Gerhard Federspieler

Wand

Ich kann ihnen leider nicht helfen“ und sie drehte sich um und ging die Straße entlang.
Er blieb stehen, wusste nicht wie ihm geschah, was er gerade denken oder empfinden sollte, und starrte an die Hauswand. Wie versteinert, fast katatonisch blickte er auf die drei Meter entfernte Wand. Diese war weiß gestrichen, die anderen Wände hatten einen leichten Gelbton.
„Eine weiße Wand“ dachte er sich und blieb unverändert stehen.
Eine große Spinne bewegte sich Richtung Fenstersims. Dieses war aus Holz und in den Ecken breitete sich Schimmel aus. Ein länglicher dunkler Streifen ragte nach unten. Sie Spinne war stehen geblieben und bewegte sich nicht mehr. Sein Blick unverändert, seine Position auch. Nach einigen Minuten, bewegte sich die Spinne Richtung Schimmel weiter, blieb davor aber kurz stehen und wiech rechts aus um den Fleck zu umgehen. „Interessant“ dachte er sich, und löste seine starre Haltung indem er sich mit einem Schritt der Wand näherte. Die Spinne hatte einen Zahn zugelegt, und war schon fast am Fenster des ersten Stockes angekommen. „Mach´s gut liebe Spinne“ dachte er sich und verschärfte seinen Blick auf den Schimmel. „Die Spinne mag dich nicht“ sagte er mit leiser Stimme und zeigte mit dem Finger auf den Fleck. Er berührte den Schimmel zum ersten Mal mit seinem Zeigefinger, und fing an diesen mit dem Nagel weg zu kratzen. Er hatte etwas längere Fingernägel, diese eigneten sich perfekt für eine solche Arbeit. Ehe er es verstand hatte er den ganzen Schimmel mit dem Nagel entfernt. Sein Blick zum oberen Fenster gerichtet wo vorhin die Spinne verschwand, sagte er wieder mit leiser Stimme „Jetzt hast du freien Weg, kleine Spinne“, und steckte seine Hand in den Hosensack.
„Herr Maier, endlich hab ich sie gefunden, wenn sie nochmals weglaufen muss ich sie einsperren“ und die Krankenschwester nahm den betagten Mann wieder mit ins Heim. 

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