Markus Michael Kapp

Interview mit einem Erzengel Part 7

                                                     Der Traum
 

 
Er stand mit 3 Männern auf einem Feld. In der Mitte dieses Feldes gab es ein Erdloch, das ungefähr 50 cm tief war. Einer der drei Männer war Michael, mit mächtigen schwarzen Schwingen und einem Schwert, das sogar in der Dunkelheit strahlte. Den anderen Mann kannte er nicht, aber genau jener sprang kopfüber in das Erdloch und verschwand.
Er starrte Michael ungläubig an und fragte ihn, was da nun vor sich gegangen wäre. Michael antwortete ihm, dies sei das Tor zur Anderswelt, zu Mittelerde, das sei der Platz wo die Seelen verweilen, die wieder reinkarniert werden. Er könne sie ja besuchen, müsse nur fest daran glauben, wenn er den Sprung wagen würde.
Er wagte es und fand sich in einem Tunnel wieder mit lauter Lichtkreisen, die sich immer schneller vor ihm her bewegten, und dann fiel, fiel, fiel er, fiel und fiel, bis er sich auf einer grünen Wiese wiederfand. 
Sein erster Blick richtete sich nach oben, ob es hier auch einen Himmel gab. Und es gab einen, schön und doch unwirklich. Es gab keine Sonne, und doch leuchtete er so stark und von unwirklicher Wirklichkeit.
 
In der Nähe erblickte er eine kleine Stadt. Ihre Häuser glichen alle kleinen Pyramiden. Sie waren alle in einer anderen Farbe gestrichen und erzeugten so das Bild einer Spielzeugstadt.
Er näherte sich ihr mit leichten Schritten, fast so, als ob er über die Wiesen schwebte. Dort angekommen, wurde er sofort freundlich begrüßt. Eine junge Frau gesellte sich an seine Seite und gab ihm sofort das Gefühl von Vertrautheit und Geborgenheit.
Sie ging mit ihm durch die ganze Stadt. Sie lachten und amüsierten sich. Sie lud ihn zu einem Essen in eine der Pyramiden ein.
 
Die Pyramide, die sie betraten, war von außen in einem zarten Hellblau gestrichen, und eine bronzefarbene Tür bildete ihr Entrée. Nachdem sie den Innenraum betreten hatten, nahmen sie an einer großen Tafel Platz.
Sie setzte sich ihm genau gegenüber und lächelte ihn an...
Er lächelte verlegen zurück, und sie begannen ihr Abendmahl. Merkwürdige Speisen, die sein Auge noch nie erblickt hatten, aber trotzdem vertraut vorkamen. Da gab es apfelähnliche Früchte, grün schimmerndes Brot, gelblichen Wein, und eine süßlich schmeckende Mehlspeise, die seine ganze Verzückung hervorrief.
Nachdem sie ausgiebig gespeist hatten, nahm sie seine Hand und führte ihn in einen Raum, der mit dicken Teppichen und einer Vielzahl von runden, bunt gemusterten Decken belegt war.  Mit einer kurzen, streng anmutenden Handbewegung entledigte sie sich ihres Kleides. Sie kam auf ihn zu, hielt ihn in einer zarten Umarmung gefangen, bevor sie vorsichtig an seinem Hemd begann, sich einzeln seiner Knöpfe zu bemächtigen. Ihre Hand glitt zögernd hinab und nestelte ihm unbeholfen am Reißverschluss seiner Hose entlang.  Als sie fiel, überragte seine Erregung das von ihm gewohnte Bild. Ihre Erregung steigerte sich ins Unermessliche, bis die Beiden  vereint wie die Tiere sich paarten und mit Lauten ihre Verzückung bekundeten.  Nach Vollendung diesen wilden Akts der Begierde lagen ihre verschwitzten Körper eng umschlungen in einem weichen Meer aus fellähnlichen Decken, die ein Gefühl der Geborgenheit und der Wärme vermittelten. Ihr Glück war vollkommen. Sie blickten an die Decke, und er schloss die Augen, genoss die Stille, bis selbige jäh unterbrochen wurde durch lautes Kindergelächter außerhalb ihrer Mauern. Rasch zogen sie sich an und erhoben sich verlegen von dem Platz der Lust.  Mit schnellen Schritten verließen sie die Pyramide, und Robespierre fragte das Mädchen, ob es hier auch Autos gäbe. „Ja“, sagte sie, „aber hier wird nur Taxi gefahren. Wenn du selber Auto fahren möchtest, gibt es die Gelegenheit, sich eins auszuleihen“.
 
