Klaus Eulitz

Auf der Suche nach der heiligen Wolke,Rüsawo die 3. und letze

AUF DER SUCHE NACH DER HEILIGEN WOLKE

 
Krötus wachte endlich vollends aus dem Dämmerzustand auf. Sie konnte nicht richtig schlafen, aber sie war auch zu müde oder zu geschafft von den vergangenen Ereignissen. Sie konnte nicht genau sagen wie lange diese zurücklagen, aber es fühlte sich an, als wären all die schrecklichen Dinge eben erst passiert und doch gleichzeitig so weit weg.
Sie sah sich um. Sie war allein in einem Käfig, der nach allen Seiten hin offen war und jetzt erst bemerkte sie, das sie doch nicht ganz alleine war. Der Raum indem sie sich befand war fensterlos und etwa 10x10 Meter groß. Der Käfig in dem sie lag, war umgeben von weiteren Käfigen gleicher Bauart, wie der indem sie sich befand. Ihre Zelle maß etwa 1x1 m und erst jetzt hörte sie das andauernde Gebell von all den Hunden, mit denen sie hier im Raum eingeschlossen war, jeder in seiner eigenen Zelle.
Wo war sie und wie war sie hierher gekommen? Hatte sie alles was passiert war doch nur geträumt? Nein, sicher nicht! Sie sah wieder die letzten Sekunden im Leben von Smokey vor ihrem geistigen Auge. Sie sah Sir Gaudy, wie er langsam mit den Messern auseinander genommen wurde. Sie sah den Kopf von Bastard, der körperlos am Baum hing, die Taucherbrille immer noch akkurat auf seinem Schnabel sitzend und sie sah Elvis und seine Mädels über die Felder fliehen. Nein, sie hatte nicht geträumt! Sie wimmerte und ihr Herz war so schwer wie ein prall gefüllter Güterwaggon.     
Der Hund in dem Käfig neben ihrem, ein riesig großer Boxer hörte nicht auf zu bellen und die Anderen stimmten lautstark mit ein. Eine Tür öffnete sich, ein paar Menschen kamen herein und flanierten langsam an den Käfigen vorbei. Dabei schauten sie ganz gespannt auf deren Inhalt, der  meist laut bellend  auf sich aufmerksam zu machen versuchte. Langsam gingen die Menschen auch an Krötus Käfig vorbei und ein Kind löste sich aus der Gruppe und rief: – „Ich will den da, ich will den da!“ – Es deutete auf den Käfig, der rechts neben dem von Krötus lag. Ein schüchterner Rottweilerwelpe taperte vorsichtig zur Tür des Käfigs und der Junge versuchte den Welpen zwischen den Käfigstäben zu grapschen. Er griff wohl daneben und auch zu heftig zu. Er bekam die Nase des Welpen, der laut aufjaulte zu fassen und kniff kräftig hinein, so das der Welpe zurück wich und sich in die hinterste Ecke kauerte.  – „Was sind denn das hier für Scheiß-Tölen?“ – fragte der Mann, der offenbar der Vater des Jungen war  - „Hat die Töle gerade versucht meinen Sohn zu beißen?“ – richtete er die Frage an den Wärter der neben ihm stand sofort antwortete – „Sicher nicht! Das ist eben ein Welpe!“ – und an den Jungen gewandt – „Schön vorsichtig sein und nicht so grob!“  -   Der Junge sah seinen Vater an und wollte schon anfangen zu heulen, als er den Hund, der im Käfig gegenüber von Krötus saß bemerkte, einen Bernhardinerwelpen, der schon Schwanz wedelnd an der Tür stand und seine kleine, feuchte Nase durch die Stäbe drückte. Der Junge rannte hin, streichelte den kleinen Hund und rief:  - „Den hier, den hier will ich haben! Der ist so süß!“ -  Die Mutter des Jungen blickte auf den Hund und sagte dann: – „Aber Michael, das ist ein Bernhardiner. Hast du eine Ahnung wie groß der mal werden wird? Der wird  riesig groß  und wo soll der denn schlafen?“ – versuchte sie vernünftig zu argumentieren, doch der Junge erwiderte mit einer ihm eigenen Logik  - „Der schläft bei mir im Bett!“  - und lächelte in die Runde.  – „Das fehlte noch!“ – mischte sich nun auch der Vater wieder ein, doch er spürte dass er keine Stimme mehr hatte.   – „Sie können den Hund übers Wochenende probeweise mitnehmen und schauen, ob es funktioniert. Wenn es nicht passt, bringen sie ihn einfach wieder zurück.“ -  erwiderte der Wärter und fügte noch mit einem Schmunzeln hinzu – „Ein bisschen so, als würde man einen Pullover kaufen,  nicht wahr?“ –
Nach einigen Minuten Geschreie und Geheule von der einen - und vernünftigen Argumenten vertreten durch die andere Seite, wurde die Käfigtür geöffnet und der Junge hielt ein kleines Bündel Fell im Arm, das ihm die Hände und das Gesicht mit Hingabe ableckte. Der Junge lachte vor Vergnügen und die Eltern liefen schief lächelnd hinter dem Jungen auf den Ausgang zu.
Was war hier gerade geschehen? fragte sich Krötus während sie aufstand und wendete sich dem Hund der links neben ihr stand zu.  – „Wo bringen sie den denn hin? Wird der an einen Baum gebunden und aufgeschnitten oder überfahren oder was?“ -   Der Hund stutzte und hörte einen Moment auf zu bellen, dann erwiderte er  - „Nein, um Gottes willen! Wo kommst du denn her?“ – und einige Sekunden später, während denen er Krötus etwas genauer ansah -  „Das sind die neuen Eltern von dem Kleinen. Das heißt: Ihm geht es ab jetzt super gut! Er bekommt sein Fressen, einen warmen Platz zum schlafen und hat ein schönes Leben. Dafür muss er nur artig sein, ordentlich mit dem Schwanz wedeln und draußen kacken. Das ist alles, was die Menschen wollen.“ -  Dann stellte er sich wieder an die Gitterstangen und bellte sein Bellen.  – „Siehst du,“ – fuhr er fort – „du musst auf dich aufmerksam machen, wenn die Menschen kommen. Wenn sie dich niedlich finden, dann nehmen sie dich mit und du hast es gut!“ - Krötus legte sich wieder auf den Boden. Sie musste noch über so viel nachdenken, bemerkte aber in Richtung des Hundes, mit dem sie eben sprach – „Na wenn du meinst, dann gib alles!“ - Sie rollte sich zu einer Rolle zusammen, wobei sie ihre Schnauze unter ihrem Schwanz versteckte und versuchte zu schlafen. Nach etlichen erfolglosen Versuchen gab sie es endlich auf und schaute sich im Raum um, wobei sie feststellte, das sich in dem Raum etwa 30 bis 40 Hunde befanden, die alle bellten und nicht mehr aufhören konnten oder wollten. Ein Hund fiel ihr besonders auf. Er versuchte immer wieder seinen eigenen Schwanz zu fangen und drehte sich dabei hunderte Male um seine eigene Achse. Ein Anderer kratzte sich seine inzwischen haarlosen und schorfigen Stellen so sehr auf  das sie bereits bluteten,   aber er hörte nicht auf  zu kratzen. – „Ich bin Roger.“ – hörte sie den Hund neben sich, der sie ansah und ihren Blicken folgte.  -  „Die sind alle schon zu lange hier. Siehst du den da? Der sich kratzt wie blöde?“ – Er zeigte auf einen Hund -  „Der ist schon 2 Jahre hier. Keiner will ihn. Nun ja, ist auch nicht verwunderlich, so wie der aussieht.“ - Roger rutschte ein Stück näher an die Gitterstäbe und somit auch an Krötus heran.  -  „Ich werde dir meinen Plan, den ich habe um hier raus zu kommen, verraten. Also, wenn die Menschen kommen  belle ich natürlich wie jeder andere Hund auch, aber .. und jetzt kommt`s, ich mache auch Männchen, d.h. ich springe an den Stäben hoch und dreh mich dann im Kreis. Das mögen die Menschen. Da flippen die total aus!“  -  er nickte Krötus zu und sah sie auffordernd an.    Krötus nickte anerkennend und fragte dann – „Und wieso bist du dann noch hier?“ -   Roger machte einen Schritt nach hinten, setzte sich, kratzte sich mit seiner rechten Pfote hinterm Ohr  und meinte dann beiläufig  - „Ach,  eine ganz Schlaue! Nicht nur hübsch, sondern auch noch mit einem extra großen Erbsenhirn gesegnet!“ -  Krötus verstand nicht genau wie er das meinte, deshalb schwieg sie erst einmal, dann aber sagte sie  - „Zeig mir mal dein „Männchen machen““  - Er grinste süffisant. – „Ihr Weiber seid doch alle gleich!  Du siehst das ich ein Boxer bin und nun willst du nur noch einen Blick auf meine trainierten Bauchmuskeln werfen.“   -  Krötus wurde rot, sogar knallrot. So hatte sie das gar nicht gemeint, aber lächeln musste sie trotzdem. Sie säuselte Roger zuckersüß zu – „Warum sollte man das Angenehme nicht mit dem Nützlichen verbinden, hm?  Also los, mach schon!“ – Roger erinnerte sie an Sport-Arni, den sie fast schon vergessen hatte und der nun wieder alte Gefühle in ihr hochkommen ließ, die sie eigentlich nicht zulassen wollte, aber sich auch nicht dagegen wehren konnte ... oder wollte. Roger stellte sich ganz dicht an das Gitter und hievte seinen Oberkörper plötzlich hoch, so dass er sich, nun auf zwei Beinen stehend, um seine eigene Achse drehte. Während er das tat, stierte Krötus auf seine unglaublichen Bauchmuskeln und den kleinen Haaransatz auf Rogers Bauch, der so unglaublich sexy auf Krötus wirkte, das sie ihren Blick nicht von seinem Bauch abwenden konnte. Sie schluckte und spürte wie ihre Beine unter ihr nachgaben. Sie musste sich schnellstens setzen. Roger kam wieder runter und stand nun auf allen vieren vor ihr.  – „Na?“ – fragte er süffisant – „Hat dir gefallen was du gesehen hast?“– Er schaute ihr direkt in die Augen, so dass sie sofort wegsehen musste.  – „Na ja,“ – wiegelte sie ab – „ganz nett. Aber bilde dir mal keine Schwachheiten ein! So doll war das nun auch nicht!“ – Sie stand auf und lief in die hinterste Ecke des Käfigs, so weit wie möglich von Roger entfernt wie es nur ging. Ihr war plötzlich unglaublich heiß. -  „Soso“ – sagte Roger – „und warum schwitzt du dann so?“ –
Doch bevor Krötus antworten konnte, ging die Tür wieder auf und zwei Wärter schoben einen Karren rein, aus dem es schon fast lecker duftete, so dachte jedenfalls Krötus und wie sie so das Geschehen beobachtete, fiel ihr ein, das sie schon lange nichts mehr gegessen hatte und dabei wusste sie immer noch nicht wie lange sie schon hier war. Einer der Wärter klatschte einen Haufen undefinierbarer Masse  in eine Schüssel und schob ihn in ihren Käfig. Krötus schlich zu der Schüssel, schnupperte daran und schlang augenblicklich den Haufen in sich hinein.   – „Hey Softi, das hier musst du gesehen haben!“ – sagte der eine Mann zu dem Anderen, der sich schon an den anderen Käfigen zu schaffen machte und auch dort Schüsseln voller Fressen hinein schob. – „Das ist Rekord, absoluter Rekord! Ich glaube das waren nicht mal 2 Sekunden.“ – Der Mann schien echt beeindruckt. Krötus leckte den Napf aus, schluckte noch einmal, rülpste laut und kotzte alles wieder aus. Sie besah sich den rausgewürgten Haufen, leckte sich das Maul und fing wieder von neuem an, den Haufen zu fressen, fast genauso schnell wie zuvor.  -  „Mach langsam, mein Mädchen, das nimmt dir keiner weg!“ – sagte der Mann der ihr dabei zusah wie sie den Haufen in sich hinein schlang.   – „Mann o Mann“ –staunte nun auch Softi, der neben dem Anderen stand. Beide starrten sie in den Käfig hinein,  während Krötus, aus dem Käfig heraus, ihrerseits die beiden Männer anstarrte. Ihr war nicht ganz wohl. Erst jetzt spürte sie, wie schwach und müde sie eigentlich war. Sie legte sich hin und kaum das sie lag, schlief sie auch schon ein. 
Am nächsten Morgen erwachte sie aus einem traumlosen Schlaf. Sie fühlte sich erholt  und gestärkt, aber ihre Gedanken waren schwer. Die Gesichter ihrer ehemaligen Gefährten ließen sie nicht mehr los. Was wäre passiert, wenn.... ? Vielleicht hätte sie dies alles verhindern können, wenn sie nur.... – „Hey, mein Honigblümchen, guten Morgen.“  - riss die gutgelaunte Stimme von Roger sie aus ihren trüben Gedanken - „Du hast heut Nacht ganz schön Rabatz gemacht, so geschrieen und viel geweint im Schlaf. Was ist passiert?“ -  fragte er nun weiter.    -  „Ach, das ist eine lange Geschichte und ehrlich gesagt, ich glaube ich will nicht darüber reden. Ich bin froh, wenn ich das Vergangene vergessen kann.“ – sagte Krötus und lief unruhig an den Innenstäben ihres Käfigs auf und ab.  – „Kommt man hier auch mal raus, oder muss ich in die Ecke kacken?“ – fragte sie, um das Thema zu wechseln  und Roger, der sie mitleidig ansah entgegnete  -  „Die kommen gleich, dann geht es raus auf den Hof, anschließend gibt es was zu spachteln und dann geht die Show auch schon wieder los.“  -   Krötus kniff die Schenkel so doll sie konnte zusammen. Sie musste jetzt aber wirklich mal einen Königshaufen legen, wie Sir Gaudy immer zu sagen pflegte. Sekunden später kamen die Wärter mit einigen anderen Leuten, die jeweils immer einen Hund aus seinem Käfig holten, ihm eine Leine anlegten und dann ging die Tür zum Hof auf und Krötus stand plötzlich im grellen Sonnenschein.  Es war ein wunderschöner Tag und Krötus schaute erst mal wie gewohnt nach oben zum Himmel, als sie ziemlich unsanft wie sie fand, an der Leine nach draußen gezerrt wurde. Sie wehrte sich mit allem, was ihr zur Verfügung stand. Sie war es einfach nicht gewohnt an der Leine zu laufen und es machte ihr eine Mordsangst. Bisher ging sie immer dorthin, wohin sie wollte und wann sie wollte, aber die Situation war jetzt offenbar eine Andere.  – „Nun zieh doch nicht so! Du reißt mir ja noch den Arm aus!“ – rief die ältere Frau am anderen Ende der Leine ihr laut aber doch freundlich zu. Krötus versuchte sich dem Tempo der Frau anzupassen, aber jetzt musste sie sich doch mal ganz nötig Erleichterung verschaffen, also setzte sie sich einfach hin und legte einen Riesenkringel mitten auf dem Weg ab.  – „Na da müssen wir aber noch eine Menge lernen!“  - schalt die Frau sie aus, dann beugte sie sich zu Krötus hinab, so dass Krötus schon einen Schritt zurückwich und die Frau machte die Leine los. Als Krötus sich nicht bewegte, rief die Frau – „Na nun aber los, renn ein bisschen!“  - Sie holte einen Ball aus ihrer Tasche, zeigte ihn Krötus und warf ihn ein paar Meter, sah Krötus erwartungsvoll an  und rief  - „Hol den Ball!“  -   Krötus stand immer noch da und dachte so bei sich  - „Wieso soll ich denn jetzt den Ball holen? Du hast ihn doch weggeworfen, also hol ihn dir doch selber!“  - Mit diesen Gedanken im Kopf ging sie ein paar Schritte und spürte, das die Leine nicht mehr da war. Sie war frei! Dann schaute sie sich im Hof um und sah, wie die anderen Hunde über den Hof tollten und miteinander spielten. Manche balgten oder bissen sich, Andere holten die weggeworfenen Bälle wieder zurück, legten sie vor den Füssen der Leute ab, die den Ball dann wieder aufnahmen und erneut wegwarfen und die Hunde rannten wieder hinter dem Ball her. Krötus verstand das Spiel nicht oder besser: Sie fand es echt blöd. Dann sah sie Roger, der an jedem Gebüsch anhielt und schnupperte um dann sein Bein zu heben.  Das fand sie total daneben, ging aber trotzdem hinterher und plötzlich fand sie sich selbst an dem Strauch schnüffelnd, wo eben noch Roger gestanden hatte, um sich dann hinzuhocken und eine Monsterlache hinzulegen.
Nach 20 Min. war alles vorbei. Die Frau kam auf Krötus zu, beugte sich zu ihr hinab und Krötus wich wieder ängstlich zurück, woraufhin die Frau meinte  - „Keine Angst mein Mädchen, ich tu dir doch nichts. Dass ist doch nur eine Leine, an der ich dich wieder zurück in deinen Käfig bringe.“ - Krötus empfand die Frau  nicht als gefährlich, so dass sie sich etwas beruhigte und nun doch einen Schritt auf die Frau zuging.  -  „Sehr gut! Na siehst du.“ – sagte die Frau mit einem warmen Unterton in ihrer Stimme und streichelte Krötus sanft, was diese als sehr angenehm empfand und nun doch noch etwas näher an die Frau ranrückte. Beide gingen sie wieder zurück in den Raum mit den Käfigen, wo die Frau sie von der Leine losmachte und Krötus wieder in ihren Käfig sperrte, wo schon eine volle Schüssel mit Fressen auf sie wartete, welches sie auch gleich wieder hinunter schlang. Danach ging es ihr wieder gut. Der Druck war weg und sie hatte die anderen Hunde zumindest mal gesehen, doch schon jetzt war für Krötus eines klar: Mit den meisten wollte sie nichts zu tun haben! Einige hatten schon beim ersten Hofspaziergang versucht sie zu bespringen, doch darauf reagierte sie sehr empfindlich. -  „Was denken die denn wer ich bin? Ein Flittchen oder was? Nein, nein, nicht mit mir!“ - Sie konnte ziemlich schnell, ganz schön böse werden, was sie den Rabauken auch hemmungslos gezeigt hatte. Einige von denen dürften ihre Bisse, mit denen sie nicht sparsam umgegangen war, noch immer spüren. Immerhin war sie nicht hier um Freundschaften zu schließen oder sich gegenseitig die Haare zu machen. Sie war nicht freiwillig hier und ihr war klar, das sie hier auch nicht lange bleiben wollte, aber eines musste sie zugeben; Sie war hier offenbar in Sicherheit und so wie es aussah, waren die Menschen denen sie hier begegnete gut zu ihr und sie hatte nichts zu befürchten.  
