Nicolai Rosemann

Stadt aus Blut

Ein Ruck ging durch die Landungsboote, als sie die obere Atmosphäre verließen und in die Wetterebene eindrangen. Hier herrschte Sturm, sodass die Insassen gut durchgerüttelt wurden bei ihrem weiteren Fall Richtung Planetenoberfläche. Doch sie waren alle gut angeschnallt und beinahe bewegungsunfähig in ihren Sitzen. Die Ausrüstung war fest verzurrt in Schränken vor dem Ausstieg.
Im Cockpit der Führungsmaschine stand, an die Sitze der Piloten geklammert, Colonel Striker mit einer Zigarre im Mundwinkel. Mit zusammengekniffenen Augen versuchte er in dem Regen, der gegen das Cockpit hämmerte, etwas zu erkennen. „Drecksloch“, zischte er dann. „Kein Tropfen Blut wert, dieses Puff.“ Die Zigarre wechselte den Mundwinkel.
„Landevektor eingegeben. Sicht Null. Folgeschiffe auf maximalen Sicherheitsabstand gehen. Brechen der Formation vorbereiten.“, befahl der Pilot. In diesem Moment ging ein weiterer Ruck durch das Schiff und sie verließen die Wolkendecke. Unter ihnen erstreckte er sich der weite Ozean, auf dem nährstoffreicher Seetang schwamm, unter dem beinahe gleich hochwertige Algen wuchsen. Das Meer war durchzogen von Transitröhren, die nun jedoch oft zerstört oder außer Betrieb waren. Von überall stieg Rauch auf, dazwischen gab es unzählige Stellen, an denen es brannte. Im Herzen dieses Netzwerks lag das Ziel der Schiffe, die Stadt Aquatica. Eine Piratenmeute aus dem Asteroidengürtel zwischen der Sonne des Systems, den beiden inneren Gasriesen und dem einzigen bewohnbaren Planeten war am Vortag gelandet und hatte beinahe im Handstreich die Hälfte der Stadt besetzt und mit Plünderungen begonnen. Die Reste der Garnison hielten noch verbissen die Osthälfte und sollten nun durch kampferfahrene Soldaten ergänzt werden.
Striker hatte jedoch im Moment andere Sorgen als die aufklarende Aussicht. Denn die Feuersäulen, die gerade aus dem Westen der Stadt aufstiegen, verhießen nichts Gutes. Im selben Moment aktivierte sich auch ein ohrenbetäubendes Alarmsignal.
„Raketenangriff!“ rief der Co-Pilot. Die folgenden Flugzeuge brachen sofort die Formationen und schwärmten aus. Aus den Hecks der Träger fielen superheiße Täuschkörper ab. Doch die Raketen waren mit verbesserten Zielsuchgeräten ausgestattet und fielen auf die Täuschkörper nicht herein. Sie hefteten sich an Triebwerke der ankommenden Fluggeräte.
„Eine Verbindung mit dem Träger. Wir brauchen Deckungsfeuer!“ befahl Striker. Der Pilot drückte nur einen Knopf auf seiner Konsole, schließlich war mit einem Rakentenangriff zu rechnen gewesen. Keine zehn Sekunden später flogen kleinere Abfangraketen, die aus dem Orbit abgeschossen worden waren, an den Schiffen vorbei und zerstörten zwei der Raketen. Die dritte jedoch schloss unabwendbar zu dem Transporter auf.
„Triebwerke aus. Wir gleiten runter!“ befahl Striker knapp und spuckte die Zigarre aus. Jetzt wurde es ernst, vor allem weil die Rakete an seinem Schiff hing. Die Triebwerke verstummten, was den Fall des Schiffs beschleunigte. Roboterkanonen der anderen beiden Transporter begannen rund um ihr Führungsschiff zu streuen. Doch das Kreuzfeuer beschädigte die Rakete nur unzureichend. Sie detonierte direkt am Heck des Führungsschiffs und sprengte einen großen Teil ab. Aus der Passagierkabine wurde Druckabfall gemeldet, lose Ausrüstungsteile flogen aus der zerstörten Außenhaut.
Die Soldaten saßen hilflos in ihren Schalen und konnten nur zusehen, wie sich Waffen und Ausrüstung verteilten.
„Schaffen wir es runter?“ fragte Striker den Piloten und spielte wohl mit dem Gedanken die Soldaten aussteigen zu lassen.
„Runter kommen wir auf jeden Fall, nur rauf bestimmt nicht mehr“, antwortete der Pilot sicher. Striker hatte eine solche Antwort erwartet und nickte. „Achtung, Alphateam. Notausstieg. Packt euch was noch da ist und dann raus!“ Dann wandte er sich an die Piloten. „Halten Sie die Maschine stabil, bis alle raus sind. Dann folgen Sie uns.“
Der Pilot nickte. Doch seine Maschine war im Gleitflug, also für jeden weiteren Raketenangriff eine sitzende Ente. Schnelle Ausweichmanöver waren nicht möglich.
Die disziplinierten Soldaten brauchten genau 150 Sekunden um auszusteigen. Keine zehn Sekunden nach ihnen stiegen der Colonel und die Piloten aus. Der Transporter flog noch einige Sekunden auf Autopilot weiter, dann schalteten die verbliebenen Manövriertriebwerke ebenfalls aus und die Maschine fiel wie ein Stein ins Meer.
Die Soldaten glitten an ihrem Fallschirmen nach unten, während die beobachteten wie die beiden verblieben Transporter sicher in der vorgesehen Landezone herunter gingen.
 
