Norbert Wittke

Alte bleiben länger jung



Wenn ich zurück denke, hätte ich in meinem Alter von heute nur noch in der Warteschleife dem Tod entgegen sehen müssen. Erinnere ich mich  zurück an die Nachkriegszeit, waren die Menschen dort über 50 Jahren schon im Grunde alt.  Die Kleidung war dunkel, die Frisuren altbacken. Ab 60 Jahren saßen viele nur noch auf der Bank vor dem Haus oder am Fenster, schauten nach ober der Tod nicht bald vorbei kommen könnte.

Heute sind die Alten in frischen Farben gekleidet. Machen die Mode in vielen Dingen mit. Manche sind sogar gepierct oder haben bei den Männer einen Punkhaarschnitt. Sie wissen mit ihrer Freizeit einiges anzufangen. Besuchen Sportstudios, unternehmen weite und beschwerliche Reisen.

Nun es gibt den einen oder anderen, den das stört oder der es nicht mit bekommen hat. So schrieb ein Blödschreiber beim Kölner Express: "Die 60 jährige Greisin, wurde von dem Täter auf dem Nachhauseweg überfallen". Er scheint nicht bemerkt zu haben, dass sich heute noch niemand in diesem Alter als Greis fühlt.. Dieser Schreiberling, vermutlich noch mit Pampas bekleidet, da diese Dinger ja immer länger getragen werden, scheint in Köln direkt hinter dem Mond zu leben.

Dieser verzögerte Alterungsprozess wird vermutlich die stören, die gierig auf ihr Erbe warten, das ihnen ja schließlich zusteht, wie sie es meinen. Sie brauchen das Geld, weil sie ständig über ihre Verhältnisse leben und jeden Schnickschnack haben müssen. Dabei hätten sie ja die Möglichkeit, sich selbst einzubringen und etwas Positives auf der Welt zu leisten.

Die Lebensarbeitszeit soll nun ja auch verlängert werden, um das große Heer der Rentner und Pensionäre zu verringern. Für den Staat ist nur ein guter Bürger, der direkt mit dem Eintritt des Rentenalters verstirbt. Er stirbt dann nicht als alter Greis, sondern noch mitten in seiner Schaffenskraft.

Der Staat will da Anreize schaffen. In diesen Fällen des zeitnahen Todes, sollen die Beerdigungskosten aus steuerlichen Mitteln übernommen werden. Der Ausgleich soll dann aus der vorgezogenen Erbschaftssteuer und den Einsparungen bei der Rente ausgeglichen werden. Natürlich gehört dazu dann auch ein Selbstmordpaket für harte Fälle, die nicht so leicht eines natürlichen Todes sterben wollen.

08.06.11                                  Norbert Wittke

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