Norbert Wittke
Auch die Kleinen werden von Neugierde gequält
Viele von uns Erwachsenen werden ja von Neugierde gequält. Wir machen uns über vieles Gedanken und wüssten doch gerne mehr von unseren Nachbarn, fast alles. Das macht allerdings auch nicht vor den Kindern halt.
Unser Nachbar im Haus gegenüber hat ein Mädchen von 5 Jahren, dass sich so über alles Gedanken macht. Als wir in Urlaub waren, fragte es seine Mutter: "Mama, wo sind die Leute, die jetzt nicht da sind?" - "Wen meinst du? " fragte die Mutter zurück. "Na, die die sonst immer da sind und so ein komisches Auto haben, wo die Türen seitlich aufgehen?" - "Ach die, die sind einige Wochen in Urlaub."
Als wir zurück waren, stürmte die Kleine gleich auf uns los. "Wo wart ihr so lange? " Nur eine der vielen Fragen. "In welcher Etage wohnt Ihr? Was ist hinter der Tür da?" Ich war im Garagenhof und sie umrundete mich mit ihrem Fahrrad und wich nicht von meiner Seite. Ich bemerkte ihre Neugier und versuchte, ihre Fragen zu beantworten. Da kam meine Frau in den Hof. Ich sagte zu ihr: "Zeige doch mal unserer kleinen Anna-Sophie unsere Wohnung, damit sie endlich ihre Neugier befriedigen kann."
Meine Frau kam meiner Bitte nach. Anna -Sophie ging freudig mit. Dann kam sie wieder und stürzte gleich auf ihren Papa zu, der daneben im Garten arbeitete. "Papa, die Leute haben überall Clowns stehen. Aber es ist doch kein Karnveval mehr." Ich muss dazu sagen, dass ihre Eltern richtige Karnevalsjecken sind. Im letzten Karneval durfte sich die Kleine als Clown verkleiden und hat es richtig genossen.
Ich versuchte ihr dann zu erklären, dass die Clowns auch außerhalb vom Karneval eine große Rolle spielen und im Zirkus oder im Kabarett auftreten und uns diese Figuren gefallen, weil sie im Leben für Aufheiterung sorgen. So wird Anna-Sophie in uns in Zukunft immer Clowns sehen, und sie hat ihre Neugier befriedigt und kann weiter über uns nachdenken.
10.04.2012 Norbert Wittke
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.04.2012.
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