Roger machte ein paar Übungen um sich fit zu halten.  – „Pass auf!“ - rief er ihr zu  - „Gleich geht hier die Show los! Siehst du den da hinten?“ – Er zeigte auf einen kleinen Dackel, der im Kreis lief und humpelte.  -  „Vorhin auf den Hof hat der nicht gehumpelt. Erinnerst du dich?“ – fragte er Krötus, während er etliche Liegestütze machte, die seine Muskeln so fest und prall machten, das Krötus schon wieder ganz anders zumute wurde. – „Nein, ich glaube ich hab nicht darauf geachtet.“  -  entgegnete sie, während sie anfing zu hecheln. – „Jeder hier hat so seine eigene Strategie um auf sich aufmerksam zu machen. Du musst die Menschen mit irgendetwas fesseln. Am besten ist Mitleid oder aber, man hat wie du“ – und dabei zwinkerte er ihr zu – „so einen Niedlichkeitsbonus, so das die Leute sagen: Die muss ich haben! Die ist sooo süß!“  - Krötus Kehle war so trocken wie ein Flussbett im Sommer in Afrika. Sie sah Roger nur noch verschwommen aber gleichzeitig auch total klar.  – „Mann, das kann doch nicht wahr sein!“ – dachte sie bei sich – „Bei dem bin ich aber wirklich wie flüssiger Wachs. Wie macht der das nur? Ich bin mir selbst schon etwas unheimlich! Ich glaube wenn der noch was sagt, strecke ich ihm mein Hinterteil unaufgefordert durch die Gitter entgegen. Gott,  was bin ich doch für ein Flittchen!“ – In dem Moment öffnete sich die Tür und plötzlich standen 20 Menschen im Raum und gingen langsam von Käfig zu Käfig, wobei sie mal an dem Einen stehen blieben oder an dem Anderen einfach so vorbei gingen und Krötus musste Roger recht geben; Bei dem Dackel, der jetzt wirklich auffällig humpelte und ein Gesicht zog, als würde er Steine erweichen wollen und auch können, blieben die meisten Leute stehen. Am Käfig von Roger bildete sich ebenfalls eine Traube aus Menschen und sah ihm dabei zu, wie er  Männchen machte, sich im Kreis drehte und gleichzeitig seine Schnauze durch die Gitter schob, um gestreichelt zu werden. Die Kinder drehten fast vollständig durch und Krötus dachte so bei sich, während sie einfach so in der Ecke saß und nicht gestreichelt werden wollte, wobei einige schon versuchten sie zu sich zu locken. -  „So ein raffinierter Kerl!“  -  Dann wurden einige Käfige geöffnet und die Hunde liefen Schwanz wedelnd an der Leine mit ihren potentiellen neuen Herrchen raus auf dem Hof, wo sie sich gegenseitig beschnuppern konnten. Einige kamen wieder zurück in ihre Käfige und andere kamen nicht wieder. Der Dackel lag wieder in einer Ecke und Roger stand einfach so da und beobachtete das Geschehen in dem Raum. Krötus ging so nah wie möglich an Roger ran und fragte ihn – „Wie lange bist du schon hier?“ -  Er schaute sie an und erst jetzt sah sie die Tränen in seinen Augen.   -  „Schon viel zu lange und je länger ich hier bin, desto mehr vergesse ich, wie schön es draußen sein kann. Ich habe alles gehabt. Alles wovon ich geträumt habe. Alles was ich wollte ohne zu wissen, das ich es wollte.“ -  Er schnaubte und kratzte sich am Ohr. Krötus war nun neugierig geworden, daher ermunterte sie ihn weiter zu erzählen.  – „Erzähl mir von draußen. Wie ist es mit Menschen zusammen zu wohnen?“ -  Roger spitzte die Ohren  und fragte unsicher  -  „Was meinst du? Warst du denn nicht bei den Menschen, bevor du hierher kamst? Du siehst nicht aus wie ein Straßenköter.“ - „Nein, nicht direkt.“ – erwiderte sie knapp und überlegte, ob sie ihm alles erzählen könnte, oder ob es sich nicht doch etwas zu abwegig anhören würde. Sie entschloss sich dazu, das dies jetzt nicht der richtige Zeitpunkt war und sie ihm ein anderes mal alles erzählen könnte, aber jetzt wollte sie wissen, wie es draußen in der Stadt war. Ja, vielleicht  -  und in Krötus kamen die Erinnerungen an Rüsawo wieder hoch  - lebten hier in der Stadt ja wirklich alle Tiere friedlich zusammen und vielleicht sieht sie auch Rüsawo eines Tages wieder. Sie lächelte in sich hinein, sagte dann aber zu Roger  -  „Doch, doch, ich hab auch bei den Menschen gelebt, aber anders. Aber das erzähl ich dir ein anderes Mal. Jetzt erzähl mir mehr von der Stadt!“  - bettelte sie und setzte ihr verzauberndes Lächeln auf. Roger musste schmunzeln als er sie so sah, dann legte er sich bequem hin und fing an, seine Geschichte zu erzählen.  -   „Als ich 7 Wochen alt war, bin ich als Welpe zu einem freundlichen Mann gekommen, der ein Haus auf dem Land hatte, also nicht wirklich ein Haus, eher so eine kleine Baracke mit einen kleinen Garten dran. Aber für mich war das damals alles so riesig! Ich konnte stundenlang durch das Gras tollen, im Schatten der Bäume dösen und alles war perfekt! Als ich dann größer wurde, habe ich ein Loch unter dem Zaun gegraben, wo ich hindurch kriechen konnte und bin durch die angrenzenden Felder und Wälder getobt,  wo ich auf die unglaublichsten Tiere gestoßen bin. Einige von denen waren riesengroß, standen in der Herde zusammen und haben den ganzen Tag Gras gefressen. Die habe ich manchmal stundenlang beobachtet, wobei auch andere Hunde dazu kamen, mit denen ich mich ziemlich schnell angefreundet habe. Einige Zeit später sind wir immer zusammen losgezogen und waren bald überall bekannt als „die Halbstarken“. Wo wir auftauchten, herrschte bald nur noch das Chaos und wenn wir etwas wollten, nahmen wir es uns einfach.“  -  Krötus nickte anerkennend und meinte  - „Das kann ich mir bei dir vorstellen. Du bekommst immer was du willst, oder?“ -  Sie schaute verlegen zur Seite als ihr klar wurde, was sie da eben von sich gegeben hatte und wie das gesagte möglicherweise bei ihm ankommen könnte. – „Erzähl weiter!“ -  kam es dünn über ihre Lippen.   – „Würde ich ja, wenn ich nicht ständig unterbrochen werden würde.“ – Dann erzählte er weiter.  -  „Wir gingen zu jedem Hof der in der Nähe und ... ja man kann schon fast sagen, wir überfielen  den Hof. Wir stoben über den Hof, klauten uns das Fressen von den Hofhunden und machten uns einen Gaudi daraus, wenn die dann anfingen zu schreien und Verwünschungen gegen uns ausstießen. Wir scherten uns einen Dreck darum, wie es den Anderen ging, ob sie Angst hatten oder was auch immer. Das waren eben Memmen und wir waren die ganz Gemeinen! Wir hielten zusammen, wir waren eine Gang, eine ganz gefährliche! Wenn wir Hunger und Lust auf Action hatten, sind wir auf irgendeinen Hof eingeritten, haben den Hasenstall geöffnet und wenn der Hase vor lauter Angst nicht raus wollte, haben wir von hinten so lange an dem Stall gerüttelt und geschüttelt, bis der Hase rausgefallen ist. Dann ist der aber gerannt, das hättest du sehen müssen! Jedenfalls sind wir dann hinter dem Hasen her und wer ihn als erstes schnappte, durfte sich sein Herz schnappen und  fressen.“  -  Krötus bebte innerlich vor Wollust, obwohl sie sich sicher war, dass Roger maßlos übertrieb und die Geschichte zu seinen Gunsten ausschmückte, um sie zu beeindrucken. Dieser Hund hatte sicherlich noch nie das Herz eines Hasen gefressen, eher hätte er ihn nach der Hetzjagd „Mund zu Mund“ beatmet. So hoffte sie jedenfalls. Krötus überlegte ob sie Roger erzählen sollte, dass sie ja eigentlich auch mal eine ganz fiese war. Sie erinnerte sich, wie sie eines Tages auf dem Hof versehentlich einen Mariechenkäfer zertreten hatte, dabei total erschrak und vor lauter Angst einen mächtigen Satz in die Höhe machte, bis sie sah was sich unter ihrem Fuß befand. Na ja, das mit dem Erschrecken brauchte sie ja nicht unbedingt zu erzählen und das es sich um ein Versehen handelte, sollte sie vielleicht auch unterschlagen. Immerhin hatte sie ja auch mal gejagt oder wie auch immer man das nennen mag, aber nach reiflicher Überlegung, entschied sie sich dann doch dagegen, es zu erzählen und lauschte nun wieder gebannt Rogers Erzählungen. – „Jedenfalls waren wir alle immer zusammen. Wir waren die besten Freunde und haben Schafe geärgert ....Gott, die sind so blöde,  das kannst du dir gar nicht vorstellen....!“   -   Krötus stellte sich nun auf und protestierte energisch. – „Gar nicht wahr! Ich kannte mal ne Schaf-Gang, die „Hells-Sheeps“, die waren gar nicht doof! Da war z.B. Elvis .. Mann, der konnte singen und so andere Sachen machen!“  -   Roger musste grinsen und die Art und Weise wie er das tat, gefiel Krötus gar nicht. Es ging weniger darum das er lachte, sondern eher darum, wie er lachte.   – „Tanzen meine ich, du Dummbatz!“  -  gab sie nun doch etwas unwirsch von sich, aber Roger erwiderte unbeeindruckt:  -  „Also, ich fasse mal zusammen. Du kanntest Schafe die singen und tanzen  und „so andere Sachen“  konnten, die eine Gang gebildet haben und wahrscheinlich auch Auto fahren konnten, hm?“  -  Er legte den Kopf schief und sah sie schmunzelnd an und bevor er endgültig in schallendes Gelächter ausbrach, presste er noch zwischen den Lippen hervor:  -  „Na, geht da nicht unsere Fantasie ein bisschen mit uns spazieren, hm?“ -  Krötus war nun echt wütend, aber während sie immer wütender wurde und sich wünschte, eine Axt möge vom Himmel fallen und ihm da, dem da, der da so stand und sie herausfordernd ansah, den Schädel spalten und ihm das dämliche Grinsen ein für allemal austreiben, wurde ihr so langsam klar wie unsagbar bescheuert sich das alles für ihn und jeden Anderen, der nicht dabei war, anhören musste. Aber wie sollte sie ihm oder einem anderen glaubhaft machen, das dies genau das war, was sie ja nun wirklich alles erlebt hatte.....Oder war alles doch nur ein Traum?  Sie war total durcheinander.  -  „Und ich werd dir noch was sagen,“ – versuchte sie wieder Herr über die Lage zu werden, obwohl ihr klar wurde, das dies der falsche Ort und die falsche Zeit war, ihm zu erklären das sie nicht gelogen hatte und auch keine Phantasiebilder pflegte und darum entschied sie sich dafür, nun noch ne Schippe raufzulegen und die unglaubliche Wahrheit einfach fließen zu lassen.  – „Ich kannte auch einen Hahn, der hieß Bastard. Der hatte eine Taucherbrille auf. So, jetzt bist du baff was? Und noch was! Es gab auch noch  ein Schwein, das hat auch immer Sport gemacht, so wie du. Der hieß bei uns Sport-Arni und der ist mit den anderen Schweinen in den Urlaub gefahren.   Wahrscheinlich ist der jetzt Model oder so.“ - Sie verschränkte die Arme vor ihrer Brust  und überlegte, ob sie ihm auch von Smokey erzählen sollte und wie Smokey von Dolly einen Haufen Intimwolle geschenkt bekommen hatte und Krötus erst sich selbst und dann Smokey ein komplettes Fellkleid, samt Bart angeklebt hatte aber sie fand, das es nun doch erstmal genug sein sollte. Also setzte sie sich wieder und starrte desinteressiert an Roger vorbei, hinter ihm die Wand an.  -  „Die sieht ein bisschen irre aus!“  -  fand Roger  - „Ein bisschen so, als wenn die nicht ganz bei sich ist.“ -   Er setzte sich auch,  kratzte sich im Ohr und besah sich dann das, was er aus seinem Ohr herausgeholt hatte. Dabei bemerkte er so beiläufig wie möglich  -  „Soso, Sport-Arni. Aha! Und `n Hahn mit Taucherbrille  ... Nun ja,   warum auch nicht? Soll ja ganz groß in Mode sein, hab ich gehört.“  -  Er sah jetzt auch an Krötus vorbei und so saßen sie sich gegenüber und starrten demonstrativ jeweils immer ganz knapp an dem Anderen vorbei. Eine ganze Weile sagte keiner etwas.  -  „Wieso denken immer alle, das ich ein bisschen blöde bin?“ – und noch bevor Krötus etwas sagen konnte, ging die Tür auf und zwei junge Frauen betraten den Raum und gingen langsam an den Käfigen vorbei, blieben ab und an mal stehen um sich den Hund in dem jeweiligen Käfig genauer anzusehen, gingen dann aber weiter und blieben nun vor dem Käfig von Roger stehen, der die ganze Zeit schon bellte und seine Tanzeinlage präsentierte. Dieses Mal offenbar mit Erfolg.  Die Frauen riefen den Wärter, der die Tür aufschloss und legten Roger das Halsband, das sie mitgebracht hatten um seinen Hals, dann ging die Tür zum Hof auf und keine 2 Sekunden später waren sie weg, die Tür zu und Krötus konnte es gar nicht fassen. Sie starrte die Tür an, so als könnte sie die letzten Minuten wieder rückgängig machen.  – „Das kann doch nicht wahr sein,“ – dachte sie traurig  -  „jetzt ist der weg und ich bin in doppelter Hinsicht die Blöde. Jetzt denkt Roger  das ich blöde bin und ich hab keine Chance mehr, ihn vom Gegenteil zu überzeugen. Darüber hinaus bin ich  immer noch hier und der hat schon wieder bekommen was er wollte.“ -  Sie spürte das sie müde war,  also legte sie sich hin und schlief augenblicklich ein.
Als sie wieder aufwachte und um sich blickte, sah sie das im Käfig neben ihr ein riesen Pitbull lag, der sich genüsslich seine Eier leckte und sie dabei ansah. Sie spürte, das sie wegschauen sollte, konnte es aber irgendwie nicht und  starrte ihn stattdessen an, bis sie sah das er ihr zuzwinkerte, kurz innehielt und sie fragte:  -  „Willst du auch mal?“ -  Sie war total perplex und wollte gar nicht auf so eine Frechheit antworten, hörte sich  dann aber doch leise, ja schon fast flüsternd  – „Im Moment nicht.“ – keuchen. Sie drehte sich schnell um und dachte so bei sich – „Eine Scheiß-Idee, mich genau jetzt umzudrehen. Das muss er ja als Aufforderung verstehen. Aber wenn ich mich wieder zu ihm umdrehe, kann er sehen, das ich so unglaublich sabbere, das es mir selbst schon unheimlich ist.“  -  „Na dann vielleicht später, du süße, kleine Chilischote.“ – kam es von drüben. Krötus wünschte sich ein Telefon herbei, mit dem sie den Roomservice anrufen und um ein anderes Zimmer bitten könnte. Aber das wird es hier wohl nicht geben, dachte sie niedergeschlagen. Doch dann hatte sie eine Idee. Sie legte sich nur wenige Zentimeter von dem Pitbull entfernt und begann damit, sich mit viel Übung und Inbrunst, das Hinterteil zu lecken. Dabei lugte sie zu dem Riesen rüber und grinste ihn vielsagend an. Als ihr seine tiefe Stimme entgegen wehte, die sie innerlich erzittern ließ – „Ich bin Sultan. Und du?“ –   Krötus sah sich im Geiste schon, wie sie auf der Seite lag und 17 niedliche Welpen wie verrückt an ihren Zitzen sogen, um auch noch den letzten Rest Milch aus ihr rauszupressen und der Riese nur darauf wartete, das sie endlich damit fertig war, um sie sich gleich noch mal vorzunehmen.    -   „Ich bin müde und habe extrem starken Mundgeruch, also Vorsicht!“ -  entgegnete sie schnippisch und hörte auf sich zu lecken, fragte den Riesen dann aber doch, obwohl sie es eigentlich gar nicht wollte, ihr grad auch nichts besseres einfiel und sie das Bild von einem wie wild auf ihr reitenden Sultan schnellstmöglich wieder aus ihrem Kopf verbannen wollte - „Weißt du wo Roger jetzt ist ?“ – und als Sultan sie nur stupide anglotzte, ergänzte sie – „Na der Hund, der vor dir in dem Käfig war.“  -    „Was weiß denn ich.“ – erwiderte er und setzte noch hinzu – „Ich glaube, einen Abschiedsbrief hat er auch nicht hinterlassen, aber ich schau gerne mal nach.“ – Er lief scheinbar suchend durch den Käfig, wobei er hinter jedem einzelnen Gitterstab nachsah, auch unter seinem Fressnapf  und sogar seine Decke hob er hoch. Dann zog er resignierend die Schultern hoch und es schien fast so, als würde echtes Bedauern in dieser Geste mitschwingen, bis Krötus sah, das er hämisch in sich hinein kicherte. Dann sagte er noch – „Vielleicht schrieb er ja etwas in der Art wie: Lieber Sultan, sag doch bitte allen die nach mir fragen, das ich jetzt gerade ein warmes Essen zu mir nehme und es mir richtig gut geht. Meine neue Adresse lautet: Fickhausen-Allee 3. Kommt bitte alle zu meiner Party die ich schmeiße und bring bitte auch die kleine, niedliche, leckfreudige Sau mit.“ -  Krötus starrte ihn zuerst fassungslos an, doch plötzlich prustete sie so los, das ihr die Tränen in die Augen schossen. – „Nein, sicher nicht.“ – stotterte sie zwischen 2 Lachsalven hervor. -  „Aber wäre schon nett von ihm, oder?“ – Sultan stimmte lauthals in ihr Lachen mit ein und beide lachten noch immer, als die Wärter wieder mit dem Fressen kamen. Dann hörten sie aber abrupt auf und wendeten sich dem Geschehen zu. Jeder bekam seinen Napf, mit der Pampe gefüllt, die Krötus in den letzten Tagen so gierig in sich hineingeschlungen hatte, als hätte sie seit Monaten nichts mehr gefressen. Heute war es anders. Sie ging zu ihrem  Napf, schnupperte an dem Inhalt und fragte sich, während sie sich von dem Geruch der ihr aus dem Napf entgegenschlug fast übergab, wie sie das hier jemals hatte fressen können. Mit einem Mal wurde ihr klar, das es Zeit wurde, das sie hier raus kam. Wie lange war sie eigentlich schon hier? Diese Frage konnte sie sich nicht beantworten. Es waren sicher mehrere Tage, wenn nicht gar Wochen, aber eines stand fest: Sie musste raus! Bisher war es ihr immer egal gewesen, wenn die Menscheln hierher kamen und sich die Hunde ansahen.  Gut und schön, sie hatte bis zu dem letzten Ereignis auf dem Hof keine schlechten Erfahrungen gemacht, was die Menschen betraf, aber das, was dort passiert ist, hat ihre Meinung völlig umgekehrt und sie wollte nichts, aber auch gar nichts mehr mit den Menschen zu tun haben. Aber mittlerweile war ihr auch klar, das die Menschen auch ihre einzige Chance waren, hier jemals raus zu kommen und sie hatte ihr eigenes Schicksal doch irgendwie in der Hand.  Mochte sie die Menschen nicht, die sie mitnehmen wollten, machte sie einfach keine Faxen am Gitter oder was auch immer. Plötzlich ging ihr auf, das sie ja überhaupt keine Masche hatte, mit der sie die Aufmerksamkeit auf sich lenken konnte. Sollte sie Männchen machen, wie Roger? Immerhin war er jetzt draußen. Sie überlegte fieberhaft, dann hatte sie eine Idee. Komischerweise fanden alle die hier waren, sie irgendwie niedlich. Warum also sollte sie diesen Trumpf nicht für sich spielen lassen. Ihr Plan war gefasst und aus dem Gedankennebel hörte sie Sultan irgendetwas faseln und sie dabei anstarren – „Ich will ein bisschen schlafen.“ – sagte sie in Richtung Sultan, der sie beleidigt ansah und sich dann sogleich umdrehte.    – „Geht doch!“ – dachte Krötus erleichtert, als sie sich zusammen rollte und sofort einschlief.
Sie erwachte schreiend. Sie hatte einen Unsinn geträumt, der ihr jetzt noch die Nackenhaare in die Höhe schnellen ließ:
 Sie wurde in einem riesigen Habichthorst gefangen gehalten und die Wölfe liefen draußen Patroullie. Dann und wann kamen ein paar Habichte herein, um sie zu füttern und in dem Napf, den man ihr zuschob, befanden sich die Beine, Gesichter oder die Stimmen ihrer toten Freunde. Sie waren auf das übelste zugerichtet,   entweder zerhackt oder zerrissen und sie sollte dies dann essen, damit sie immer fetter und fetter werden würde.  Sie war mehrere Monate dort gefangen. Anfangs weigerte sie sich noch, das was man ihr da vorsetzte zu fressen. Das ging wochenlang so, aber dann hatte sie so großen Hunger, das sie erst einen kleinen Happen zu sich nahm und dann, mit jedem weiteren Tag, immer mehr. Sie wollte leben und sie wurde so fett, das sie sich nicht mehr bewegen konnte. Sie rollte sich nur noch zum Napf und zurück  und während sie so rollte, hörte sie das Gelächter der Habichte und der Wölfe. Dann sah sie auch die Menscheln, die ebenfalls lachten. Eines Tages wurde sie dann ins Freie gerollt und als Ball benutzt. Es spielten die Menschen gegen die Habichte und jeder trat sie, wenn er ein Tor schießen wollte, oder beim Abstoß, oder Freistoss, oder was auch immer. Nach dem Spiel wurde sie wieder in den Habichtkäfig gerollt und hatte eine Stunde um sich zu erholen. Sie dachte das wäre es gewesen, aber es kam immer schlimmer. Die Wölfe spielten gegen die Habichte und beide kannten keine Gnade. Die scharfen Zähne der Wölfe bohrten sich in ihr Fleisch und die Klauen der Habichte hielten sie fest umschlossen, wie Schraubzwingen. Sie bekam keine Luft und japste so laut sie konnte.  -  „Halt bloß deine blöde Wimmerfresse! Sonst spielen wir Hammerwerfen mit dir. Du weißt doch noch..... oder?“ – Dann griff er noch fester zu und schleuderte sie mit solch einer Wucht von sich weg, das sie wie eine Rakete gegen den Torpfosten knallte.  
Dann wachte sie endlich auf und bemerkte, das sie immer noch heulte. Ihr Fell war klatschnass.  -  „Mann o Mann!“ – hörte sie Sultan mitleidig neben sich sagen – „Was ist passiert? Keiner hier im Raum konnte wegen dir ein Auge zumachen. Selbst unser Rufen und Bellen hast du nicht gehört. Du hast geschrieen, als wenn du am Spieß stecken würdest. So was habe ich noch nie erlebt!“ -  er schaute sie voller Mitgefühl an, aber Krötus erwiderte nur – „Nichts, nichts. Ist schon gut. Tut mir leid!“  - sagte sie in die Runde und holte tief Luft.   
Dann öffnete sich die Tür und es ging raus aus auf den Hof, wo sie die frische Luft gierig einsog und sich danach wieder halbwegs frisch und gewappnet fühlte, ihren Plan endlich in die Tat umzusetzen.
