Aydemir Akgül

Mitglieder der Schöpfungs-Einheit Zwei-Null-Vier-Vier


Mitglieder der Schöpfungs-Einheit Zwei-Null-Vier-Vier

Die “Protective” umkreiste den Mond Titan schon seit 23.744 Einheiten, was 4 Erden-Tagen entsprach. Im Augenblick befand sie sich jedoch auf der dunklen Seite des Mondes. Die Verbindung zum Mutterschiff war seit 989 Einheiten unterbrochen.

“Noch 12 Einheiten zum Andocken der Faehre”, sprach die sanfte, weibliche Stimme des Bordcomputers. “Rosi, laueft die Andockung planmaessig ?”, hakte Peter, der Komandant des Mutterschiffes, sofort ein. “Alles OK, Peter. Rimedy und Soldo werden bald hier sein”, erwiderte Rosi, erneut im sanften Ton.

“Peter, wir werden gleich bei Dir sein”, tönte es aus dem Lautsprecher. “Wurde auch Zeit, Rimedy, wegen der Verspaetung hatte ich mir schon Sorgen gemacht” antwortete Peter zurück.

Die Faehre naeherte sich langsam, aber stetig. Dockte sanft an, bei allen beiden Schiffen wurden alle Kontrollen automatisch und in sekundenschnelle durchgeführt. Zuerst öffnete sich die Tür des Mutterschiffes, dann die der Faehre. Beide Astronauten, in Ihren leichten, engen, aber super strapazierfaehigen Kleidungen kamen aus der Faehre heraus. Zuerst Rimedy, dann Soldo nahmen die Helme ab und sahen zu Peter. Der laechelte beiden von ganzem Herzen zu. “Ach ihr beiden ! Bin ich froh, euch wieder zu sehen. Was war los, warum die Verspaetung ?” Rimedy erhob seinen Zeigefinger und legte diesen zuerst senkrecht auf seine Lippen und dann zeigte er damit auf die Tasche, den Soldo mit der linken Hand festhielt, “Wir haben Steine mit sonderbaren Inhalten gefunden.” Dann umarmten sie den Peter. Soldo stellte die Tasche auf den Boden ab, zog seine spezielle Kleidung aus. Rimedy tat das gleiche. Soldo nahm die Tasche wieder zu sich und alle wandten sich dann in Richtung der Kommando-Zentrale zu. Aus dem Nichts blitzte es urplötzlich grell auf. Alles um die Drei herum wurde lichterloh, hell weiss.

