Klaus-D. Heid

Rollenspiel

„Liebst Du mich?“

„Natürlich. Frag nicht so blöd!“

„Aber liebst Du mich wirklich? Ich meine, so richtig?“

„Bist Du bescheuert? Klar doch! Ich liebe Dich. Ist es jetzt gut, oder was?“

„Kommt Deine Liebe auch aus dem Herzen? Ganz tief aus Deinem Inneren?“

„Von mir aus, auch das. Meinetwegen kommt sie auch aus’m Hintern, wenn Du willst.“

„Ist das wahr? Du liebst mich also tatsächlich?“

„Wenn ich’s doch sage! Ja, ja und nochmals ja!“

„Weißt Du eigentlich, wie glücklich Du mich machst?“

„Echt? Nee, wusste ich nicht. Aber stört mich auch nicht.“

„Es ist so schön, wenn man von Herzen geliebt wird.“

„Na Klasse.“

„Darf ich Dich küssen, weil Du mich liebst?“

„Jetzt nicht. Versuch es später noch mal. Bin nicht in Stimmung!“

„Dann werfe ich dir jetzt einen Kuss zu, ja, Schatz?“

„Wirf mal her, den Kram. Wenn’s denn sein muss...!“

„Warum liebst Du mich eigentlich?“

„Hä?“

„Na, warum Du mich liebst, wollte ich wissen. Es interessiert mich, Liebling.“

„Hab’s vergessen. Kann ja nicht an alles denken, oder?“

„Natürlich nicht. Verzeih. Bist Du mir jetzt böse?“

„Geht so.“

„Kann ich irgend etwas tun, damit ich’s wieder gutmache?“

„Haste schon abgewaschen? Nicht? Dann aber flott! Soll ich das vielleicht machen, hm?“

„Es tut mir so leid, Schatz. Ich dachte nur, dass ich...“

„Überlass das Denken ruhig mir. Wasch lieber endlich ab!“

„Wenn Du meinst. Darf ich mich anschließend noch ein bisschen zu Dir setzen, Liebster?“

„Gibt Fußball. Gert kommt. Rainer auch. Da störst’ e bloß!“

„Ich könnte Euch Männern ja was zum Naschen hinstellen? Oder soll ich was kochen?“

„Kannst zum Griechen laufen und uns ´n paar Portionen Gyros besorgen.“

„Gerne, Schatz. Gibst Du mir Geld, ja?“

„Was denn, bist Du schon wieder pleite, oder was?“

„Die zwanzig Mark von letzter Woche sind fast weg, Schatz.“

„Was machst ´n mit der ganzen Kohle? Scheißteures Parfüm kaufen?“

„Aber ich war doch so sparsam – und Du wolltest doch gestern auch die Kiste Bier haben.“

„Ja und? Haste die wenigstens gekauft oder muss ich das auch noch selber machen?“

„Musst Du nicht, Liebling; obwohl es nicht leicht ist, sie bis hierher zu schleppen!“

„Soll das etwa heißen, dass es Dir nicht gut bei mir geht, hä?“

„Doch, doch... so meine ich das ja auch nicht. Das Bier steht auch schon im Wohnzimmer!“

„Nicht im Keller? Hier oben wird’s doch viel zu warm!“

„Soll ich es noch schnell in den Keller bringen, Schatz?“

„Aber zügig! Vielleicht kühlt es noch etwas ab, bis die Jungs kommen.“

„Verstehe, Schatz. Brauchst Du noch was aus dem Keller?“

„Was soll ich denn aus dem Keller brauchen? Was fragst Du denn so bescheuert?“

„Vielleicht ein Flasche Wein?“

„So ´n Scheiß trink ich nicht. Den kriegt der Jochen. Der trinkt so was.“

„Macht es Dir was aus, wenn ich ihn trinke? Nur ein kleines Gläschen?“

„Spinnst Du? Ich hab die Flasche schon Jochen versprochen. Kannst ja Wasser trinken.“

„Danke, Schatz. Du musst mich wirklich lieben.“

„Schon gut. Und jetzt hau ab und besorg das Essen.“

„Darf ich erst noch das Bier in den Keller bringen, Liebster?“

„Klar, aber mach hin!“

„Wie Du möchtest, mein Schatz! Ich bringe es sofort in den Keller!“

„Hannah?“

„Ja, Schatz?“

„Ist das Essen schon da? Und ist das Bier endlich im Keller?“

„Noch nicht, Liebling.“

„WAS?“

„Ich sag doch, dass es noch nicht da ist, Dein Essen. Und das Bier steht noch im Wohnzimmer!“

„Bist Du irre geworden? Und was ist das für ein Kerl, der da steht? Wer sind Sie? Kenne ich Sie?“

„Ich bin Lars. Ich bin der Liebhaber Ihrer Frau.“

„Ja und? Was machen Sie hier?“

„Das, was Sie nicht mehr können.“

„...nicht mehr können? Bei Dir piepst wohl, was? Was kann ich nicht mehr, hä?“

„Leben.“

„Und wie ich noch lebe, Du kleiner mieser...“

„Hannah? Wo kommt denn der Hammer hin? In den Keller, Schatz?“

„Natürlich. Und bring gleich den Kasten Bier runter, Lars!“

„Gerne, mein Liebling.“

„Und mach schnell. Du musst noch die Leiche vergraben. Um Neun bist Du wieder da, ist das klar?“

„Wie Du meinst, Engelchen. Sag, liebst Du mich noch immer?“

„Frag nicht so blöd, Lars. Sie lieber zu, dass Du fertig wirst!“

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