Nach dem Spaziergang ging es wieder zurück in den Käfig, wo sie darauf wartete, das die Menschen kamen und dann ging endlich die Tür auf. Einige Leute liefen langsam an den Käfigen vorbei. Krötus platzierte sich ganz dicht an der Käfigtür und setzte ihr niedlichstes Grinsen wie sie fand auf, aber niemand achtete auf sie.   Keiner blieb bei ihr stehen und sie dachte so bei sich – „Noch eine Nacht halte ich hier nicht aus. Ich habe das Gefühl durchzudrehen!“ - Ein dunkler Punkt in ihr machte sich in der Nacht immer breiter. Tagsüber blieb er klein. Zwar spürte sie zu jeder Zeit, das er da war, aber sie hielt ihn am Tage klein. Doch nachts wurde er mit irgendwas gefüttert, so dass er eine enorme Größe annahm und die Kontrolle über sie gewann. Sie hatte keine Macht mehr. Weder über das Dunkle in ihr noch über sich selbst. Sie zitterte schon, wenn sie nur an die Nacht dachte. Plötzlich stand eine ältere Frau vor ihrem Käfig und Krötus wollte sich schon wegdrehen.   -  „Schönen dank auch.“ – dachte sie  -  „Eine Alte, die es wahrscheinlich gar nicht mehr bis nach Hause schafft  und dann bin ich wieder hier und wie sieht dann meine Akte aus?“ – Aber dann ging sie doch an die Käfigtür und leckte die Hand, die sich ihr entgegen streckte.   -  „Na meine Kleine, du zitterst ja am ganzen Leib.“ -  erscholl eine resolute aber doch liebenswerte Stimme, die Krötus aus diesem Körper nicht erwartet hätte.  -  „Hey Wärter.“ -  rief die Frau nun lauter -  „Machen sie hier auf. Die hier will ich!“ - 
Und Krötus hatte etwas gelernt. Als sie die Show abzog, schenkte ihr niemand Beachtung. Aber als sie den einen Moment ganz bei sich war, kam diese Frau und die Aufmerksamkeit ging in ihre Richtung.  
Nachdem die Frau etliche Unterlagen unterschrieben hatte ging es weiter, mit der Leine und dem Halsband mit dem sich Krötus nicht so richtig anfreunden wollte, aber sie dachte so bei sich  - „Egal,  erst einmal raus hier!“ – und an Sultan gewandt – „Tschüssikowski  und träum von mir! Ach so, übrigens wohn ich ab jetzt in der Rammelgasse 4.“ -  Sie kicherte ausgelassen vor sich hin, so froh war sie hier weg zu kommen und dann ging sie ganz langsam am Käfig von Sultan vorbei, wobei sie ihr Hinterteil extra lange in seine Richtung hielt. Dann schloss sich die Tür hinter ihr und sie konnte es gar nicht fassen. Sie hatte es geschafft, sie war endlich wieder frei!  
Die Frau lief mit ihr über den Parkplatz zu ihrem Auto, schloss die Tür auf und ermutigte Krötus hinein zu springen. Nach etlichen erfolglosen Versuchen und gutem Zureden, gelang es der Frau schließlich doch noch Krötus dazu zu motivieren, auf dem Rücksitz zu springen  und da lag sie nun und erkundete die Umgebung. Sie konnte keinerlei Gefahren erkennen, also entspannte sie sich etwas. Sie fühlte sich gut, obwohl hier nun alles neu war. Nachdem die Frau ins Auto gestiegen war, wandte sie sich Krötus zu  - „Also meine Kleine, wie ich den Papieren entnehmen kann, heißt du Krötus. Den Namen sollst du behalten. Er gefällt mir!    Klingt ein bisschen wie eine geheimnisvolle, unbekannte ägyptische Königin. Also ich bin Ingrid. Wir werden uns gut verstehen, wirst schon sehen!“ -  Krötus hechelte, sah sie an und hörte ihr zu, obwohl sie ganz schön aufgeregt war, was aber eher an der neuen Situation und dem was noch so vor ihr lag, als an der Angst vor dem, was wohl passieren könnte. Sie wollte sich nicht hinlegen, so aufgeregt war sie. Plötzlich fuhr der Wagen an und Krötus lag nun doch. Nach etlichen Strassen und Minuten, die die Frau gefahren war, spürte Krötus wie ihr so langsam schlecht wurde. Sie würgte einige Male und kotzte dann einen breiigen Schwall gegen den Vordersitz, auf dem die Frau saß – „Ach Gottchen,“ - entfuhr es der Frau -  „Autofahren bist du wohl nicht gewohnt?“  - aber es klang nicht böse, sondern eher besorgt,  also fuhr sie langsamer und Krötus Magen beruhigte sich etwas so dass sie in aller Ruhe die Straßen, Plätze und Menschen die ihren Weg kreuzten, beobachten konnte. – „Was für ein Gewusel!“ – dachte sie bei sich, konnte sich aber auch nicht daran satt sehen. Sie konnte einige Hunde beobachten, auch solche wie sie sie noch nie gesehen hatte. Die meisten von ihnen wurden von ihren „Besitzern“ an der Leine hinter sich her gezerrt, wenn sie mal kurz stehen blieben, um ihr „Geschäft“ zu verrichten, aber alles in allem war es für Krötus ein schöner Tag. Die Sonne strahlte mit ihr um die Wette und sie musste unwillkürlich an Sir Gaudy, Smokey und an all die Anderen denken, die nun nicht mehr am Leben waren.  – „Jetzt nur nicht anfangen zu heulen!“ – dachte sie so bei sich -  „Hinweg ihr bösen Geister! Ich kann euch nicht mehr lebendig machen. Ich lebe und ich will auch leben!“  - So verflogen die bösen Gedanken und dann waren sie auch schon am Ziel.
Der Wagen hielt, die Frau stieg aus, öffnete auch die Tür für Krötus und rief  - „Nun komm schon! Wir sind da! Bist du denn gar nicht neugierig auf dein neues Zuhause?“ -  Krötus sprang raus, bewegte sich aber etwas unglücklich und rammte mit ihrem Hinterteil die Autotür, so dass sie das Gleichgewicht verlor und etwas tollpatschig auf dem Asphalt landete.   Sie wollte schon losplärren, weil es doch etwas wehtat, da sah sie plötzlich das zwei Hunde schon bei ihr standen und sie freudig erregt beschnupperten und um sie herumtänzelten.    Sofort sprang sie auf und konnte sich nicht entscheiden, ob sie nun sauer sein - oder sich freuen sollte. Im Endeffekt zog sie den Schwanz ein und wackelte vorsichtig mit dem Hinterteil. Sie zeigte sie ihre Zähne, ging dann aber auch sofort wieder auf die Hunde zu, wenn die sich mal kurz abwendeten   -  „Sieh mal Ralph,“  - sagte der Eine zu dem Anderen –„hier haben wir ja mal eine ganz Scheue und gleichzeitig auch eine ganz Gierige. Das sind die Schlimmsten!“ -   „Nun lass die mal in Ruhe.“ – sagte Ralph -  „Die kommt aus dem Heim,  das rieche ich. Die hat einfach Angst.“  - und an Krötus gewandt  -  „Deine Wahl mit dem Menschen hast du gut getroffen! Du wirst es gut haben. Die ist zwar ein bisschen alt,  aber du kannst dich auf die Couch und lange Fernsehabende freuen. Wir wohnen auch hier in der Straße, also sehen wir uns jetzt häufiger. Steck deine Mäusezähne wieder ein und fange an zu genießen! Mach `s gut, bis später.“  -  damit drehte er sich zu seinen Freund um und die Beiden sprangen tobend davon.
- „Na komm schon, du lahme Trine.“ – erklang die freundliche Stimme von Ingrid. Krötus durfte ohne Leine laufen und schnupperte ausgiebig an jedem Strauch und jedem Baum. Das waren so viele Informationen und gleichzeitig schoss ihr auch durch den Kopf  - „Wenn ich jetzt abhaue, kann die Alte nichts machen.  Ich bin zwar nicht die Schnellste, aber mit der Alten nehme ich es doch locker auf!“  -  Irgendwie rannte sie dann doch nicht weg und wunderte sich über sich selbst. Sie wollte doch frei sein! Also warum rannte sie nicht einfach los? Krötus stand ein wenig abseits der Frau, welche sie nur ansah und offenbar ihre Gedanken lesen konnte. Sie rang mit sich. Sollte sie bleiben oder rennen? Sie lief ganz aufgeregt hin und her. -  „Also, wenn du wegrennen möchtest, dann tu es! Jetzt! Wenn du bleiben möchtest würde es mich sehr freuen und dann komm mit mir!“ – sagte Ingrid und sah Krötus mit offenem Blick an.     Ohne das sie später erklären konnte warum, wedelte Krötus mit dem Schwanz und folgte der Frau die nun in Richtung Hausflur ging, die Tür aufhielt und sie dabei anlächelte, während beide langsam die Stufen zu der Wohnung hochgingen.
Während Ingrid die Tür aufschloss stand Krötus schon ganz gespannt da, um auch gleich in die Wohnung zu stürmen sich ihr neues Zuhause anzusehen und zu erkunden. Langsam, fast zu langsam wie Krötus fand, öffnete sich die Tür, weil Ingrid mit den zwei Tüten in der Hand es doch nicht so schnell hinbekam wie Krötus es gern gehabt hätte und dann ging Ingrid zuerst hinein.  Krötus wollte gerade zum Sprint ansetzen, als sich ihr plötzlich ein massiger Kater in den Weg stellte. Ihr Herz setzte für einen kurzen Moment aus, so sehr erschrak sie sich. Sie war wie gelähmt. Der Kater machte einen Buckel und fauchte sie aus Leibeskräften an. – „Nana,  was ist denn das für eine Begrüßung?“  - tadelte Ingrid  den Kater. – „Mach nicht so ein Theater Pauli und geh aus dem Weg! Du machst unserer neuen Mitbewohnerin doch Angst!“   -  Der Kater dachte nicht im Traum daran sich auch nur einen Zentimeter zu rühren und Krötus hatte vergessen, wie man sich bewegte. Minutenlang standen sie sich gegenüber, sahen sich an und ließen sich nicht aus den Augen. Dann fingen sie langsam an sich zu umkreisen. Krötus war sehr vorsichtig. Sie kannte die Katzen vom Hof auf dem sie gelebt hatte und hatte einige Male mit angesehen wie diese kämpfen konnten. Krötus hatte Angst, wollte aber auch nicht sofort wieder in die Defensive gehen, also blieb sie vorsichtig aber auch bereit zum Sprung, falls der Kater doch die Grenze überschreiten sollte. Langsam kam der Kater im „Zickzack-Kurs“ auf sie zu, schnupperte an ihr herum und schmiegte sich dann an sie heran. Wenig später tänzelte er um sie herum, was Krötus als besonders schön empfand und dadurch ermutigt nun auch an dem Kater schnüffelte. Keine Minute später lag Krötus lachend und Schwanz wedelnd auf dem Rücken, während der Kater immer wieder auf sie sprang und wie von der Tarantel gestochen maunzend wieder weg sprang. -  „Na ihr beiden, offensichtlich haben sich hier zwei gesucht und gefunden.“ – sagte die Frau lachend und tatsächlich waren Krötus und Pauli ab diesen Tag Freunde.
Die Wochen vergingen und Krötus dachte immer seltener an die damaligen Ereignisse auf dem Hof oder an Vergangenes, dazu waren die Eindrücke und Herausforderungen die sie im Hier und Jetzt zu verarbeiten hatte doch zu intensiv und sie war damit beschäftigt, immer mit den Anderen Schritt zu halten.  Besonders wenn Ingrid Besuch bekam, waren die Leute zuerst Fremde, die dann aber schnell zu Freunden wurden, die himmlischsten Leckereien aus ihren Taschen hervorzauberten und  Krötus in den Schlund schoben. Sie wurde gestreichelt und alle waren freundlich, ja fast liebevoll. Nicht ein einziges böses Wort kam über Ingrids Lippen oder gar von den anderen Leuten. Keiner der ihr sagte, sie sehe aus wie ein klebriger Suppenlöffel und sie musste sich nun auch nicht mehr die Haare nach oben bürsten um nicht mehr so albern auszusehen. Alles in allem war sie glücklich, fast schon selig. Aber manchmal, wenn sie so auf der Couch vor sich hin döste und kurz vor dem Einschlafen war, dachte sie auch mit Wehmut an die alten Zeiten, wie sie es für sich selbst nannte. So langsam konnte sie sogar über das Geschehene sprechen, am liebsten mit Pauli, der ihr fasziniert zuhörte und sie auch ausreden ließ. Nur manchmal stellte er ein paar Fragen die den Redefluss von Krötus aber nicht störten, sondern ganz im Gegenteil, durch seine Fragen wurde noch jede kleinste Einzelheit in ihre Erinnerung zurückgeholt, von der Krötus dann auch noch gern und bereitwillig erzählte. Es war herrlich sich zu erinnern und     je mehr sie erzählte, desto abenteuerlicher kam ihr das selbst erlebte vor und ganz im Geheimen dachte sie manchmal so bei sich, das sie eigentlich eine ganz schöne Abenteurerin war. Selbst die Sache mit dem Habicht, vor dem sie sich immer verstecken musste, erzählte sie dem Kater, der sie aber nicht auslachte, sondern immer aufmerksam und geduldig zuhörte. Krötus hatte das Gefühl, das der Kater ein ganz Schlauer war, deshalb traute sie sich auch eines Tages dem Kater eine Frage zu stellen, die schon lange durch ihren Kopf kreiste. Sie wusste nur nie wie sie Diese stellen sollte, ohne das es wahrscheinlich saudämlich klingen würde und sie wäre mal wieder die Blöde. Aber eines Tages war es dann soweit  und sie traute sich, nachdem sich beide den Bauch voll geschlagen hatten und nun wie immer auf der Couch ineinander verschlungen dalagen -  „Kann ich dich was fragen Pauli?“  - eröffnete sie vorsichtig und als Pauli nicht antwortete, getraute sie sich endlich.  – „Sag mal,  z.B. Katzen und Hunde ... , was unterscheidet die denn eigentlich ... ? Also ich meine, sieh uns an. Jeder von uns hat vier Beine, `nen Kopf, `nen Schwanz, Augen usw. Es sind so viele Gemeinsamkeiten die uns verbinden sollten, aber doch unterscheiden wir uns auf eine dramatische Art und Weise und noch weiter: Also Hamster….  oder nimm z.B. Ratten  ....Weißt du was ich meine?“ – stammelte sie hilflos und setzte dann nach -  „Was unterscheidet dich denn von einer Ratte? -  Pauli sprang von seinem Platz auf und fixierte Krötus mit seinem Todesblick – „Ich werde dir kleinen, fetten Schwammkette mal zeigen, was mich von einer Ratte unterscheidet!“ – Er baute er sich vor Krötus auf, fauchte böse, beruhigte sich dann aber wieder ziemlich schnell, nachdem er gesehen hatte das Krötus zu zittern anfing und hilflos in der hintersten Ecke der Couch verschwand, um sich unter dem Kissen unsichtbar zu machen und dabei stammelte  - „Ich hab das doch ganz anders gemeint! Du hast das völlig falsch verstanden!“ -  „Aha!“ – funkelte Pauli wütend während er sich hinsetzte und die Krallen seiner rechten Pfote aufblitzen ließ, sie sich ansah und sich dann mit interessiertem Blick wieder Krötus zuwandte – „Ich höre!“ -  Das klang fast wie eine Drohung und er besah sich jede einzelne seiner Krallen und zwar so, das Krötus ebenfalls einen ausgezeichneten Blick darauf werfen konnte. Sie sahen echt gefährlich aus! Das sah Krötus nun doch ziemlich genau, fast schon zu genau, wie sie selbst fand. -  „Ein bisschen weniger hätte auch gereicht!“ - Sinnierte sie - „Aber wir wollen mal nicht undankbar sein, immerhin lebe ich ja noch.“ - Was wäre wohl passiert, wenn der Kater hier im Zimmer Amok gelaufen wäre? Au Weia, das wäre nicht gut gegangen! – „Also“ – fing krötus wieder an – „Ich meine, sieh uns mal an wir sind fast gleich groß und eben alles was ich schon gesagt habe. Ich meine: Ich versteh das einfach nicht. Wir sind gleich aber eben doch nicht gleich, um nicht zu sagen: Wir sind total unterschiedlich. Also was nun? Gleich oder nicht gleich, hm? Um auf dich und die Ratten zurück zu kommen  ...“ -   „Vorsichtig junge Dame! Wenn du dein Frühstück morgen früh nicht gleich in deinen Kopflosenhals kippen willst….“ - warnte Pauli, ohne seine Haltung zu verändern -  „Gut, gut beruhige dich wieder.“ – versuchte Krötus etwas Ruhe zwischen sie zu bringen. Pauli platzierte sich vor dem Schrank im Zimmer, blickte dann zu Krötus rüber und sagte: - „Komm mit nach oben. Ich werd dir hier oben alles erklären was du wissen willst.“ – und dann sprang er mit einer Leichtigkeit auf den Schrank hinauf, die Krötus schon immer fasziniert hatte, seit sie dies zum ersten Mal gesehen hatte. Anfangs stellte sie sich manchmal heimlich vor dem Schrank in Position und versuchte ebenso geschmeidig wie der Kater auf den Schrank zu springen, aber außer einem kläglichen Rumgehopse an den Schrank kam nichts Vernünftiges zustande. -  „Ich komm da nicht rauf und das weißt du auch und ich finde das schon ziemlich gemein, das du, ja gerade du, mich damit ärgerst!“ – Entrüstet warf sie sich, den Rücken dem Kater zugewendet, in die Kissen der Couch. Für heute war sie echt bedient. -  „Aber siehst du denn nicht, das dies doch genau das ist, was uns beide unterscheidet? Damit will ich dir das doch einfach nur deutlich machen!“ -  Pauli gab sich nun versöhnlich aber dachte auch gleichzeitig: – Gott, so eine Trällersuse! Heul doch du Boje! Was kann ich denn dafür, das du so unsagbar blöde bist?“ -  Grinsend sprang er vom Schrank und Krötus musste zugeben - „Der Kater hat recht! Der ist schon ein ganz schön Raffinierter! Mein Gott, hoffentlich denkt der nicht das ich total blöde bin.“ – und sie grinste nun doch ein bisschen, als Pauli sich zu ihr auf die Couch legte und so bei sich dachte – „Die ist echt so blöde, die krieg ich noch dazu das die mein Katzenklo saubermacht. Ach, was für eine herrliche Vorstellung! Ich kacke ins Klo, die blöde Nuss macht es sauber und während die es sauber macht, klaue ich ihr Fressen. Ach, herrliche Zeiten kommen da auf mich zu!“ – Mit diesem äußerst befriedigenden Gedanken kuschelte er sich wieder an sie ran. – „Und noch was! Ein für allemal, “ – gab er zwischen zwei Schnurrern von sich. – „ICH JAGE RATTEN! Verstehst du? Sie jagen nicht mich, sondern umgekehrt!“ -    
Normalerweise genoss Krötus es, wenn Pauli sich so an sie schmiegte, aber heute konnte sie es dann doch nicht so genießen. Tausend wirre Gedanken rasten ihr durch den Kopf.  – „Wir atmen alle die gleiche Luft, sehen alle die gleiche Sonne, haben 4 oder 2 Beine, fressen und saufen  und sind doch so unterschiedlich und warum zum Teufel habe ich eigentlich keinen Schlüssel in meiner Handtasche und führe Ingrid an der Leine spazieren?“ – Das schnurren und die Wärme von Paulis Körper machten sie schläfrig und keine 3 Sekunden später schlief sie auch schon ein und träumte das sie in den Straßen spazieren ging, oder in einem Laden zum Einkaufen Rüsawo wieder traf, mit ihr auf der Straße stehen blieb und sie gemeinsam ein Plakat bewunderten, auf dem Sport-Arni zu sehen war, der die neueste Mode präsentierte. Im Schlaf musste sie lächeln und dann wachte sie auf, als sie die Schlüssel sich im Schloss drehen hörte, als Ingrid hörte die Tür öffnete. -  „Na meine kleinen Abenteurer“, – hörte sie die Stimme von Ingrid, die aber auch schon weiter redete – „Welche Heldentaten habt ihr denn heute vollbracht? Wie ich sehe ist keiner von euch betrunken. Na dann könnt ihr ja euer Fresserchen genießen. Los, kommt schon, jetzt gibt es „Happi-Happi“. -  Krötus machte sich auf den Weg zur Küche und wurde dort schon von Pauli begrüßt, der sich um sie herum schlängelte. Krötus wurde das Gefühl nicht los, als würde er sie langsam und unauffällig vom Fressnapf und gar aus der Küche schieben wollen.  – „So ein raffinierter Hund, äh  Katze oder Kater!“ – dachte sie und versuchte sich, indem sie sich seine Bewegungen zu Nutze machte, wieder näher an den Fressnapf zu bringen, was sich aber äußerst schwierig gestaltete, denn Pauli war irgendwie geschmeidiger als sie. Wenn sie Druck auf die eine Seite ausübte, war er schon wieder woanders, so das der Druck den sie ausübte sich plötzlich gegen sie zu wenden schien. Es war zum verrückt werden. -  „So meine Kleinen, schön auffressen! Ich geh nur mal eben zu Tante Hannelore hoch. Bin gleich wieder da. Und schön artig sein!“ -  Mit diesen Worten verschwand Ingrid auch schon aus der Wohnung, um zu ihrer Schwester, ein Stockwerk höher zu gehen.