„O.k.“, sagte er, „dann weise mir den Weg dorthin“. 
Die Begeisterung überkam ihn, denn sein Herzenswunsch war schon seit langer Zeit, einmal einen Porsche zu steuern.
Nachdem sie die Anmeldung betreten hatten, wurden sie freundlich von einer jungen Dame begrüßt, die ihnen mitteilte, dass das Ausleihen eines Fahrzeuges im Durchschnitt 70 Drachonen kostet, und da der junge Mann nicht von hier sei, bräuchte er einen Logaten, der noch einmal 40 Drachonen koste.  Robespierre überlegte, was ein Logat wäre: Logat, Logos, das Wort- also müsste ein Logat ein Übersetzer sein. Über die intensive Suche nach der Bedeutung wurde er wach und erinnerte sich an jede Einzelheit des Traumes, als ob er sie real erlebt hätte.
Benommen stand er auf und begab sich zu einem ausgedehnten Frühstück nach unten ans Frühstücks- Buffet.
 
Nach einem ausgiebigen  Frühstück begab er sich zurück auf sein Zimmer um das gestrige Gespräch mit Michael nieder zu schreiben.
Dies nahm den ganzen Nachmittag in Anspruch, so dass  er sich beeilen musste um seine abendliche Verabredung mit Michael einzuhalten. Er erreichte das Cafe noch außer Atem und als es Ihm wieder gelang normal zu Atmen bestellte er für sich und Michael zwei Milchcafe die hier sehr lecker zubereitet wurden.
Michael ergriff das Wort um mit seiner Erzählung fortzufahren.
 
Wir kommen jetzt zu einer der wohl weitreichendsten Reinkarnationszyklen  von Michael: Judas Iskariot.
 
 
 
                                                            Judas Iskariot
 
 
Judas wurde im fernen Jerusalem geboren. Um dieselbe Zeit in der auch Jesus von Nazareth das Licht der Welt erblickte. Bis er das erste Mal auf den Nazarener treffen sollte verlief sein Leben recht unspektakulär.
Bis zu jener Nacht seines 14. Geburtstags. In dieser Nacht nahm der Erzengel von seiner Seele besitz. Draußen heulte der Wind und es zog durch alle Ritzen seines eher ärmlichen Elternhauses. Judas war an einer schweren Lungenentzündung erkrankt und konnte vor lauter Husten nicht einschlafen.  Auf seinem spartanischen Lager war er  dem Tod näher als dem Leben. Ein von seiner Mutter herbeigerufener Gelehrter und Heiler betrat das Zimmer
Und eilte an das Lager des erkrankten. Nachdem er ihn ausgiebig untersucht hatte wendete er seinen Blick der Mutter zu und sagte das Schicksal diese Jungen Erfüllte sich noch in dieser Nacht.
 
