Gespräche mit meinem ungeborenen Kind.
Heute nacht werde ich kein Auge zu tun. Ich liege in der Klinik, und Du bist das letzte Mal ganz dicht bei mir, nein in mir. Morgen früh um halb acht werden wir getrennt, die Bauchnabelschnur durchschnitten, und Du ins Leben entlassen.
Ich weiß nicht, wer Du bist. Ein Junge oder ein Mädchen? Ich habe mir so sehr eine kleine Schwester für unseren Jungen gewünscht. Alles verlief nach Plan. Wir wollten ein Wassermann Mädchen, und sogar der Zeitpunkt war richtig. Doch als der Arzt sagte „Wir werden Ihr Kind am 18. Januar holen, um kein Risiko mehr ein zu gehen wie beim letzten Mal, als Ihr Junge bei der Geburt fast ums Leben gekommen wäre“, da weigerte ich mich, in die Klinik zu gehen, denn ich wollte kein Steinbock Kind. - Auch warst Du noch nicht bereit, den Weg ins Leben anzutreten.
So wirst Du also morgen als Wassermann das Licht der Welt erblicken. Ich habe alles getan, damit es Dir gut geht. Der Rahmen für die Entwicklung zu einem fröhlichen, neugierigen Kind ist gesteckt.
Nun wirst Du selbst atmen, selbst Deine Nahrung aufnehmen, selbst Deine Umgebung erobern, langsam in eine fremde Welt hineinwachsen, die Dir noch jede mögliche Hilfestellung gibt, damit Du Dich in ihr wohl fühlen kannst.
Wir werden Deine Entdeckungsreise in das unbekannte Land begleiten, so gut wir können. Alle Steine können wir Dir nicht aus dem Weg räumen, denn sie sind auch Herausforderungen, durch die Du wachsen wirst.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 03.02.2012.
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von Nina Mallée
Epilepsie – was ist das eigentlich? Gute Frage... denn wie ich immer wieder mit Entsetzen feststellen musste, wussten selbst ein Großteil der von mir und anderen Betroffenen konsultierten Neurologen keine vernünftige Antwort darauf, geschweige denn Allgemeinmediziner jedweder Art und erst recht nicht Otto – Normalverbraucher. Völlig außer Frage steht, dass Epilepsien oft mit geistigen Behinderungen einhergehen, was aber nicht heißt, dass das eine mit dem anderen gleichzusetzen ist. Dieses Buch soll deshalb auch nicht als medizinisches Handbuch dienen, sondern lediglich als ein Beweismittel, dass es auch anders geht, wenn man nur will oder allenfalls eine Art Gebrauchsanleitung für den Umgang mit solchen und ähnlichen Problemen. Es sind, wenn man so will, Geschichten aus dem wahren Leben, die ich hier beschreibe und Konfliktsituationen, für deren Bewältigung sich mal eine mehr, mal eine weniger elegante Lösung findet.
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