Leicht gebückt stehe ich über dem Waschtrog. Montagmorgen.
Ich schwitze. Die Finger meiner rechten Hand weit ausgespreizt. Leicht zitternd.
Mit dem Handballen stütze ich mich am Rand des Lavabos ab.
Konzentriere mich. Amte tief ein. Und wieder aus.
Hebe meinen Kopf, um in den runden Spiegel zu blicken. Zwei Augenpaare blicken mich angsterfüllt an.
Ich schaue erneut auf die Finger meiner rechten Hand.
Auf die langen Finger. Dünn. Unbehaart. Und zitternd. Ich schlucke abermals leer.
Die linke Hand ruht gelassen. Auf Hüfthöhe. Gleich neben dem Ort des grauenvollen Geschehens.
Ich rede mir gut zu. Das wird schon klappen.
Meine Nackenhaare stellen sich instinktiv auf.
Dann führe ich das Instrument, welches sich in meiner Linken befindet, langsam - aber dennoch zielbewusst - zu meiner rechten Hand. Die Waffe halte ich zwischen Daumen und Zeigefinger. Gelassen.
Ich überlege kurz - und entscheide mich für die schnelle Variante. Ohne langes Leiden. Ruckartige bewege ich das Ding zwischen den beiden Fingern zum Opfer.
Ängstlich zittert dieses weiter. Ich schliesse noch einmal kurz meine Augen, bevor ich zur Tat schreite.
Mit leichtem Druck schliessen sich die Bügel zwischen meinem linken Daumen und dem Zeigefinger.
Und genau in diesem Augenblick wird er schlagartig und rücksichtslos ermordet.
Ich erschaudere. Angeekelt verziehe ich mein Gesicht.
Ein schubartiger Schweissausbruch bricht an meiner Schläfe aus.
Ich hab es schon wieder gemacht. Ihn einfach umgebracht. Bestialisch kalt.
Den Fingernagel meines rechten Daumens.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 01.05.2011.
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von Iris Bittner
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