Wenn es ihm gelänge selbige zu überstehen wäre er gerettet. Er rieb seinen fiebrigen Körper mit Kräutern ein und  krahmte  aus einem mitgeführten Beutel mehrere ägyptische  Amulette die er auf den Brustkorb des Jungen legte. Seine Mutter erschrak da bei Ihnen heidnische Symbole strengstens untersagt waren aber der Heiler beruhigte sie und sagte Ihr wenn sie wolle das der Junge überlebt müsse sie bereit sein auch diese letzte Möglichkeit auszuschöpfen da es sich hierbei um Symbole von nachgewiesener Heilkraft aus Ägypten handelt die er bei seinem Aufenthalt dort von der Priesterschafft erhalten habe.
Nachdem er alle Amulette in einem zum Kopf zeigenden Dreieck angeordnet hatte bedeckte er den Körper mit einer Decke aus Stroh.
Judas fiel durch den betäubenden Gestank der Kräuter in eine tiefen Schlaf der mehr einer Bewusstlosigkeit glich als eines erholsamen Schlafes. Sein Bewusstsein erwachte plötzlich in einem nicht zu endenden schwarzen Tunnel an dessen Ende sich eine Öffnung aus gleißendem Licht darbot. Dieses Licht strahlte einen vollkommenen Frieden aus  gepaart mit einem Gefühl nie endender Geborgenheit.
 
Plötzlich schien ihn jemand zu rufen. Obwohl er keine Stimmen hörte sah er sie die gleißende Lichtgestalt die sich ihm langsam aber unaufhaltsam näherte bis er mit ihr zu verschmelzen schien. Dieses Gefühl war unbeschreiblich denn während des Verschmelzungsvorgangs erhielt er Wissen, Macht und sein Körper überirdische Kraft so dass  er am nächsten Morgen völlig gesundet erwachte.
Judas Mutter eilte in den Tempel Jerusalems,  fiel auf die Knie und dankte dem Gott Abraham für die wundersame Genesung ihres Sohnes auch wenn dort anscheinend auch noch andere Kräfte mitgewirkt hatten.
 
                                                        Zeit des Lernens
 
Von nun an veränderte sich das Leben nachhaltig für den zukünftigen Jünger Jesu. Hatte er sich vorher für Raufereien mit seinen Freunden begeistert führte ihn sein Weg fortan in den Tempel. Er lauschte gespannt den Gesprächen der Rabbis. Selbige waren spannend und lehrreich, so dass er sie wie ein durstiger das Wasser, in sich aufsog.
Sein Wissenshunger wuchs von Tag zu Tag und doch schien es ihm das er alles gehörte schon in sich trug,  die Worte der Rabbis nur eine Hilfe für ihn waren sich zu erinnern. Er erlernte das lesen der alten Schriften und heiligen Texte die ihm die seine Lehrer gerne zur Verfügung stellten. Er genoss ihre Bewunderung über sein reges Interesse und seine schnelle Auffassungsgabe.
So vergingen die Jahre seiner Jugend wie im Flug, bis zu jenem Zeitpunkt, da er das erste mahl auf Jesus   traf.
 
Jesus charismatische Ausstrahlung und der klang seiner Worte ließen Judas Herz entflammen so das er ihm nachfolgte wo immer ihre Füße sie hinzutragen vermochten. Er sah in ihm seinen Meister, der all seine Fragen zu beantworten wusste.
So reiste er mit ihm durch die Lande bis zu jenem Tag als er und Jesus Johannes trafen und jener, in sich zerrissen, und von Gott besessener, den Nazarener taufte.  Dieses Ereignis erlebte Judas anders als alle Anwesenden.
 
                                                             Die Taufe
                               
 
In diesem Moment erschien eine weiße Taube am Himmel . Sie war von einem weißen Licht umgeben  und  nur Judas,  durchdrungen von der Seele Michaels  erkannte den wahren Sachverhalt des Moments. Schemenhaft sah er  Konturen hinter der Taube. Konturen, die sich für einen Moment  in die Gestalt eines mächtigen Engels  verwandelten, eines Erzengels ..... „Gabriel „
Jener Sohn Gottes war hernieder gefahren  um sich mit dem fleischlichen Körpers Jesu zu vereinigen. Um eins zu werden mit jenem den die Menschheit Jahrtausende als Gottes Sohn anerkennen würden.
 
Von diesem Moment an war es geschehen. Jesus war Gottes Sohn. Da Gott nur 12 Söhne hatte, ermöglicht die Verbindung zwischen Erzengeln und Menschen die Symbiose Mensch-Gott. Judas‘ Gefühle waren gespalten. Noch fasziniert von dem Erlebten, kam in ihm ein Gefühl unbändigen Hasses gegen Gabriel, also Jesus, auf. Dieses Gefühl entstand aus einem Jahrtausenden alten Disput zwischen Michael und Gabriel.  Bevor Michael gefallen war, aus dem Himmel verbannt, sah er, dass Gabriel eifersüchtig ward auf die Menschen, da Gott mehr Zuneigung zu den Menschen zeigte ob den Engeln. Aus dieser Eifersucht heraus stachelte Gabriel die ihm getreuen Engel auf und entfachte damit den zweiten der drei sogenannten Engelskriege.
Gabriel rief zu einer Rebellion gegen Gott auf, auf dass er den Engeln wieder die Aufmerksamkeit schenkte, die ihnen nach Gabriels Auffassung zustand.
Michael kämpfte auf der Seite Gottes, Tausende von Nephilime, Cherubime und untergeordneter Engel fielen für immer vernichtet in diesem Krieg. Die einzigen, die immer wieder regenerierten, waren die Erzengel.  Wie so etwas funktioniert? Einen Engel töten? Nun, es gibt Stabwaffen, die vorne eine Art Kristall haben, eingefasst in einen goldenen Ring, der den Kristall an acht Seiten umschließt. Dieser Stab, auf einen Engel gerichtet, erzeugt eine Art negatives Energiefeld, das die Engelsenergie absorbiert und für immer neutralisiert.  Sobald dieser Kristall einen Engel berührt, war dieser für immer ausgelöscht, und keine Spur verblieb im Universum.
 
Durch diesen Krieg entstand eine völlig neue Situation.
Jeder Erzengel befehligte mächtige Herscharen von Engeln die nur ausschließlich seinem Befehl unterworfen waren und ihm treu zu dienen als ihre oberste Pflicht
ansahen. Gabriels Armee der Engel war vernichtend geschlagen worden. Michael wütete mit seinen Ergebenen wie ein Berserker.....im Namen  Gottes. Nach der Schlacht fiel Gabriel vor den Thron Gottes  und das unglaubliche geschah. Der Allmächtige vergab ihm und schloss ihn in seine Arme.
Aber ganz ohne Strafe lies er Gabriel dann doch nicht davon kommen, er wurde für ein Äon zu einer Art Hausarrest verurteilt. Auf der anderen Seite, aus dem Blickwinkel der göttlichen Ordnung betrachtet, ein Drittel zu zwei Dritteln, musste Gott wohl so handeln da nur er alleine wusste das noch ein dritter Engelskrieg auf ihn zukommen würde.
Da er den Verursacher des ersten Krieges aus seinem Reich entfernte, nämlich Luzifer, und den Verursacher des dritten Krieges aus dem Himmel verbannen würde
konnte er bei Gabriel Gnade wallten lassen. Dieses führte natürlich zu noch mehr Unverständnis und Hass bei Michael.
 
Dieser Hass war es der sich in Judas ausbreitete als er die Verschmelzung Jesus mit Gabriel erlebte.
Jesus Verhalten änderte sich nun Tag für Tag. Es war als hätte  die Seele Gabriels seiner Seele jeglichen Platz zur Entfaltung genommen. War er vorher auch mal jähzornig und aufbrausend strahlte er nun eine innere Ruhe und ein Gefühl der Liebe aus wie es Judas noch von keinem anderen Menschen erlebt hatte.
 
 
                                                          Die Versuchung
 
Eines Tages bat Jesu seine Jünger ihn doch alleine zu lassen denn er wolle sich in die Wüste begeben um mit seinem Vater Zwiesprache zu halten und seinem Körper die Gelegenheit geben sich zu reinigen durch Fasten und Meditation.
Es sollte die Versuchung Jesu durch Satan dem Ankläger Gottes werden.
Da es sich bei Gabriel und Luzifer um zwei Brüder handelt sollte der ehrenwerte Betrachter sich diese Begegnung auch so vorstellen.
Denn, was in keinen Schriften beschrieben wurde war die Tatsache das Judas dieser Begegnung bei wohnte. Er folgte Jesus und versteckte sich in den Dünen, so das niemand ihn sehen konnte, als  der Sohn Marias sein Ziel erreicht hatte.
Jesus suchte sich einen Stab mit dem er einen Kreis in den Sand zeichnete. Nachdem er sich in das Innere des Kreises gesetzt hatte begann er ein Gebet zu  sprechen das er im Verlauf der folgenden vierzig Tagen eintausend zweihundert mal wiederholte. Er sprach es aber nicht auf aramäisch die Sprache seiner Eltern sondern von Gabriel durchdrungen auf Samatrata der Sprache der Engel.  Judas, von der Energie Michael durchdrungen, verstand jedes Wort  dieses Gebetes das ich dir mit nachfolgendem Wortlaut darbringen möchte, Robespierre:
Gepriesen seiest du oh himmlischer Vater,
ich kann und will mich deiner Liebe nicht entziehen,
all mein gleißendes Licht bring ich dir da,
damit dein Auge sich daran erfreuen kann,
doch dein strahlendes Licht möge mich in meiner Mitte erhellen,
 um mich deiner Aufgabe zu stellen,
will immer dein treuer Diener sein oh Herr,
lass mich nie allein in meiner Pein  ich bin doch immer dein,
gib mir die Kraft dein Bote zu sein,
oh Vater für immer dein.
 
 
Nachdem Jesu das Gebet ungefähr achtzehnmal  rezitiert  hatte kam ein Sandsturm auf der sich aus dem Westen näherte und unaufhaltsam anschwoll.
Der Wind erzeugte ein Grollen wie es Judas noch nie vernommen hatte. In diesem Sturm erschien ein mächtiger Drache. Gewaltig war er zu erschauen. Von einem Moment zum nächsten verstummte der Wind und der Sandsturm verschwand genauso schnell wie der Drache.
Es war auf einmal absolut still. Kein Geräusch war mehr zu vernehmen. Jesus blickte auf die Stelle auf der kurz vorher noch der Drache seinen unheimlichen Anblick darbot. Judas folgte seinem Blick und dort wo noch ein paar Sekunden vorher das Untier zu sehen war materialisierte sich nun eine mächtige Schlange.
 
Sie näherte sich nun langsam dem Schutzkreis in dem Jesus den Geschehnissen folgte.
Aus dem mächtigen Reptil erhob sich eine Lichtgestalt. Im gleichen Moment   löste sich der Energiekörper Gabriels von Jesus und materialisierte sich hinter seinem
Körper der leblos zusammenfiel. Gabriel und Luzifer standen sich gegenüber,  Auge in Auge, musterten sie sich abschätzend. Auch der Körper der Schlange war in sich zusammen gefallen und lag nun leblos vor dem Kreis. Der Gefallene Erzengel  blickte direkt zu Gabriel und betrachtete den in sich zusammen gesunkenen Körper Jesu. Spöttisch sprach er zu seinem Bruder: „Da hast du dir ja einen tollen Körper ausgesucht, Bruderherz.  Ich muss mit Jesus sprechen, wecke in auf und mische dich nicht in Dinge ein die dich nichts angehen.“ Gabriel antwortete mit energischer Stimme: „ Mich schickt der Vater und das weißt du genau denn er hat großes vor mit diesem Menschen.“
 