Peter kam zu sich, lauschte unbeweglich, er spürte keinen Schmerz. Er lag auf etwas, etwas weichem. Seine Haende und Füsse waren ausgestreckt. Ganz ganz langsam versuchte er seinen rechten, kleinen Finger zu bewegen. Es ging. Wieder, kein Schmerz, keine Laehmungs-Erscheinigungen. Nun versuchte er – wieder ganz ganz langsam – die Augen zu öffnen. Die Dunkelheit erhellte sich langsam, ging hinüber zum grellen, weissen Licht, je weiter er seine Augen öffnete. Er musste seine Augen wieder schliessen. Er versucht es wieder, diesmal noch etwas langsamer. Öffnete immer etwas mehr, so dass seine Augen der grellen Umgebung sich einstellen konnten. Es war ihm, als ob überall Lichter waeren, so weiss und grell war die Umgebung. Dann hörte er ein Geraeusch. Kam rechts von ihm. Er drehte seinen Kopf dorthin um. Er erkannte Soldo. Auch Soldo kam zu sich. Dann kam ein Geraeusch links von ihm. Er schwenkte seinen Kopf nach links. Zufrieden schaute er Rimedy an. Auch er erwachte. “Gott sei Dank” halte es in seinem Kopf… “Wir sind wohlauf. Aber was war passiert. Warum hatte der Computer keine Warnung abgegeben. Und, wo sind wir alle nun ?”. Plötzlich vernahm er in seinem Kopf eine weibliche, beruhigende, unglaublich schöne Stimme : “Seid gegrüsst, Mitglieder der Schöpfungs-Einheit Zwei-Null-Vier-Vier.” Peter schaute Rimedy und Soldo an. Ja, auch die beiden “hörten” die Stimme. “Auf dem Mond zu landen, war für euch ein Schritt der Evolution gewesen. Jetzt seid ihr bis zur Haelfte des Sonnensystems gekommen und landete auf dem Titan. Ihr habt es mit Plan, Ziel, Intelligenz, Information geschafft. Ihr habt erkannt, dass Materie sich nicht vererbt, sich nicht entwickeln kann. Das daraus nicht Leben hervorkommen kann. Ihr habt entdeckt, dass Etwas nicht von selbst entsteht. Wir, die Schöpfungs-Krone Einheit Zwei-Null, sind nun der Auffassung, auch weil euer geistiger Anteil sich stark erhöht hat, dass eine erneute Kontakt-Aufnahme nötig ist. Eine weitere Höherentwicklung ist ohne einen Eingriff des “Schöpfers” nicht möglich. Die von euch gefundenen Stein- und Staub-Teilchen sollt ihr zu euerem Mutter-Planeten mitnehmen. Diese speziell behandelten Teilchen werden sich mit der Zeit entfalten und sowohl in der Natur als auch bei euren Arten selbst zu höheren Entwicklungen beitragen. Ihr seid auserwaehlt, die Designer und Mitwirker dieser neuen Veraenderungs-Generation zu sein. Jetzt ist es an der Zeit, von nun an als aufgeklaerte, progressive und friedfertige Wesen dazustehen. Jetzt ist es an der Zeit, mit multinationaler Toleranz und weg von Materialismus zu leben. Jetzt ist es an der Zeit, nur noch kultiviert und zivilisiert zu leben.” Peter hatte verstanden. Alles war so einfach. Er schaute zu Rimedy, dann zu Soldo. Auch sie hatten die Mission verstanden. Im Gedanken, ob sie erfolgreich sein würden, wurde es plötzlich wieder überall hell und grell. Und Peter verlor sich erneut.

Peter ertappte sich, dass er hinter Rimedy und Soldo ging. Er sah, dass Rimedy die Tür zur Kommando-Zentrale öffnete und hineintrat. Er sah, dass Soldo ihm folgte. Er hatte aber ein komisches Gefühl. Er blickte zurück zum Koridor. War da vorher nicht etwas grelles gewesen ? Ein Licht oder etwas aehnliches ? Er lauschte in sich nochmal. Blickte nach vorne und sah Rimedy und Soldo, die ihn anblickten. “Habt ihr nicht auch ein komisches Gefühl ? Als ob auf dem Koridor eben was vorgefallen waere ??” – Beide schauten auch zum Koridor und schüttelten mit den Schultern. “Komm schon rein, und lass uns nach Hause fliegen”, bat Soldo, “wir werden den Inhalt der Tasche unseren Wissenschaftlern zeigen. Vielleicht haben wir eine gute und nützliche Entdeckung gemacht.”

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Aydemir Akgül).
Der Beitrag wurde von Aydemir Akgül auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 20.02.2011. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Der Autor:

  Aydemir Akgül als Lieblingsautor markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Der Untergang der Allianz: Zukunft und Vergangenheit von Thalia Naran



Science Fiction Roman. Drei Freunde die einen Blick in die Zukunft werfen um dann in der Gegenwart, beschließen die Zukunft zu ändern.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (0)


Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Science-Fiction" (Kurzgeschichten)

Weitere Beiträge von Aydemir Akgül

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

RC1. Zerstörer der Erde. Fortsetzung der Trilogie von Werner Gschwandtner (Science-Fiction)
Ein Tag mit Karli (witzig) von Margit Kvarda (Humor)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen