Resi Gilles

Was ist Trauer?

Trauer was ist sie und wovon soll sie befreien?

"Wir sollten in jedem Fall Trauern. Wir sollten Trauern, frag nicht wieso.Trauern befreit"

Diese Sätze bekam ich heute Morgen, per SMS, während ich in der Klinik war und auf mein Rezept und Au wartete. Trauern, ich wußte nicht um was ich trauern sollte. Über das dramatische Ereignis von Oslo, den Tod von AmyWinehouse, Oder über das was gerade ist? Oder, Oder...

Während ich sie las, hab ich nur schweigend den Kopf geschüttelt, von was soll Trauer befreien, vom Schmerz, vom Leid, von der Angst?
Es war wie ein Paradox, Liebe und Trauer, in diesem Moment. Es war so Gegensätzlich, etwas nicht wirklich zusammenpasste, auf den ersten Blick.
Doch je mehr diese beiden Worte in mir Präsenz zeigeten, je mehr kam die Frage in mir auf "Kann ich Trauern ohne zu Lieben und kann ich Lieben ohne zu Trauern?" Ist beides möglich ohne das andere? Sind Trauer und Liebe wirklich trennbar in ganzer Unabhängigkeit stehend zueinander?

Das was man allgemein unter Trauern versteht ist das Bild eines schmerzlichen Verlustes, sei es von geliebten Menschen, oder die Ereignisse der Welt wie jetzt vor ein Paar Tagen in Oslo. Ist das aber nicht mehr das Gefühl von Unfassbarkeit, tiefer Traurigkeit und Mitgefühl?

Doch was ist dann Trauern wirklich? Mir fällt dazu ein schönes Zitat von Rumi dazu ein:
"Wie könnte sich Trauer dem Herzen nähern,
welches wahrhaft lieben kann?
Rumi, Das Lied der Liebe"

Über all das was ich am Morgen erlebt habe, während ich die Sätze Per SMS bekam, habe ich eigentlich Liebe gespürt, in leiser Weise, die nichts bedauert und betrauert hat.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 26.07.2011. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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