Heidrun Gemähling

Wenn Gegenstände sterben

 

Wenn Gegenstände sterben

Wer kennt nicht die Sammlerseele, dessen Herz sich spontan in einen Gegenstand verlieben kann und in ihm das befriedigende Gefühl hervorruft, etwas ganz Besonderes gefunden zu haben.

Die Begutachtung desselben vergrößert zusehends das innere Glück und fördert das Streben nach weiteren neuen Entdeckungen. So sieht man diese Menschen an den Flohmarkt Ständen entlang schleichen, den Kopf ein wenig zur Seite geneigt, mit einem Gesicht geheuchelten Desinteresses an den alten Dingen vergangener Zeiten, aber hellwachen Augen, die in Sekundenbruchteilen den Wert eines guten Stückes beurteilen können. Viele Dinge wechseln auf diese Weise ihren Besitzer. So stehen diese Schätzchen oft jahrelang oder sogar Jahrzehnte gut behütet in Schränken und auf Regalen. Mit Stolz werden sie herum gezeigt oder bewundert, und der Geist der Sammlerleidenschaft erfüllt das Leben.

Doch eines Tages, wie über Nacht, drängen sich andere Interessen oder Notwendigkeiten in den Alltag, und das einst Besondere fällt in die Bedeutungslosigkeit herab. Auslöser mögen oft berufliche Veränderungen sein, vielleicht auch Beziehungsprobleme, Krankheiten, finanzielle Schwierigkeiten oder Perspektivlosigkeit. All diese Probleme gehören zum Alltag und nötigen einen dann, sich von den einst so heiß geliebten Gegenständen zu trennen, um von dem Erlös sein Leben irgendwie weiter gestalten zu können. Manch einer kann sich durch Alter oder Krankheit nicht mehr an den Objekten erfreuen und verschenkt sie. Das, was früher Glück und Zufriedenheit gebracht hatte, ist jetzt zum Ballast geworden, verliert an Wert.

Gegenstände sterben oder rücken in den Hintergrund, wenn die Freude daran verkümmert oder erlischt. Materielles Besitzen löst somit nur ein vorübergehendes Wohlgefühl aus.

Nicht umsonst erwähnt die Bibel, Gottes Wort, dass wir unseren Blick auf geistige Dinge richten sollen, die bleibend sind und nie an Wert verlieren.

(Matthäus 6 Verse 19 – 21)

© Heidrun Gemähling

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