Andreas Rüdig

Promiskuität

"Promiskuität (von lat. promiscuus „gemeinsam“ und promiscēre „vorher mischen“) ist die Praxis sexueller Kontakte mit relativ häufig wechselnden verschiedenen Partnern oder mit parallel mehreren Partnern. Das Adjektiv promiskuitiv oder promisk wird auch verwendet für „sexuell freizügig“ oder „offenherzig“.

Promiskes Verhalten ist in der geltenden Rechtsordnung nach dem allgemeinen Verständnis der Menschenwürde eine Ausprägung der Selbstbestimmung im Rahmen des möglichen autonomen Verhaltens der beteiligten Personen. Promiskes Verhalten mag in manchen Fällen aufgrund eventueller Disparität der Erwartungen der Sexualpartner zu einer Missachtung der Selbstbestimmung des jeweils anderen Partners führen.

Die Soziologie misst promiskes Verhalten, um Teile der Gesellschaft und Gesellschaften miteinander zu vergleichen (Sozialstrukturanalyse) und zählt z. B. die Sexualpartner pro Jahr. Durch stärker verbreiteten Hedonismus und Individualismus ist promiskes Verhalten heute wieder häufiger. Auch die weite Verbreitung von Verhütungsmitteln korreliert statistisch mit dem häufigeren Vorkommen der Promiskuität in der Gesellschaft. Auch die leichte Verfügbarkeit durch Online-Vermittlungen mit vielen Teilnehmern, tragen zur Konventionalisierung der Promiskuität bei.

Das Bundesland mit der höchsten statistischen Zahl von Sexualpartnern ist Hamburg, mit durchschnittlich 10,4 Partnern im gesamten Leben. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 6,3. Problematisch ist an diesen Zahlen, dass die statistische Erhebung aufgrund des Mangels an empirisch validen Überprüfungsmöglichkeiten der Angaben sehr unsicher ist, zumal dabei die Prostitution nicht berücksichtigt wird. In Deutschland ist saisonal beispielsweise im Rheinland zur Karnevalszeit und in München während des Oktoberfests mit einem Anstieg von promisken Verhaltensweisen zu rechnen. In den Vereinigten Staaten bietet Spring Break Anlass, dass unter Studenten im Alter von 18 bis 21 Jahren die Häufigkeit promisken Verhaltens stark ansteigt. Von der seriellen Monogamie, eine heute in Industriestaaten weit verbreitete Verhaltensweise, bei der Personen mehrere aufeinanderfolgende monogame Beziehungen haben, die sie nach einer gewissen Zeit wieder auflösen, ist promiskes Verhalten nicht immer eindeutig zu unterscheiden.

Promiskes Verhalten kann auch ein Indiz für verschiedene Persönlichkeitsstörungen sein, beispielsweise für die Borderline-Persönlichkeitsstörung. Nach Lehrmeinung kann promiskes Verhalten hierbei aber nur berücksichtigt werden, wenn die Persönlichkeit auch andere borderlinetypische Verhaltensauffälligkeiten zeigt. Weiter kann promiskes Verhalten bei der Borderline-Diagnose auch nur berücksichtigt werden, wenn innerhalb der letzten zwei Jahre vier oder mehr verschiedene Sexualpartner vorhanden waren. Auch Menschen mit Stimmungsschwankungen oder einer Bipolaren Störung (manisch-depressiv) können sich, wenn sie sich in einem hypomanischen Zustand befinden, entgegen ihren Wertvorstellungen promisk verhalten.

Des Weiteren wird promiskes Verhalten oft auch Jahre bei Inzestopfern beobachtet und kann möglicherweise als Indiz für verborgene und oft verdrängte frühkindliche Verletzungen im Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch und / oder Vergewaltigung sein.

Bei promiskem Verhalten erhöht sich das Risiko einer Infektion mit sexuell übertragbaren Krankheiten wie AIDS, Hepatitis B oder Humane Papillomviren, insbesondere wenn kein „Safer Sex“ praktiziert wird," beschreibt die Internetenzyklopädie Wikipedia Promuskuität.