Pauli rannte los und Krötus konnte gar nicht glauben, das jemand so schnell sein konnte. Es war gespenstisch und dann rannte auch sie so schnell sie nur konnte in die Küche. Doch als sie dort ankam, sah sie auch schon das ihr Napf bereits leer war, Pauli sich das Maul genüsslich leckte und sich nun langsam daran machte nun auch noch seinen Napf zu leeren. Krötus starrte in ihren Napf und wusste gar nicht was sie sagen sollte. Schön, es war nun nicht das erste Mal das dies passierte, aber sie wusste bisher nicht, dass es Pauli war, der auf so unverschämte Art und Weise mit ihr umsprang. Er erzählte ihr immer, dass Ingrid sie nicht leiden könne und sie deshalb manchmal kein Futter bekam. Krötus wunderte sich zwar immer darüber, weil sie Ingrid doch anders einschätzte, aber Pauli sagte dann, das Ingrid fies und gemein wäre und er gehört hätte, das Ingrid Krötus weggeben wollen würde, oder aber aufessen oder etwas in der Art, das aber er, Pauli, sie beschützen würde und sich für eingesetzt hatte,  so das Krötus wie sie ja nun selbst sehen konnte immer noch da wäre und das habe sie allein ihm zu verdanken. Da wäre ja wohl ein kleiner Imbiss so etwas wie ein kleines „Dankeschön“, was er nun nicht einfordern, er sich aber trotzdem darüber freuen würde, das sie, Krötus, es ganz ähnlich sähe.    
Krötus war ganz benommen von den komischen Worten die Pauli da von sich gab. Sie musste dies alles erst einmal sacken lassen. – „Das heißt“, – begann sie die Gedankenknäuel in ihrem Kopf zu entwirren -  „das du mein Essen klaust und außerdem, das Ingrid mich gar nicht hier haben will?“ -  Sie seufzte traurig. Schwer atmend setzte sie sich Pauli gegenüber und sah im zu, wie er mit prallem Bauch zum Wassernapf wackelte und sich dort einen ordentlichen Schluck genehmigte. Er rülpste und sagte dann mit einer Thunfischfahne, die ihm voraus wehte – „Was gibt es schöneres, als sich voll zu fressen und danach ein schönes Käckerchen zu machen,   nicht wahr?“ – dann wankte er zum Katzenklo, setzte sich hin und setzte unter großem Geschnaufe und einem fürchterlichen Gestank der Krötus fast den Atem raubte, einen Haufen der sich sehen lassen konnte oder anders gesagt, der nicht zu übersehen war.  – „Und noch was“, – ergänzte er weiter – „sieh es doch mal so“, – er drängte sich an ihr vorbei ins Zimmer um es sich auf der Couch so richtig bequem zu machen. -  „Das hier ist eine gute Schule für dich, ich bin dein Hauptlehrer und du brauchst nichts dafür zu bezahlen!“  -   „Nichts?“ – schleuderte sie ihm entgegen – „Wie würdest du denn das Futter nennen, was du mir stiehlst?“ -  Sie machte sich auf den Weg zu ihm. Sie war echt wütend, aber Pauli leckte sich sein Maul extra langsam, so dass sie seine blanken Zähne blitzen sah und während dessen polierte er seine Krallen am Sofakissen und sah sie durchdringend an. – „Mach keinen Fehler!“ – sagte er mit einer Stimme die sie sofort erstarren ließ  im ruhigen Ton zu ihr. – „Vielleicht“, – sprach er weiter, nachdem er sah das sie stehen blieb – „Vielleicht schaffst du es ja irgendwann auf den Schrank, wenn du hundert Kilo abgenommen hast. Weißt du, mit deiner Plauze sieht das echt dämlich aus, wenn du es immer wieder heimlich versuchst und denkst ich sehe dich nicht. Der Punkt ist doch, DU siehst mich nicht!“ – Dann streckte er sich auf der Couch aus und rief ihr zu -  „Mach mein Klo sauber! Wenn ich mit dem Schlafen fertig bin, muss ich noch mal und ich geh nicht gern aufs dreckige Klo und dann komm her, ich will kuscheln!“ – Sie wusste das sie keine Chance gegen ihn hatte. Nicht nur das er schneller als sie war und mehr Waffen zu seiner freien Verfügung hatte als sie, hinzu kam auch noch, das sie Angst hatte und während sie noch nachdachte, sagte er zu ihr:  - „Das sind die Unterschiede zwischen uns. Ich kann und tu es und du kannst es nicht und darum tust du nichts, als nur dämlich mit dem Schwanz zu wedeln. Ich meine, sieh mich an. Ich kann tun und lassen was ich will. Ich hab die dämliche Kuh Ingrid voll in der Hand. Sie macht was ich will und wenn ich stinkig bin, geht das als besondere Eigenheit durch. Wenn du aufbegehrst bekommst du was mit der Leine übergebraten. Hahaha!“ -  Er musste sich am Sofarand festhalten, so sehr musste er lachen  und dann ergänzte er seine Ausführungen.  – „Versuch es! Komm schon,  beiß sie doch mal. Du wirst schon sehen. Ich werde dir zeigen was passiert wenn ich sie kratze, sobald sie wieder da ist okay? Und jetzt geh mir aus den Augen! Ich will schlafen.“ –Er kuschelte sich ins Kissen und schon bald darauf konnte Krötus sein wohliges Schnurren hören, das sie mal so gerne gehabt hatte, aber jetzt hörte es sich anders an, irgendwie böse. Sie überlegte was sie tun könnte und dabei fiel ihr Smokey wieder ein, der damals den Wolf kalt gemacht hatte.  – „Schön“, – überlegte sie weiter – „Keiner weiß wirklich wie er das gemacht hatte, aber Fakt ist doch, das der Wolf sich sicher nicht selbst getötet hatte, weil er so große Angst vor Smokey hatte.   Nein, sicher nicht!“ – beendete Krötus den Gedanken und dann hörte sie auch schon wie Ingrid wieder zurück kam und nach ihr rief. – „Komm mein Mädchen, Gassizeit.“  -  Krötus rannte zu ihr und bemerkte, das sie wirklich wie blöde mit dem Schwanz wedelte. – „Was ist, wenn Pauli mit allem was er gesagt hatte, wirklich recht hatte?“ –
Draußen im Park waren natürlich wieder alle da die sie schon kannte und natürlich auch Ralph und Terry, was Krötus sehr gelegen kam. Sie richtete es so ein, das sie Ralph, zu dem sie in den letzten Wochen ein freundschaftliches Gefühl entwickelt hatte, ein Stück abseits lockte, wo sie mit ihm allein war. Hinter einem Busch traute sie sich endlich zu fragen, als er mit dem Absetzen seiner Duftmarke fertig war.  – „Du Ralph, ich muss dich etwas fragen.“ -  eröffnete sie das Gespräch – „Ich hab da ein Problem.“ – Ralph scharrte ausgiebig im Sand, dann sagte er sanft - „Habe ich mir schon gedacht. Okay, wie schlimm ist es?“ - Krötus scharrte mit ihren kurzen Beinen auch etwas im Sand herum und sagte dann erst stotternd, dann aber fließender - „Ich weiß nicht mehr was ich machen soll. Der Kater hat so viele schlimme Sachen gesagt und jetzt versucht er mich aus der Wohnung zu verdrängen. Er sagt, das Ingrid mich nicht mehr haben will, was ich mir aber nicht vorstellen kann.“ – jetzt schluchzte sie und ihre Lefzen zitterten heftig, bevor sie weiter reden konnte. – „Dabei habe ich bloß gefragt, was uns unterscheidet. Ich versteh das nämlich alles nicht.“ – Ralph, der ihr aufmerksam zuhörte buddelte derweil ein Loch und als das Wort „Katze“ fiel, hielt er inne. – „Katze?“ – Fragte er irritiert. – „Du wohnst mit einer Katze zusammen?“ – fragte er noch mal. Doch in seiner Frage schien auch ein bisschen Bewunderung mitzuschwingen, was Krötus nun überhaupt nicht verstand. – „Also echt“, – fügte er hinzu – „wenn ich mit einer Katze leben würde, gäbe es die Katze nicht mehr und ich wäre wieder im Tierheim oder tot, von der Katze gekillt. Das du mit einer Katze zusammen leben kannst ist großartig! Das zeigt, das du ein gutes Herz hast, das du großzügig bist und nicht so voreingenommen wie wir alle hier! Ich meine, sieh dir Terry an. Hast du eine Ahnung, wie der abgeht wenn der eine Katze nur sieht oder auch nur fühlt? Dann ist der echt nicht mehr zu halten und ich bin da auch nicht anders. Ich kann einfach nicht anders. Und zu der anderen Sache, das der Kater dich raus haben will ist doch klar. Du bist in sein Revier eingedrungen. Er versucht schlechte Stimmung zwischen dich und Ingrid zu bringen. Lass dich nicht auf sein Spiel ein.“ -    Er klaut mein Fressen und ich soll sein Klo saubermachen – schrie Krötus erregt und doch lauter als sie es beabsichtigt hatte. Ralph sah sie an und bemerkte ihre feuchten Augen, dann sagte er – „Hör zu, ich könnte dich trösten, aber ich tu es nicht  und weißt du auch warum?“ -  Krötus war total perplex. Sie könnte jetzt echt gut ein bisschen Trost gebrauchen, aber sie beherrschte sich und erwiderte dann schnippisch – „Weil du ein Arsch bist.  Stimmt `s?“ - 
Er hüstelte kurz und sagte dann – „Ganz sicher und weißt du was noch? Ich bin sogar der größte Arsch, aber darum geht es nicht. Es geht nur um eines. Du musst für deine Interessen eintreten, genau wie der Kater. Oder was meinst du was er macht? Es geht gar nicht um dich, er kämpft um seine Interessen und ich sag dir eines: Katzen sind echt fiese Wesen, aber weißt du was ich denke?“  - und er sah Krötus tief in die Augen – „Ich glaube, du kannst auch ganz schön fies werden, wenn du erstmal erkannt hast das du nicht chancenlos bist. Nutze deine Möglichkeiten. Auch der Kater hat seine schwachen Seiten, glaub mir.“ - Er lächelte sie mit seinem hängenden Backen so charmant an, das sie nicht anders konnte als loszuheulen und als sie wieder etwas klarer war, sagte sie zu ihm – „Tut mir leid, du bist kein Arsch,  du bist mein Freund.“ – Dann schnüffelte sie an seinem Ohr und knabberte vorsichtig daran. – „Hör auf.“– sagte er und zog mit schwachem Widerstand, wie Krötus fand, sein Ohr wieder aus ihrem Maul – „Ich krieg da echt ne Gänsehaut.“  -
Inzwischen gesellte sich auch Terry zu ihnen.  Schnaufend trat er neben Ralph und flüsterte ihm zu – „Siehst du den blöden Boxer da hinten? Ich glaub der will was ...“ - Krötus konnte hören was Terry sagte und schaute nun auch in die Richtung in die Ralph schaute. In einiger Entfernung stand ein Boxer, der so aussah wie jemand den sie kannte. Aber woher nur? Und während sie sich das noch fragte, sah dieser sie bereits und kam freudig grinsend zu ihr - „Hey Schöne! Was machst du denn hier?“ -  Aus dem Augenwinkel heraus sah sie noch wie Terry und Ralph langsam um den Boxer kreisten  - „Hey Roger“ – rief sie, glücklich das ihr der Name doch noch eingefallen war – „Das ist so schön, dich hier zu sehen! Du warst auf einmal weg“, – und während sie das sagte, hörte sie aus drei verschiedenen Richtungen ein Furcht erregendes tiefes Knurren. Ralph fragte Krötus ohne dabei den Boxer aus den Augen zu lassen – „Du kennst den Typen hier?“ -  Augenblicklich wurde ihr klar was hier abging und als sie schon sagen wollte:  - „Au ja, das hier ist Roger...“ - preschte Terry auch schon mit Angst einflössend, weit aufgerissenem Maul nach vorne, in Richtung Roger und während Roger noch versuchte sich Terry vom Hals zu schaffen, wurde er von Ralph von der anderen Seite angegriffen. Ein wütendes Gebeiße und Gefletsche folgte und es sah so aus, als würde Roger zunehmend seine Kräfte verlieren. Er blutete aus verschiedenen Wunden, doch dann mobilisierte er noch mal alle Kräfte und er nutzte seine Chance, um wegzurennen. Auch Terry und Ralph bluteten stark und so ließen sie Roger laufen. Dann sahen sie sich an und setzten lachend hinzu – „Den holen wir uns das nächste Mal!“ – Krötus war entsetzt. So etwas hatte sie noch nie gesehen  und sie fragte gereizt – „Was sollte das denn?  Das war Roger. Den kenne ich aus dem Tierheim!“ -   Terry hörte auf seine Wunden zu lecken, sah zu Ralph hinüber und sagte dann, Krötus imitierend: -  „Den kenne ich aus dem Tierheim! Das war Roger, huuuh.“ -  Er funkelte sie an – „Wen interessiert das? Woher du den Penner kennst tut nichts zur Sache, er hat hier gefälligst nichts zu suchen.“ – und dann zu Ralph  - „Lass uns gehen.“ -  Ralph sagte im weggehen zu Krötus – „Hast du gesehen?“ -
- „Was?“ - fragte sie irritiert zurück – „Jeder von uns kämpfte für seine Interessen, mit seinen eigenen Möglichkeiten. Wir können nicht anders, wir beißen uns.  Aber du ..“ -  Er musterte Krötus von oben nach unten – „Du solltest das mit dem Beißen besser sein lassen, da hast du keine Chance. Überlege dir was du für Möglichkeiten hast. Du bist schlau! Weißt du das? Also benutze deinen Verstand, nutze den Überraschungsmoment.“ – Damit drehte er sich um und humpelte hinter Terry her. Krötus wusste nicht, was sie denken oder tun sollte. Tausend Gedankenfetzen jagten einander in ihren Kopf -  „Roger, Überraschungsmoment,  Kater…“  - und ganz besonders: – „Du bist schlau!“ – Sie lächelte verstohlen in sich hinein - „Und ich dachte“, – lief das Gedankenkarussell weiter – „das wenn ich erstmal aus dem Heim raus bin, ich keine Probleme oder zumindest Andere, irgendwie Kleinere, haben werde. Aber das hier sieht ganz und gar anders aus.“ -  Dann kam auch schon Ingrid und rief nach ihr – „Hast du nicht gehört dass ich gerufen habe? Bestimmt 30 x Mal.“ – Sie sah zu Krötus hinab, die jetzt nicht mehr mit dem Schwanz wedelte und sagte nach einer Pause – „Na komm, wir wollen nach Hause. Pauli hat bestimmt schon Hunger.“ - Krötus stutzte ein wenig, rannte dann aber doch an der Leine hinter Ingrid her. Hatte Pauli vielleicht doch recht? Ingrid tat alles was er wollte und wie er es wollte. So ein cleveres Kerlchen! Das musste sie schon zugeben und während sie weiter überlegte, fragte sie sich – „Was mache ich nun? Kämpfe ich gegen Pauli oder gar gegen Ingrid?“ -  Verzweiflung machte sich in ihr breit. Warum sagte ihr niemand, wie sie sich nun verhalten sollte. – „Du bist schlau!“ – klammerte sich der Gedanke nach oben und hielt sich hartnäckig fest. – „Du kannst bestimmt auch ganz schön fies werden.“ – begrüßte nun auch der andere Gedanke seinen Bruder und beide segelten wie wild durch ihr Hirn, das ihr beinahe schwindlig wurde.
Zuhause angekommen, tingelte Pauli sich schnurrend durch Krötus Beine – „Schön, dass ihr euch beide so gut versteht.“ – rief Ingrid vergnügt, als sie zusah wie wohlig schnurrend Pauli sich an Krötus rieb, aber immer darauf bedacht, das er sich zwischen Krötus und dem Fressnapf befand. Krötus drehte sich um und wartete darauf, das Ingrid sich hinab beugte um die Näpfe hochzustellen. In dem Moment biss sie Pauli, zwar vorsichtig aber doch fest genug in den Schwanz, so dass dieser zum einen überrascht, zum anderen vor Schmerz laut aufjaulte und einen Satz nach oben machte. Jetzt hatte Krötus endlich genug Zeit sich genau vor ihren Napf zuplatzieren. Ingrid hatte dies alles kaum mitbekommen. Sie interpretierte das Verhalten von Pauli als Ungeduld und sagte entschuldigend – „Ja, ja ich beeil mich ja.“ -  Dann war sie fertig und stellte beide Schalen auf den Boden, keine 20 cm voneinander entfernt. Krötus achtete genau darauf, das sie genau zwischen ihrer Schale und dem Kater stand und es hätte niemand, wirklich niemand geschafft, sie von dort weg zu schieben. Das spürte nun auch Pauli und er stolzierte langsam zu seiner Schale, hockte sich hin und meinte zwischen zwei Happen an Krötus gewandt – „Nicht schlecht, du Geburtsfehler. Wie es aussieht, werden wir doch noch jede Menge Spaß haben.“ –Als Ingrid die Küche verließ, sprang er auf Krötus Rücken und verpasste ihr zwar sanft, aber doch heftig genug, das es höllisch weh tat, einen Kratzer auf ihrer Stirn. Doch bevor der Kater noch weiter reden konnte, drehte Krötus sich blitzschnell um und biss ihm in die rechte Pfote Gerade als der Kater miauen wollte, hielt sie ihm eine Pfote über seine Lippen und flüsterte Pauli zu – „Psst! Du willst doch nicht dass ich Ingrid die Wunde zeige. Dann ist hier Schluss für dich.“ - Pauli war dermaßen verblüfft, das er nur noch nicken konnte. -  „Okay.“ – sagte Krötus und hielt weiter seine Pfote mit den Zähnen fest. – „Ich werd dir sagen wie es weitergeht. Wenn ich zubeiße kannst du deine Pfote vergessen, d.h. deine Krallen sind dann nutzlos und das mit dem Schrankspringen kannst du dann auch abhaken.  Verstehen wir uns? – fragte sie und sah wie Paulis Augen tief grün wurden. Ihr wurde ganz komisch, aber sie wusste wenn sie jetzt loslassen würde, wäre alles umsonst gewesen, also fügte sie in Paulis Richtung hinzu: – „Du lässt mich in Ruhe und ich kümmere mich um meinem Kram und keine Gemeinheiten mehr okay?“ – fragte sie unsicher und als sie sah, das Pauli nickte, ließ sie los und hoffte das nun alles in Ordnung käme. Aber Pauli sah nicht so aus als wäre alles in Ordnung. Er massierte seine Pfote, leckte seine Krallen und sah sie an. Dann sagte er ganz ruhig und er betonte jede einzelne Silbe – „Du hast keine Ahnung, stimmts? Du weißt nicht wozu wir fähig sind....“ -    „Nein“, – unterbrach Krötus ihn – „Mich interessiert überhaupt nicht wozu du fähig bist. Huuuuhu kannst du fliegen? Kannst du durch Wände gehen oder siehst du durch dein magisches Auge  die Zukunft, hä? Weißt du was? Das ist mir Scheißegal und ich werd dir auch sagen warum.“ - sie hielt einen Moment inne, um zu beobachten, wie Pauli sie gebannt ansah – „Willst du wissen warum? Du nach Fisch riechender Schrankhopser, hä?“ –
„Ich platze vor Neugier. Sicher wird mich das, was du jetzt gleich sagst total umhauen und noch ein Tipp von mir: Versuch nicht zu heulen wenn du es sagst. Das schmälert die Wirkung.“ -  erwiderte Pauli unbeeindruckt und Krötus sah, das er es sich bequem machte. -  „Das geht in die Hose. Ich mach mich hier lächerlich.“ – dachte sie sich und wusste nicht weiter. Am liebsten hätte sie jetzt gesagt – „Dann eben nicht. Du wirst schon sehen….“- oder so etwas in der Art, aber das war ja noch schlimmer. Sie musste sich etwas ganz gemeines ausdenken. Aber dann überlegte sie, das dies dann wohl nie aufhören würde und sie entschied sich für einen anderen Weg. Sie nickte Pauli zu und sagte dann – „Also, ich wollte eigentlich sagen, das DU keine Ahnung hast, mit wem du dich hier einlässt, aber ich will das alles gar nicht. Weißt du, ich glaube das wir zwei doch ganz gut hier in der großen Wohnung miteinander auskommen könnten. Du bist doch viel zu clever für so einen Latrinenkampf, also lass uns Freunde sein, oder etwas ähnliches, hm? Was meinst du?“ –Sie reichte ihm eine Pfote zur Versöhnung. Pauli sah sich ihre Pfote an, dann tat er mit einer blitzschnellen Bewegung so, als würde er mit seinen Zähnen die Pfote von Krötus beißen wollen, so dass sich Krötus furchtbar erschrak und im Reflex die Pfote wieder zurückzog. Dann lief er ins Badezimmer, wo sein Klo stand und sagte über seine Schulter zu Krötus – „Komm mit.“ – und als sie im Bad waren, zeigte er auf den Läufer, der im Bad lag und sagte dann – „Setz dich da hin.“ - Als sie saß, plauderte er vermeintlich freundschaftlich drauf los. – „Ich werd dir mal was sagen“, – als er mit seinem „Geschäft“ fertig war, kratzte er ein bisschen im Streu herum, setzte sich Krötus gegenüber und fuhr mit seiner Rede fort. – „Meine Urahnen waren Löwen und Tiger. Sie sind zum Jagen geboren, zum Töten, zum „durch die Gegend streifen“ und sich mit allem anzulegen, was sich ihnen in den Weg stellt oder ihrer Familie etwas antun wollte.  Aber sie waren auch schlau! Sie wussten wann und wie sie kämpfen mussten und das alles ist in mir. Verstehst du das? Ich kann es spüren, aber was mache ich? Ich bin hier. Ich langweile mich zu Tode! Es gibt keine Herausforderungen für mich. Ich kämpfe mit dem Blatt von der Pflanze  da drüben und dann kamst du  und ich sage dir, egal was du tust, es freut mich. Es vertreibt mir die Langeweile. Ich sehe das als Spiel. Mein Spiel!“ -  Krötus sah ihn an, wahrscheinlich zum ersten mal richtig, denn jetzt erst bemerkte sie, das Pauli traurig aussah, das er eine trauriger Kater war.  – „Du bist neidisch, weil ich raus komme!“ – erwiderte sie in einem Moment der Klarheit und setzte hinzu – „Warum können wir nicht manchmal so tun, als wenn wir Löwen oder Wölfe wären? Du weißt schon, ich greife dich an, du musst reagieren,  du greifst mich an, ich muss reagieren.  Wie in dem Film „der rosarote Panther“,  wo der Gehilfe auch immer den Kommissar angreifen muss, weil der seine Reflexe testen will und dann erzähle ich dir was draußen so alles passiert und wen ich alles getroffen habe usw.“ – Sie lächelte verschmitzt. – „Das könnte irre viel Spaß machen!“ – sagte sie. Pauli überlegte, dann meinte er kopfschüttelnd – „Nein, ich glaube nicht. Du bist einfach zu langweilig! Du bist kein Gegner für mich. An dir gibt es nichts, was mich wirklich herausfordert.“  - Dann, nach einiger Zeit fügte er noch hinzu  - „Deine wirkliche Angst, deine reale Verzweiflung, das ist der Kick, mein Kick. Nimm das nicht persönlich, aber deine Reaktion auf meine Aktion, da ist es wonach ich lechze und das Beste ist, wenn du nahe dran bist zu heulen. Mann, das ist einfach göttlich! Das ist fast so, als wenn ich wie meine Urahnen gejagt hätte und in den Augen irgendeiner Gazelle lesen könnte, das sie ihre ausweglose Situation erkennt und ihr nun klar wird, das es kein Entrinnen mehr gibt und sie sterben wird, gleich hier und jetzt. Sie ist zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen.  Mann, was muss das für ein Gefühl sein?“ – Er blickte versonnen nach oben – „Und was mach ich? Hä? Ich jage Fliegen. Schön, das macht auch Spaß, aber ich kann ihre Augen nicht sehen, dafür kann ich deine Augen sehen.  Leider kann ich dich nicht töten, aber dein Gesicht, wenn ich dich von deinem Napf weggedrängt habe und dein Fressen gefressen habe, das ist so herrlich, darauf kann ich nicht verzichten und will ich auch gar nicht. Warum auch? Du hast nichts, was du mir anbieten könntest.“  - Er putze sich und fragte dann doch noch  – „Oder?“ –
