Wilhelm Westerkamp

Kranke Straftäter und das Medienecho

In Randerath, im Kreis Heinsberg, spielen sich hässliche Dinge ab. Ein Sexualstrafäter, Karl D. genannt, der nach 14Jahren langer Haftstrafe, wieder die Freiheit atmen darf und sich ein Örtchen seiner Wahl aussuchen konnte, aber nicht damit rechnete, dass der Landrat, Herr P. , jenes Ortes, regelwidrig, dem Datenschutz entgegentretend, meldete, das jener gefährliche Sexualstraftäter, nun in das stille Örtchen Randerath gedenkt hinzuziehen, was er dann auch tat. Die Bürger von Randerath, die durch den Landrat aufgeschreckt, dass hier ein Sexualstraftäter hingezogen sei, völlig aus dem Häuschen waren und Familien um ihre Kinder bangten und eine Welle der Empörung durch den kleinen Ort schwappte und alle nach der Polizei schrien, die sich um diesen „Herrn“ bitteschön kümmern müsste. So wurde aus diesem stillen kleinen Ort, ein Tollhaus. Medienvertreter, auch einige zweifelhafte darunter, mischten sich unter das Volk, was wiederum Unruhe stiftete und bald die ganze Nation von dem Örtchen Randerath und dessen Schwierigkeiten mit diesem Straftäter wusste. Dann versuchte der renommierte forensische Psychiater, Norbert Leygraf, das drängende Problem zu entschärfen, in dem erklärte, dass die „Befürchtungen wegen des Mannes sicher eher Panik als real sind“. Gutachter haben immer leicht reden, sie kennen diese betroffene Tätergruppe nur zu gut und können aber nicht verhindern, dass die Bürger jenes Ortes in heller Aufregung sind. So veranlasste der Landrat eine umstrittene „Rund um die Uhr“-Observation des Straftäters, um die Bürger des Ortes zu beruhigen. Nun wird dieser Straftäter rund um die Uhr bewacht, so dass er kaum eine Chance hat, einem kleinen Kind etwas an zu tun. Die Bürger von Randerath aber, halten „Mahnwachen“ ab und brüllen laut „Kinderschänder raus“. Das machten sie Wochen und Monate, bis ihnen die Kraft aus ging und die Stimmbänder nicht mehr so recht wollten. Aber die Angst vor diesem Täter hält weiterhin an, niemand fühlt sich sicher in Randerath, auch wenn die Bürger sagen, die Polizei mache ihre Arbeit gut. Eine letzte Sicherheit gibt es natürlich nicht, auch wenn der Straftäter Karl D. von 25 Polizeibeamten Tag und Nacht observiert wird. Die Angst bleibt, aber vielleicht, wie es Gutachter Prof. Leygraf feststellte, ist die Panik bei den Bürgern in Randerath durch die Realität ein Stück weg verloren gegangen. Medienberichten zu Folge, soll der Straftäter nach Mönchengladbach ziehen, wo dann die gleichen Probleme auftreten werden wie in Randerath. Aber das ist noch nicht alles! Durch ein Urteil des Gerichtshofs für Menschenrechte in den Haag, werden in den nächsten Jahren dutzende Sexualstraftäter entlassen und werden sich ihren Wohnort suchen müssen und können. Dennoch muss gesagt werden, dass diese Straftäter, mit dieser besonderen Gefährlichkeit, nur ein Bruchteil dessen ausmachen, von psychisch Erkrankten, die niemanden etwas zu Leide tun würden und völlig harmlos sind. Doch für die „Massenmedien“ sind eben diese „Pädophilen“ interessanter, weil sie die Auflagen fleißig in die Höhe treiben. Harmlose Neurotiker, mit ihren Ängsten, finden keine Leser oder wenn nur wenige. Sexualstraftäter alleine, schon der Titel eines Artikels springt dem Leser förmlich ins Auge und die Hysterie in diesem Zusammenhang, wird zunehmend drastischer. Dieses neue, gefährliche Phänomen, wird sich seinen Weg suchen und hoffentlich auf das richtige Gleis gesetzt werden. Ob Randerath oder sonst wo in Deutschland, überall lauern diese gefährlichen Straftäter, auch wenn die Majorität der psychisch Erkrankten(ca.97%) über die in den Medien selten berichtet wird, weil sie harmlos sind und keiner Fliege etwas zu Leide tun, dass Interesse und der Fokus aber, nicht unbedingt unberechtigt, auf den Sexualstraftätern haften bleibt.


© Wilhelm Westerkamp, Dezember 2010

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