Norbert Wittke

Verwirrende Sachen



Manchmal ergeben sich im Alltag sehr merkwürdige Dinge, die des Überlegens wert sind. Nun an den  "Coffee to go" haben wir uns fast gewöhnt, da wird in einer Supermarktkette mit dem "Coffe to eat" geworben. Nach meinem Hinsehen entdecke ich, dass es sich anscheinend um eine Latte von Macchiato handelt, an der beim Gehen geknappert werden soll.

Es ist schon komisch genug, wenn die Leute beim "Cut to go" durch die Straßen laufen. Hinter ihnen ein abgehetzter Haardisigner mit Schere und Messer.

Hier in Koblenz wurde die Fußgängerzone der Löhrstraße ganz neu angelegt. Schon jetzt verkleben wieder jede Menge Kaugummis den Boden und lassen alles einfach nur noch mies aussehen. Da die Kaugummibeißer sich nicht daran gewöhnen könne, ihren gekauten Abfall in Abfalleimer zu entsorgen, sollte man ernthaft darüber nachdenken, auf Kaugummis einen Aufschlag für die Reinigung  der Straßen zu erheben. Möglich wäre ja auch ein Pfand wie bei den Getränkeflaschen und  -dosen.

Wir haben vor Ort eine sehr gut geführte Apotheke. Bei einem Einkauf wollen sie dort immer eine Kleinigkeit dazu geben. Neulich fragte mich die reizende Apothekerin: "Mögen Sie Papiertaschentücher?" Meine Antwort: "Nein, die schmecken mir überhaupt nicht." Es hatte sich gelohnt, denn ich bekam eine Tüte mit Fruchthustengummis. Sie schmeckten ganz gut, obwohl ich nicht danach husten musste. Die reizende Apothekerin hatte uns sogar Kalender aufbewahrt, da wir ja lange Zeit fort waren. Natürlich habe ich mich sehr freundlich bedankt und sie gelobt. Aber dann habe ich doch gesagt:" Ihr Service ist sehr gut, doch bin ich enttäuscht, dass Sie uns nicht alle 2 Wochen die Apothekenzeitung an den Urlaubsort in Portugal vorbei gebracht haben. Das hätten Sie sicher dem Finanzamt gegenüber von der Steuer absetzen können und so keinen Gewinn gemacht." Sie musste doch nach meiner obskuren Idee lachen.

Früher haben wir immer ein Stück Seife bekommen. Ich habe dann nur gefragt, wie sie bemerkten, dass es mir so dreckig gehe. Schließlich haben wir alle unsere gesammelten Stücke weiter gegeben, da wir fast nur Flüssigseife aus Bequemlichkeit benutzen.

Bei einem kleinen Fest habe ich bei unserem Metzger ein Schild gesehen: Bratwurst mit Brötchen aus eigener Schlachtung. Das reizte mich dann zu der Frage: "Stammen Ihre Brötchen auch aus eigener Schlachtung?"  Das wurde dann doch verneint.

Man sieht, wenn man die Augen aufhält und ein wenig nachdenkt, kann einem so vieles verwirrendes und doch klares passieren.

28.03.2012

 

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