Krötus überlegte fieberhaft. Sie hatte nicht wirklich etwas zum Anbieten, irgendetwas von dem sie meinte, das Pauli daran interessiert sein könnte.  – „Warte!“ – sagte sie. Ein schemenhafter Gedanke tauchte aus dem Dunkeln auf, ließ sich aber noch nicht greifen, geschweige denn erkennen.  – „Ich bin doch jeden Tag mehrmals draußen. Ich könnte dir davon erzählen! Ich wette du hast keine Ahnung wie es draußen aussieht, geschweige denn, wen man alles trifft oder was man alles machen kann. Ich sage dir, da fliegen eine menge Vögel herum und Tauben, die sind so fett, das sie schon fast vornüber kippen und da im Park“,  - erzählte sie, jetzt den Faden aufnehmend, aufgeregt weiter– „habe ich letztens dutzende von Mäusen gesehen, die da einfach so frei rum rennen.“  - Plötzlich stellte sich ihr eine Frage, die sie unbedingt an Pauli weiterreichen musste. – „Hast du eigentlich schon mal eine Maus gefangen? Weißt du wie ne Maus schmeckt? Gibt es Katzenfutter mit Mausgeschmack?“   - und weiter sinnierend – „Vielleicht gibt Ingrid dir auch absichtlich kein Futter mit Mausgeschmack, nur um dich zu ärgern. Überleg doch mal, wenn sie dich doch so lieb hat, warum....“ -  „Genug jetzt!“ – rief Pauli verärgert  - „Ich weiß was du vorhast und ich sage dir, das wird dir nicht gelingen.“ – er drehte sich abrupt um und Krötus hatte das Gefühl, das er nun doch etwas unwirsch wurde und sie fühlte sich wohl, ja sogar gut! Fast so, als hätte sie gewonnen. Sie spürte, das sie die richtigen Tasten gedrückt hatte. – „Jetzt nur nicht voreilig sein, die Leine ruhig wieder ein bisschen locker lassen. Er soll das Gefühl haben, als hätte er die Macht  aber ich wette darauf, dass er spürt, dass er eigentlich keine Chance hat.“  - Plötzlich war Pauli nicht mehr so übermächtig, er war zu schlagen. Sie konnte alles so drehen, das sie die Königin war. Sie tänzelte ein bisschen vor ihm rum, legte sich dann hin und tat so als beachtete sie ihn gar nicht, dabei verfolgte sie jede seiner Bewegungen genau und dergleichen gab es viele, denn er ging im Zimmer auf und ab, sprang auf den Tisch und wieder runter, er war unruhig. Sie grinste in sich hinein,  aber nach außen war sie ganz ruhig, scheinbar desinteressiert  richtete sie ihr Haar und leckte sich die Hinterbeine. Sie brannte darauf etwas zu sagen, aber sie wusste: – „Jetzt nur nichts falsch machen. Heute wird Geschichte geschrieben. Irgendetwas von dem was ich gesagt habe  lässt ihn unruhig sein und ich weiß nicht genau was es war. Deshalb muss ich warten, bis er etwas sagt.  -  Krötus legte sich in der Stube auf den Bauch und robbte in Richtung Tür, die Hinterbeine lang ausgestreckt. Das tat sie gern. Der Teppich kitzelte ihr so schön am Bauch, das sie jedes Mal zu kichern anfing. Dann  stellte Pauli sich ihr in den Weg. Verlegen kratzte er sich und sah sie an, dann wieder weg und dann wieder an. Endlich fragte er so beiläufig er konnte -  „Wenn du irgendjemandem erzählst was ich dich jetzt fragen werde, dann bist du tot! Verstehst du? Und nicht nur einfach tot, ich werde dich filetieren und dann ganz langsam dein Herz essen, okay?“ -  Krötus jubelte innerlich, blieb aber nach außen hin ganz die Kühle und tat so, als wenn sie ein bisschen Angst hätte.  – „Nein, nicht das Herz, du Grausamer, du Böser, du Machthabender!“  - Sie antwortete dann aber doch nicht so, sondern fragte kühl  - „Und die Frage war....? -  Er druckste herum, scharwenzelte ein paar Mal um sie herum, stellte sich dann vor sie und sie konnte sehen, das er allen Mut zusammen nahm, bevor er sich endlich traute – „Kannst du mir sagen, wie eine Maus schmeckt oder kennst du jemanden, der es dir erzählen könnte? Ich meine, Tauben sehe ich vom Fenster aus, wie sie vorbei fliegen und manchmal landet auch eine auf dem Balkon, aber eine Maus ...  Mann, wäre das aufregend...“ - Er beendete den Satz nicht ganz, so ergriffen war er. Das konnte Krötus deutlich sehen und fast tat er ihr auch ein bisschen leid   - „Du brauchst keine Angst zu haben.“ – fing sie an und dachte aber gleichzeitig  - „Wem soll ich denn bitte schön davon erzählen? Dich kennt ja doch niemand von denen die da draußen herum rennen.“  - dann folgerte sie weiter -  „Wir haben hier eine einmalige Chance Pauli,  verstehst du? Und wie gesagt, niemand wird etwas davon erfahren, dass du keine Ahnung hast wie eine Maus aussieht. Ich kann mir vorstellen, das du bestimmt gar keine Ahnung hast, wie überhaupt irgendetwas aussieht,  aber egal!“  - Dieser Seitenhieb musste einfach sein. fand sie und dachte weiter  - „Ich muss jetzt nur noch das flüssige Wachs in die richtige Form kippen.“ –Sie war so aufgeregt, das sie wieder anfing zu sabbern. Verstohlen  drehte sie ihren Kopf zur Seite und leckte sich das Maul   -  „Das macht dir Spaß, stimmts? – fragte Pauli und sah sie, wie Krötus fand, komisch an.   -  „Aufpassen!!!“ – dachte sie sich.  – „Hier kann man jetzt viel falsch machen, was man später nicht mehr reparieren kann und dann ist der Genuss, ihn, den Meister, den Jäger, noch einmal so zu erleben, für immer hin, aber auch weg.“   - „Spaß würde ich das jetzt nicht nennen.“ – raunte sie ihm zu, musste sich aber beherrschen, nicht loszubrüllen  -   „Jajajaja, du kannst dir gar nicht vorstellen was für einen!“ – und dann weiter in Gedanken  -  „brenne Jäger, brenne!“ –
- „Ich habe einen Vorschlag zu machen.“ -  sagte sie nun ziemlich ernst und setzte sich auf ihren Lieblingsplatz,  den Sessel vor dem Fenster und als sie saß, sagte sie zu Pauli – „Setz dich da hin!“ –  Sie zeigte auf eine kaputte Stelle im Teppich die an den Seiten schon ausfranste und die deshalb von Pauli gehasst und gemieden wurde.  - also ... – fing sie an und wartete darauf das Pauli sich bewegte, was er aber bis jetzt nicht tat. Stattdessen schaute er abwechselnd erst sie und dann wieder die Stelle an, bewegte sich dann aber doch und ließ sich auf der Rückenlehne von Krötus Lieblingssessel nieder, so das er nun höher saß als sie und sie sich den Hals verrenken, oder aber sich zu ihm umdrehen musste.  – „Gott, so ein Miesepeter!“ – dachte sie bei sich. – „Es wäre doch zu schön gewesen, wenn ich auf ihm runter doziert hätte, aber nun ja ...“ - 
Dann fing sie an, einen wie sie fand, vernünftigen Vorschlag zu machen.  – „Ich werde dir jeden Tag erzählen was ich gesehen und erlebt habe. Ich werde einfach mal rumfragen wie Mäuse so schmecken  und wir werden jeden Tag, wenn und wann du willst, eine wilde Jagd hier in der Wohnung veranstalten  und ich spiele dabei deine Maus.“ – Sie senkte unterwürfig, lasziv ihren Kopf, klimperte mit ihren Wimpern und zwinkerte ihm zu.  -  „Und im Gegenzug lässt du hier nicht mehr den Macker raushängen, lässt mein Fressen in Ruhe und Abends kuscheln wir, als wenn wir einen Pokal gewinnen müssten. Vielleicht lass ich dich auch mal an mir rumspielen.“ – Sie musste lächeln. Sie fand sich einfach nur genial, oder super, oder „best–friend“ – tauglich,  aber als sie Pauli ansah verflog ihr gutes Gefühl auch gleich wieder. Er sah sie an, seine Barthaare flatterten wild hin und her und seine grünen Augen waren jetzt gelb bis dunkelgrün. Sie hatte keine Ahnung was für eine Augenfarbe Katzen sonst haben, aber das hier sah nicht nach Freude aus.   – „Was hat er denn?“ – fragte sie sich in Gedanken und dann, obwohl sie unsicher war, fragte sie mit fester Stimme so beiläufig wie möglich: – „Wie hört sich das für dich an, mein Goldgelockter?“ -  Pauli stand auf, streckte sich und sprang dann auf den Schrank, von dem aus er nicht mehr zu sehen, sondern nur noch seine Stimme zu hören war – „Warum?“ – fragte seine Stimme. – „Hä?“ – fragte Krötus zurück, da sie nicht sicher war, überhaupt etwas gehört zu haben. – „Warum sollte ich“, – ergänzte er sichtlich gelangweilt. -  „mich auf so einen Blödsinn einlassen? Ich werd dir sagen  wie wir es machen. Ich werde dich durch die Wohnung jagen, dann töten wie eine Maus und die Maus darfst du dann sein.“ –Während er das sagte, kam er wieder nach vorn, so das Krötus ihn nun sehen konnte. Er drehte seinen Kopf, sie imitierend, in Krötus Richtung und zwinkerte ihr zu.  -  „Entsetzt starrte sie ihn an. Sie war völlig fassungslos. Plötzlich war ihr arschkalt  und sie wusste in diesem Moment, das er nicht nur Spaß machte. Sie muss leichenblass gewesen sein, denn in dem Moment sagte Pauli zu ihr:  - „Hey, beruhige dich! Das hört sich alles nicht übel an. Lass es uns versuchen. Aber du machst mein Klo sauber okay?“ -   Er grinste sie vom Schrank herunter an. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie sich wieder gefasst hatte. Irgendetwas in seinem Gesicht hatte ihr eine Heidenangst gemacht und plötzlich wusste sie auch was es war. Die Männer, die damals auf dem Hof waren und Bastard, Smokey und Sir Gaudi töteten, haben genau den gleichen Gesichtsausdruck gehabt. Sie lächelten genau dieses komische Lächeln.
Nachdem sie sich wieder einigermaßen gefasst hatte, schrie sie Pauli an – „Du Arsch! Du missratene Geburt, du „Möchtegern–Jäger–Kater“, mir ist es Scheißegal, was du sagst oder nicht sagst. Lass uns so weiter machen wie bisher und ich werde dir nichts erzählen. Ich werde die tollsten Abenteuer erleben und du wirst nichts davon erfahren. Du wirst nicht erfahren wie ne Maus schmeckt,  oder sich ein Baum anfühlt, wenn man ihn hochklettert und die Blätter einem dabei Schatten spenden. Wie toll es sich anfühlt durch das Gras zu rennen und der Wind einem dabei das Gesicht streichelt und man hinterher total außer Atem ist und es sich trotzdem ungemein grandios anfühlt. Nichts von alledem, nichts, hörst du?  Du verdammter Schmarotzer!“ –  Krötus war außer sich vor Wut. Sie schrie bis ihre Lungen fast Feuer fingen.  Sie schrie bis sie total erschöpft war und dann heulte sie los und konnte nicht mehr aufhören. Ihr war, als wenn eine Riesenlast sich endlich von ihr löste. Pauli sprang vom Schrank und nahm sie in den Arm. Erst bemerkte sie ihn gar nicht, aber als sie ihn dann bemerkte, schmiegte sie sich doch an ihn und hörte endlich auch die vertraute Stimme. -  „Du hast ja recht“, – er seufzte – „mit allem was du sagtest. Ich bin ein „Möchtegern-Jäger-Kater“ oder was auch immer es war...“ -  Krötus musste nun doch über seine  unbeholfene Art grinsen oder weil er ihr zu Liebe so tat. -  „Du bist ein Idiot.“  - sagte sie nun wieder versöhnlich und schaute ihn an, um dann aber doch wieder ernst zu werden – „Und dein Klo mach ich nicht sauber! Pah, was denkst du denn wer ich bin? Hä?“ -   Pauli  tat enttäuscht und sagte dann grinsend – „Das ist aber nun doch schade. Tja, dann muss ich ja wohl in dein Fressen kacken.“ – Mit diesen Worten rannte er davon und Krötus sprang nun ebenfalls auf und rief ihm im hinterher rennen zu – „Trau dich das bloß nicht, du lahmer Hinkefuss!“ – Doch Pauli schoss schon um die Ecken der Zimmers, so das sie kaum hinterher kam und als sie um eine Ecke rannte, stand er plötzlich genau vor ihr. Als sie dann während des Bremsvorganges auf ihn zu schlitterte, sprang er plötzlich in die Höhe, um sich dann auf sie nieder fallen zu lassen und sich mit seinen Krallen an ihr festhaltend wieder hoch rappelte. Dabei warf er sie zu Boden, so dass sie nun auf dem Rücken lag. Das mochte sie nun gar nicht. Sofort sprang sie wieder auf und knurrte ihn furchterregend an, wobei sie versuchte ihn mit ihren Zähnen zu packen, was ihr auch ein paar Mal fast gelang. Aber komischerweise war sie immer etwas zu langsam. Stattdessen kassierte sie ein paar Backpfeifen, so das ihr der Kopf nach wenigen Sekunden zu platzen drohte. Sie keuchte und war auf einmal total fertig.  – „Lass uns ne Pause machen.“ -  schlug sie vor. Aber er attackierte sie schon wieder von neuem. Sie stand nur noch da und versuchte sich in die Richtung zu drehen, aus der der Angriff ihrer Meinung nach folgen würde. Sie wurde echt wütend, hatte aber keine Kraft mehr  sich zu wehren. Sie schlug nur noch hilflos mit den Pfoten nach ihm, um ihn abzudrängen. Selbst dafür, den Hals in die Richtung zu drehen, aus der er kam, um dann zu zubeißen hatte sie keine Kraft mehr. Sie war jetzt wirklich verzweifelt und schon wieder schossen ihr die Tränen in die Augen. Pauli stellte sich vor sie auf und machte noch ein paar Bewegungen, die aussahen wie Kick-Box Übungen und dabei rief er ihr zu - „Ja, ja, das hat Spaß gemacht!“ – und dabei dachte er – „Wenn ich mit der fertig bin, wird die hier im Gips raus getragen.“  -   Gleichzeitig dachte Krötus so bei sich – „Wenn der mal wirklich loslegt, werde ich hier im Gips raus getragen.  Aber wenn ich übe und trainiere, sieht das vielleicht gar nicht so schlecht für mich aus. Na mal sehen. Oh Gott, bin ich fertig und mir tut alles weh!“ - Dann stemmte sie sich mit aller Kraft hoch und schleppte sich torkelnd zum Wassernapf, wo Pauli schon stand und auf sie zu warten schien. Fast so nebenbei fragte er sie - „Na,  auch Durst?“ – Er grinste sie an, so das sie schon wusste was nun kommen würde - „Wasser wäre jetzt schon schön, oder?“ – fragte er und als sie am Napf war, sah sie das der Wassernapf leer war. Sie starrte Pauli ungläubig an und bemerkte, dass eine erhebliche Menge Wasser aus seinem Bart tropfte. – „Ist schon irgendwie doof wenn man immer zu langsam ist, hm?“ -  fragte er unschuldig, während er sich umdrehte und langsam in Richtung Zimmer schlenderte. Völlig desillusioniert dachte Krötus – „Der sieht kein bisschen fertig aus. Im Gegenteil, der sieht aus wie das blühende Leben.“ - dabei leckte sie die Wasserreste vom Küchenboden, wodurch sie aber immer durstiger wurde. Genau in dem Moment betrat Ingrid die Wohnung, die mal wieder bei ihrer Schwester zum Kaffeetrinken in der Wohnung über ihrer eigenen war. Sie sah sofort das Krötus Durst hatte - „Mein Gott, du Arme, du scheinst aber durstig zu sein.“ – sagte sie während sie den Napf füllte und ihn Krötus hinstellte.  Keine 10 sec später war der Napf wieder leer und Ingrid füllte wieder nach. Aber Krötus hatte fürs Erste genug und humpelte hinter Pauli ins Zimmer, wo er schon schnurrend auf der Couch lag - „Was für ein Tag.“ – raunte er ihr zu und streckte sich lang aus, so das sie selber nun kaum Platz auf der Couch  hatte. Aber dadurch ließ sie sich nicht ärgern und fragte nun während sie sich in eine bequeme Position zu bringen versuchte – „Haben wir nun einen Deal oder nicht?“ – und setzte dann hinzu  - „Na offenbar nicht. Wenn ich an das Wasser denke, mimst du ja immer noch den Harten.“ – Er hob den Kopf ein wenig und sah sie mit schlaftrunkenen Augen an und sagte mit müder stimme – „Wir haben einen Deal. Ich glaube das könnte spaßig werden.“ – und dann mit leiser Stimme – „Jedenfalls für einen von uns.“ -
Die nächsten Wochen vergingen für Krötus wie im Flug. Jeden Abend erzählte sie von den Abenteuern, die sie angeblich erlebt hatte und sie flunkerte nicht nur, sondern sie tafelte richtig auf.   
Ihren Erzählungen nach durchforstete sie draußen den dichtesten Dschungel und traf Tarzan, Ali-Baba, King Kong und den weißen Hai. Sie wurde entführt und von der Mäusepolizei wieder befreit. Schöne Grüße sollte sie auch noch bestellen und Pauli war total baff. Natürlich wusste er, das nicht alles wahr war, aber wie viel oder was davon wahr war, das wusste er nicht und er dachte sich – „Wenn nur ein kleiner Teil davon stimmen sollte, so ist doch selbst dieser kleine Teil schon eine ganze menge mehr Abenteuer als er sich je erträumte. Abends spielten sie dann meist eine Szene des „Erlebten“ nach, wobei Krötus sich jagen ließ oder aber, sie sich gegenseitig jagten, wobei sie meist schon nach wenigen Minuten total geschafft war und Pauli sie dann auch, was sie am meisten erstaunte, in Ruhe ließ. In diesen Tagen war ihr Fressnapf nicht mehr leer und sie fand auch immer genügend Wasser zum trinken vor. Sie hatte es geschafft! Sie war stolz auf sich und jeder konnte sehen, wie sehr ihr Selbstbewusstsein sie verändert hatte. Sie ging nicht mehr halb geduckt durch die Straßen oder rannte auch nicht gleich wieder weg, wenn mal mehrere Hunde auf sie zukamen. Es kam sogar schon mal vor, das sie selber rempelnd und stoßend durch ein Knäuel Hunde lief, die sich daraufhin meist ungläubig umschauten und ihren Augen nicht trauen wollten. Roger war dermaßen von ihr beeindruckt nachdem sie ihm alles erzählt hatte, das er sie fortan mit – „meine Königin“ – anredete, was sie einerseits albern fand, aber irgendwie gefiel es ihr doch und sie genoss seine Anwesenheit sehr und selbst Terry der sich immer wie ein Rowdy benahm, ständig biss er sich mit den Anderen oder verjagte sie, sagte einmal das er sich eine Schwester wie sie wünschen würde. Krötus fand das er immer wirkte, als würde er ein bisschen unter Strom stehen und manchmal dachte sie sich – „Wenn Terry mit Pauli leben würde  ... was würde passieren?“ – aber diesen Gedanken wollte sie gar nicht zu Ende führen.
Eines Tages als Ingrid wieder mal oben bei ihrer Schwester war wurde es dunkel, ohne das Ingrid wieder zurückkam. Die Zeit zum Gassi gehen war längst vorbei, ohne das jemand mit der Leine da stand und es nun endlich losging. – „Was ist nur los?“ – fragte Pauli, als er schon zum x ten mal zu seinen Napf ging und es immer noch leer war – „Ich hab Hunger.“ – maulte er und sah Krötus an, der nun langsam dabei komisch wurde, wie er sie ansah – „Was weiß denn ich?“ – antwortete sie vorsichtig und ging lieber einen Schritt zurück. Irgendetwas war passiert, das konnte Krötus deutlich spüren. Aber sie konnte nicht sagen was passiert war. Die Nacht kam und ging auch vorbei, ohne das Ingrid oder sonst wer kam. So langsam wurde ihnen nun doch komisch. Das war bisher noch nie passiert.  – „Ist Ingrid vielleicht doch durchgebrannt ohne sie beide mitzunehmen?“ –dachte Pauli, während er oben auf dem Schrank saß und Krötus beobachtete. Sie konnte seine Blicke genau spüren, egal in welche Richtung sie sich auch bewegte. Seine Blicke waren wie Laserstrahlen, die sich so langsam in sie hinein bohrten. Sie verließ vorsichtshalber mal lieber das Zimmer und legte sich im Korridor an der Tür nieder, um dem zu lauschen, was sich im Treppenhaus ereignete. 
Da draußen herrschte die helle Aufregung. Es hörte sich an, als würden hunderte Menschen durch den Hausflur eilen.   
Sie wimmerte leise und plötzlich hörte sie, wie sich der Schlüssel im Schloss drehte und dann ging die Tür auf. Krötus rannte sofort raus. Sie musste jetzt aber echt mal. Bis ganz nach draußen schaffte sie es nicht mehr. Auf halber Treppe hockte sie sich hin und schiss unter riesigem Getöse einen monströsen Haufen in die Ecke - „Was ist denn das hier für eine Dreckstöle, die hier in die Ecke scheißt?“ -  Der Mann wollte sich Krötus schon schnappen und sie wahrscheinlich aus dem Haus werfen, aber da kam Hannelore, die Schwester von Ingrid dazwischen. -  „Lass mal gut sein.“ - sagte sie und Krötus sah, das sie leichenblass war. – „Die beiden hab ich total vergessen.“ – sagte sie, schüttelte den Kopf und setzte leise hinzu – „So ein Unglück!“ – Dann nahm sie Krötus und setzte sie wieder in der Wohnung ab und gab Pauli und ihr zu fressen. Dabei sagte sie eher zu sich – „Ingrid ist gestorben, meine Kleinen. So wie es aussieht, werde ich euch beide nehmen.  Ingrid hätte nicht gewollt dass ihr ins Heim oder sonst wohin kommt. Also kommt ihr zu mir. Nun fresst erstmal und später hole ich euch dann zu mir.“ – Tränen liefen ihr übers Gesicht und sie zitterte als sie die Tür wieder schloss. Dann ging sie wieder nach oben, wo die Leute eben die Leiche von Ingrid die Treppe hinunter trugen – „So ein Unglück!“ – hörte Krötus die tränenerstickte Stimme von Hannelore durch die Tür.
Krötus sah Pauli die Aufregung an, als er durch die Wohnung lief - „Was passiert nun mit uns?“ – fragte sie ihn und spürte nun ihre eigene Aufregung, die fast schon panischer Natur war. Doch er schien sich etwas gefangen zu haben und sagte – „Was soll schon passieren? Wir werden nach oben ziehen, dort wird es genauso sein wie hier. Also mach dir keine Sorgen.“ – Damit ging er zu seinem Kratzbaum und beackerte den Baum, als wäre er schuld am Tod von Ingrid. 
Tief in der Nacht kam dann endlich Hannelore in die Wohnung, um mit Krötus Gassi zu gehen. Zwar an der Leine, aber für Krötus ging es vor allem darum, das sie sich Erleichterung verschaffen konnte, was sie dann auch ausgiebig tat. Danach ging es ihr besser. Sie hatte in den letzten Stunden kaum schlafen können. Zum einen wegen der Aufregung und zum anderen drückte und rumorte es in ihrem Leib an jeder Ecke. Mit Paulis Klo wollte und konnte sie sich nicht anfreunden.  – „Das ist eher so ein Katzending.“ – dachte sie sich und sah zu, wie Pauli ab und an leise pfeifend zum Klo ging und sich Erleichterung verschaffte, während Krötus daneben stand und versuchte ihre Schenkel zusammen zu pressen, während sie seine Erleichterung hörte und ihr Darm in dem Moment noch mal doppelt so stark drückte. Dann hörte sie sein wohliges Grunzen als er fertig war und ein kesses – „Hände waschen nicht vergessen!“ – welches er ihr über seine Schulter zuflötete, als er wieder zurück ins Zimmer lief.
Hannelore brachte sie wieder zurück in die Wohnung, ging dann aber gleich wieder und schloss die Tür mit den Worten – „Morgen früh hole ich euch. Ich bereite alles vor. Wir freuen uns schon auf euch. Bis gleich.“ – Dann ging die Tür zu und sie waren wieder allein.  
Während Krötus zum Fressnapf ging, dachte sie über - „... wir freuen uns auf euch.“ – nach und fand, das sich hier alles in eine merkwürdige Richtung entwickelte.  Bisher hatten die Ereignisse keine positive Lawine ins Rollen bringen können. Davon konnte nun wirklich keine Rede sein – fand sie.   
Ein paar Stunden später, die Krötus kaum geschlafen hatte, kam Hannelore wieder um mit ihr Gassi zu gehen, was auch wieder einmal höchste Zeit war. Krötus rannte, sofern es die Leine die Hannelore fest in der Hand hielt, zuließ von Baum zu Baum und erledigte alles was erledigt werden musste und auch einiges was getan werden wollte. Das, was noch nicht wollte, ließ sie in Ruhe und trottete dann weiter hinter Hannelore her.  Krötus spürte an der Haltung von Hannelore und wie sie mit ihr Gassi ging, das sie hier gut aufpassen musste – „Mit der gibt es nicht allzu viel zu lachen, wenn ich nicht das mache was sie sagt.“ -  Aber das konnte ebenso gut auch an der schwierigen Situation liegen, dachte sie und entspannte sich auch gleich wieder. Im Hausflur sagte Hannelore dann zu ihr – „So, ich bring dich jetzt mal gleich nach oben und dann hole ich Pauli.“ - Es ging ein Stockwerk höher, die Tür öffnete sich und Krötus schien ein Dejavu zu erleben. Mitten im Türrahmen stand eine riesige Katze, die nicht lange fackelte und sich sofort über Krötus hermachen wollte. Dabei fauchte sie so Angst einflößend, das Krötus sofort eine halbe Treppe tiefer rannte, doch Hannelore ging sofort beherzt dazwischen – „Lass das Krümel!“ – befahl sie in herrischem Tonfall und postierte sich zwischen Krötus und Krümel. – „Auch ein herrlicher Name!“ – dachte Krötus und musste erst noch schmunzeln  - „So ein riesiges, fettes Vieh  Krümel zu nennen, hahaha,  das ist einfach zu gut!“ – doch gleichzeitig war ihr auch klar, dass sich hier ganz besondere Umstände breitmachten. –„Die Katze sieht nicht so aus, als wenn die Kompromisse machen würde, geschweige denn, dass ich hier ein sorgenfreies Leben führen könnte. Meine einzige Chance besteht darin, das Pauli sich für mich einsetzt ...Aber was, wenn nicht? Was ist wenn Pauli sich auf die Seite der Mutantin hier begibt? Gar nicht auszudenken…“– Ihr begannen die Sinne zu schwinden, dann hörte sie endlich die stimme von Hannelore – „Nun komm schon du Träumerin. Da hinten liegt deine Decke und alles andere regelt sich mit der Zeit. Nun komm endlich!“ – Nun wurde ihre Stimme doch schon etwas unsanft, fand Krötus, die sich langsam und angstvoll an der Katze vorbei in die Wohnung, halb drängelnd halb schiebend, von Hannelore begleitet, schlich. Als Krötus endlich ganz in der Wohnung war, wurde sie unaufhörlich von Krümel verfolgt und belauert. Sie nutzte jede Gelegenheit, wenn Krötus auch nur in ihre Nähe kam, oder aber Hannelore eine Sekunde nicht hinsah, machte Krötus eine schmerzhafte Bekanntschaft nach der anderen mit den Krallen von Krümel zu machen, die trotz ihrer Leibesfülle eine ungeahnte Schnelligkeit an den Tag legte. Krötus ging immer ganz dicht an Hannelores Beine gedrängt genau in die Richtung, in die auch Hannelore ging. So war sie halbwegs sicher. Aber als Hannelore sagte sie gehe jetzt runter, um Pauli zu holen, war Krötus starr vor Schreck und sie konnte genau sehen wie Krümel eine Bewegung in ihre Richtung machte, die nichts anderes heißen sollte als: – „Dir breche ich erst den Hals und dann werfe ich dich zum Fenster raus.“  -  Doch zum Glück kam Hannelore dazwischen und sagte zu Krötus – „Komm mit, dich sperre ich solange in die Küche und wenn die Tür zu ist, hast du deine Ruhe. Ich bin gleich wieder da.“ –Sie schob Krötus in die Küche, knallte die Tür zu um auch sicher zu sein das sie zu war und dann hörte Krötus wie die Wohnungstür ins Schloss knallte. Es herrschte absolute Stille. 
Krötus hörte ihr Herz schlagen und zwar so laut, das sie schon befürchtete Krümel könne es auch hören und so bemerken, was für eine Angst Krötus wirklich hatte und die hatte sie. Krötus konnte im gesamten Körper spüren, wie eine ungute Ahnung sich wie ein ungebetener Gast in ihr breit machte und noch nie in ihrem ganzen Leben war sie so verzweifelt wie jetzt, in diesem Moment, wo sie hören konnte wie die Katze auf der anderen Seite der Tür stand und lauschte. Auch die Katze sagte nichts und Krötus wusste nicht, ob das gut oder schlecht war. Nichts war unheimlicher, fand sie, als diese totale Stille. Fast wünschte sie, dass die Katze ihr Todesdrohungen oder dergleichen schicken würde. Aber diese Stille war so kalt, so kompromisslos, dass ihr die Nackenhaare zu Berge standen. – „Jetzt bloß nicht durchdrehen.“ – versuchte sie sich Mut zu machen und hörte auch schon wie draußen die Tür aufging und Sekunden später wurde auch die Küchentür geöffnet, so dass Krötus nun sehen konnte, wie sich die beiden Katzen begrüßten und miteinander schmusten, als wären es die dicksten Freunde und sie sich schon seit Jahren kannten. – „Na das kann ja heiter werden.“ – dachte Krötus und versuchte sich in die Nähe von Pauli zu begeben, der aber kein Interesse an ihr zeigte, sondern eher im Gegenteil, wie es Krötus schien. Offensichtlich hatte er nur noch Augen für Krümel. Er schien regelrecht glücklich zu sein. Er hüpfte und tänzelte um Krümel herum, so das Krötus binnen weniger Sekunden klar wurde – „Hier ist alles verloren. Pauli ist verliebt und die Krümel oder wie das Aas heißt, spielt hier mit Absicht das liebestolle Girl, damit Pauli sich auf ihre Seite schlägt. - Für Krötus war das Theater so offenkundig, das es schon wieder albern war, aber trotz allem änderte es nichts an der Situation. Ob Krötus nun wusste wie und warum oder nicht, es änderte nichts an der Tatsache, das sie in einer Wohnung voller Tiere alleine war und nicht nur alleine, sondern auch von den Anderen bedroht und nicht nur bedroht, sondern sie musste auch um ihr Leben fürchten. – „Die lassen nichts mehr von mir übrig.“ – wusste Krötus die Situation richtig einzuschätzen und der Gedanke durchflutete sie so ruhig, das sie vor sich selbst erschrak. – „Das ist wahrscheinlich so, wenn man eine ausweglose Situation für sich erkannt und sie akzeptiert hat.“ – dachte sie niedergeschlagen, riss sich aber dann zusammen und versuchte sich selbst Mut zu machen, indem sie für sich feststellte – „Solange noch Blut durch meine Adern fließt, wird nicht aufgegeben! Es wird gehandelt. Das Unmögliche ist gerade gut genug für mich.“ – Doch als sie in den Spiegel schaute, der im Zimmer auf dem Boden stand und sich selbst sah, wie sie da zusammengekauert unter dem Schrank lag, ganz hinten,  zusammengekrümmt und keinen Mucks von sich gebend,  konnte sie selbst kaum glauben was sie da von sich gab.
Momentan hatte sie Ruhe. Die Katzen waren mit sich beschäftigt und tollten durch die gesamte Wohnung. Hintereinander, miteinander und übereinander. Es war ein Knäuel, das sich von Zimmer zu Zimmer rollte. Hannelore lachte herzlich, als sie dies sah. – „Na offenbar haben sich da ja zwei gefunden, die sich zwar nicht gesucht haben, aber doch glücklich sind das sie einander endlich haben.“ - dann ging sie zu Krötus, schaute unter den Schrank unter dem sie lag und versuchte sie hervorzulocken – „Hab keine Angst,  komm schon.“ – und Krötus kam langsam hervorgekrochen und wurde auch gleich von Hannelore auf deren Arm genommen und durch die Wohnung getragen. Augenblicklich hörte das Spiel der Katzen auf und beide liefen laut fauchend hinter Hannelore her, wobei Krötus ängstlich versuchte sich unter die Strickjacke von Hannelore zu schieben. – „Nanana“ – sagte sie – „so schlimm wird es schon nicht werden. Ihr werdet euch schon noch an sie gewöhnen.“ – und dabei schaute sie auf die Katzen runter und nickte ihnen freundlich zu,  während sie Krötus streichelte, die sich auf dem Arm und unter der Strickjacke unendlich wohl fühlte und diesen Platz am liebsten nie wieder verlassen hätte. Der Tag war die Hölle für Krötus gewesen, aber die Nacht sollte noch schlimmer werden als es sich Krötus auch nur hätte vorstellen können. Sobald Hannelore sie vom Arm runtergelassen hatte, um das Fressen für alle zu bereiten, sah sie sich zwei wild gewordenen Bestien gegenüber, die ihr, so viel war mal klar, nichts gutes wollten und Pauli war wie ausgewechselt. Von seiner Seite war keine Hilfe oder Gnade zu erwarten. Sie rannte so schnell sie konnte zu dem Schrank und kroch wieder darunter, in die tiefste Ecke, wo sie halbwegs sicher war, wenn sie sich nur nicht bewegte. Die Katzen passten zwar auch darunter, aber ihr Bewegungsmodus war dort auch sehr eingeschränkt und sie fauchten Furcht erregend, so dass Krötus fast schon mit der Wand hinter dem Schrank verschmolz.  
Sie hatte furchtbaren Hunger, sie hatte Durst und vor lauter Aufregung musste sie auch gleich noch mal ihre Blase und den Darm entleeren, aber das konnte sie sich wohl abschminken. 
Einmal, als sie dachte die Katzen würden im anderen Zimmer schlafen, kroch sie ein Stück aus ihrem Versteck hervor, wurde aber sofort wieder von der Mutter aller Bestien attackiert – „Hier gab es kein Entrinnen.“ – soviel war Krötus schon mal klar. Sie würde den Rest ihres Lebens hinter und unter diesen Schrank kauern müssen und sich vor Todesangst die Zähne aus dem Leib schlottern. Mehrmals versuchte sie Kontakt zu Pauli aufzunehmen, aber immer vergebens. Er ignorierte sie total, ja er sah sie nicht einmal. – „Es ist fast so, als wäre ich schon nicht mehr da.“ – dachte sie total übermüdet und verzweifelt. – „Außer wenn ich ein Bein oder dergleichen bewege und dies sichtbar wird, werden sie daran erinnert, das es hier noch eine Aufgabe für sie zu erledigen gibt. Eigentlich bin ich schon tot, nur das ich mich noch bewege.“ – In ihrer Verzweiflung dachte sie sogar daran sich ihnen wie eine Maus anzubieten und hoffte dann würde alles ganz schnell gehen. Aber sie hatte von Ralph gehört, dass Katzen gerne mit ihrer Beute spielten, bevor sie sie töten und fressen.  
Die Nacht lief träge dahin und ihre Gedanken passten sich dem Tempo an. Einmal dachte sie, das sie ja so tun könnte als wäre sie eine Katze und sie übte sogar tatsächlich wie eine Katze zu miauen, aber dem kam Krümel zuvor  - „Du kannst sagen oder tun was du willst,  wenn du nur ein Haar zeigst, ziehe ich dich daran hervor und werde dir zeigen wie Katzen wirklich sind. Diese Comic-Figur von Pauli kannst du vergessen. Er hat sich von dir einwickeln lassen. Er hat mir alles erzählt, aber du kannst dir sicher sein, bei mir funktioniert das nicht!  Ich bin erbarmungslos. Ich werde dich ausbluten lassen und mit deinem Kopf als Trophäe durch die Wohnung tanzen, also…“ -  sie machte eine Pause, kicherte ganz leise und kam mit ihrem Gesicht ganz nah an Krötus heran – „Genieße deine letzten Stunden. Die Alte geht morgen früh arbeiten und dann haben wir sehr lange Zeit, um dich da unten raus zu holen und dann ....“- Im weggehen lachte sie das bösartigste Lachen, das Krötus jemals zu Ohren gekommen war und sagte dann zu Pauli – „Komm mein hübscher, vertreib mir die Zeit und lass uns Spaß haben.“ -  Pauli salutierte vor ihr und rief – „Sofort mein General.“ – dann versuchte er mit den Hacken zu knallen, stolperte aber dabei und beide lachten als er fiel.
Krötus war nicht zum Lachen zumute. Im Gegenteil. Ihr tat alles weh, weil sie extrem zusammengekauert da unten lag und alle Kraft brauchte, die Beine angezogen zu behalten, ganz dicht am Körper. Sie hätte sich gern mal ausgestreckt, aber das ging nicht. Sie überlegte hin und her, die Gedanken rasten, aber ihr fiel keine Lösung ein. Sie spielte alle Möglichkeiten durch, doch die eine Lösung war bescheuerter als die andere und alle hatten nichts mit der Realität zu tun oder trugen in irgendeiner Form zur wirklichen Lösung bei. 
Am nächsten morgen, als Hannelore die Leine holte um mit ihr Gassi zu gehen, konnte Krötus kaum laufen. Ihre Beine waren wie steife Hölzer, die nicht zu ihr gehörten. Rechts und links von ihr sah sie die fauchenden Katzen, die immer wieder versuchten mit ihren furchterregenden Krallen nach ihr zu schlagen. Sie kamen Krötus jetzt noch größer und schärfer vor, aber Hannelore ging immer wieder dazwischen und versuchte beide Katzen mit einem nassen Handtuch von Krötus fernzuhalten, bis sie sie endlich auf dem Arm nahm und hinaus vor die Tür trug, wo Krötus endlich in Sicherheit war. – „Verkehrte Welt.“ – dachte Krötus. – „Bisher dachte ich immer draußen lauert das Unheil und ich bin in der Wohnung sicher, aber mit den beiden Freaks da oben bin ich überall sicherer als dort.“ – und plötzlich hatte sie eine Idee, die sich erst langsam und schüchtern ihren Weg ins Bewusstsein bahnte, aber Krötus war schon aufgeregt, bevor der Gedanke überhaupt Fuß fassen konnte und sie ihn sich genau betrachten konnte. – „Ich hau ab!“ – dachte sie und dieser einfache und banale Satz machte sie so glücklich, das sie sich gleich noch einmal hinhocken musste um noch ein paar Tropfen abzulassen und sich den Gedanken noch einmal von allen Seiten anzuschauen. – „Nein“, – dachte sie – „das ist verrückt! Wo soll ich hin? Ich werde nicht einmal bis zur nächsten Ecke kommen. Hier draußen rennen bestimmt jede menge Katzen rum.“ – Sie ging wieder ein paar Schritte, verharrte dann aber um weiter an diesem Gedanken zu arbeiten – „Andererseits sind draußen auch jede menge Hunde, die auch nachts draußen leben.“ – sie hatte ein paar von denen kennen gelernt, aber sich nicht wirklich mit ihnen eingelassen. Die waren irgendwie anders als sie, schon Hunde, aber von einem anderen Kaliber. Die sahen irgendwie härter aus und dreckig, wie Krötus fand,  - aber immerhin; sie lebten und mussten sich nicht unter einem Schrank verstecken. Hannelore rief sie und wollte soeben die Leine wieder an dem Halsband festmachen um mit ihr nach oben zu gehen, als Krötus sich von der gerade zupacken wollenden Hand los riss und 20 Meter weiter wegrannte, dann stehen blieb und sich umdrehte. Hannelore und Krötus sahen sich etwa eine Minute lang an und keine von ihnen sagte oder tat etwas, dann drehte sich Krötus um und rannte die Straße hinunter. Sie konnte gar nicht fassen wie glücklich sie sich in dem Moment fühlte. Der kühle Morgenwind wehte ihr freundlich ins Gesicht und die Sonne begrüßte sie mit einem Sonnenstrahl, der ihr direkt ins Herz schien. Sie drehte sich nicht einmal um. Sie hatte es wieder einmal geschafft, dachte sie, während sie weiter und immer weiter rannte. Sie musste schon Stunden gelaufen sein. Die Beine taten ihr weh, aber sie wollte nicht aufhören zu laufen, sie wollte so weit wie möglich von dort weg.   
