Wilhelm Westerkamp

Nahe am Tode

Dass Tote, dass Abgestorbene, welches Ekel beim Menschen erzeugt, außer bei den
Pathologen, die sich beruflich mit Leichen zu beschäftigen haben, wird kaum ein
Mensch, sei es vielleicht die „Perversen“, daran eine echte Freude empfinden kö-
nnen. Freud und Leid, liegen ja oft dicht beieinander, wie Brüder und Schwester,
die sich auch manchmal so richtig doll zanken und sich dann auch aber wieder
schnell vertragen können. Lauert der Tod jedoch an allen Ecken und Enden und
setzt sich finster auf so manchen ahnungslosen Bürger, wie dichter Nebel am frühen
Morgen, als wieder dass helle Zwitschern eines Vogels zu vernehmen ist, vielleicht
in einem Park, vielleicht auf einem Friedhof oder an anderen „stillen Orten“ oder
man sieht gar den grellen Mond am Himmel düster leuchten., eingefasst von ewiger
Finsternis und einer Unruhe machenden Stille. Der Tod, möchte keinen Krawall,
keinen Lärm dulden, denn er duldet nur die „vermeintliche Stille“, die wie eine
lähmende Betäubung auf dem Menschen liegt, sie einschläfert, in einen wilden
Traum hinein versetzend, einen Traum von bizarrem Inhalt, unverständlich und
stumm, leise kommend und mit tödlichem Fluidum ruft es die Ewigkeit hervor, ruft
es auch die lieben Engel hervor, die die Menschen so gerne haben auf Erden, doch
erst im Himmel nach dem Tode, sie erblicken könnend, aber dabei nicht mehr auf
Erden verweilend, sondern sich in der Dunkelheit verirrend und in der trostlosen
„Ewigkeit“ für immer verloren zu sein.

© Wilhelm Westerkamp, Dezember 2011

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Wilhelm Westerkamp).
Der Beitrag wurde von Wilhelm Westerkamp auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.12.2011. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Der Autor:

  Wilhelm Westerkamp als Lieblingsautor markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Der Nix von Pierre Sanoussi-Bliss



Eine hinreißend illustrierte Geschichte für Kinder ab 10 Jahre und junggebliebene Erwachsene, über eine außergewöhnliche Freundschaft, Toleranz und die Suche nach dem eigenen ICH.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (0)


Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Sonstige" (Kurzgeschichten)

Weitere Beiträge von Wilhelm Westerkamp

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Er, der mit seinem Schicksal haderte von Wilhelm Westerkamp (Drama)
Mama ...Lupus...autobiographisch... von Rüdiger Nazar (Sonstige)
Ist denn Lust, verwerflich? von Helmut Wendelken (Autobiografisches)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen