Georges Ettlin

Es roch nach gebratenen Tauben

Ein unglaublicher Duft : Es war nicht nur der Geruch nach gebratenen Tauben, ich glaube, es waren
sogar in Honig gebratene Enten, die wir immer aus Nachbars Grundstück in der Nase hatten.
Wir selber hatten grundlos Streit, schlugen uns die Köpfe ein, hungerten, wir assen Käfer, nichts oder Schlangen,
durften keine Vergnügungen haben ausser fromme Vielweiberei und heimlichen Geschlechtsverkehr mit allen
geistig unbedarften Frauen, die dadurch beständig und oft unfreiwillig Schwanger waren. Unsere Streitereien führten zu
Todesfällen, aber diese wurden durch unzählige hungrige Menschenkinder ersetzt, die täglich neu geboren wurden.
Wir wussten nicht, warum der Nachbar Tauben und Enten hatte...er hatte sogar Rinder und Schafe !
Wir dachten, er wird sie wohl uns irgendwann mal gestohlen haben.

So schwammen wir über Teiche , Flüsse und Seen dem Duft nach, plünderten Nachbars Grundstück, frassen seine Enten,
ihn selber, seine Frau und seine Kinder. Als dann nichts mehr da war, beklagten wir uns
beim sozialistischen Verein der Menschenrechte,
dass da ein reicher Nachbar heimlich verschwunden war oder ganz pflichtvergessen, ohne Moral und Mitleid
einfach starb und dadurch uns und unsere lieben Kinder im Elend zurückgelassen hatte.
Der Nachbar war schlecht. ...Wir hatten einfach Pech, dass wir so einen bösen Nachbarn hatten !

***

c/G.E.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 25.06.2012. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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