Wally Schmidt

Wie ich meine Kunst entdeckte

Die Entdeckung meiner Kunst.

Es ist eigenartig, wie manche Dinge so entstehen. In Koeln hatte ich fuer kurze Zeit einen Grundkurs fuer Batik besucht. Mit Motiven wie Haeuser, Blumen und anderen einfachen Mustern versuchte ich die Technik der Herstellung zu erlernen. Zur gleichen Zeit begleitete ich meinen Mann auf einem Schueleraustausch nach Tucson, Arizona. Ich wohnte dort bei einer Freundin. Sie nahm mich eines Tages mit zu einer Batikausstellung. Eine Ungarische Kuenstlerin, die sehr bekannt war in U S A, wie ich spaeter erfuhr, hatte Indianermotive in Batik auf Seide gemacht. Es waren grosse Bilder. Diese hatten mich so sehr fasziniert, dass sie mir nicht mehr aus dem Kopf gingen. Wir hatten auch einen Indianischen Freund in Tucson. Er war ein sehr netter, grossgebauter, freundlicher Kerl. Durch ihn habe ich mich mit der Indianischen Kultur beschaeftigt. Das Alles hatte mich beim Anblick der wunderbaren Batiken wohl sehr beeinflusst. Die Kuenstlerin schenkte mir ein kleines Heft mit einigen Fotos von ihren Kunstwerken.

Zu Hause zeigte ich diese meiner Batiklehrerin. Sie war sehr begeistert und sagte, ich solle das mal nachmachen. Natuerlich war ich als Anfaengerin viel zu schuechtern, um mir so etwas zuzutrauen. Doch meine Lehrerin liess nicht locker. Also versuchte ich mein Glueck. Ich machte eine Batik, auch sehr gross, mit einer Indianerin, die ein rotes Kleid mit weissen Punkten trug.Und siehe da, es war ein gelungener Erfolg. Ich war sehr stolz und konnte selbst kaum glauben, dass ich das geschafft hatte und dass es so schoen war. Jetzt probierte ich natuerlich weiter und war richtig besessen von meiner Kunst. Die Motive bestanden alle aus dem taeglichen Leben des indianischen Volkes. Viele Bilder waren mit Mutter und Kind. Ich hatte mich mit meinen Batiken aus einem tiefen seelischen Loch herausgearbeitet.

Meine Lehrerin draengte mich nach einiger Zeit zu einer eigenen Ausstellung. Auch das war fuer mich undenkbar. Doch es half nichts sie liess wieder nicht locker. Also versuchte ich es. Ich war fuerchterlich aufgeregt, als der Tag da war. Schliesslich musste ich auch noch einen Vortrag halten ueber meine Batiken, und auch ein wenig die Technik erklaeren. Ich hatte alles geschafft. Komisch, es war schon immer so in meinem Leben, vor einer wichtigen Sache war ich furchtbar aufgeregt, und wenn es soweit war, wurde ich ruhig. Die Ausstellung war in einer alten, historischen Bibliothek, die eine heimeligen Charme hatte. Es war ein grosser Erfolg.

Die erste Ausstellung war 1981 und danach kamen viele in Deutschland, und auch eine in Tucson.

Meine Bilder wurden alle, bis auf ein paar, verkauft. Manchmal fiel es mir schwer, wenn jemand mit enem Stueck von mir davon marschierte. Ich hatte meine ganzen, inneren Gefuehle in meinen Batiken verarbeitet. Es waren traurige, glueckliche und auch kuenstlerische Dinge, die sich in ihnen zeigten. Nach Jahren hatte ich eine Zeit, in der ich weniger Batiken machte und mich der Malerei zuwendete. Heute mache ich beides, nur sind meine Motive jetzt aus der Provence geholt. So aendert sich die Art der Kunst, doch der Mensch findet sich immer darin wieder.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 22.01.2012. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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