Roland Müller

Fieselgeschichte “Fernsehabend“

Es ist mal wieder Fernsehzeit bei den Fiesel. Da das nicht so häufig ist,weil ja immer nur gemuschelt wird ,
müßte es der richtige Film werden. Am besten einer, der auch Beiden gefällt !Und so kommt dann immer ein Fiesel zu dem anderen, um seinen Vorschlag zu machen, welcher Film auf gar keinen Fall verpasst werden darf .
„Du Fieselmann,“sagte die Fieselin zu ihren Fieselmann ,der schon seit Stunden damit beschäftigt ist, die Fernsehzeitung
zu durchstöbern. „Weißt du welchen Film wir gucken können?“
„Lass mich mal sehen! Hmm.. Oh nein! Dirty Dancing läuft !Bitte nicht !“
„Aber der ist doch voll romantisch !Wir können dabei muscheln , kerzen anmachen, und stundenlang darüber reden ,wie lieb wir uns haben.“ „Ach Fieselchen ,den habe ich schon mindestens tausendmal gesehen!Ich könnt für diesen Film sogar Synchronsprecher werden ! Können wir nicht irgendetwas Anspruchsvolles mit viel Action sehen?“
„Aber der ist doch sooo süß,“ sagte die Fieselfrau mit lieblicher Stimme ,während sie beginnt seinen Arm zu krabbeln.
Verzweifelt sucht der Fieselmann in der Zeitung nach einen anderen Vorschlag.
„Und was ist mit dem FilmFilm von TV- Movie Einer wird zerlegt, oder so ?“
„Biiitttteeeee“
„Na gut,aber krabbeln musst du mich dabei!“
Wenn nämlich einer der Fiesel einen Film anschaut ,den er eigentlich gar nicht sehen möchte,dann muss er dafür gekrabbelt werden,
und zwar den ganzen Film über !Wenn beide den Film mögen, krabbelt man sich gegenseitig. Manchmal dauert es eine richtige
Weile, bis man sich geeinigt hat, und diese Zeit fehlt nachher immer in der Vorbereitung für das bevorstehende Fernsehereignis.
Das wichtigste an so einem Abend ist es, sein Aussehen so gut es nur geht dem Film anzupassen ,um gegebenfalls die ein oder andere Passage nachspielen zu können. Das war das größte für die Fiesel .Letztesmal, als der Film Peter Pan lief, färbte sich der Fieselmann eigens für den Film die teuere Bettwäsche grün ein ,nur um seinem Widersacher Kapitan Hook eine perfekte Kopie zu präsentieren. Auch Stunden nach dem Film wollte er sich nicht von seiner Rolle trennen die, wie er zur seiner Fieselfrau sagte, perfekt auf ihn zugeschnitten sei .Als er dann schlussendlich von einem Schrank herunter sprang ,weil er dachte immer noch fliegen zu können ,und er sich seinen Arm brach ,war das Spiel vorbei. Die Fieselfrau läßt es sich natürlich auch nicht nehmen, öfters mal deswegen eine spöttisch Bemerkung loszulassen . „Du brauchst keine Angst haben,“sagt die Fieselin ,während sie vor dem Spiegel die ersten Tanzschritte übt. „In dem Film wird nicht geflogen,also kann dir nichts passieren.“ Rechtzeitig zum Film ist aber immer alles vorbereitet,so dass beide Fiesel gespannt im Wohnzimmer sitzen und zuschauen wie Patrick Swayce mit Filmpartnerin Jennifer Grey ,die ersten Hebelfiguren im Wasser trainiert ,um für den Mambo Abend im Chelckwick Hotel gut vorbereitet zu sein .Die Fieselfrau findet diese Szene passend um sie Nachzuspielen, und begibt sich dafür ans äußere Ende des Wohnzimmers und ruft ihren Fieselmann zu :“Hast du genau gesehen wie das Patrick Swayce gemacht hat?“ Der Fieselmann ,der mit einem viel zu kurzem T Schirt und einer viel zu engen Lederhose in die Mitte des Wohnzimmers stand, und nach Luft rang sagt: „ Ja ,aber du mußt ganz vorsichtig sein!“ Gespannt auf sein Zeichen stand die Fieselfrau in der Ecke und wartet ,DabeiI Imitiert sie so gut es nur geht ,lautstark die Titelmusik des Films ,und bewegt sich rythmisch dazu. „Ich bin bereit ,“ Sagte die männliche Kopie ,streckte seine Arme aus und ging in die Hocke. Sie dürfen glauben ,verehrte Leser ,das die Fieselfrau in ihrem rosa „TÜTÜ“ Ballettkleid in keinerweise Ähnlichkeit mit irgendeiner Person im Film hat. Trotzdem rennt sie los ,schmeißt sich mit voller Wucht auf die rettenden Hände des Fieselmanns ,und fällt rückwärts mit ihm vor den Fernseher .Diese Filmszene war nicht wirklich gut kopiert ,zumal beide erst nach minutenlangem Ausruhen von dem Sturz ,sich wieder auf die Couch setzten konnten . „Im Film sieht das immer so leicht aus,“sagte die Fieselfrau . „Das habe ich bei Peter Pan auch gedacht,“ sagte der Fieselmann und streckte seine Arme aus um gekrabbelt zu werden . „Weißt du was Fieselchen? Schau dir an was du willst!“ Dabei legt sie ihre Arme über seine . „Ach nö, sagte der Fieselmann und legt seine Arme über ihre. „ Du kannst ruhig sehen was Du willst!“ Du Fieselmann sollen wir nicht das Fernsehn ausmachen und mmuscheln ?“ „Na gut!“ Und so muschelten beide den Rest des Abends auf der Couch und schliefen Hand in Hand ein. Ende.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 17.02.2003. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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