Es war spät am Abend, als Krötus endlich mit dem Laufen aufhörte. Ihre Füße waren wund, aber ihre Gedanken waren klar. Sie sah sich um. Vielleicht konnte sie rauskriegen wo sie sich befand. Bisher war es ihr egal in welche Richtung sie lief. Sie lief weg, soviel stand schon mal fest, aber jetzt spürte sie einen Magneten,   einen der sie nicht abstieß, sondern der sie anzog. Sie musste nur noch orten in welche Richtung er sie zog. Sie musste in irgendeinem Park sein. Es war stockdunkel,  sie konnte kaum etwas sehen, dafür hörte sie jetzt aber tausend Geräusche, die ihr fremd waren und die ihr auch etwas Angst machten. Besonders das Miauen, das aber glücklicherweise weit entfernt zu sein schien, jagte ihr eine Gänsehaut über ihren Rücken. Sie machte sich wieder auf den Weg. Hier konnte sie nicht bleiben, das wusste sie, also musste sie sich ein Versteck suchen. 
Sie bahnte sich einen Weg durchs Gebüsch und stieß plötzlich auf einen kleinen Bach, der hier sehr zu ihrer Freude, am Rand des Weges entlang lief. Gierig trank sie Literweise das Wasser und spürte wie sie wieder neue Kraft tankte. Trotz allem lies sie sich erschöpft und glücklich am Ufer nieder, rollte sich zusammen und dachte noch mal über den vergangenen Tag nach. Sekunden später schlief sie fest und traumlos. 
Mit den ersten Sonnenstrahlen wachte sie auf und hatte das Gefühl, als wenn tausende Tierchen ihr Fell zu ihrem neuen Zuhause erklärt hätten und als sie an  sich  runter schaute, sah sie, das tausende kleiner Ameisen auf ihr rumkrabbelten.  – „Natürlich“, – dachte sie – „habe ich mich in einen Ameisenhaufen gelegt.“ – und sie ging wieder zu dem kleinen Bach, wo sie hastig trank und badete, aber die Ameisen waren hartnäckig. Sie wollten ihr neues Zuhause nicht verlassen. – „Also gut.“ – dachte sie bei sich – „dann wollen wir mal.“ – und mit diesem Gedanken lief sie weiter über die Wiese, die sich vor ihr ausbreitete und auf der etliche Hasen saßen und mümmelten oder im Zickzack-Kurs über die Wiese hoppelten. Sie sah allerlei Getier auf ihren Weg, etliche Ratten, Mäuse und auch einige Katzen, die aber Abstand hielten oder gleich wegrannten als sie sie sahen. – „Kaum zu glauben wie schön es hier ist und das ich solche Angst davor hatte.“ – sinnierte sie, als sie versuchte Gräser zu essen und sich vorzustellen versuchte, dies wäre ein saftiger Braten. Weiter hinten sah sie etwas, das aussah als wäre dort ein Dschungel hingebaut worden und plötzlich bemerkte sie auch die Tiere, die dort drinnen waren und was sie sah, ließ sie bis ins Mark erschaudern– „Das sind aber riesige Katzen.“ – dachte sie bei sich und sah sich nach einen Schrank um, unter den sie kriechen konnte – „Ich muss im Tierpark sein.“ – folgerte sie und sah das die Löwen und Tiger im Zwinger waren . Jetzt endlich nahm sie auch den Geruch wirklich wahr, den sie schon eine ganze Weile erahnte, ihn aber nicht einordnen konnte. – Mein Gott, sind die riesig.“ – rief sie bewundernd aus.  – „Also mit euch möchte ich aber wirklich nicht zusammen wohnen.“ – kalauerte sie frech drauf los und ging näher an den Zwinger heran, wusste sie doch das die Katzen ihr nichts tun konnten.  – „Keine Frage; Schön seid ihr ja, wirklich schön!“ – sagte sie anerkennend  und stolzierte vor dem Zwinger auf und ab und wie aus dem nichts sprang plötzlich ein riesiger Löwe gegen das Gitter und versuchte mit seiner mächtigen Pranke nach ihr zu greifen. Er brüllte furchterregend. Krötus merkte gar nicht das sie instinktiv einen Satz von etwa drei Meter nach hinten machte und hart auf den Boden fiel. – „Bist du irre?“ – brüllte sie den Löwen an. Sie war echt sauer  - „Hier so rumzubrüllen.  Ich hab mir fast ins Fell geschissen! Das ihr immer so einen Macker machen müsst.“ -  fluchend ging sie weiter und streckte im zurückschauen den Katzen noch die Zunge raus. – „Atsche bätsche.“ - Das machte ihr so einen Heidenspaß, das sie gar nicht aufhören konnte jedem Tier an dem sie vorbei ging ihre Zunge zu zeigen. Dann stand sie plötzlich vor einem Gelände, indem riesige Tiere mit zwei Schwänzen waren, an jeder Seite des Körpers war einer.  – „Komische Tiere.“ – dachte sie  - „Das sind Elefanten!“ – schoss es ihr plötzlich durch den Kopf und eine Armee von Glückshormonen schoss durch ihren Körper. Sie erinnerte sich an einen Traum, den Rüsawo ihr vor langer Zeit einmal erzählt hatte. Auf einmal musste sie lachen. Sie wusste selbst nicht warum, aber sie kriegte sich nicht mehr ein. Eine Lachsalve folgte der nächsten, solange bis sie total erschöpft vom lachen war und sich erst einmal in den Schatten einer Eiche legte, um mit einem Grinsen im Gesicht noch ein wenig zu schlafen.
Sie wachte auf, als sie das Gefühl hatte, das etwas auf ihr herumkrabbelte und tatsächlich sah sie, als sie die Augen öffnete, ein seltsames Tier, das sein eigenes Haus mitschleppte, auf ihr herumlaufen. Sie sprang angewidert hoch und versuchte es dann noch mit dem Fuß wegzutreten, aber als sie traf schrie sie auf  - „Aua, Aua“ - Sie ging einen Schritt zurück und sah sich das Tier genauer an. Langsam und bedächtig ging die Schildkröte ihren Weg, ohne Krötus auch nur eines Blickes zu würdigen.  -  „Nein“ – rief ihr Krötus verärgert hinterher. – „Nein, du musst nicht mit mir reden. Geh nur. Ich hoffe ich war auf deinem Weg eine kleine Herausforderung.“ -
Dann ging auch Krötus wieder weiter, nun doch froh wieder wach zu sein, denn nun konnte sie ihren Weg fortsetzen. Weiter unterwegs fand sie eine umgekippte Mülltonne mit allerlei stinkendem Zeug darin, was Krötus mit gerümpfter Nase wahrnahm. Sie wühlte darin herum und fand mitten in diesen Stinkehaufen ein Stück, was vielleicht einmal Fleisch gewesen war, aber sie hatte keine Wahl und würgte es runter. Es schmeckte zwar nicht, nahm ihr aber erstmal den Schmerz von dem Hunger. Aus ihren Augenwinkeln heraus, sah sie einen Schatten vorbeihuschen. Vielleicht etwas größer als sie selbst und wohl war ihr dabei nicht – „Es ist sehr unhöflich sich ohne Einladung an einen gedeckten Tisch zu setzen.“ – vernahm sie wie aus dem nichts eine nicht ganz unfreundliche, aber doch erschreckend nahe Stimme  hinter sich. Erschrocken drehte sie sich um, immer darauf bedacht, nichts was da aus ihrem Maul hing loszulassen. – „Das nimmt mir niemand mehr weg und wenn es 10 großmäulige Katzen sind.“ – dachte sie wild entschlossen und drehte sich nun vollends um. Doch das was sie sah ließ sie doch erschauern. Vor ihr standen 3 riesige Rottweiler. Einer sah sie prüfend an, während die Anderen eher gelangweilt herumstanden und offenbar weiter wollten. Doch der Eine fixierte sie mit seinem Blick, so das sie das Kauen vergaß und ihr nichts anderes als ein dämliches Grinsen blieb. – „Warum grinst du so dämlich?“ – kam auch gleich die Frage von dem Einen und die Anderen horchten auf. Krötus versuchte sich zu sammeln und suchte nach einer guten Antwort - „Irgendwas schlaues müsste jetzt von mir kommen.“ – aber ihr wollte einfach nichts einfallen  und die Sekunden fielen wie ein Fallbeil. -  „Komm jetzt King, wir müssen weiter. Friss sie auf oder was weiß ich, aber lass uns hier verschwinden.“ -   kam es von den Beiden, die schon recht ungeduldig schienen. – „Oder soll ich sie auffressen?“ – fragte der Eine und sah Krötus genau an, so das sie seine Narben auf seinem Kopf und auf dem Rücken genau sehen konnte. – „Au weia“, – dachte sie und plötzlich platzte es aus ihr heraus – „Ich hab auch eine Narbe!“ – „Dämliches Blödstück“ schimpfte sie sich selbst, aber dann legte sie noch nach - „Ich habe mit zwei Katzen zusammen gelebt. Mann, ich kann euch sagen, das waren vielleicht Angsthasen!“ - Sie versuchte so cool wie es ihr in der Situation möglich war zu wirken, kaute versonnen an ihrem stück Fleisch, oder was es auch immer war und beachtete die Anderen nicht mehr. Innerlich flehte sie:  - Bitte, bitte, geht einfach weiter. Bitte fresst mich nicht.“ - Dann sagte sie mit belegter Stimme zu den Anderen. – „Ist noch was? Wollt ihr auch was? Hier! Nehmt euch, ist doch genug da!“ -  King rückte nun doch noch etwas näher an Krötus ran, beschnüffelte sie von allen Seiten und meinte dann: – „Dich hab ich hier noch nie gesehen. Bist wohl noch nicht lange draußen, hm? Riechen tust du wie eine Prinzessin, zwar mit einer leichten Kacke-Note aber doch irgendwie frisch.“ - Krötus war etwas unbehaglich, wie nah er an ihr dran war. Von nahem betrachtet sah er noch mächtiger aus. Sein Schädel schien riesenhaft und massig, so als könnte er durch Wände laufen und als sie nicht antwortete, sondern ihn nur anstarrte, fragte er  - „Wo will denn das Prinzesschen hin?“ -  Sie wusste nicht wohin sie gehen sollte. Sie hatte keine Ahnung - „Gute Frage!“ – antwortete sie deshalb, nur um etwas Zeit zu gewinnen und brabbelte einfach den Unsinn weiter, der ihr gerade einfiel. – „Wo ist schon wo? Und was unterscheidet das wo von dem anderen wo, hm?“  - und als sie sah das ihr gedanklich niemand mehr folgen konnte, setzte sie noch einen drauf  - „Und dann gibt es ja auch noch das Dort! Oder wie ihr es vielleicht auch nennt, das Hier! Doch Obacht, jetzt kommt meine Frage an euch, über die ich schon seit ewigen Zeiten nachdenken muss und vielleicht kann mir einer von euch Leuchten dabei helfen eine Antwort darauf zu finden.“ – Dabei setzte sie sich hin, legte ihre Stirn in Falten und sah nun wirklich so aus, als würde sie über ein Problem grübeln. Dann sagte sie: -  „Wenn ich hier bin, ist das hier ein hier und das dort ist dort,  aber was ist, wenn ich einfach rüber zum Dort gehe? Dann ist das Dort doch auch plötzlich das Hier, weil ich ja dann dort, bzw. hier bin. Oder was meint ihr?“ – und als sie sah, das die Anderen sie so ansahen, als hätte sie plötzlich schweres Katzenfieber, fragte sie noch – „Verzwickt was?“ -   Nach einigen Sekunden totaler Stille sagte der Eine endlich zu den Anderen – „Kommt schon. Lass doch die blöde Tussi. Wir müssen jetzt echt weiter.“ - Daraufhin drehte sich King, der schon gehen wollte um und sagte zu ihr – „Wenn das Dort fort ist, dann ist das Hier ein Ort um hier zu sein.“ – Er grinste, drehte sich zu seinen Kumpels um und rief:  – „Auf geht’s.“ – und zu Krötus – „Tschau Bella, alles Gute. Du hast es echt drauf!“ – Er lachte - „und zum Bahnhof geht es da lang. Das ist der beste Weg, um aus der Stadt zu kommen.“ -  Krötus wollte plötzlich nicht mehr allein sein, darum fragte sie – „Und ...“ – sie machte eine Pause um es so beiläufig wie möglich klingen zu lassen – „wo wollt ihr denn jetzt so hin?“ – King stockte in seiner Bewegung, sah sie an und schüttelte nur den Kopf.  – „Das ist nichts für dich, glaub mir. Wir gehen zu den blöden Katzen da drüben, die in dem Käfig sind. Da fliegt immer wieder eine ordentliche Portion Fleisch raus, wenn die Viecher so richtig an einem Fleischbatzen dran sind und wie wild den Kopf hin und her schmeißen, um das Fleisch von den Knochen zu kriegen. Aber ich sag dir,  man muss höllisch aufpassen, denn die sind dann sofort am Gatter dran und wollen das Stück zurück haben und dabei ist es ihnen egal, wenn dann an dem Stück Fleisch auch noch du mit dran hängst.“ – Krötus wusste nun sofort was das Wort Ehrfurcht bedeutet. Sie hätte sich fast in den Staub geschmissen und ihm die Füße geküsst, doch King setzte noch hinzu – „Sieh dir Apollo an. Hast du seine Narben gesehen? Mann ich sag dir, der ist verrückter als wir alle zusammen. Aber wir müssen jetzt wirklich los, denn jetzt, genau in diesem Moment werden die Viecher gefüttert, dann heißt es drei Minuten warten, bis die Wärter weg sind und dann ist Aktion angesagt.“ - Krötus holte tief Luft, wollte gerade etwas sagen, aber King und seine Bande waren schon im Dunkeln verschwunden. Es war unheimlich, wie schnell und lautlos sie verschwunden waren 
Dann ging sie weiter in die Richtung, die King ihr gezeigt hatte, die in der sich der Bahnhof befinden sollte - „Bahnhof hört sich gut an.“ – dachte sie und hatte plötzlich das Gefühl endlich mal eine Richtung zu haben,  ein Ziel.
Also lief sie stundenlang und hörte schon von weitem die an – und abfahrenden Züge. Sie hatte keine Ahnung, wie sie in einen von den Zügen gelangen sollte, geschweige denn in welchen und vor allen dingen, warum? Sollte sie in einen Zug steigen? Aber sie konnte nicht aufhören zu laufen. Sie hatte das Gefühl, sie musste das tun, also lief sie, vertrauend darauf dass sie das richtige tat zum ersten Zug, der ihr am nächsten war. Sie wollte schon in den Zug springen, hielt inne und überlegte es sich dann aber doch anders und ging zum nächsten Zug. – „Blödes Weib!“ – schalt sie sich – „Ein Zug ist genauso dämlich wie der Andere. Wenn du noch weiter herumläufst, wirst du zum Schluss noch gesehen und die Menschen haben dich wieder in ihrer Gewalt.“ – Aber sie konnte nicht in den ersten Zug springen. Sie hatte keine Ahnung warum und was mit ihr passierte. Sie wusste nur; der andere Zug ist der richtige. Also, Hopp und rein da. Also sprang sie in den Zug, nachdem sie sicher war das sie niemand gesehen hatte und verkroch sich auch sofort hinter einem Eimer, zwischen den Abteilen.  
Hier war sie erstmal sicher, sofern sie sich nicht bewegte und das tat sie auch nicht. Sie hatte nicht wirklich Angst vor Menschen, wollte jetzt aber auch nicht auf ihrem Weg gestoppt werden und die Aufmerksamkeit auf sich lenken. Wie sollte sie erklären wo sie hin wollte? Sie wusste es ja selbst nicht genau. Sie spürte nur eine seltsame Freude in sich aufsteigen, die sie sich selbst nicht erklären konnte.  – „Ich dreh jetzt völlig durch!“ – dachte sie so bei sich – „Die frische Luft bekommt mir nicht.“ - Und plötzlich musste sie an Pauli denken - „Ich wünschte ihm, das er auch mal so etwas erleben könnte, was ich hier gerade erlebe.“ – dabei hob sie eine Pfote zum militärischen Gruß an ihren Kopf, wie ein Offizier der gerade Meldung machte und sagte – „Alles Gute Pauli!“ –  dabei schaute sie versonnen hinter ihren Eimer hervor in den Himmel, der ebenso schwarz war, wie Paulis Fell. 
Sie muss wohl eingeschlafen sein, denn plötzlich ruckte der Zug, blieb unsanft stehen und sie kippte nach vorn, hinter ihrem Eimer hervor. So weit wollte sie eigentlich gar nicht fahren, aber nun war sie schon mal hier. Die Tür ging auf und sie rannte so schnell sie konnte zwischen den Beinen der Menschen hindurch und sprang vom Zug, runter auf den Bahnsteig und sofort, ohne sich zu orientieren, rannte sie weiter. Sie musste hier weg von all den Menschen. Das war ihr einziger Gedanke, also rannte sie aus dem Bahnhof raus, über die Straße und in den Park, der sich rings um den Bahnhof erstreckte.   Hinter einem Baum blieb sie erstmal stehen um zu verschnaufen. – „Mein Gott, wo bin ich?“  – Irgendwie musste sie grinsen. Der Gedanke das sie nun wirklich eine Abenteuerin war beflügelte sie und sie spürte das sie sich hier wohl fühlte, obwohl alles hier so fremd war. Aber als sie sich umschaute und sah wie die Hunde im Park rumtollten, die Strassen, die Menschen liefen umher wie überall sonst, da fiel ihr auf, das es doch gar nicht so anders war. Nur der Ort hatte gewechselt, aber nicht das Drumherum. – „Komisch“, – dachte sie - „irgendwie gleich und doch anders!“ –
Wie von einer unsichtbaren Leine geführt, lief sie der Sonne entgegen, die gerade hinter einer Wolke verschwinden wollte und Krötus konnte noch sehen, wie wunderschön dies alles aussah. Sie atmete tief durch. Ziellos trabte sie erstmal in eine Richtung,  bis sie müde war und sich im Gras hinlegte, um sich auszuruhen. Schwerfällig sank ihr Kopf zwischen ihre Pfoten und sie sah etlichen Fliegen, Mücken und Mariechenkäfer bei ihren Tageswerk zu,  bis sie sich auf die Seite legte, weil sie jetzt doch mal endlich richtig schlafen musste. Im wegdämmern sah sie vereinzelte Gesichter in den Wolken, die ihr zulächelten und immer wieder ihre Form veränderten, aber niemals aufhörten sie anzulächeln.  – „Schlaft ihr auch wohl und passt gut auf mich auf, meine Freunde.“ – Mit diesen Worten schlief sie ein und ihr Schlaf war lange und ausgiebig.
Erst am nächsten Tag erwachte sie ausgeruht. Keiner hatte sie gestört und niemand hatte sie entdeckt. Sie fühlte sich großartig und ging erst einmal über die Wiese um ein wenig Gras und Kräuter zu fressen. Sie hätte lieber etwas anderes zum Fressen gehabt, aber es schmeckte ihr trotzdem ausgezeichnet. Noch nie hatte sie so eine Freude beim fressen empfunden. Sie sprang vor lauter Glück einige Male in die Höhe und bellte ausgelassen den nächsten Baum an, rannte um ihn herum und bellte so ausgiebig, das sie schon nach einigen Minuten heiser war und röchelte, als hätte sie eine Raucherlunge.  
Nachdem sie sich ausgetobt hatte, kam ihr der Ernst ihrer Lage wieder zu Bewusstsein. So schön das alles auch war,  im Moment jedenfalls, wusste sie eines doch genau;  Auf  Dauer draußen zu leben war doch nichts für sie und dabei dachte sie an den Herbst mit seinen Stürmen und nicht zuletzt an den Winter, der es mit draußen lebenden Wesen nicht sonderlich gut meinte und wie hatte King schon gemeint; Sie riecht wie eine Prinzessin, aber eben mit einer Kacke-Note. Was ist wenn ich noch drei Monate draußen bin? Dann heißt es nicht mehr mit einer Kacke-Note, sondern nur noch Kacke, ohne Prinzessinenduft. Nein, das wollte sie nicht. Schön, es war abenteuerlich, man lernt die schrägsten Vögel kennen, aber sie liebt es nun einmal innerhalb warmer 4 Wände zu sein und keine Angst haben zu müssen, das sich irgendjemand an sie heranpirscht, um sie zu fressen oder mit ihr seinen üblen Schabernack zutreiben. Schön, sie hatte bisher unbeschreibliches Glück gehabt, aber es hätte auch anders kommen können, ganz anders. Das wusste sie, also ging sie weiter ohne genau zu wissen wohin. Sie musste seit Stunden so gelaufen sein, als vor ihr eine riesige Wiese ihre grünen Arme ausbreitete. Auf ihr standen ein großes- und mehrere kleinere Häuser. Wie sie aus der Entfernung deutlich erkennen konnte, standen auf der Wiese auch einige Kühe und ein Hund lag friedlich im Gras.  
Verdutzt blieb sie stehen. – „Wie kann das sein?“ – dachte sie, an ihrem Verstand zweifelnd - „Wie kann das sein?“ – setzte sie noch mal an und versuchte das Unmögliche für sich greifbar zu machen. – „Das dieser Ort hier, dieser wunderschöne Flecken Erde mir so bekannt vorkommt?“ - Sie hatte das Gefühl, als wenn ein dunkler Schatten in ihr sich so langsam lichtete. Sie musste mit aller Kraft dagegen ankämpfen nicht sofort hinunter zu rennen. – „Das ist doch verrückt.“ - flüsterte sie sich selbst zu. Doch da war etwas in ihr, das spürte sie genau und sie merkte, das dieses Gefühl erst ganz klein war, sich aber langsam auf den Weg machte immer größer zu werden. Dieses Gefühl wusste:  SIE WAR ZU HAUSE! Sie sah an sich herunter und wunderte sich, das sie nicht wie eine Gans aussah, so sehr hatte sie eine Gänsehaut. Es kribbelte richtig und plötzlich rannte sie los, so schnell ihre kurzen Beine sie zu tragen vermochten. Einige male stolperte sie, aber das machte ihr nichts. Sie rappelte sich wieder auf und versuchte nun noch schneller zu rennen, wie um die verlorene Zeit wieder aufzuholen. 
Als sie unten wo das Haus stand angekommen war, rannte sie immer noch mit zu viel Schwung in ihren Beinen, erst einmal mit dem Kopf gegen den Zaun. Sie konnte nicht mehr bremsen. Es krachte so laut, das sie selbst darüber erschrak und wieder hochschnellte, wie eine Feder, die nun endlich wieder Entlastung spürt. Dabei verkeilte sich ein Brett aus dem Zaun so sehr, das sie sich nun nicht mehr bewegen konnte. Sie steckte mit dem Kopf im Zaun fest. – „Na super!“ – schimpfte sie sich selbst. -   „Das hab ich nun davon, wenn ich doch mal etwas schneller als gewöhnlich bin. Mein Gott, das muss vielleicht blöd aussehen. Ich muss doch wohl total blöde sein, hier so runter zu rennen, als gäbe es hier unten ein Krümel-Büfett.“ -
Sie bellte so laut sie konnte und endlich öffnete sich die Tür zum Haus. Eine Frau betrat den Eingang, gefolgt von einem etwa 10 jährigen Kind, das sich sofort auf den Weg zu Krötus machte, um sich das Bild von ganz nahen anzusehen und auch gleich, ohne lange zu fackeln, loszulachen begann. – „Wie blöd muss man eigentlich sein?“ – brüllte es aus dem Kleinen raus. Er ging nun um den Zaun herum, um sich das Elend von Krötus von der anderen Seite ansehen zu können. Krötus zerrte so sehr sie konnte, aber sie konnte sich nicht selbst befreien. Im Gegenteil Die abgebrochene Holzlatte bohrte sich stattdessen immer tiefer in ihren Hals, so dass aus dem Bellen immer mehr ein Röcheln wurde. Die Frau trat entschlossen hinzu und riss mit unglaublicher Wucht an der Holzlatte, so das Krötus schon Angst bekam, das dies jetzt ihr Ende wäre. Viel Luft bekam sie nicht mehr, aber die Holzlatte löste sich endlich vom übrigen Zaun und mit einem Mal war der Schmerz weg, Krötus konnte ihren Hals wieder drehen und Luft bekam sie auch. 
Sie sprang 2 Schritte zurück, vom Zaun weg und holte erstmal ausgiebig Luft. Die Frau kam auf sie zu, streichelte sie und sagte – „Mein armes kleines Ding. Hast du dich verlaufen? Na nun komm, ich gib dir erstmal was zu Fressen.“ - Krötus bemerkte, das die Frau sie irgendwie komisch ansah, merkte dann aber auch, das sie ihrerseits die Frau genauso anstarrte. Dann fragte die Frau mit Zweifeln in der Stimme – „Sag mal, du bist doch nicht ...- sie konnte offenbar nicht weiterreden. Es kostete sie unendlich viel Kraft den Satz zu Ende zu bringen. – „.. Du bist doch nicht etwa  ... Krötus? Oder doch?“ – Den Namen schrie sie fast schon aus und Krötus sah, wie die Augen der Frau langsam feucht wurden und sich die Sonne in ihnen spiegelte. Aber das nahm sie selbst schon mehr oder weniger verschwommen wahr, denn sie hatte und das spürte sie jetzt erst, ebenfalls feuchte Augen. 
Erinnerungsfetzen stürmten auf Krötus ein, die sie zunächst nicht zuordnen konnte und ehe sie dieses Gedankenwirrwarr ordnen konnte, hatte die Frau sie auch schon auf dem Arm genommen und drückte sie nun herzlich an sich. – „Mein Gott,  das gibt es doch gar nicht!  Lass mich mal sehen.“ – und mit diesen Worten drehte sie Krötus auf den Rücken, was dieser gar nicht gefiel. Sie versuchte sich wieder anders herum zu drehen, aber die Frau hatte sie im Würgegriff und sie spürte, dass die Frau nach etwas oberhalb ihres Bauchnabels suchte. – „Ja, ja“, – rief sie – „das gibt es nicht!“ Du bist es wirklich.“ - Sie rief ihren Sohn – „Patrick, komm her und sieh dir das an.“ – und als der junge dann bei Krötus war, die immer noch auf dem Rücken lag und sich vorkam wie eine seltene Mokkakaffeetasse, die von zwei irren Omis begutachtet wird, sagte die Frau  - „Da, siehst du? Lies vor. Was steht da?“ – der Junge trat nun noch näher heran um besser lesen zu können und stotterte die Buchstaben herunter, die offenbar nicht leserlich da standen – „ K.rö..t.a.f“    - und dann stolz das er es lesen konnte – „Krötaf. Toll nicht wahr?“ – Er drehte sich um und wollte gelobt werden. Dann runzelte sich aber seine Stirn und er fragte - „Was bedeutet das?“ –
Die Frau lachte, entließ Krötus wieder aus der Zwangsumarmung und rief. – „Da steht Krötus.“ - Dann drehte sie sich zu Krötus um, die nun auch stand und der Dinge harrte, die da kommen wollten. Sie wusste nicht was hier vor sich ging, aber sie hatte ein gutes Gefühl und darum entspannte sie sich und wedelte unauffällig auch ein bisschen mit dem Schwanz.
In der Zwischenzeit war auch der Mann wieder vom Einkaufen zurück und hatte auch den Hund, den Krötus vom Hügel aus gesehen hatte im Schlepptau. Der Hund war riesig, aber nicht in der Masse, sondern eher hoch gewachsen. Er hatte etwas Majestätisches. Gelassen kam er auf Krötus zu, besah sie sich von allen Seiten und blickte ihr tief in die Augen – „Au Mann“, – dachte sich Krötus – „der hat echt etwas magisches, etwas königliches an sich. Wenn der einen so ansieht, geht es einem durch und durch.“ – Sie spürte seine Weisheit und seine Milde und wusste, dass sie ihm alles, was sie erlebt hatte, erzählen könnte. Bisher hatte sie immer nur Beziehungen gehabt, die von ihr nur das eine wollten oder sie verspotteten. Ihr Äußeres war immer gut für einen Witz. Noch nie in ihrem Leben wurde sie wirklich ernst genommen. Keiner interessierte sich wirklich für sie, schaute hinter die Fassade des ungelenken, tollpatschigen und manchmal den von zu vielen Fragen die ihr durch den Kopf schossen,  wirren Gedanken. Aber dieser hier, der hier vor ihr stand und nicht aufhörte sie anzusehen, der machte sie völlig verrückt  und plötzlich merkte sie wie ihr die Tränen über die Wangen liefen.   Ihr ganzes Leben, alles was sie bisher erlebt hatte, ihr ganzer weiter Weg, das alles lief darauf hinaus, das sie hier landen sollte.  
Der Mann sah sich krötus an und fragte dann seine Frau – „Wen haben wir denn hier?“ - Seine Frau wedelte aufgeregt mit den Armen und rief entzückt. -  „Matteo, das glaubst du nicht wer hier vor dir steht. Rate! Los, mach schon!“ – Sie rannte ganz entfesselt von einem zum Anderen und rief dann den Hund - „Los Rio! Du musst auch raten!“ -  Rio sah Krötus an und sie sah ihn an, dann schüttelte Rio seinen Kopf und sagte zu Krötus - „Willst du meine Sammlung von Knochen sehen, die ich hier vergraben habe?“ – und etwas leiser zu sich selbst – „Hoffentlich finde ich die noch.“ – Krötus erwiderte mit einem Blick auf die Familie, die immer noch auf dem Hof stand und ganz aufgeregt war – „Wieso nicht? Ist bestimmt besser, als hier darauf zu warten, dass der Moderator endlich mit seiner Show beginnt. – „Daraufhin verschwanden beide unauffällig vom Hof und Rio führte Krötus zu seinem „geheimen Platz“ wie er ihn selbst nannte. Krötus hatte das Gefühl, das Rio selbst nicht mehr so genau wusste wo dieser Platz war, aber ihr war es egal. Also rannten beide los, über die Wiese, bis Rio ihr zu rief: – „Nicht so schnell mein wildes Mädchen,  du weißt doch, wenn alte Männer rennen, sieht das einfach komisch aus. Also lass uns einen Gang runterschalten okay?“ – Er schnaufte und schwitzte, als wären sie schon tagelang gerannt. – „Ist alles okay?“ – fragte Krötus besorgt, als sie ihn sich nun genauer ansah. – „Du siehst echt ein bisschen blass aus.“ – Aber er wedelte nur kurz mit seiner Pfote – „Alles okay! Nur mein Herz .. Weißt du ...?“ – er sprach stoßweise, aber langsam entspannte er sich und sie konnten die Suche nach seinem „geheimen Platz“ fortsetzen.
Unterdessen hatte die Frau die Familie an dem Tisch versammelt und erzählte ihnen ihre Version von der unglaublichen Geschichte – „Also Matteo, du erinnerst dich doch bestimmt noch, wie wir vor drei Jahren einen Welpen bekommen haben, der nicht älter als 10 Wochen war. Wir haben hier gerade das Haus und die Felder gekauft und meinten, ein Hund würde gut dazu passen. Also ...“- Sie machte eine Pause um ihre Gedanken zu ordnen. – Der Hund, den du vorhin gesehen hast, ist vor einer halben Stunde wie aus dem nichts, über dem Hügel hier aufgetaucht. Der muss tagelang unterwegs gewesen sein. Ich meine, hast du dir den Hund angesehen? Überall Schrammen und Abschürfungen und er sieht so aus, als hätte der tagelang nichts anständiges zu Fressen bekommen....“- „Komm mal langsam zum Punkt, Laura. Ich muss heut noch die Kühe füttern.“ – unterbrach Matteo liebevoll seine Frau, um sie etwas zu bremsen, weil er wusste, wenn sie erstmal angefangen hatte etwas zu erzählen, würde es Stunden dauern, bevor sie zum eigentlichen Punkt kam. Sie liebte das Drama, also schlängelte sie sich immer um diesen einen erlösenden Punkt herum, fügte noch etwas hinzu, dann fiel ihr noch etwas ein und das konnte sich endlos so hinziehen – „Bitte jetzt nur die Kurzversion!“ – setzte er noch hinzu. Er lächelte sie an und sah dass sie enttäuscht wirkte. Sie rang mit sich. Es sah so aus, als würden tausend Worte auf einmal durch ihren kleinen Mund wollen und jetzt musste sie erstmal sortieren, welche denn jetzt noch durften. Sie sortierte lange, aber dann brachte sie es auf dem Punkt – „Das dort .. ist Krötus!“ – Sie verschränkte die Arme vor ihrer Brust und sah ihn herausfordernd an. Er hatte echt keine Ahnung, wovon seine Frau da sprach, ärgerte sich aber auch gleichzeitig, dass er sie unterbrochen hatte. Das hatte er nun davon. –„Jetzt muss ich ihr alles aus der Nase ziehen.“ -  Von allein würde sie nichts mehr sagen. – „Wer oder was ist Krötus? Kannst du bitte, bitte etwas mehr dazu sagen?“ – versuchte er sie wieder zu motivieren – „Aha!“ – kam es von ihr, aber nicht unfreundlich, nur so als wenn sie ihm zu verstehen geben wollte – „Wenn du mich mal ausreden lassen würdest, dann bräuchtest du auch nicht so blöd fragen.“ – Aber sie war so auf die Geschichte fixiert, das es nun, wo sie alle Aufmerksamkeit hatte, aus ihr hervorbrach -  Krötus .. erinnerst du dich nicht? Wir nannten den kleinen Hund so und haben ihr auch ein Tattoo auf dem Bauch machen lassen, so dass wenn sie sich mal verirrt, jeder weiß das sie so heißt und dann auch jedem klar ist, das dies unser Hund ist. Erinnere dich! Jeder hier, in der Umgebung kannte Krötus. Sie war so tollpatschig.“ -  Sie sah verträumt in den Himmel und Matteo konnte sich so langsam wieder an Krötus erinnern. – „Ja“,  - meinte er und sie sah in seinen Augen, das sich das Dunkel langsam aufhellte – „Ja“, – rief er nun aufgeregt -  „das ist doch die kleine Fußhupe, die immer bei den Schweinen gelegen hatte. Warum wusste auch niemand, aber scheinbar hat es ihr dort gefallen.“ – Er musste lachen, fing sich dann aber und fragte unsicher – „Und wie ist sie hierher gekommen?“ -   Laura sah ihren Mann mit funkelnden Augen an – „Hörst du mir eigentlich zu?“ – Erschrocken wich er einen Schritt zurück. – „Ja schon,  aber ...“- stotterte er, doch sie fiel ihm unwirsch ins Wort – „Sie kam auf einmal über den Hügel gerannt. Sie war auf einmal da und bevor ich auch nur das erste von ihr sah, steckte ihr Kopf auch schon in dem Zaun dort drüben fest.“ – Sie zeigte mit dem Finger auf die kaputte Stelle im Zaun und dann in Erinnerungen schwelgend -  „So leise wie sie damals weg war, so laut und kraftvoll will sie aber nun wieder zurück.“ – Er nickte und meinte – „Ich dachte sie wäre tot. Alle dachten sie hätte sich verirrt und könne draußen nicht überleben. Mann, was haben wir gesucht! Aber nichts. Sie war wie vom Erdboden verschluckt.“ -    - „....oder von einem Wolf.“  - setzte Laura mit trauriger Miene seinen Satz fort und sagte dann – „Überleg doch mal, was sie alles erlebt haben muss und wir werden es nie erfahren. Wir sehen sie nur im jetzt und können nur vermuten wo sie war und was passiert ist  ...“ – Matteo nahm sie in die Arme und raunte ihr mit leiser Stimme ins Ohr – „Ich hoffe, das sie ein gutes Leben hatte!“ – und dann, wie um das Gespräch zu beenden, setzte er heiter hinzu – „Okay, ich hol einen Karton und dann schicken wir sie wieder zurück ... nach ....“- Er tat so als würde er überlegen wohin er Krötus schicken sollte, aber Laura boxte ihn auf seinen Arm, warf sich ihm in die Arme und schimpfte lachend  – „Untersteh dich, du Unhold. Eher schicke ich dich wieder zurück!“ – Dann warf sie ihren Kopf zurück und meinte mit einem Seufzer:  - „Ach ist das schön! Jetzt sind wir alle zusammen. Weißt du? Ich musste so oft an Krötus denken und hatte immer das Gefühl, das sie noch irgendwo ist  ..“-   „und siehe  da  ..., ehe man sich versieht ist sie auch schon wieder zurück und steckt mit ihren Kopf im Zaun fest.“ – setzte Matteo den Satz fort Beide lachten lange und beschlossen Krötus nun nicht mehr weg zu lassen. Das sollte jetzt wieder ihr Zuhause sein.
Rio suchte jetzt schon eine ganze Weile an dieser einen Stelle und immer wieder rief er zu Krötus – „Gleich hab ich es. Dann wirst du aber Augen machen.“ – Aber nachdem Rio etliche riesige Löcher ausgehoben hatte und es immer offensichtlicher wurde, das es wohl doch keine Knochen zu finden gäbe, sagte Krötus zu Rio: – Mach ruhig mal eine Pause, dann sehe ich sie eben später.“ – Sie legte sich ins Gras, das so hoch stand, das sie kaum zu sehen war. Rio kam schnaufend zu ihr und legte sich neben sie. – „Weißt du“, – begann sie ihrer Aufregung Herr zu werden – „hier an diesen Ort bin ich groß geworden.“ – Sie schaute in die andere Richtung, damit Rio die Wehmut in ihrem Gesicht nicht sehen konnte. – „Ich weiß.“ – sagte er und sie drehte erstaunt ihren Kopf in seine Richtung, so dass er sie nun genau ansehen konnte. – „Ich hab es in den Augen der Frau gesehen, das sie dich erkannt hatte, noch bevor sie es selbst wusste.“ –Etwas später setzte er hinzu: – „Ich hoffe, das du bleibst.“ – und mit einem Lächeln und ganz klaren Augen, als wenn sich die Sonne im Wasser spiegeln würde, sagte er noch – „Ich könnte eine Freundin gut gebrauchen und ich glaube das du die Richtige für mich bist und wer weiß ...?“- Er drehte den Kopf zur Seite und sagte dann halb flüsternd – „Vielleicht bin ich auch der Richtige für dich .. Obwohl ich schon etwas älter bin.“ -  Sie drehte sich zu ihm um und fing an sein Ohr zu lecken und dabei sagte sie ganz sanft zu ihm – „Ich wäre gern deine Freundin.“ – dann legte sie sich auf die Seite und kuschelte sich ganz dicht an ihn heran, so das sie sein Herz schlagen hören konnte. Das beruhigte sie so sehr, das sie nach und nach immer schläfriger wurde und ganz langsam fielen ihr die Augen zu.
Ihr Herz schlug gleichmäßig und in ihren Kopf war Frieden eingekehrt. Im Halbschlaf sah sie sich auf einer Wolke, von der sie schon gehört hatte und von der sie wusste dass dies die heilige Wolke war. Sie wusste, dass dort alle hinkamen, die gestorben sind und sie wunderte sich, dass sie nun auch dort war. Aber die Anderen, die schon auf der Wolke waren winkten ihr zu und riefen – „Hab keine Angst!“ Komm ruhig näher. Das ist so schön, das du uns mal besuchst.“ – Krötus wanderte auf der riesigen Wolke entlang, die im inneren noch größer war, als es von außen den Anschein machte. Sie sah alle ihre alten Freunde wieder, von denen sie bei einigen gar nicht wusste, das diese schon tot waren. Smokey ritt auf Rüsawo zu ihr hinüber, dann kam Sport- Arni, der einen Elefanten wie eine Hantel hin und her schwang und dann noch Bastard, der immer noch seine Taucherbrille aufhatte. Krötus musste lächeln. Dann sah sie aus dem Dunkeln der Wolke einen Schatten auf sich zukommen, einen riesigen schwarzen Hund, den sie nicht kannte, aber...  sie stutzte. Wie, konnte sie sich auch nicht erklären, aber sie hatte eine Botschaft für ihn und sie sprach: – „Hey kleiner Wotan, alle denken immer noch ganz liebevoll an dich und ich soll dir die liebsten Grüße ausrichten!“ – Wotan sah Krötus dankbar an, dann nickte er und ging langsam ganz dicht an Krötus heran, nahm sie in den arm und Krötus konnte seine Stärke und Liebe durch sich hindurch fließen fühlen. Sie spürte etwas Erhabenes und majestätisches. Ihre Knie wurden plötzlich ganz weich und im nächsten Moment standen sie in einer riesigen Halle, die geschmückt war, als wenn hier eine Party stattfinden sollte und tatsächlich  sah sie eine Bühne, auf der eine Coverband stand, die Rock`n Roll Songs  zum Besten gaben. Sie musste an Elvis denken und war dankbar, dass sie ihn hier nicht sah. Dann feierten alle ausgelassen miteinander und Krötus war so glücklich wie noch nie. Doch bevor sie ging, hielt Wotan sie noch am Arm, zwinkerte ihr zu und sagte: - „Lass dir nicht einfallen hier früher als erwartet aufzutauchen. Hier ist es schön,  keine Frage, aber da unten auf der Erde ist es unbeschreiblich schön!  Verstehst du? Und noch was“,  - Er machte eine kleine Pause - „das dürfte ich dir eigentlich gar nicht sagen.“ - Er drehte sich um, wie um zu sehen, das niemand hinter ihnen stand. – „ihr Beide, also ich meine Rio und du ... Ihr werdet ein prima Paar abgeben und viele Jahre glücklich sein. Also, du hast dein Ziel erreicht... Du bist zu Hause!“ -  Mit diesen Worten schubste er sie sanft die Wolke runter und sie flog, ja sie gleitete wie eine Feder wieder zur Erde, wo sie aufwachte und sah, das Rio die ganze Zeit auf sie aufgepasst hatte, so dass ihr nichts passieren konnte. Sie kuschelte sich an ihn und fühlte sich unglaublich wohl. Dann sah sie zum Himmel hinauf und meinte im grellen Sonnenlicht zu sehen, wie die Wolke ihr freundlich zu lächelte und Krötus sagte ganz leise zu der Wolke   –   „Macht’s gut, meine Freunde!“ –
 
 
 
 
 
 
 
  
 
 
  
  

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 16.04.2011. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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