Da der Colonel nicht angekommen war, musste Captain Carter vom Bravoteam das Kommando in der Landezone übernehmen. Hier wimmelte es von Zivilisten, die evakuiert werden sollten, und Verwundeten der Garnison. Die beiden Feldsanitäter und ihre Handlanger wurden sofort vom Hauptmann der Garnison rekrutiert und ins Feldlazarett, das am Marktplatz eingerichtet war, gebracht. Inzwischen machte sich Captain Carter ein Bild der Lage und sortierte die Auszufliegenden aus. Ein Lieutenant der Garnison führte seinen Bericht. Bemerkenswert war, dass viele der Schusswunden so aussahen als hätten sich die Polizeitruppen gegenseitig zugefügt. Die Piraten verfügten nur über Projektilwaffen, die meisten Wunden stammten jedoch von Lasern. So sortierte Captain Carter diese Leute aus und gab ihnen einige niedere Ausflugspriorität. In seinen Augen hatte Verräter und Feiglinge es nicht verdient in die Sicherheit des Trägers gebracht zu werden.
Trotzdem war die Anzahl der Verwundeten so groß, dass nur Kinder mit ihnen ausgeflogen wurden. Auf die Proteste der anderen Zivilisten nahm der Captain keine Rücksicht.
Die Feindlage war auch schnell festgestellt. Die Garnison verteidigte noch den Ostteil der Stadt, der durch einen Kanal vom Rest getrennt war. Die einzigen Verbindungen waren fünf Brücken, von denen zwei bereits zerstört waren, und die Docks, an denen sich im Moment die Kämpfe abspielten.
Doch trotz der großen Anzahl an wahrscheinlichen Selbstverstümmelungen von Seiten der Garnisonstruppe, hatten sie gute Arbeit geleistet. Die Piraten hatten beinahe alle schweren Waffen und Fahrzeuge verloren. Genau genommen verfügten sie nur noch über die Raketenbatterie, die am Westhafen in Stellung war und auch den Transporter mit dem Colonel abgeschossen hatten. Durch das Fehlen schwere Waffen, waren die Piraten in ihrer Bewegung stark eingeschränkt. Außerdem fesselten die Kämpfe an den Docks beinahe ihre gesamte Feuerkraft.
 
Das Alphateam fand sich in einer zerstörten Bahnstation ein und erfasste die Ausrüstung. Sie verfügten fast nur über Handfeuerwaffen und einige Granaten, der Rest war verloren. Somit waren sie den Piraten bestenfalls gleichwertig. Jedoch von jedem Nachschub vorerst abgeschnitten, war es wichtig verdeckt zu operieren um nicht weitere Kräfte aus sich aufmerksam zu machen.
Colonel Striker entschied schließlich, dass sich das Team durch die Bahnkorridore zum Westhafen durchschlagen sollte, die Raketenbatterie zerstören und danach eine Möglichkeit suchen um zu den anderen Landeteams aufzuschließen.
 
Das Charlieteam hatte von Captain Carter den Auftrag erhalten die verblieben Brücken zu blockieren und bei Bedarf zu sprengen. Lieutenant van Leuten war mit diesem Auftrag unzufrieden, da jede grüne Einheit damit fertig werden würde. Doch das Charlieteam bestand aus zwölf Elitesoldaten, die zum Kampf in den Asteroidenstellungen der Piraten ausgebildet waren. Jeder Soldat war eine perfekte Einzelkampfmaschine, mindestens ein Dutzend Piraten wert. Und jetzt sollten sie Brückensprengen.
Die Aufgabe war auch schnell ausgeführt. Die Barrikaden an den Brücken waren von kleinen Teams der Garnison bewacht, die sich hinter Autos und anderen Fahrzeugen verbarrikadiert hatten.
Die Elitesoldaten lösten diese Leute nun ab, verschoben die Barrikaden direkt hinter die Absprengstellen und zerstörten die Brücken danach. Hinter den Barrikaden ließen sie automatische Roboterkanonen zurück, die mit jeweils 20.000 Schuss Sprengmunition ausgestattet waren. Jeder Versuch hier überzusetzen war eine Selbstmordmission, die die eingeschränkten Piratenkräfte zu viel Blut kosten würde.
Nach nur vierzig Minuten war die Aufgabe erledigt und Lieutenant van Leuten beorderte seine Soldaten zu den Docks. Hier würden sie die Piratenkräfte endgültig binden und auslöschen.
 
Striker führte sein Team aus den Kanälen. Vor ihnen lag das Straßennetz von Aquatica, also lange Avenuen ohne jede Deckung. Vor den Häusern standen ausgebrannte Wracks von Fahrzeugen. Der Geruch von Leichen hing in den Gassen. Die meisten Türen waren ausgesprengt und die Einrichtungen der Häuser aus den Straßen verteilt. Die typischen Spuren von Piratenangriffen und ein perfektes Feld für Fallen und Hinterhalte. Die tragbaren Radarsysteme, von denen das Alphateam nur eines hatte retten können, waren hier unbrauchbar.
Wenigstens war die Raketenbatterie von hier aus gut einsehbar. Vier Piraten bewachten sie, jedoch verfügten sie auch über Roboterkanonen, die sie wohl aus dem Magazin der Garnison erbeutet hatten.
Striker beriet sich mit seinem Scharfschützen, und sie kamen zu dem Ergebnis, dass er nur zwei der vier Feinde würde ausschalten können, bevor ein Alarm abgehen würde. Ein zu großes Risiko für die Einheit, da die genaue Anzahl an Piraten unbekannt war.
So machten sie sich auf die Suche nach einem Magazin der Garnison, in der Hoffnung einen Raketenwerfer oder ähnliches zu finden um die ganze Stellung mit einem Schuss zu zerstören.
 
Das Bravoteam hatte nun alle Zivilisten und Verwundeten erfasst und eine Reihung zum Ausflug festgelegt. Der Commander des Trägers war jedoch erst gewillt weitere Transporter zu schicken, wenn die Raketenbatterie am anderen Ende der Stadt ausgeschaltet war.
Deshalb sollten Höllenspringer, eine andere Eliteeinheit für Luftlandeoperationen, runterkommen. Ein verhältnismäßig sicherer Absprung wäre aber erst möglich, wenn sie der Sturm über der Stadt aufgelöst hätte.
Die Meteorologen waren sich jedoch unschlüssig wie lange er noch andauern würde. So ließ Captain Carter die Mörser des Teams in Stellung bringen um das Stadtviertel solange einzudecken, bis die Stellung zerstört war.
Nach wie vor gab es keine Verbindung zu Colonel Striker und dem Alphateam.
 
Die Kämpfe in den Docks liefen anders als erwartet. Die Piraten, vielleicht ein halbes Dutzend, hatten es wirklich geschafft hier die halbe Garnison der Stadt zu fesseln. Von ihrer sicheren Stellung aus hielten sie die gesamte Anlage unter ihrer Kontrolle.
Deshalb trennte Lieutenant van Leuten sein Team in zwei Hälften um einen koordinierten Flankenangriff zu fahren. Im Moment suchte sein Scharfschütze von einer erhöhten Stellung aus, einem Kran, das Schlachtfeld ab. Inzwischen hatte er die Position von fünf der sechs Piraten ausgemacht und durchgegeben. Ein schneller Zugriff war zu erwarten.
Doch plötzlich krachte ein einzelner Schuss und der Scharfschütze fiel, mit einer Schusswunde im linken Auge, vom Kran und landete fast genau vor den Füßen des Lieutenant. Ein anderer Soldat hatte zwar die Stellungen des anderen Scharfschützen anhand des Mündungsfeuers ausmachen können, doch das Vernichtungsfeuer zerstörte nur den anderen Kran. Der Schütze konnte entkommen.
Nun war davon auszugehen, dass die anderen Piraten ihre Stellungen wechselten. Lieutenant van Leuten gab das Signal zum Zugriff. Fünf Feinde weniger waren besser als keiner.
Doch seine Männer konnten nur einen Feind ausschalten, die anderen entkamen. Kurz darauf setzte Mörserfeuer aus dem Nordviertel der Stadt ein und zwang die Soldaten zum Rückzug. Die Piraten konnten nun auch die Docks besetzen, den sie als Brückenkopf würden nützen können.
 
Die Magazine der Garnison waren geplündert worden. Einige Zivilisten hatte sie auch als Bunker genutzt und waren hier ermordet worden. In zwei Magazinen waren sie verbrannt worden, das dritte war einfach über ihnen zum Einsturz gebracht worden. Im vierten und letzten Magazin wurde das Alphateam dann fündig. Zwar war es kein Raketenwerfer wie gewünscht, aber hier standen fünf einsatzfähige und bewaffnete Humvees. Colonel Striker ließ sie besetzen und ausfahren.
Die Humvees preschten durch die Avenue und bogen dann in einer engen Kurve in die Gerade vor der Raketenstellung ein. Die Piraten waren überrascht, da die Motorengeräusche durch den Kampflärm in den Docks übertönt worden waren, und versuchten verzweifelt ihre Stellung neu auszurichten um die Boden-Luft-Raketen in flachem Winkel gegen die leicht gepanzerten Fahrzeuge einzusetzen.
Die Kanonen der Humvees waren aber schneller und zerrissen die Piraten und die Stellung in tausend Stücke. Zufrieden ließ Colonel Striker die Fahrzeuge abbremsen und in einer Verteidigungsstellung abstellen. Wie erwartet verfügte die Raketenstellung über ein Funkgerät, das zum Glück unbeschädigt war. Schnell ließ er vom Funker die Frequenzen einstellen und rief die anderen Kampfgruppen.
 
Die Mörser waren in Stellung und feuerbereit.
Captain Carter übernahm persönlich die Feuerleitung und ließ das Feuer eröffnen. Die kleinen Sprenggranaten gingen zischend hoch und verschwanden zwischen den Häuserzeilen des Hafens. Dumpf hallten die Explosionen bis zu ihnen.
Sie feuerten gerade die fünfte Salve ab, als ein keuchender Funkoffizier die Stellung erreichte. Fahrig salutierte er vor dem Captain und gab seine Meldung: „Befehl von Colonel Striker. Feuer einstellen. Friendly Fire.“
Sofort ließ Captain Carter das Feuer einstellen. Doch der Befehl war zu spät. Die Hälfte der Fahrzeuge und drei Mitglieder des Alphateams waren verloren.
Colonel Striker würde nun zu den Docks fahren um den Piraten in den Rücken zu fallen. Captain Carter unterstützte den Befehl und verlegte die Hälfte seines Teams zur Unterstützung des Charlieteams zu den Docks.
 
Dort führten die versprengten Reste der Garnison und das Charlieteams einen verbissenen Straßenkampf gegen die angreifenden Piraten. Anscheinend hatte man ihre Zahl stark unterschätzt, denn trotz schwerer Verluste ließen sie nicht locker.
Die Verteidiger hatten auch einige Verluste zu beklagen, da die Piraten erbeutete Mörser und Granaten einsetzten.
Die Soldaten waren zwar im Nahkampf überlegen, doch gegen Raketen konnten sie selbst nicht viel ausrichten.
Erst das Eintreffen der Humvees gab den Verteidigern etwas Luft. Sie konnten sich neu formieren und den noch einsatzfähigen Humvee, der andere musste aufgegeben werden, an einer taktisch günstigen Stellung in Position bringen.
Nun waren die Kampfteams wieder vereint und der Colonel übernahm trotz leichter Verwundung das Kommando über die Verteidiger. Kurz darauf trafen auch Versorgungsflieger ein und evakuierten die restlichen Zivilisten.
 
Bis zum Ende der Evakuierung verloren die Einsatzteams noch den Humvee, zwei weitere Elitesoldaten und ein Drittel der mittlerweile sehr dünnen Garnisonstruppe. Eine letzte Verteidigungsstellung sollte am Landepunkt Marktplatz eingerichtet werden. Aquatica war verloren, nicht mehr der Verteidigung wert. Die Piraten hatten vor einer Stunde die Ölraffinerien in Brand gesetzt und das Öl in die Tang- und Algenfarmen geleitet. Rund um Aquatica stand alles in Flammen und hüllte die Stadt in dichten Rauch.
Colonel Striker verließ mit dem letzten Transporter die Stadt. Die Perle des Planeten war in schwarzen Rauch und den aufziehenden Nachtnebel gehüllt. Im Rauch waren die zahlreichen Feuer als kleine Lichtpunkte auszumachen. Beim Abflug füllte er bereits die Verlustlisten aus.
Der letzte Punkt darauf war die Empfehlung an den Träger. Die Auswahl war gering. Befreiung durch Luftlandeunternehmen – zu riskant und mit hohen Verlusten an Mensch und Material verbunden. Befreiung durch Landoperation – zu aufwendig, da Landungsboote und Material an einem anderen Ort angelandet werden müsste. Außerdem waren die Kräfte der Piraten nicht genau erfasst. So entschied sich Striker für die letzte Option: nuklearer Vernichtungsschlag auf die Stellung.
Als das Schiff den Orbit verlassen hatte, feuerte das Trägerschiff die Rakete ab. Sie verschwand in dem Sturmtief und ließ einen gigantischen Lichtblitz im Herzen des Sturms erscheinen.
Aquatica, Licht des Systems, war zur Stadt des Blutes geworden. Mehr als zweitausend Seelen waren zurückgeblieben. Dazu kamen noch die Toten der Garnison und der Eingreiftruppe.
 
Zurück auf dem Träger wurde anhand der Wahrscheinlichkeitsgleichung die Herkunft der Angreifer ermittelt. Zwei bekannte Piratenfestungen im Asteroidengürtel kamen in Frage. Aus der großen Anzahl an Angreifern und deren Ausrüstung ließ sich schließen, dass ziemlich sicher beide Festungen dahinter steckten.
Ein Großkampfschiff mit seiner Begleitflotte würde sich dem Problem annehmen. Doch zuerst würden die Verluste der Eingreiftruppe ausgeglichen werden müssen. Harte Arbeit, und viele neue Gesichter für den Colonel mit der Zigarre im Mundwinkel.
Einen Moment zweifelte er am Sinn seiner Aufgabe. Doch dann erinnerte er sich wieder an seine Jugend und wie knapp er dem Tod durch Piratenhand entgangen war. Auch seine Heimatstadt war damals eingeäschert worden. Mitsamt seinen Eltern.
Bis zu seinem Lebensende würde Striker die Piraten jagen, wenn auch die Mörder seiner Familie bestimmt schon tot waren. Doch für ihn waren alle gleich – gleich schlecht und schuldig. Seine Männer und Frauen waren nicht schuldig, denn sie kämpften schließlich für das Gute. Dass die Grenzen dazwischen fließend sind, interessierte den Karriereoffizier wenig. Sein Schmerz war nur mit Blut zu stillen.

Viele Jahre lag diese Geschichte als Entwurf (mit dem Titel Aquatica unter Beschuss) in meinem Ordner. Während einer Schreibblockade habe ich den Text dann runtergeschriebenNicolai Rosemann, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 11.11.2010. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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