Luzifer zog die Mundwinkel spöttisch nach unten und
entgegnete Gabriel: „Wenn du so überzeugt bist von der
Macht des Vaters dann kannst du ihn mir doch beruhigt überlassen denn nichts kann doch wohl seine Pläne vereiteln oder Gabriel?“   Gabriel überlegte einen Augenblick und Antwortete dann: „In Ordnung ich überlasse ihn dir für vierzig Tage, aber ich werde mich immer direkt hinter ihm befinden und wenn er meine Hilfe benötigt werde ich ihm umgehend beistehen.“  „So soll es geschehen, “ nickte Luzifer.
Gabriel entmaterialisierte sich blieb aber als eine Art Energiewolke hinter Jesus Körper schwebend in seiner Position. Jesus kam zu sich und konnte nun die
Schlange vor sich erkennen die sich direkt vor ihm aufgebaut hatte.
Sie begann mit Jesus zu sprechen. Judas konnte nicht alle Worte verstehen denn es kam ein Westwind auf der die Worte mit sich zu tragen schien. Als es ihm wieder möglich war den Worten zu folgen enthielten sie wohl nachfolgenden  Disput den die Schlange begann.
 
„Jesus aus Nazareth, sag dich los von deinem himmlischen Vater! Er hat viel Unrecht über diese Welt gebracht.  Schließe  dich mir an und ich werde dir all deine irdischen Wünsche erfüllen, denn hier ist mein Reich und hier ist meine Macht grenzenlos.“
 
 
 Judas glaubte seinen Augen nicht zu trauen. Direkt vor Jesus materialisierte sich ein Palast der an Schönheit nicht zu übertreffen ward. Er blickte zu Jesus der abweisend seinen Kopf nach rechts drehte um das Gesehene zu ignorieren  schien. Eine von ihm abwertende Geste unterstrich die Situation. Der Palast löste sich genauso schnell in Luft auf wie er entstanden war. Nun materialisierte sich eine ca. fünfzig Meter lange Tafel angefüllt mit den köstlichsten Speisen aus der ganzen Welt und erquickenden Getränken deren betörende Düfte sich Jesus verlockend darboten. Doch wiederum erfolgte eine abweisende Geste von Jesus und ein mitleidiger Blick zur Schlange unterstrich den Moment. Er drehte sich demonstrativ von der Schlange weg und ließ sie nur noch seinen Rücken betrachten. Selbige erschien wie aus dem Nichts auf der anderen Seite des Kreises um ihm wieder in seine Augen zu blicken. Erneut eröffnete sie das Wort an den Nazarener:  „ Wenn du diese Dinge nicht begehrst so werde ich dir deine Zukunft zeigen aus der ich dich befreien kann. Schau genau hin was dein himmlischer Vater für dich vorbereitet hat, welches unmenschliche Schicksal dich erwartet.“
 
Mit lautem Grollen entstand vor Nazareths größtem Sohn eine Bergkuppe auf der sich drei Holzkreuze  befanden. Am mittigen Kreuz erkannte sich Jesus selbst, ungefähr um Zehn Jahre gealtert, Sein Gesicht schmerzerfüllt und seine Augen flehend gegen den
Himmel gerichtet. Er hörte sich die Worte sprechen: „Vater, Vater warum hast du mich verlassen?“ Die Schlange weidete sich eine Weile an des  Nazarehners  irritiertem Blick und ein schadenfrohes Lächeln blitzte aus ihren Augen. Aber die Reaktion Jesu
war wieder eine andere.  Die Schlange, sie hoffte umsonst, Jesus möge sich auf ihre Seite schlagen. Nazareths Sohn blickte direkt in die Augen der Schlange und sprach:“ Ist jenes mein Schicksal das der  allmächtige Vater für mich ersann so wird mir dafür
im Himmel aufgetan. Ich werde sitzen zur rechten Gottes um auf dich und die Menschen herab zu blicken und du  wirst dich immer noch wie einen Wurm über die Erde kriechen sehen. Tag für Tag und Nacht für Nacht bis zum Ende aller Tage egal was dir bis dahin für Bosheiten eingefallen sind. Dir bleibt die Pforte zum Himmlischen Glück versperrt.
Am jüngsten Tag wird dich aber der Herr hinwegfegen von der Erde so das kein Zeugnis deiner Herrschaft im Universum verbleibt. Ich aber werde richten die Lebenden und die Toten, werde herabsteigen um zu lesen der Seelen Taten in den Chroniken von Akasha.
Auch deine Taten werden dir alle offeriert, die Rechnung offenbart. Ich werde entscheiden welche Seele für würdig befunden wird, sich mit dem einem und allem zu verbinden, und welche für immer ausgelöscht werden!“ „Nun“, entgegnete die Schlange:“ Wenn dich dein eigenes Schicksal nicht schreckt so werde ich dir deine heimlichen Begierden schmackhaft machen. Wende deinen Blick nach Osten und staune!“
Jesus folgte der Aufforderung und sein Blick gewahr die Materialisierung eines Harems.
Er erlangte Einblick in eine orientalische anmutende Szenerie. Über Hundert junger  Frauen und Mädchen von überirdischer Schönheit tanzten und lachten, tranken Wein, schwenkten verführerisch ihre Hüften und begannen ihre Oberkörper zu entblößen. Jesus blickte auf lauter wohlgeformte ihn zu verführen suchenden Brüste  und ein Wollüstiges Begehren durchfloss seinen Schoss. „Sie sollen alle dir gehören,“ säuselte die Schlange, „kein irdischer Schmerz soll dich umfangen, keine Furcht und kein Zweifel dich mehr quälen, keine Pein dir den Schlaf mehr rauben. Sage dich los vom Vater, begebe dich in die Sicherheit meiner Macht,  die ich schützend über dich legen werde.
Verlasse deinen Kreis, überschreite den Bann und folge mir nach und dein Glück wird von ewiglicher Dauer.“
 
Jesus Blick war nachdenklich geworden. Es schien  einen Augenblick so als ob die Schlange den Sieg davon  tragen würde dann versteinerte sich sein Gesichtsausdruck wie eine Maske und wiederum signalisierte er Ablehnung. Die Schlange bäumte sich auf,  brüllte und verschwand im Nichts während sie ein Sandsturm zu umhüllen schien.
Judas hatte genug gesehen und entfernte sich unbemerkt zu den anderen Jüngern. Dort angekommen behielt er das erlebte für sich, obwohl  er innerlich getrieben war es mit anderen zu teilen.
 
Hier endete Michael seine Erzählungen. Robespierre streckte sich,  seine Glieder hatte er für mehrere Stunden nicht bewegt so das seine Beine nun schmerzten  als er sie ausstreckte,  so gespannt hatte er Michaels Worten gelauscht. Im Hotel angekommen lieh er sich eine  Bibel aus  um nach einem großzügigen Abendessen über Jesus Leben nachzulesen,  um nach Parallelen zu suchen zwischen dem gehörten und dem was seit über tausend Jahren geschrieben steht. Er  lass bei Markus und Matthäus und begann plötzlich den Sinn hinter den geschriebenen Worten zu verstehen, verstand die Botschaft die sonst verborgen blieb  es gelang ihm das Wirken Jesu mit einer Klarheit zu erkennen die vor ihm noch keinem Offenbart wurde.
Es rundete sein Bild ab über das bis jetzt erlebte, seit er in Calais verzweifelt am Hafen nach Gott schrie. Er glaubte nein er wusste um die göttliche  Existenz.
Morgen würde er das erste Mal das Grab seiner Tochter und seiner Frau besuchen. Er fühlte sich jetzt stark genug sich dieser Aufgabe zu stellen In ihm war ein anderes Verständnis gereift das Schicksal das ihm wiederfahren war zu betrachten. Er schaute nicht zurück im Zorn, auch wenn der Schmerz  wie ein Stachel in seinem Herz wütete, hatte er seine Emotionen im Griff und ließ sich nicht mehr davon beherrschen.
Dankend sprach er für sich das allabendliche Gebet und fiel in einen ruhigen und erholsamen Schlaf bis ihn am nächsten Morgen der erste Sonnenstrahl weckte.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 30.03.2011. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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