist. Du spielst deinen Mitmenschen doch nur was vor.
Du lächelst den Kassierer im Supermarkt an, wenn er deine übermäßige Ware einscannt, damit es nicht auffällt, dass all diese Dinge nicht für eine Woche sind sondern nur für heute Abend.
Was würde er wohl von Dir denken wenn Du ihm erzählen würdest das du alles gleich alleine aufisst?
Ja genau, er würde dich ansehen und sich eckeln.
Er würde sagen DU BIST KRANK!
Er würde mit dem Finger auf dich zeigen.
Er würde dich vielleicht sogar auslachen und all seinen Freunden von Dir erzählen....“
 
Ich wechsel immer die Kassierer und gehe nicht oft in den selben Supermarkt.
Das hat sie mir beigebracht.
Sie hilft mir.
Auch wenn ich sie hasse, doch liebe ich sie zugleich auch.
Sie ist nicht meine Feindin.
Sie ist meine Freundin.
Manchmal sogar nur meine einzige.
Sie akzeptiert mich so wie ich bin.
Mit meinen ganzen Fehlern und Schwächen.
 
Du bist alles was ich habe, Mia!
  
 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 07.10.2010. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Langsam gehe ich auf das sechzigste Lebensjahr zu. Da hinter mir nahezu jede emotionale Erinnerung »verschwindet«, besitze ich keinerlei sichtbare Erinnerung! Vieles von dem, was ich Ihnen aus meinem Leben berichte, beruht auf alten Notizen, Erinnerungen meiner Frau und meiner Mutter oder vielleicht auch auf sogenannten »falschen Erinnerungen«. Ich selbst erinnere mich nicht an meine Kindheit, Jugend, nicht an meine Heirat und auch nicht an andere hochemotionale Ereignisse, die mich zu dem gemacht haben, was ich heute bin.

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