Eduard Beckmann

Wahrnehmung

Jemand meint, sich verändert zu haben. Er glaubt, alle müßten es wissen. Er hatte sehr lange um Anerkennung gekämpft. Er war ein Fremdkörper in einer Welt, die er nicht verstand. Er hat versucht sich mit dieser Welt auseinanderzusetzen, sie zu verstehen sich einzupassen. Nicht anzupassen, sondern einzupassen, als eigenes Subjekt in der wünschenswerten Welt zu existieren. Er wußte es nicht, aber es war auch sein Ziel, seinen Vorbildern zu gefallen.
Es war ihm nicht möglich, er merkte das man merkte das er kein Teil von dem war, was SIE waren.
Er hatte ein starkes Bedürfnis nach dem anderen Geschlecht. Doch er war hilflos in dieser Hinsicht. Er ahnte seine Hilflosigkeit, gestand sie sich doch nicht ein. Er tat viel, um zu erreichen was er sich erträumte. Er löste sich von der erstrebenswerten Welt und band sich an ein Mädchen. Er hatte großes Glück mit ihr, sie erfuhren sich gegenseitig. Sie gaben sich Sicherheit. Eine tiefe Sicherheit, der Aspekt der ehemaligen Unsicherheit war überwunden, er wußte nun wozu er fähig war.
Er näherte sich der erstrebenswerten Welt wieder, er wollte gelassen sein. Er war gelassen, so gelassen, daß man ihm seine Gelassenheit kaum glauben mochte. Er glaubte an sich, sehr stark, zu stark. Er war äußerlich verändert, glaubte sich treu geblieben zu sein, stellte sich dar und war viel zu zweifellos. Seine Selbstüberzeugung mündete in Überheblichkeit, dem Drang folgend augenscheinlich gewitzt herabzusetzen. Er ließ keinen Zweifel an seiner Intelligenz aufkommen, seine Intelligenz war ihm äußerst wichtig. Er glaubte, das Intellektuelle mache den Kern der erstrebenswerten Welt aus, doch auch in dieser Hinsicht war er maßlos. Er war nun immer intelligent. Er versuchte intelligenter als andere zu sein und merkte nicht, wenn er es nicht war. Er übersah wichtige Aspekte verschiedener Persönlichkeiten. Und er übersah das Offensichtliche an sich selbst. Er hielt sich für tiefgründig und war doch ein offenes Buch.
Seine Vorbilder erkannten ihre Verantwortung ihm gegenüber. Sie waren jetzt oft das, was sie zu Vorbildern gemacht hatte. Und sie blieben es.
Und er dachte er hätte sich verändert

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 20.01.2003. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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