Kristin Koch

Flucht



Keuchend, nach atemringend spürt man seine Beine in periodischen und doch unbeholfen taktverworrenden Abständen, als seien diese zu einer eigenen, seperaten Maschinerie geworden. Die Gedanken überschlagen sich, kämpfen und ringen miteinander, verwickeln sich in ein Geflecht aus Hoffen und Wissen; eine mentale Szenerie geradeso als ob man an einem inkognito ausgetragenen Ringkampf partizipieren würde.
Im Kopf eine Zeitbombe, die einen drängt weiter zu hasten, um ihrer toxischen Explosion entgegen zu wirken, damit sich ihr Inhalt nicht im Körper zu verteilen vermag, um so die gewünschte Tranche zu zerschmettern und man plötzlich die Prämissen seines Versteckspiels vor sich auftürmen sieht. Doch die Last auf einem, die jeden Tag präsent ist, lässt verharren, lässt einen stoppen und den Rennenden zu einem Hinkenden werden. Der Augenblick der Konfrontation, der Blick zurück.
Man wollte flüchten, bewusst, wollte sich von der Realität alinieren, um sich einer anderen, wie es schien, besseren Welt hinzugeben. Waren die Aufgaben, Pflichten, die sich immer tiefer in den Alltag fraßen, so übermächtig, dass man kapitulierend die Reise zu einem Zufluchtsort antrat? War die Verachtung für die reale Wirklichkeit so angeschwollen, dass man sie nicht mehr akzeptieren konnte? Oder war es die eigene Unfähigkeit Probleme zu lösen, die Feigheit sich Konflikten zu stellen, die einen in die Arme der Fiktionen trieb?
Ein bedenklicher Cocktail aus allem scheint es zu sein, der sich durch den Rachen wehleidiger, gebrochener Menschen seinen Weg nach unten bahnt.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 24.06.2012. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Beelzebub hatte diesen riesigen Titan verloren. Irgendwo im Weltenlabyrinth hatte er ihn ausgesetzt, und der Titan war auf und davon.
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Natürlich würde ich nicht allein gehen, dafür wäre das berühmte Labyrinth viel zu gefährlich. Mein dämonischer Geliebter Aziz würde mich begleiten. Neben der Gefahr würde allerdings auch manche Verlockung auf mich warten, in den Gängen des faszinierenden, gewaltigen Labyrinths hausten viele seltsame Kreaturen.

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