Herr Leier und der Neue betraten das Klassenzimmer.
„So, alle aufgepasst! Das hier ist Tobias Müller, euer neuer Mitschüler. Stelle
dich am besten einfach selbst vor, Tobias.“ Doch bevor der Neue dazu kam, rief
Robert aus der letzten Reihe: „Der sieht ja aus, als ob er aus einem
Versuchslabor kommt.“ Alle lachten. „Pickel sind das nicht mehr, das müssen
eher Geschwüre oder so etwas Ähnliches sein!“.
„Robert, lass den Unfug!“ ermahnte ihn Herr Leier. „Also Tobias, jetzt
sag etwas.“
Dieser blickte auf den Boden, es wirkte fast, als ob er nicht den Mut hätte,
allen ins Gesicht zu sehen. „Ich... ich heiße... Tobias und ich... ich komme
aus München...“, stotterte er.
„Erzähle etwas über dich. Auf welcher Schule warst du oder welche Hobbies hast du?“
„Ich... ich bin… ich habe...“
„... einen widerlichen Ausschlag im Gesicht und fettige Haare!“ verspottete ihn Robert.
„Robert! Das reicht jetzt wirklich. Tobias, setze dich erst einmal auf den freien Platz neben Robert, der Rest ergibt sich von alleine.“
„Was?! Ich will doch nicht die Krätze kriegen.
Na Warte, ich werde dir das Leben schon schwer machen!“, dachte Robert und rutschte mit seinem Stuhl an das Tischende.
Nach der Pause sah Tobias Herrn Leier und Robert vor der Klassentüre stehen. Schnell versteckte er sich hinter einem großen Blumenkübel und belauschte die beiden. Herr Leier erhob den Zeigefinger, runzelte die Stirn und schaute Robert sehr streng an. „ Also Robert, ich muss dir leider mitteilen, dass deine Versetzung in das nächste Schuljahr sehr gefährdet ist“, sagte Herr Leier mit ernster Stimme. „Deine Noten in Mathematik lassen sehr zu wünschen übrig“. Tobias konnte erkennen, dass Robert Tränen in den Augen hatte. „Bitte, bitte, Herr Leier, ich… ich werde mich ganz bestimmt anstrengen“, stammelte Robert. „Wir werden sehen, du hast noch eine Chance!“ murmelte Herr Leier und ging in das Klassenzimmer zurück.
Mathematik. Robert, du rechnest an der Tafel vor: 2/4- 3/8+ 1/2=?“. Robert
schwitzte, die Kreide löste sich zwischen seinen feuchten Fingern auf. „Oh je,
mein Ende! Jetzt bekomme ich gleich eine 6 und falle endgültig durch!“. Robert
drehte sich zur Klasse und blickte hilfesuchend in die Menge. „Jetzt beeil dich
ein bisschen! Du weißt, was auf dem Spiel steht!“ sagte Herr Leier mit
drohender Stimme.
„Kein Problem, wenn du willst, könnten wir ja
zusammen lernen?“ Tobias blickte fragend zu Robert. „Wirklich? Natürlich! Ich meine, ja,
das würde mir sicher helfen, wenn du mir das erklärst. Ich kann dir aber kein Geld für die Nachhilfe geben", sagte Robert. „Ich helfe dir gerne“,
antwortete Tobias.
„Ehrlich.“
„Ich war
ganz schön gemein. Dabei ist der Tobias ein richtig cooler Typ!“, dachte
Robert.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 26.02.2012.
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