Ich bin mir nicht sicher, ob die Erklärung, wie promiskes Verhalten zustandekommt,. ausreicht. Ob hier nicht auch die familiäre Situation während der Kindheit nicht genauso prägend ist? Lösen nicht auch alleinerziehende Mütter, die den Väter keinen Kontakt zu ihren Kindern erlauben und ermöglichen, nicht auch ein solches Verhalten aus? Muß das Kind nicht den Eindruck bekommen, daß der zügellose Spaß, die hemmungslose Freude im Vordergrund steht? Verantwortung für andere Menschen wird hier klein geschrieben. Verstehe ich mich nicht mehr mit jemandem, bemühe ich mich (in Zukunft) auch nicht mehr, mit ihm klarzukommen. Die Betreuung des Kindes wird zur Aufgabe der Frau gemacht, der Mann zum Zahlmeister herabgewürdigt. Wer zahlt, möchte eine Gegenleistung dafür erhalten. Hier heißt sie: Sein Kind regelmäßig treffen und aufwachsen sehen zu können. Fehlt dieser soziale Kitt und Zusammenhalt, kann er natürlich auch nicht an unsere Kinder weitergegeben werden. Mit entsprechenden Folgen für die kommenden Generationen. Wo Patchworkfamilien zunehmen, werden Familien (auch als kleinste Einheiten von Staat und Gesellschaft) nur als auf kurzfristige Dauer angelegt betrachtet. Hat sie ihren Zweck (und sei nur als "Steuerersparnis") erfüllt, hat man möglicherweise einen passender erscheinenden Partner gefunden, beendet man das Zwischenspiel "Familie 1" und wendet sich "Familie 2" zu.

Wie kann dieses Trauerspiel beendet werden? Die Lösung kann der Betriebswirtschaftslehre entnommen werden! Dort müssen Personalchefs regelmäßig ihre Mitarbeitern Beurteilungen geben. Scheidet jemand aus, muß der Mitarbeiter ein Zeugnis erhalten. Der Mitarbeiter kann dann zwischen einem einfachen und eigen qualifizierten Zeugnis wählen. Dieses Verfahren, dieses System kann man auf Ehen übertragen.

Ehen werden prinzipiell nur auf 5 Jahre geschlossen. Dies ist ein überschaubarer Zeitraum, der auch im privaten Leben gut planbar ist. Kurz vor Ablauf der Fünfjahresfrist fragt das Familiengericht an, ob die Ehepartner die Ehe verlängern möchten. Wenn ja, wird die Ehe um jeweils 5 Jahre verlängert. Sollte dem nicht so sein, läuft die Ehe am Ende der Fünfjahresfrist automatisch aus. So können lange, lästige und vor allem teure Scheidungsverfahren vermieden werden. Am Ende der Ehe werden minderjährige Töchter den Müttern, minderjährige Söhne den Vätern zugesprochen. Wo kämen wir denn da hin, meine Damen und Herren, wenn wir es den Jungen zumuten würden, von einer Frau, die unter Umständen gar eine Stiefmutter ist, erzogen zu werden?

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Andreas Rüdig).
Der Beitrag wurde von Andreas Rüdig auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 05.04.2012. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Der Autor:

  Andreas Rüdig als Lieblingsautor markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Lilo Leberwurst: Eine Kriegs- und Nachkriegskindheit von Elke Abt



Das Buch beinhaltet die heitere Beschreibung einer Kindheit und Jugend in der Kriegs- und Nachkriegszeit des Zweiten Weltkrieges. Der Vater ist vermisst und sie lernt ihn erst mit acht Jahren kennen, als er aus der Gefangenschaft in Sibirien zurückkehrt. Trotz der allgemeinen Entbehrungen verlebt sie eine glückliche Kindheit, denn was man nicht kennt, kann man nicht vermissen.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (1)

Alle Kommentare anzeigen

Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Sonstige" (Kurzgeschichten)

Weitere Beiträge von Andreas Rüdig

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Velberter Vielerlei von Andreas Rüdig (Sonstige)
Mama ...Lupus...autobiographisch... von Rüdiger Nazar (Sonstige)
Seitenschläfer schnarchen selten von Fritz Rubin (Alltag)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen