Andreas Rüdig

Ostern ist abgeschafft

Wir können der AA - Antikirchlichen Atheistenfront gratulieren. Sie hat obsiegt. Ein Federstrich genügte, um das staatliche Feiertagsrecht zu ändern und die kirchlichen Feiertage zu  streichen. Weihnachten, Ostern, Pfingsten und all´ die anderen Feste gibt es jetzt nicht mehr. Übriggeblieben sind nur noch Neujahr, der Tag der Arbeit und der Nationalfeiertag, also  alles  weltliche Feiertage. "Diese Neuregelung war überfällig," betont Hasan Ali Gurkenahr die Neuregelung. "Schauen  Sie sich doch die einheimische Bevölkerung an. Die weiß teilweise doch gar nicht mehr, was sich hinter den Feiertagen verbirgt. Für die ist Ostern doch Eier färben und Weihnachten einen Tannenbaum aufstellen. Und schauen Sie sich doch an, wie viele Leute auch an den Feiertagen arbeiten müssen. Das sind nicht nur Krankenschwestern, Polizisten und Feuerwehrleute. Es sind Busfahrer genauso wie Stadtreinigungen und die Verkäufer in den Läden im Bahnhof oder die vielen Leute in der Gastronomie. Da was es nur naheliegend, auch anderen Leuten das Arbeiten zu erlauben." Gurkenahr kann auch gleich ein weiteres Argument anführen: "Nehmen Sie die ganzen Zuwanderer. Da ist nicht jeder Christ. Warum sollten wir denen unsere Sitten und Gebräuche aufdrängen? Und selbst diejenigen, die Christen sind, feiern in der Regel doch anders."

Über die Folgen der Gesetzesänderung waren sich die Kirchenfeinde aber nicht im Klaren.

Da Tage wie Karfreitag, Ostermontag und Pfingstmontag keine gesetzlichen Feiertage mehr sind, können, nein, müssen Betriebe, Läden und Behörden an den neuen Arbeitstagen geöffnet sein. Keine gesetzlich verordnete Erholung ist mehr angesagt, sondern Erbringung von Arbeitsleistung. Auch Brückentage, also beispielsweise ein arbeitsfreier Freitag nach einem Donnerstag, sind jetzt nicht mehr möglich. Wer Ostern und Weihnachten feiern möchte, muß also Tarifurlaub nehmen.

Die Gesetzesänderung hat auch Einfluß auf die Schulferien. Keine Weihnachten keine Weihnachtsferien. Kein Ostern keine Osterferien. "Früher orientierten sich die Schulferien am Jahresverlauf. Da waren die Menschen in der Landwirschaft beschäftigt. Da wurden die Kinder insbesondere im Sommer und Herbst gebraucht. Heute ist die Verstädterung weit vorangeschritten. Da werden die Kinder nicht mehr auf den Feldern und in den Betrieben gebraucht. Da können wir auch gleich die Herbstferien abschaffen und die Sommerferien auf 3 bis 4 Wochen verkürzen. Dann lernen die Kinder mehr und sind besser auf das Berufsleben vorbereitet."

Auch Weihnachtsmärkte sind überflüssig geworden. Sie können jetzt zu traditionellen Kunsthandwerkermärkten umfunktioniert und auf 2 Wochen reduziert werden. Da wir keine Weihnachtsgeschänke mehr brauchen, hat die Gesetzesänderung so zu einer Entschleunigung unseres Lebens geführt.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 25.04.2011. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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