Goldne Flügel schwirrten, ...vom Sternenmeer daher, doch die Englein irrten,
fanden in dem Wald kein Englein mehr : Sie hatten es im All verloren, fast
ist es nah beim Mond erfroren ...es fand sich leise surrend ein...: Im finstren Wald allein !
Die Wärme seines Herzens hat zerschmolzen dort das Eis, es hat still gesessen und geweint dort leis`.
Doch ist es auf der Quelle dieses Waldes hingesunken, hat vom klaren Wasser dort getrunken,
das von Engleins lieb`Gedanken warm, ...und doch, getrauert hatts, dass Gott erbarm !
Die Quelle war ein Löchlein klein, das Gottes- Kindlein streckte seine Hand hinein und fand
ein grosses Stück vom Golde, das gleiche Glanzmetall wie Engleins Flügel, das so holde,
dass es Flügel hatte für den Herzensflug, ein Herzlein, das so wie ein kleines Kinderherzchen schlug.
Nun stand dort tief im kalten Walde, ein zerschlissnes Haus an einer Halde, durchstürmt vom Winterwind,
drurchschriehen von der bösen Eltern bösem Kind, das böse war, weil so auch seine Eltern sind.
Nun; arm sind alle dort, sie trieben jede Klugheit fort, genossen ihren kleinen Geist, der unbedarft und blöde,
sie waren zueinander grob und meistens schnöde... Geschimpfe war der Ton, Schläge warn für gute Tat der Lohn.
So schweizerhaft und primitiv, war jeder der im Hause schlief und brauchte zum Geschimpf nur zwei- drei Worte,
kein Lieben war am Orte, es waren Menschen schlechter Sorte. Die guten Schweizer gingen fort :
Es blieben nur im Wald noch an dem Orte, Leute die da brauchten keine Worte, um sich herzlich gern zu hassen
und mit Erniedrigung zu spassen.
Das Englein, das so wie ein Kindlein war, es hatte goldnes Haar und blauge Augen,
man begoss es dort mit Jauchen und mit Laugen, weil es voller Liebe war ins Haus geschlichen, damit
die bösen Geister aus dem Orte wichen... Es hat die Leute weise angesprochen, mit dem Goldstück in der Hand,
das es in kalter Quelle fand, um von Armut alle zu erlösen, doch die Leute wollten lieber Schimpfen und im
eignen Drecke dösen.
Doch weil es Weihnacht war, ...Einer hatts gemerkt und das ist wahr, der hat das süsse Englein hart getreten,
zum Haus heraus, er wollte ungestört zum frommen Schweizer- Himmel zwei-drei Worte beten...
***
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 21.12.2011.
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